Urlaub mit Hund - Geeignete Ziele und Unterkünfte, Regeln und Co.

Bei der Reiseplanung kommen einige Aspekte zusammen, auf die man besonders achten muss. Möchte man den Urlaub mit seinem Hund verbringen, wird diese Organisation deutlich erschwert, denn nicht jedes Ziel und jede Unterkunft ist für den Vierbeiner geeignet; abgesehen davon sind Hunde nicht überall gern gesehen. Lesen Sie, was Sie bei der Urlaubsplanung beachten sollten, wenn Sie mit Ihrem Hund verreisen möchten.

Von Jens Hirseland

Urlaub mit dem Vierbeiner

Für einen Hundebesitzer stellt das Tier ein vollwertiges Familienmitglied dar. So ist es nicht verwunderlich, dass der Vierbeiner auch im Urlaub dabei sein soll - ein Betreuungsangebot zu nutzen und den geliebten Hund hier zu lassen, kommt für die meisten Herrchen und Frauchen nicht in Frage.

In Reisemöglichkeiten und Urlaubszielen ist man in diesem Fall eingeschränkt, zumindest, wenn man seinem Tier keinen unnötigen Stress, zum Beispiel in Form einer Flugreise, zumuten möchte. Doch heißt dies nicht, dass man auf einen tollen Urlaub verzichten muss; es gibt genügend Angebote und mehr und mehr stellen sich auch diverse Anbieter auf den Urlaub mit Hund ein, sodass spezielle Unterkünfte oder Programmpunkte gewählt werden können.

Wichtig: der EU-Heimtierausweis

So wie der Mensch gewisse Dokumente benötigt, wenn er in den Urlaub verreist, müssen auch für den Hund bestimmte Papiere eingepackt werden. Liegt das Reiseziel in Deutschland, ist ein Impfpass, den man kostenlos beim Tierarzt bekommt, ausreichend.

Steht jedoch eine Reise ins Ausland an, wird der EU-Heimtierausweis benötigt. Auch diesen erhält man beim Tierarzt; der Preis kann zwischen etwa sieben und 15 Euro schwanken.

Durch den EU-Heimtierausweis kann der Hund identifiziert werden; zudem werden die durchgeführten Impfungen dokumentiert; dabei sind diese gegen Tollwut besonders wichtig. Wurden alle Grunduntersuchungen durchgeführt und Impfungen gegeben, erhält man diesen Ausweis. Er erleichtert die Ein- und Ausreise und behindert den illegalen Hundehandel.

Maximal fünf Tiere kann man mit den jeweils eigenen EU-Heimtierausweisen über die Grenze bringen. Bei den Eintragungen der Impfungen sollte man als Hundehalter darauf achten, dass der Tierarzt die Gültigkeit des Impfstatus einträgt, denn darauf wird bei der Kontrolle genau geachtet. Im EU-Heimtierausweis stehen folgende Angaben:

  • Name, Art und Rasse des Hundes
  • Geschlecht
  • Geburtsdatum
  • Besondere Merkmale
  • Alphanumerischer Code (kennzeichnet Chip bzw. Tätowierung)
  • Name und Kontaktdaten des Hundehalters sowie des Arztes
  • Unterschrift des Arztes sowie Versiegelung der Seiten durch selbstklebende Laminierung

Reisemöglichkeiten

Zu den gängigen Reisemöglichkeiten, welche Hundehalter nutzen, zählen die Auto-, die Bahn- oder die Flugreise. Bei einer Autoreise sollten folgende Punkte beachtet werden:

  • Der Hund kann im Kofferraum (mit Trenngitter/-netz), in einer Transportbox oder auf der Rückbank mit speziellem Sicherheitsgurt (am Brustgeschirr befestigt) transportiert werden, je nach Größe des Tieres
  • Autofahrten sowie Transportbox sollte das Tier bereits kennen, um unnötigen Stress zu vermeiden
  • Das Tier darf bei sommerlichen Temperaturen niemals im Auto gelassen werden
  • Ist das Tier nicht ausreichend gesichert und/oder gefährdet den Straßenverkehr, ist mit Geldstrafen und einem Punkt in Flensburg zu rechnen

Verreist man mit der Bahn, gilt:

  • Hunde bis zur Größe einer Hauskatze dürfen in einer Transportbox bei der Deutschen Bahn umsonst mitfahren
  • Größere Hunde zahlen den halben Ticketpreis und müssen sowohl Maulkorb als auch Leine tragen
  • Ausnahme: Schönes-Wochenende- sowie Länder-Tickets: hier zählen Hunde als Erwachsene; man muss für sie also den vollen Preis zahlen
  • An Bahnfahrten sollte man die Vierbeiner schon vorab gewöhnt haben
  • Gleiches gilt für den Maulkorb
  • Begleithunde sind von den erwähnten Regelungen ausgenommen: sie reisen kostenlos und ohne Maulkorb mit
  • Für den Notfall sollte man Kotbeutel, Taschentuch und Raumspray dabei haben

Steht eine Flugreise bevor, sind folgende Punkte wichtig:

  • Man sollte sich die Flugreise sehr gut überlegen, da sie für den Hund immer eine Menge Stress bedeutet
  • Nicht jede Fluggesellschaft erlaubt es, einen Hund mitzunehmen
  • Bestimmte Hunderassen sollten aus gesundheitlichen Gründen nicht fliegen; dazu zählen z.B. Boxer, Boston Terrier, Bulldoggen, Shi Tzus, Pekinesen
  • Kleine Hunde dürfen bei manchen Airlines mit in die Kabine
  • Größere Hunde reisen im Frachtraum - ob eine Transportbox vorhanden ist, muss vorab geklärt werden
  • In der Businessclass sind Hunde nicht gestattet
  • Bei nahezu allen Fluggesellschaften gilt, dass der Hund in einer stabilen, luftdurchlässigen, ausburchsicheren und wasserdichten Transportbox mitgeführt werden muss
  • Die Box muss Platz für Wasser- und Futternapf bieten
  • Die Box sollte dem Tier genügend Bewegungsfreiraum bieten; hierbei müssen auch die Bestimmungen der Airline beachtet werden
  • Die Box sollte gut ausgekleidet sein, damit das Tier nicht friert
  • Handelt es sich nicht um einen Begleithund, variieren die Kosten für die Mitnahme des Tieres zwischen 35 und 300 Euro, je nach Größe sowie Flugzone
  • Der Hund sollte bestenfalls einige Tage vor dem Flug an seine Box gewöhnt werden; es empfiehlt sich somit immer eine eigene Transportbox
Flugreisen sind mit Hund möglich allerdings sehr belastend für das Tier
Flugreisen sind mit Hund möglich allerdings sehr belastend für das Tier

Bei der Reiseplanung wird man sich zunächst einmal die Frage stellen, wohin es denn überhaupt gehen soll...

Geeignete Ziele und Unterkünfte

Als Hundebesitzer hat man es nicht immer leicht, das passende Urlaubsziel zu finden, denn nicht in jeder Unterkunft bzw. in jedem Hotel sind Hunde gestattet. Es gibt jedoch immer mehr Unterkünfte, in denen auch Vierbeiner willkommen sind.

Für den Tierfreund ist es leichter sich zu entspannen, wenn der geliebte Hund während des Urlaubs mit von der Partie sein kann. In diesem Fall ist es ratsam, eine hundefreundliche Unterkunft zu suchen, in dem sich auch der Hund erholen kann.

Reiseziel und Anreise

Ebenfalls zu berücksichtigen ist das geeignete Urlaubsziel. So ist ein Badeurlaub auf Mallorca mit dem Hund eher weniger zu empfehlen.

Auch Reiseziele, an denen große Hitze herrscht oder zu denen eine lange Anreise erforderlich ist, wie zum Beispiel Ägypten oder Dubai, sollten im Interesse des Tieres lieber vermieden werden. Da lange Flüge für Hunde sowohl körperlich als auch seelisch ziemlich anstrengend sind, ist es sinnvoll, auf eine Fernreise lieber zu verzichten.

Nord- und Ostsee als beliebte Urlaubsziele mit dem Vierbeiner
Nord- und Ostsee als beliebte Urlaubsziele mit dem Vierbeiner

Innerhalb von Deutschland findet man jedoch zahlreiche geeignete Urlaubsziele, die als hundefreundlich gelten. Dazu zählen zum Beispiel

Aber auch

sind für einen Urlaub mit Hund empfehlenswert. Diese Ziele lassen sich zumeist bequem mit dem Auto erreichen, was für den Hund deutlich angenehmer ist.

Ein lange Autofahrt ist zwar auch anstrengend für den Vierbeiner, doch es besteht die Möglichkeit, regelmäßige Pausen einzulegen. Außerdem ist der Hund dabei die ganze Zeit bei seinem Herrchen oder Frauchen. Wichtig ist, dass das Tier stets genügend Wasser bekommt.

Generell sind solche Urlaubsziele besonders geeignet, an denen der Hund ausreichend Bewegung bekommt sowie die Möglichkeit, sich viel draußen aufhalten zu können. Großer Beliebtheit erfreuen sich daher beispielsweise Wanderurlaube.

Auch Touren durch bergige Regionen sind in diesem Zusammenhang denkbar, sofern der Hund über die erforderlichen Fähigkeiten und genügend Ausdauer verfügt. Zu hohe Lagen sollten vermieden werden, ebenso Ziele, in denen es besonders heiß ist.

Das passende Hotel

Um das geeignete Hotel zu finden, ist es empfehlenswert im Internet zu recherchieren oder sich einen speziellen Hotelführer für Hunde anzuschaffen. Dabei handelt es sich um ein Nachschlagewerk, mit dessen Hilfe man in Erfahrung bringen kann, in welchen Hotels Hunde willkommen sind und welche Konditionen dabei erfüllt werden müssen.

Der "Hotelführer für Zwei- und Vierbeiner" stellt zudem Hotels vor, in die man auch andere Vierbeiner wie zum Beispiel Katzen, Meerschweinchen oder Hamster mitnehmen kann.

Wer mit dem Hund Urlaub in einem Hotel machen möchte, sollte auch auf die Umgebung der Unterkunft achten. Da der Hund viel Auslauf braucht, ist es von Vorteil, wenn man eine ländliche Region für den Urlaub auswählt, in der es viele Möglichkeiten zum Spazierengehen gibt.

Fährt man an den Strand und möchte baden, ist es wichtig, dass ein geeigneter Hundestrand in der Nähe des Hotels ist. An Nordsee und Ostsee gibt es mehr als 120 solcher hundefreundlichen Strände.

Damit sich der Hund im fremden Hotel ein wenig heimischer fühlt, wird empfohlen, vertraute Gegenstände wie Spielzeug, eine Kuscheldecke oder das übliche Hundefutter mitzunehmen. Sinnvoll kann auch der Abschluss einer Hundehaftpflichtversicherung sein, für den Fall, dass es einmal zu Schäden durch den Hund im Hotel kommt.

Die passende Ferienwohnung

Da sich herkömmliche Hotels in der Regel nicht als Unterkunft für einen Hund eignen und gute Hundehotels oder Hundepensionen rar sind, empfehlen sich besonders Ferienwohnungen und Ferienhäuser für einen Urlaub mit dem Hund. Grundvoraussetzung ist natürlich, mit dem Vermieter des Ferienhauses erst einmal abzuklären, ob Hunde in dem Domizil überhaupt willkommen sind, denn nicht alle privaten Vermieter wissen Vierbeiner zu schätzen. Einige Anbieter gestatten zudem nur kleine Hunderassen, andere wiederum mögen keine Welpen, da sie um ihr Mobiliar fürchten.

Manche Ferienhäuser sind hingegen ungeeignet, weil sie nicht über gute Auslaufflächen verfügen oder im Ort ständige Leinenpflicht herrscht. Eine geeignete Unterkunft für Hund und Herrchen zu finden, ist also nicht immer einfach.

Als ideal für Hunde gelten Ferienhäuser, die über einen eingezäunten Garten verfügen, in dem man mit dem Hund nach Herzenslust toben kann. Dabei sollte man zuvor abklären, ob der Zaun auch hoch genug ist, damit der Vierbeiner nicht selbstständig auf Reisen geht. Ebenso gilt es zu hinterfragen, ob es gute Spaziermöglichkeiten in der Nähe des Ferienhauses oder einen Hundestrand gibt und ob der Hund auch mit ins nächste Restaurant darf.

Ungewohnte Speisen oder Klimabedingungen führen nicht selten zu Erkrankungen im Urlaub - doch auch den Vierbeiner kann es treffen; dann gilt es, gut vorbereitet zu sein...

Tipps für die Hundeapotheke

Während der bevorstehende Urlaub beim Menschen für Vorfreude sorgt und dieser sich bereits nach der erhofften Erholung sehnt, bedeutet Urlaub für den Hund zu allererst einmal Stress. Bereits ein möglicherweise hektisches Kofferpacken kann bei dem Tier für Unwohlsein sorgen, merkt es doch, dass sich irgendetwas verändert.

Hunde, die zumindest längere Autofahrten nicht gewohnt sind, können schnell mit Übelkeit reagieren. Es ist also schon zu Beginn der Reise möglich, dass man sein Tier beruhigen oder behandeln muss.

Während des Urlaubs können weitere Beschwerden auftreten. Die Hundeapotheke sollte mit folgenden Mitteln gefüllt werden:

  • Mittel gegen Reiseübelkeit
  • ein leichtes Beruhigungsmittel gegen Reisestress
  • Verbandszeug
  • Einweghandschuhe
  • Einwegspritze für Medikamente, ohne Nadel
  • Zeckenzange und Pinzette
  • Fieberthermometer
  • Bürste und Flohkamm
  • Wurmkur
  • Antiflohmittel
  • ein Mittel zur Ohrreinigung
  • Wundsalbe
  • Desinfektionsspray
  • Mittel gegen Durchfall
  • Augentropfen (gegen Entzündungen, die beim Urlaub am Meer durch Wind, Meerwasser und Sand auftreten können)
  • Tierkohle als Notfallmittel bei einer Vergiftung

Besonders beliebt ist der Badeurlaub mit Hund - hierbei müssen besondere Punkte beachtet werden...

Tipps für den Badeurlaub mit Hund

So manches Herrchen oder Frauchen möchte auch während des Badeurlaubs nicht auf den geliebten vierbeinigen Freund verzichten. Und auch viele Hunde mögen es, im Wasser herumzutollen. Bei einem Badeurlaub mit dem Hund sind jedoch einige Dinge zu beachten.

Strände und Seen mit Hundeerlaubnis wählen

Da Hunde nicht überall erlaubt sind, ist es zunächst einmal wichtig abzuklären, an welche Urlaubsstrände man den Vierbeiner mitnehmen kann. So bieten zahlreiche Ferienorte an Nord- und Ostsee spezielle Hundestrände an, an denen die Vierbeiner nach Herzenslust im Sand buddeln oder ins Wasser springen können.

Allerdings muss auch für den Hund eine Eintrittsgebühr oder Kurtaxe entrichtet werden. Als Alternative zu einem Strand kommen auch Seen oder Flüsse in Betracht.

Beim Badeurlaub mit dem Hund sollte man darauf achten dass es auch Hundestrände gibt
Beim Badeurlaub mit dem Hund sollte man darauf achten dass es auch Hundestrände gibt

Für ein gutes Benehmen des Tieres sorgen und vor der Hitze schützen

Hat man den richtigen Urlaubsort gefunden, muss natürlich darauf geachtet werden, dass sich der Hund gut benimmt und keine anderen Gäste belästigt. Fährt man in südliche Gefilde, sollte man bedenken, dass Hunden große Hitze zu schaffen macht und daher die Mittagshitze am Strand meiden.

Es ist wichtig, dass der Vierbeiner mit genügend Trinkwasser versorgt wird und einen schattigen Platz unter dem Sonnenschirm erhält. Auch Spaziergänge sind für den Vierbeiner am Morgen und am Abend angenehmer.

Hunde und Wasser

Viele Hunde mögen das Wasser. Man sollte den Hund jedoch nur dann schwimmen lassen, wenn man es selbst kann.

Darüber hinaus ist es ratsam, darauf zu achten, dass der Hund nicht zu viel Salzwasser schlabbert, weil es dadurch zu Durchfall oder Erbrechen kommen kann. Zur Sicherheit sollte vor der Reise die Hundeapotheke ergänzt werden.

Vor und nach einem Bad freut sich der vierbeinige Freund über reichlich Frischwasser. Zudem wird empfohlen, Salzwasser aus dem Fell zu spülen und den Hund täglich zu bürsten, denn durch die Witterung, den Sand und das Salz verliert er mehr Haare als sonst.

Sonnenbrand vorbeugen

Bei empfindlichen Hunden mit heller Nase besteht die Gefahr, dass sie einen Sonnenbrand an Nase und Ohren bekommen. Dem kann man durch Eincremen mit unparfümierter, wasserfester Sonnencreme, die über einen hohen Lichtschutzfaktor verfügt, vorbeugen.

Hundekot entfernen

Für den Fall, dass der Vierbeiner sein "Geschäft" am Strand verrichtet, sollte man dieses mit einem Kotbeutel entsorgen. Einige Hundestrände stellen dafür auch spezielle Tütenspender zur Verfügung.