Venezuela - Lage, Sehenswürdigkeiten und Spezialitäten
In Venezuela werden besonders für Naturliebhaber auf ihre Kosten kommen: über die Hälfte der Landesfläche steht unter Schutz. So finden sich eine Vielzahl an Nationalparks, die es zu erkunden gilt. Allerdings sollte man bedenken, dass es sich um kein sicheres Urlaubsland handelt. Wer dennoch dorthin reisen möchte, sollte einige Hinweise beachten. Lernen Sie das Reiseziel Venezuela kennen.
Venezuela - Geographie
Der südamerikanische Staat Venezuela liegt an der karibischen Küste. Zu den angrenzenden Ländern gehören
Hauptstadt ist Caracas. Neben der zweitgrößten Stadt des Landes zählen ebenso
- Maracaibo
- Valencia
- Barquisimeto
- Ciudad Guayana
- Maturín
- Maracay und
- Barcelona
zu den nächst größeren Städten. Knapp 40 Prozent der Fläche sind bewaldet. Die Einteilung Venezuelas erfolgt in vier Regionen:
- Anden, entlang des Karibischen Meeres in Richtung Osten
- Orinoco-Ebenen (Llanos), zentral
- Maracaibo-Tiefländer, nordwestlich
- Hochland von Guayana, südöstlich
Spricht man von geographischen Großräumen, so lassen sich folgende sechs erkennen:
- venezolanische Anden
- Llanos del Orinoco
- Maracaibo-See
- Bergland
- venezolanische Karibikinseln
- Hochland von Guayana
Die Anden erreichen Höhen von knapp 5.000 Metern. Im Süden des Maracaibo-Sees findet sich mit dem Pico Bolívar der höchste Berg des Landes; er weist eine Höhe von 4.981 Metern auf.
Die Hauptstadt liegt in einem Tal, welches sich zwischen zwei Gebirgszügen befindet - hier leben die meisten Einwohner. Richtung Süden gelangt man zur Orinoco-Ebene, die sich durch Sumpfgebiete und Grasländer auszeichnet.
Das Maracaibo-Tiefland ist flach und weist als besonderes Merkmal den Maracaibo-See auf. Mit dem Hochland von Guayana hat man eine der ältesten Landschaften in ganz Südamerika vor sich. Über die Hälfte des Landes wird von diesem eingenommen.
Lohnenswerte Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele
Venezuela hält besonders in Sachen Natur einige Highlights bereit.
Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt Caracas
Caracas ist nicht nur die Hauptstadt von Venezuela, sondern zugleich auch die größte Stadt des südamerikanischen Landes. Wer Caracas einen Besuch abstattet, kann dort einige beeindruckende Bauwerke besichtigen.
Kathedrale
Zu den sehenswerten Gebäuden der venezolanischen Hauptstadt gehört vor allem die Kathedrale in Caracas, die sich in der Nähe der Plaza Bolivar befindet. Ihr Bau begann im Jahre 1641. Bis zur Fertigstellung dauerte es jedoch bis ins Jahr 1674.
Für die Venezolaner ist die Kathedrale von besonderer nationaler Bedeutung, denn in ihr ruhen die sterblichen Überreste der Frau und der Eltern von Simon Bolivar, dem Staatshelden Venezuelas, der für die Unabhängigkeit des Landes kämpfte. Im Inneren der Kathedrale, die eine fünfschiffige Basilika ist, befinden sich verschiedene wertvolle Kunstgegenstände.
Dazu gehören unter anderem zwei Gemälde von Antonio Herrera Toro aus dem Jahr 1881. Auch die Altarbilder in den Seitenkapellen sowie die Holzschnitzerei in der St. Peter Kapelle sind eine Besichtigung wert.
Casa Natal del Libertador
Ein weiteres sehenswertes Gebäude der venezolanischen Hauptstadt ist die Casa Natal del Libertador. Dabei handelt es sich um das Geburtshaus von Simon Bolivar, der dort 1783 das Licht der Welt erblickte.
Bolivar gilt in mehreren südamerikanischen Ländern als Freiheitsheld. In der Casa können die Zimmer des Hauses, die zum Teil noch im Originalzustand sind, sowie einige Kleidungsstücke von Simon Bolivar besichtigt werden.
An den Wänden des Gebäudes sind zudem einige Gemälde von Tito Salas zu bewundern. Darüber hinaus befindet sich in der Casa ein Museum, das sich mit der Geschichte Venezuelas befasst. Nicht weit von der Casa Natal del Libertador, auf der Plaza Bol'var de Caracas, findet man auch ein Standbild Simon Bolivars.
Museen
Zu den vielfältigen Kulturangeboten von Caracas gehören auch seine verschiedenen Museen. Als besonders interessant gilt das Museo de Arte Contemporaneo de Caracas, das Museum für zeitgenössische Kunst, das im Parque Central, im Inneren von Caracas, liegt. Es ist das größte dieser Art in Südamerika.
Bewundert werden können dort mehr als dreitausend Ausstellungsstücke, zu denen auch Werke von Pablo Picasso sowie Skulpturen des spanischen Bildhauers Joan Miro gehören.
Weitere interessante Sehenswürdigkeiten von Caracas sind
- die Nationale Kunstgalerie
- der Botanische Garten in der Universidad Central
- das Einkaufszentrum Sambil und
- das Teatro Teresa Carreno.
Badeurlaub in der Hafenstadt Puerto La Cruz
Ein beliebtes Reiseziel in Venezuela ist die Hafenstadt Puerto La Cruz. Dort kann der Besucher erholsame Strandtage verbringen.
Puerto La Cruz ist eine Küstenstadt im Nordosten von Venezuela und liegt im Staat Anzoategui. Die Stadt verfügt über ein reichhaltiges Tourismusangebot.
Beliebte Badestrände
Besonders beliebt ist Puerto La Cruz für seine Badestrände, die
- El Saco
- El Faro und
- Purinace
genannt werden. Die schönen Strände mit ihrem kristallklaren Wasser laden zu einem erholsamen Strandtag ein. Auch Möglichkeiten zum Schnorcheln und Tauchen sind vorhanden. Erreichen lassen sich die Strände problemlos mit speziellen Wassertaxis, die täglich vom Plaza Colon fahren.
Attraktionen in der Stadt
Früher war Puerto La Cruz nur ein kleines Fischerdorf, das sich im Laufe der Jahre durch den Tourismus jedoch zu einer Stadt mit mehr als 220.000 Bewohnern entwickelt hat und heutzutage zu den beliebtesten Tourismuszielen an der Nordostküste von Venezuela zählt.
Die Stadt Puerto La Cruz bietet ihren Besuchern aber nicht nur Sandstrände und Bademöglichkeiten, sondern auch weitere Attraktionen. Dazu gehört zum Beispiel der Yachthafen Marina Puerto La Cruz, in dem zahlreiche noble Yachten zu bewundern sind. Freunde des Tauchsports finden in der Marina auch die Tauchschule Aquatic Adventures.
In Inneren der Stadt herrscht in den engen Gassen buntes Treiben. Gute Möglichkeiten zum Einkaufen bieten die Avenida Muncipal und die Avenida 5. de Julio mit ihren zahlreichen Supermärkten und Kaufhäusern. Darüber hinaus gibt es die beiden Einkaufszentren City Mall und Plaza Mayor. Wer das Nachtleben genießen möchte, findet in der Stadt zahlreiche Diskotheken und Nachtclubs vor.
Unterkunftsmöglichkeiten und Ausflugsziele
Die Unterbringungsmöglichkeiten für Touristen in Puerto La Cruz sind mannigfaltig. So gibt es einfache Fremdenzimmer, die man Posadas nennt, sowie zahlreiche kleinere und mittlere Hotels.
Von Puerto La Cruz aus lässt sich über die Fähren "Ferry Ven" und "Conferry" auch leicht die venezolanische Hauptstadt Caracas erreichen. Interessante Ausflugsziele in der Nähe von Puerto La Cruz sind
- die Altos in den Bergen
- der Nationalpark Mochima sowie
- die Inseln Arapito, Conoma und de Plata mit ihren vielen attraktiven Stränden.
Nationalpark Canaima
Zu den Hauptattraktionen Venezuelas zählt der Nationalpark Canaima. Die imposanten Tafelberge zählen zu dessen Highlights; besonders beeindruckend ist aber auch der weltweit höchste freifallende Wasserfall, der Salto Angel.
Tierliebhaber werden hier ebenfalls auf ihre Kosten kommen. Im Nationalpark Canaima leben teils Arten, die man nur in der Bergwelt des Landes zu Gesicht bekommt. Hier erfahren Sie mehr über den beeindruckenden Nationalpark.
Weitere Highlights
Dies ist nicht alles, was Venezuela zu bieten hat. Es warten noch einige andere Orte, die mit diversen Sehenswürdigkeiten locken.
So sollte man natürlich einmal die Anden gesehen haben. Als Abenteuersportler wird man die Gebirgsketten ohnehin auf den Reiseplan gesetzt haben. Sehenswert sind in diesem Zusammenhang besonders Pico Bolivar sowie Merina - hier gibt es die weltweit längste und höchste Seilbahn.
Ebenfalls sehenswert ist das Amazonasgebiet sowie die Isla Margarita, die mit vielen Stränden aufwartet.
Ein weiterer Nationalpark ist der Los Roques archipelago. Mit seiner Unterwasserwelt sind besonders auch Taucher an der richtigen Adresse. Ebenfalls zu empfehlen ist der Morrocoy National Park, berühmt für Artenreichtum und Sandstrände. Im Mochima National Park kann man mit etwas Glück auch Wale und Delfine beobachten.
Venezuela beherbergt das älteste Plateau der Erde: die Gran Sabana mit den Tafelbergen sollte man sich keinesfalls entgehen lassen; hier warten auch tropische Regenwälder auf die Besucher. Zudem sehenswert:
- der Sierra Nevada Nationalpark
- das Orinoco-Delta
- der Nationalpark El Guacharo
- Roraima-Tepui
Besonderheiten, die es bei einer Reise dorthin zu beachten gibt
Im Mai 2016 wurde für Venezuela der Ausnahmezustand aufgerufen. Medizinisch sowie wirtschaftlich herrscht ein Notstand; politische Proteste können mit gewaltsamen Auseinandersetzungen einhergehen.
Die Versorgung mit Trinkwasser und Strom ist lückenhaft. Das Auswärtige Amt rät von nicht dringend erforderlichen Reisen nach Venezuela ab.
Wer dennoch in dieses Land reisen möchte, sollte sich an einige Sicherheitshinweise halten:
- bei Passkontrollen sollte immer nur eine Kopie des Ausweises vorgelegt werden; man kann sonst zu Geldumtausch oder zur Abgabe gezwungen werden
- vom Flughafen aus sollte man nur mit offiziellen Flughafen-Taxis reisen und keine sonstigen Transportangebote annehmen
- wer Ausflüge geplant hat, sollte sich von seinem Hotel Busse und Taxis empfehlen lassen
- es sollten so wenig Geld und so wenig wertvolle Gegenstände wie möglich bei sich getragen werden
- auf Fahrten im Dunkeln sollte verzichtet werden
- man sollte sich auf ungewohnt strenge Sicherheitskontrollen einstellen
- im Falle eines Überfalls sollte man keinen Widerstand leisten, um möglichst unverletzt zu bleiben
Für die Einreise wird ein mindestens sechs Monate gültiger Reisepass benötigt. Im Flugzeug erhält man eine Touristenkarte, mit der man sich bis zu 90 Tage im Land aufhalten darf.
Bei einer Weiterreise in Drittländer kann es sein, dass eine Gelbfieberimpfung gefordert wird. Reisenden aus Deutschland wird diese Impfung auch ohne erforderlichen Nachweis empfohlen. Ebenfalls sinnvoll sind Impfungen gegen
- Grippe
- Mumps, Masern, Röteln
- Polio
- Keuchhusten
- Diphtherie und
- Tetanus.
Ein ausreichender Reisekrankenversicherungsschutz - inklusive Rettungsflug nach Deutschland - wird dringend empfohlen.
Speisen und Getränke
Es gibt einige traditionelle Zutaten, die für die Gerichte in Venezuela verwendet werden. Regional bestehen jedoch teils Unterschiede. Zu den typischen Gerichten zählen
- Arepa, Maisfladen
- Hallaca, Maismasse mit unterschiedlichen Füllungen
- Cachapa, ähnlich einem Eierkuchen, aus süßem Mais
- Casabe, Fladenbrot aus Maniok
- Dulce de lechosa, eine Süßspeise, eine Art karamellisierte Kondensmilch
- Pabellón criollo, Reis mit schwarzen Bohnen, Fleisch und frittierten Kochbananenscheiben
- Brühen aus Fleisch/Innereien
- Suppen aus/mit Hülsenfrüchten
- Empanadas, Maisteig mit unterschiedlichen Füllungen, frittiert
- Tequeños, frittierte Käsestangen
- Mute, Ziegensuppe
- Bollos pelones, Maisknödel mit Fleischfüllung
- Carne Esmechada, gezupftes Rindfleisch
Getrunken werden Fruchtshakes und -säfte sowie Merengadas, wenn sie mit Milch zubereitet werden. Ebenso ist Kaffee beliebt. Zu den verbreiteten alkoholischen Getränken zählen Bier und Rum.
- Lonely Planet Reiseführer Venezuela, Lonely Planet, 2008, ISBN 3829715986
- Venezuela. Goldstadt- Reiseführer. Mit Isla Margarita., Goldstadtverlag, 1998, ISBN 3895502448
Unsere Artikel werden auf Grundlage fundierter wissenschaftlicher Quellen sowie dem zum Zeitpunkt der Erstellung aktuellsten Forschungsstand verfasst und regelmäßig von Experten geprüft. Wie wir arbeiten und unsere Artikel aktuell halten, beschreiben wir ausführlich auf dieser Seite.
