Absatzschuhe auf einen Blick - Merkmale und Stylingtipps
Schuhe und Frauen - das ist eine nahezu symbiotische Beziehung, die viele Männer nie begreifen werden. Wenn eine Frau unglücklich ist, shoppt sie Schuhe. Wenn eine Frau glücklich ist, shoppt sie auch Schuhe. Und zwischendurch sowieso.
Kein Wunder, dass die deutsche Durchschnittsfrau im Jahr sieben Paar Schuhe kauft. Weshalb sie allerdings statistisch nur 13,1 Paare besitzen soll, ist ein Rätsel, denn Schuhe wirft man nicht nach einem Jahr weg.
Vielmehr werden die Schätzchen, die manchmal richtige Design-Kunstwerke sind - und auch vom Preis her locker mit echten Kunstwerken mithalten können - liebevoll in Kartons oder anderen Boxen aufbewahrt, am liebsten mit einem Polaroidfoto darauf, sodass die Besitzerin gleich weiß, welchen Karton sie zur Hand nehmen muss, wenn sie auf der Suche nach einem ganz bestimmten Paar ist, da nur dieses zur geplanten Garderobe passt.
Der Absatz - das Objekt der Begierde
Klar auch, dass mit den Schuhen eher kein praktisches Schuhwerk wie Sneakers, Loafers, Badelatschen oder Gummistiefel gemeint ist - die findet man eher bei Hundebesitzerinnen und Co. Zum begehrenswerten Objekt macht einen Damenschuh erst sein Absatz. Vielleicht, weil er in unserer Zeit das weibliche Prinzip so sehr symbolisiert wie kaum ein anderes Accessoire, abgesehen vielleicht vom Lippenstift.
Männerschuhe haben, mit Ausnahme von Cowboystiefeln, keinen Absatz. Der High Heel verändert den Gang und die Haltung einer Frau. Er ist in der Lage, selbst der Uniform aus Jeans und Shirt eine Spur Glamour einzuhauchen. Zudem: Egal, wie sehr eine Frau gerade mit iher Figur hadert - ein Schuh passt immer. Wenn die Hose kneift oder die Bluse gesprengt zu werden droht, sitzt der Schuh zuverlässig.
Und falls doch nicht, nehmen Frauen auch gern Druckstellen und sogar Blasen in Kauf, nur um ihre neuesten Stilettos auszuführen. Die meisten Frauen haben ein Paar im Schrank zu stehen, mit dem man allenfalls den Weg vom Taxisitz auf den Barhocker schafft - wenn man eine unterstützende Begleitung an der Seite hat.
Trotzdem (oder gerade deswegen) lieben Frauen ihre Hackenschuhe, vom modischen Keilabsatz über niedliche Mary Janes bis hin zu dem obligatorischen Paar Slingpumps, das einfach zu allem passt.
Keilabsatz-Schuhe (Wedges)
Keilabsatz-Schuhe, auch Wedges (engl wedge = Keil) genannt, erlebten ihre Geburt in der Modewelt der Siebzigerjahre, die auch die Plateauschuhe hervorbrachte. Beide waren gewissermaßen der Gegenpol zum eleganten Pfennigabsatz - und die Frauen liebten ihre Wedges, da sie einfach bequemer sind als Stöckelschuhe. Schließlich berührt hier die komplette Schuhsohle den Boden.
Merkmale
Mitte der 2000er-Jahre dann erlebten die Keilabsatz-Schuhe ihr großes Revival. Heute sind sie allerdings nicht mehr so klobig wie die Originale. Gleich geblieben ist das bevorzugte Material für den Wedge: Kork oder Bast.
Kombiniert mit Lederriemen ergibt dies eine Keilabsatz-Sandalette, die der perfekte Sommerbegleiter ist: Jeans und weiße weite Bluse dazu, Strohtasche und Sonnenhut, fertig ist das perfekte Sommeroutfit, das sowohl Strand- als auch Citytrip- als auch bürotauglich ist - und nicht zu lässig für den abendlichen Cocktail.
Stylingtipps
Keilabsätze stecken heutzutage aber auch an Businesspumps und Kniestiefeln. Ein Paar schlichte Lederpumps in zurückhaltenden Farben mit Keilabsatz passen auch zur klassischen Geschäftsgarderobe. Allerdings können sie in Kombination zum bloßen Bein, welches ein Kostüm sehen lässt, leicht klobig wirken. Besser ist es, sie zum Hosenanzug zu tragen, dann machen die Keilabsatz-Schuhe endlos lange Beine.
In der Business-Variante sollte der Keil eine moderate Höhe haben. Das Gleiche gilt auch für Keilabsatz-Stiefel, wenn einen diese bequem durch den Tag tragen sollen. Zum Ausgehen kann man auch mit Keilabsatz-Stiefeln höher hinaus.
Die Avantgarde-Variante der Keilabsatz-Schuhe sind Keile, die nur aus ihrem Rahmen bestehen, das heißt, es bleibt ein Loch zum durch-den-Absatz-blicken. Dies lässt die Schuhe so aussehen, als hätten sie einen Henkel zum Absatz. Man bezeichnet ihn auch als brasilianischen Absatz bzw. als Donut-Loch. Manche Designer füllen das Loch sogar mit kleinen Gegenständen und versiegeln es dann mit transparentem Plexiglas.
Schuhe mit Wedges-Rahmen sind etwas für modemutige Trendsetter. Locker fallende Jeans mit ausgestelltem Bein passen hier ebenso wie avantgardistische Marlene-Hosen mit modisch hoher Taille.
Kitten Heels
Kitten Heels tragen das Wort Kätzchen oder Tierjunges im Namen, weil es sich hierbei um Hackenschuhe mit einem schlanken, kurvig gebogenen Absatz von nur etwa 3,5 bis 4,75 Zentimeter Höhe handelt. Von der aggressiven Weiblichkeit eines Stilettos ist der Kitten Heel meilenweit entfernt. Er wird als eher niedlich und unschuldig wahrgenommen. Dazu passt, dass ihn Schauspielerin Audrey Hepburn populär gemacht hat.
Merkmale
Die Absätze der Kitten Heels haben eine konische Form und sehen damit aus wie tailliert. Entwickelt wurden sie in den 1950er-Jahren als "Trainings-Heels" für junge Mädchen, die man in Stilettos als unangemessen gekleidet empfunden hätte, einerseits aufgrund der sexuellen Ausstrahlung von Stilettos, andererseits wegen der Gangunsicherheit, die diese verursachen.
Dennoch sind Kitten Heels genauso schmal wie Stilettos und fallen damit in die Kategorie der Pfennigabsätze. Kein Wunder, dass man sie auch als "Petits Stilettos" bezeichnet. Jungen Mädchen heutzutage wird man eher zu Blockabsätzen für ihre ersten hochhackigen Schuhe raten.
In den 1960er-Jahren wurden Kitten Heels auch von älteren Teenagern getragen, versanken dann aber mit dem Verschwinden der Pfennigabsätze in der Bedeutungslosigkeit. Erst in den Achtzigerjahren hatten sie ein kurzes Revival.
Ihr großes Comeback erlebten Kitten Heels Anfang der 2000er-Jahre, etwa 2000 bis 2003 - und zwar nicht für junge Mädchen, sondern bei erwachsenen Frauen. Diese waren fasziniert von der Bequemlichkeit, die ein Schuh mit solch filigranem Absatz haben kann. Selbst Schuh-Design-Gott Manolo Blahnik nahm in dieser Zeit Kitten Heels in seine Kollektion auf.
Stylingtipps
Zu Kitten Heels passt alles, was man in den Fünfzigerjahren zu ihnen trug: schwingende Tellerröcke oder Kostüme. Ungeschlagen bis heute ist die Kombination aus Kitten Heels und Caprihose. Bürotauglich gestylt werden sie zu Bleistiftrock und Schluppenbluse.
Besonders elegant sind sie in einem Nude-Ton, der die Beine optisch trotz des kurzen Absatzes verlängert. Dann kann auch einfach mal eine Jeans dazu getragen werden.
Mary Janes
Mary Janes, eine Unterform des Spangenschuhs, stammen aus den 1920er Jahren, wo sie als Kinderschuhe dienten. Ursprünglich handelte es sich bei ihnen um flache schwarze Lackschuhe, die durch ihre runde Kappe, vor allem aber über die quer über den Spann verlaufende Ristspange, die geknöpft wird, gekennzeichnet sind.
Merkmale
Wenn Mary Janes von erwachsenen Frauen getragen werden, haben sie zumindest einen kleinen Absatz und erinnern durch die Spange, die häufig einem Riemchen weichen musste, an Tanzschuhe. Der Riemen bzw. die Spange, der bzw. die quer über den Spann verläuft, ist enorm praktisch, um den Schuh fest am Fuß zu halten. Somit bekommt der offene Schuh einen sicheren Sitz und eignet sich auch zum Tanzen.
Manche Modelle verfügen noch über einen weiteren Riemen, der die Zehenkappe mit der Spange verbindet. Diese Schuhe bezeichnet man dann als T-Riemchen oder T-Straps. Echte Mary Janes werden bis heute geknöpft, Schnallen oder Gummizüge sind nicht zugelassen. Ebenso wichtig ist, dass die Spange über dem Spann bleibt und nicht zum Fesselriemchen wird.
Beim Absatz hat sich allerdings einiges verändert, denn vom Zehn-Zentimeter-Stiletto bis zum modischen Keilabsatz finden sich alle nur erdenklichen High Heel-Varianten unter den heutigen Mary Janes.
Stylingtipps
Mit den bequemen Mary Janes kann Frau ihren Fuß schnell und einfach schön schummeln. So beispielsweise erscheinen breite Füße durch solche Mary Janes optisch schmaler, die mit einem besonders breiten Riemen am Spann ausgestattet sind.
Mary Janes müssen sich zeigen, weshalb sie besonders zu Strumpfhose und Rock passen - zudem erinnert dieser Style an die 1960er Jahre, als Mary Janes vom Kinderschuh zum Schuh für die erwachsene Frau wurden.
Besonders schön sind sie mit den aktuellen, bunten, gern kontrastfarbenen Strumpfhosen. Umgekehrt sind beispielsweise quietschgelbe Mary Janes zur schwarzen Strumpfhose perfekte Hingucker.
Ist der Rock dazu etwas kürzer und hat Falten, lässt sich mit Mary Janes auch der Schulmädchenlook ideal stylen. Hier werden die Strumpfhosen durch Kniestrümpfe ersetzt. Verspielt, aber unschuldiger wird der Look mit Poloshirt, dunklen Strumpfhosen und Rock.
Schnürpumps
Schnürpumps bezeichnet man auch als Trottoirs, denn sie ähneln einem klassischen Herrenstraßenschuh inklusive Verzierungen wie Lochmustern und schmalen Schnürsenkeln. Allerdings haben sie einen hohen Absatz, ob in der Blockversion, als Pfennigabsatz oder in konischer Form als sogenannter Trichterabsatz. Manchmal verfügen sie auch über einen dezenten Plateauabsatz, während die hochmodische Form nicht ohne Keilabsatz auskommt.
Merkmale und Stylingtipps
Ebenso wie klassische Herrenschuhe gelten Schnürpumps als elegant, sind aber dennoch recht bequem. Oftmals sind sie, ebenso wie Herrenschuhe, aus mehrfarbigem Leder gefertigt, indem beispielsweise die Zehen- und/oder Fersenkappe einer andere Farbe hat als der Rest des Schuhs. Ohne Lochmuster kommt die Wildledervariante etwas robuster daher und passt perfekt zur Herbstgarderobe.
Jeans und grober Strick
Jeans und grober Strick sind beispielsweise der perfekte Begleiter für Schnürpumps. Junge Mädchen kombinieren Schnürpumps zu Kleidchen oder Rock und niedlicher Bluse, während sie bei erwachsenen Frauen nicht wirklich zum Kostüm passen.
Dies liegt daran, dass Schnürpumps, im Gegensatz zum klassischen Business-Schuh, kein Zehendekolleté zeigen, sondern bis den Fuß bis zur Fessel bedecken. Dies verkürzt die Beine optisch und wirkt zum Kostüm wenig elegant.
Hosenanzug und Stoffhose
Besser kombinieren erwachsene Frauen ihre Schnürpumps im Herbst oder Winter zum Hosenanzug oder zu Stoffhose - gern mit Bügelfalte vorn - und einem eleganten Oberteil, beispielsweise einem Cashmerepulli.
Modemutige junge Frauen zeigen die Lochprägungen und Ziernähte ihrer Schnürpumps zu Kniestrümpfen, Falten- bzw. Wickelröcken und einem knalligen Oberteil wie etwa einem senffarbenen Pulli mit angesetzten Puffärmeln in halber Armlänge. Darunter eine langärmlige, schwarze Bluse ziehen. Weniger gewagt wird der Look auch, wenn man unter die Kniestrümpfe eine zusätzliche Strumpfhose zieht.
Röhrenjeans und Rock
Auch Röhrenjeans sind ein hervorragender Kombipartner von Schnürpumps - wenn beide eine möglichst ähnliche Farbe haben, sind Endlosbeine garantiert. Wer auch im Winter gern Rock trägt, stylt ihn zu Schnürpumps mit Stulpen. Das Ergebnis ist in jedem Falle faszinierend, da schon die Schnürpumps allein mit ihrer Kombination von weiblichem High Heel mit männlicher Schnürung bestechen.
Sling-Pumps und T-Stripes
Slingpumps, von vielen Frauen liebevoll Slings gerufen, sind nach dem Fesselriemchen benannt, an dem man sie erkennen und beispielsweise von Mary Janes unterscheiden kann. Schuh-Profis bezeichnen den horizontalen Riemen über dem Spann auch als Steg, genauer: als T-Steg. Eine weitaus häufigere Form der Slings aber ist der Absatzschuh mit Fersenriemchen. Anstatt einer stabilen Fersenkappe ist der Schuh hier offen und wird nur von einem schmalen Riemen an der Ferse gehalten. Da die Zehenkappe jedoch geschlossen ist, gelten fersenfreie Slings im Sommer dennoch als korrekter Business-Schuh.
Sling-Pumps
Manche Modelle verfügen über eine Kombination beider Riemchenarten, also Fessel- und FersenriemchenFessel- und Fersenriemchen. Andere verbinden das Fesselriemchen zusätzlich mit einem vertikalen weiteren Riemchen hinab zur Zehenkappe, dem sogenannten T-Strap. Bei den Sling-Pumps geht es also um Riemchen in allen Varianten, und das ist auch kein Wunder, da das englische Wort "sling" nichts anderes als Riemen bedeutet.
Merkmale
Die um Frauenfesseln und Fersen geschlungenen Lederriemchen gelten als sehr erotisch, noch dazu, wenn die Slings zehenfrei sind, also als Peeptoe-Version daherkommen. Die Absatzhöhe der Slings variiert von Modell zu Modell. Vom Kittenheel bis zum zwölf Zentimeter hohen Trichterabsatz gibt es hier nichts, was es nicht gibt. Auch Wedges wurden schon mit Fersen-Sling gesichtet.
Aktuell für den Sommer kommen diese aus Canvas in Streifenoptik daher, der Wedge aus geflochtenem Bast oder stoffbezogen mit maritimem Motivprint wie beispielsweise kleinen Ankern oder Schwimmreifen.
Stylingtipps
Da es so viele verschiedene Slingpumps-Modelle gibt, kann es keine generelle Stylingempfehlung geben.
- Die Business-Modelle sollten aus feinem Leder, in einer gedeckten Farbe und mit moderater Absatzhöhe gehalten sein,
- während die hohen Sling-Pumps den oben angesprochenen Pin-up-Look der Fünfzigerjahre favorisieren - dann gern als Peeptoe.
- Zu Peeptoe-Slings passt ein Styling im 50er Jahre-Marinelook, dunkle Jeans, gestreiftes Top.
- An den klobigen Sling-Wedges können sich vor allem junge und modemutige Mädchen versuchen, die sie ruhig auch zu Shorts kombinieren können.
T-Stripes
T-Stripes, auch T-Straps oder T-Riemchen genannt, zeichnen sich durch einen vertikalen Riemen aus, der mit dem horizontalen Knöchel- bzw. Fesselriemen so verbunden ist, dass die Form eines Ts entsteht. Schuh-Profis bezeichnen den horizontalen Riemen über dem Spann auch als Steg, genauer: als T-Steg.
Merkmale
T-Stripe-Pumps kommen gern als luftige Sandalen daher, aber auch in der Optik klassischer Tanzschuhe mit mehrfarbigem Leder und/oder Lochprägung. Auch unter den Brautschuhen finden sich überproportional viele T-Stripe-Pumps. Schließlich gelten sie als sehr elegant - und zaubern noch dazu einen schönen Fuß.
Frau beweist mit ihnen Klasse - ob im Büro oder während einer rauschenden Partynacht.
- Im Business wird T-Stripes der Vorzug gegeben, die über geschlossene Zehen- und Fersenkappen verfügen,
- während es für die Party auch auffälliger sein darf - und der Schuh ausgeschnittener, etwa fersenfrei oder mit tiefem Zehendekolleté.
Stylingtipps
T-Stripes eigenen sich am besten für schmale Füße, da sie feminine Fesseln betonen, kräftigere Fesseln aber eher unvorteilhaft erscheinen lassen. Dies gilt insbesondere für die ohnehin etwas klobigeren Modelle, die diesen Sommer angesagt sind: T-Stripes mit Keilabsatz.
Durch den Zwanzigerjahre-Appeal passen T-Stripes zu luftigen, schwingenden Kleidchen - und zu etwa knielangen Röcken ganz allgemein. Hosen hingegen sind keine guten Kombipartner für T-Stripes, bei denen fast immer ein Hauch Charleston mitschwingt.
Achtung: Mit sehr niedrigem Absatz und eher breiten Riemchen können T-Stripes schnell an Konfirmation und Co. erinnern und leicht spießig wirken. Hier wurde die T-Form nur deshalb gewählt, weil sie dem Fuß einen guten Halt bietet und bequem ist. Wer solche T-Stripes tragen will, benötigt zum Ausgleich ein ansonsten extrem modisches Outfit, welches selbst die konservativsten T-Stripes in Hipster-gerechte Fußbekleidung verwandelt.
Spitze Pumps
Spitze Pumps waren aus der Mode der Achtziger nicht wegzudenken. Ob als klassische Businesspumps, als Stilettos, als Stiefeletten oder Over-Knee-Stiefel - Damenschuhe mussten spitz sein. Ihr Revival erlebten die spitzen Pumps in der Form von fersenfreien Slingpumps Anfang der Zweitausender-Jahre, gegen ihr Ende waren spitze Ankle-Boots absolut angesagt - und sind es bis heute.
Merkmale und Stylingtipps
Da es einer Frau unmöglich ist, ihre Zehen in einen kleinen spitzen Schuh zu quetschen, sind spitze Schuhe generell länger als andere Schuhe in der entsprechenden Größe. Dies heißt, sie verlängern den Fuß, was insbesondere bei kleineren Schuhgrößen (alle die, die mit einer 3 beginnen) vorteilhaft ist. Nicht zuletzt macht die schmale Spitze optisch einen schlanken Fuß.
Klassischerweise haben spitze Schuhe einen schmalen Absatz, also einen Kitten Heel, einen Pfennigabsatz oder Stiletto.
Rockig-maskulin zur Röhre
Toll sind hohe, schwarze, spitze Pumps zur Röhre, denn ein Zuviel an Weiblichkeit, also beispielsweise die Kombination mit Minirock und tiefem Dekolleté und Wallemähne lässt sie schnell billig erscheinen, selbst wenn es sich um ein hochpreisiges Designermodell handelt. Deshalb lieber rockig-maskulin kombinieren.
Kostüm und Hosenanzug
Spitze Pumps mit niedrigerem Absatz (bis etwa fünf Zentimeter) sind ideale Business-Schuhe für die Dame. Sie passen zu Kostüm und Hosenanzug ebenso wie zum Casual Business Outfit. Noch seriöser werden sie, wenn die Spitze nicht dreieckig zum spitzen Winkel zuläuft, sondern wie ein abgeschnittenes Dreieck aussieht. Dies macht sie übrigens auch bequemer und tragbarer im Alltag.
Festtagsmode und Casual-Looks
Aber auch aus der Festtagsmode sind spitze Pumps nicht wegzudenken, die zum großen Galaoutfit ebenso getragen werden wie zum Hochzeitskleid.
Ansonsten passen sie von Jeans bis zum Hängekleidchen zu allem. Nur mit weiten Marlenehosen heißt es aufpassen: Hier verfangen sich die spitzen gern im Umschlagsaum, beispielsweise beim Treppensteigen. Akute Stolpergefahr!
Flamenco-Pumps
Im Falle der Flamenco-Pumps ist nomen nicht unbedingt omen: Mit den Tanzschuhen, die von Flamencotänzerinnen getragen werden, haben Flamenco-Pumps nicht viel zu tun. Zwar ist auch ihre Optik von dem traditionellen andalusischen Tanz beeinflusst - tanzen indessen kann man in ihnen nur schlecht, dafür geben sie zu wenig Halt.
In erster Linie nämlich sind Flamenco-Pumps, die vielfach der Einfachheit halber auch lediglich als "Flamenco-Schuhe" bezeichnet werden, durch eine kleine Öffnung an der Schuhspitze gekennzeichnet. Dies macht sie zu einer Unterform der Peeptoes, welche die Zehen andeutungsweise sehen lassen, sie im Gegensatz zu Sandalen jedoch nicht vollständig zeigen.
Geschichte
Daneben sind die in den 1940er Jahren erstmals auf der Bildfläche erschienenen Flamenco-Pumps aber auch eine Unterform der Spangenschuhe, die ebenfalls als besonders feminin gelten. Seinen Namen verdankt der Spangenschuh einem Riemen, der über den Spann führt und dann per Klettverschluss oder Schnalle geschlossen wird.
Verfügt ein Spangenschuh über einen hohen Absatz, bezeichnet man ihn auch als Mary Jane. Im Grunde genommen sind Flamenco-Pumps also Mary Janes mit Peeptoe.
Trotz des Todes von Vivier im Jahre 1998 ist sein Einfluss auf die Abendschuhmode weiterhin ungebrochen. Seine Kreationen werden heute millionenfach kopiert.
Als Erfinder des Peeptoes gilt übrigens der Schuh-Designer Roger Vivier, der eng mit Modegrößen wie Dior zusammenarbeitete und, neben seiner Erfindung des Stilettos, den Peeptoe als Abendschuh par exellence einführte.
Merkmale
Es gibt jedoch auch einschlägige Modelexika, die Flamenco-Pumps als Schuhe mit geschlossener Spitze definieren. Zumeist aber gilt als ihr Hauptmerkmal die Zehenfreiheit in Kombination mit einem hohen Absatz.
Zudem weisen Flamenco-Pumps zusätzlich zur Spange über dem Rist oftmals auch noch ein Fesselriemchen auf. Nicht zuletzt sind Flamenco-Pumps zumeist weit ausgeschnitten und wirken auch deshalb sehr feminin, aber trotzdem immer stilvoll und elegant.
Materialien
Oft ist das Material, das Dessin oder die Farbgebung der Flamenco-Pumps spanisch inspiriert, das heißt,
- schwarz und rot herrschen vor,
- es finden sich Details wie Glitzer, Schleifen, Durchbrüche und
- Materialien wie Samt, Brokat oder Spitze sind nicht selten.
In diesem Falle sind Flamenco-Pumps die perfekten Abendschuhe und passen ideal zur opulenten Abendkleidung.
Stylingtipps
Es muss aber nicht immer die große Robe sein - auch zum feierlichen Hosenanzug machen sie sich gut. Mehr noch: Hier sorgen sie für eine feminine Note, indem sie den strengen Look aufbrechen.
Schlichter designte Flamenco-Pumps, beispielsweise aus cognacfarbenem Glattleder, lassen sich aber auch perfekt in den Alltag integrieren und geben beispielsweise Jeans und Shirt einen glamourösen Touch.
Durch die ausgeschnittene Spitze sind Flamenco-Pumps sehr luftig und auch immer dann eine gute Wahl, wenn man aus Gründen der Seriosität keine Sandalen tragen kann, aber auch nicht auf einen geschlossenen Schuh zurückgreifen möchte.
Flamenco-Pumps sind Schuhe, die im Alltag immer dann zum Einsatz kommen, wenn es darum geht, ein gewöhnliches Outfit aufzuwerten und ihm das gewisse Etwas zu verleihen. Wer es im Alltag etwas glamouröser mag, kann sich an einem von den Vierziger-Jahren inspirierten Look versuchen.
Zu diesem gehören hochgeschlossene Schluppenblusen, knielange Röcke, Nylonstrümpfe - und Flamenco-Pumps. Zum flatternden Sommerkleidchen wären sie allerdings "too much", und im Business-Look haben sie, allein aufgrund der freien Zehen, nichts verloren.
Auf die Padiküre achten
Wer Flamenco-Pumps trägt, sollte sich um seine Füße respektive seine Pediküre Gedanken machen. Trägt Frau beispielsweise noch aus Nachlässigkeit den pinkfarbenen Nagellack, der gestern toll mit ihren Sandalen harmonierte, kann sich dieser heute mit ihren roten Flamenco-Pumps beißen.
Auf der sicheren Seite ist man immer mit einer dezenten Pediküre, beispielsweise im French Style. Diese ist der natürlichen Farbgebung der Nägel nachempfunden und lässt die Zehen gepflegt, aber nicht übertrieben gestylt, erscheinen.
Umgekehrt kann man mit einer klug gewählten Pediküre aber auch für einen tollen Eyecatcher-Effekt sorgen. Zu einem schwarzen Abendhosenanzug mit lang gezogenem Revers, zu dem Frau ein paar schwarze Flamenco-Pumps mit Lochmuster trägt, kann sie beispielsweise tiefrote Zehennägel hervorblitzen lassen, die nur dann sichtbar werden, wenn sie geht oder die Beine übereinanderschlägt.
Diese Verstecktaktik, für die sich fast alle Arten von Peeptoes eignen, versprüht subtile Erotik und ist viel wirkungsvoller als ein offenherziges Dekolletee oder andere offensiv zur Schau gestellten weiblichen Attribute.
Dies macht Flamenco-Pumps auch zum Schuhwerk der Wahl für Frauen mit Stil, Eleganz und Klasse.