Aktive Beteiligung am Schulleben des Kindes: Elternstammtisch, Elternbeirat und Co.

Eltern sollte es wichtig sein, sich aktiv am Schulleben des Kindes zu beteiligen. Dies ist auf unterschiedliche Art und Weise möglich, beispielsweise als Elternstammtisch oder Elternbeirat. Auch stehen oftmals weitere freiwillige und ehrenamtliche Helfer zur Verfügung, um mögliche Probleme anzusprechen, diverse organisatorische Aufgaben zu übernehmen oder sich anderweitig zu engagieren. Lesen Sie, wie man sich aktiv am Schulleben eines Kindes beteiligen kann und wie zum Beispiel Elternstammtisch und Elternbeirat organisiert sind.

Von Claudia Haut

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten und Wege, das Schulleben des eigenen Kindes mitzugestalten. Im Folgenden stellen wir die verschiedenen Wege vor.

Elternstammtisch: Ablauf und Organisation

Der Elternstammtisch bezeichnet man ein Zusammenkommen der Eltern einer Klasse, häufig mit der Lehrkraft. Der Elternstammtisch wird von den Klassenelternsprechern organisiert und findet in der Regel in lockerer Atmosphäre regelmäßig einmal monatlich oder auch zweimal pro Schuljahr statt.

In vielen Schulen sind Elternstammtische eine regelmäßige Einrichtung. Hier treffen sich zu festgelegten Terminen die Eltern einer oder auch manchmal mehrerer Klassen zum Gedankenaustausch.

Es können auch Probleme mit der Schule oder den Lehrkräften angesprochen werden. Teilweise nehmen auch die Lehrer selbst an einem derartigen Treffen teil.

Organisation

Organisiert wird ein Elternstammtisch von den Klassenelternsprechern. Diese fragen in der Regel am ersten Elternabend, ob die Eltern ein derartiges regelmäßiges Treffen wünschen oder nicht.

Sofern die Mehrheit sich dafür entscheidet, suchen die Elternsprecher einen passenden Ort und legt ein Datum fest. Alle Eltern erhalten entweder per Post oder über ihre Kinder eine schriftliche Einladung zum Elternstammtisch mit Angabe des Ortes und des genauen Datums. Gibt es ein Problem mit einer Lehrkraft, so liegt es an den Elternsprechern, diese ebenfalls zu dem Stammtisch einzuladen.

Ablauf des Treffens

Zu Beginn des Elternstammtisches stellen sich die einzelnen Eltern namentlich vor, sofern sie sich noch nicht kennen. Dann können entweder spezielle vorher festgelegte Themen angesprochen werden oder allgemein über die Schule geredet werden.

In der Regel herrscht eine lockere Atmosphäre, an der je nach Thema eine unterschiedliche Anzahl von Eltern teilnimmt. Die größte Resonanz erhalten in der Regel die Stammtische, die abends und nicht tagsüber stattfinden.

Wurden auf dem Elternstammtisch wichtige grundsätzliche Dinge besprochen, so können diese auch stichwortartig festgehalten und einige Tage später an alle Eltern ausgeteilt werden. So erfahren auch die Eltern, die nicht an dem Stammtisch teilgenommen haben, welche Aktionen beispielsweise auf einem Klassenfest geplant sind.

Wie lange jeder Elternstammtisch dabei dauert, ist vollkommen unterschiedlich und hängt auch von der Anzahl der teilnehmenden Eltern ab. Im Schnitt sollte man etwa zwei Stunden pro Elternstammtisch rechnen.

Es gibt viele Möglichkeiten sich als Eltern am Schulleben des Kindes zu beteiligen
Es gibt viele Möglichkeiten sich als Eltern am Schulleben des Kindes zu beteiligen

Typisch ist auch die Zusammenkunft in Form eines Elternbeirats...

Die Wahl zum Elternbeirat: am Schulleben des Kindes teilnehmen

Der Elternbeirat ist ein Organ zur Mitbestimmung, das an Schulen und anderen pädagogischen Einrichtungen tätig ist. Er besitzt die Aufgabe, Interessen und Probleme zu bündeln, weiterzuleiten und durch gezielte Gesprächsverhandlungen zu einem gemeinsamen Konsens zu finden. Die Mitglieder des Elternbeirats werden im Rahmen von Klasseneltern- oder Elternaktivversammlungen gewählt.

Unterschiedliche Meinungen und Konfliktpunkte

Die pädagogischen Ansichten von Eltern, Schülern und Schule sind nicht immer dieselben. Insbesondere scheiden sich die Gemüter, wenn es um die Frage geht, wer die größere Verantwortung für die Entwicklung der Kinder besitzt: Eltern oder Lehrer?

  • Wem obliegt es, Kinder zum Lernen zu motivieren und welche Methoden sollten hierfür zum Einsatz kommen?
  • Wie gelingt es, leistungsschwachen Schülern zu besseren Noten zu verhelfen?
  • Warum fallen Mathematik-Klausuren an der Schule immer nur mäßig aus?

Die in einer Schule auftretenden Probleme sind sehr unterschiedlich, teilweise sehr komplex und manchmal auch nur die Schwierigkeit eines Einzelnen.

Aufgaben und Ziele des Elternbeirats

Das Ziel der Mitglieder des Elternbeirats besteht darin, diese Probleme zunächst innerhalb der Klasse zu sammeln, zu ordnen und an die Schulverwaltung heranzutragen. Sie führen die Verhandlungspartner zusammen und leiten die Kommunikation zwischen ihnen. Der Elternbeirat tritt dabei als

  • Streitschlichter
  • Vermittler und
  • Berater

auf. Wichtig ist es, einen gemeinsamen Konsens zu finden. Wer im Elternbeirat mitwirkt, trägt also eine hohe Verantwortung. Neben Verhandlungsgeschick sollte man über Taktgefühl und Disziplin verfügen.

Weiterhin ist es Sache des Elternbeirats, sich um die Gestaltung des Schullebens zu kümmern. Er

  • organisiert Austauschreisen
  • plant Umweltaktivitäten und
  • unterbreitet Angebote zur Mitarbeit an Schulprojekten.

Dabei geht er in hohem Maße auf die Belange der Kinder ein. Natürlich muss der Elternbeirat auch die finanziellen Gegebenheiten von Eltern und Schule berücksichtigen, denn die Ideen müssen sich am Ende auch umsetzen lassen. Wer Mitglied des Elternbeirats ist, hat einen großen Einfluss auf das Wohl der Schüler und letztlich auch auf die Zufriedenheit des eigenen Kindes.

Über den Aufbau, die Rechte und die Pflichten des Elternbeirats bestimmen die Schulgesetze der Bundesländer. Obwohl es hinsichtlich der Mitbestimmung, der Wahl und Abwahl grundsätzlich viele Gemeinsamkeiten gibt, sind kleinere Abweichungen von Land zu Land üblich.

Die Wahl zum Elternbeirat

Im Allgemeinen liegt der Wahl des Elternbeirats folgender Ablauf zugrunde: Im Rahmen von Elternversammlungen wird innerhalb jeder Klasse ein Elternaktiv gewählt. Dieses wählt dann einen Sprecher, der das Elternaktiv auf Schulebene vertritt.

Möglich ist auch, dass mehrere Sprecher benannt werden. Die Sprecher aller Klassen bilden dann den Elternbeirat, der die Interessen aller Schulklassen vertritt.

Darüber hinaus werden Landeselternbeiräte gewählt, die wiederum die Zusammenarbeit mit den Bildungsministerien ermöglichen. Das höchste Mitbestimmungsrecht obliegt dem Bundeselternrat. Die Mitarbeit der Eltern im Elternbeirat wird nicht vergütet, da es sich um eine ehrenamtliche Tätigkeit handelt.

Organisation der Klassenpflegschaft

Die Klassenpflegschaft bzw. Klassenpflegschaftsversammlung bezeichnet im Allgemeinen den allseits bekannten Elternabend. Bei diesem Treffen kommen Altern und Lehrer zusammen, um verschiedene Punkte zu besprechen, wie etwa

  • den Schulplan für das kommende Jahr
  • die Wahl der Elternvertreter
  • die Organisation von Klassenfahrten oder anderen Ausflügen
  • benötigte Anschaffungen

Dabei bilden die Eltern der Kinder aus einer Klasse die Klassenpflegschaft. Im Rahmen dieses Treffens wird auch ein Vorsitzender mit Stellvertreter gewählt; dieser übernimmt die Aufgabe des Elternvertreters und kümmert sich um diverse Belange, wie

  • die Organisation von Elternstammtischen
  • die Vermittlung zwischen Lehrern und Eltern
  • die Teilnahme an Sitzungen der Schulpflegschaft und Klassenkonferenz
  • die Organisation der kommenden Klassenpflegschaftssitzung

Doch es gibt noch weitere, weitaus einfachere Wege, sich am Schulgeschehen zu beteiligen...

Möglichkeiten, sich freiwillig in einer Grundschule zu engagieren

Viele Freizeit- und Betreuungsangebote für Kinder an Grundschulen wären ohne freiwillige und ehrenamtliche Helfer nicht möglich. Vor allem an offenen und gebundenen Ganztagsgrundschulen finden Eltern und andere Freiwillige viele Möglichkeiten, sich zu engagieren. Ihre Hilfe kann nicht nur eine Entlastung für die Lehrer, sondern auch eine Bereicherung für die Schüler sein.

Die Wahl zum Klassenelternsprecher

Eltern haben die Möglichkeit, sich von der Elternversammlung als Klassenelternsprecher wählen zu lassen. Dieser übernimmt zum Beispiel die Einberufung und Leitung der Elternversammlungen, auf denen sich die Eltern der Schüler mit dem Klassenlehrer treffen, um sich über

auszutauschen. Der Klassenelternsprecher und sein Vertreter werden immer direkt von der Elternversammlung gewählt.

Fahrgemeinschaften anbieten

Eltern können sich auch freiwillig engagieren, indem sie Fahrgemeinschaften anbieten. Viele Grundschulkinder mit einem längeren Anfahrtsweg werden mit dem Auto zur Schule gefahren und wieder abgeholt. Um Zeit und Kosten zu sparen, können Eltern sich zusammenschließen und Fahrgemeinschaften bilden.

Mitorganisation der Schulfeste

An Schulfesten und anderen Veranstaltungen werden immer Freiwillige gesucht, die

Je mehr Eltern, Geschwister und andere Helfer sich dabei engagieren, desto mehr kann auf der Feier geboten werden. Ohne diese freiwillige Hilfe könnten viele Schulfeste nicht auf die Beine gestellt werden.

Hausaufgabenbetreuung

Sehr viele Ehrenamtliche werden für die Hausaufgabenbetreuung an Ganztagsgrundschulen gesucht. Eltern, Studenten oder andere motivierte Freiwillige können die Betreuung kleiner Gruppen oder auch die Hausaufgabenhilfe Einzelner übernehmen.

Aber nicht nur hier, auch in der Sprach- und Leseförderung kann man sich engagieren. Viele Kinder aus Zuwandererfamilien haben aufgrund von Sprachdefiziten einen speziellen Förderbedarf und benötigen individuelle Hilfe, die ihnen im Unterricht nicht gegeben werden kann. Freiwillige können sich um diese Kinder kümmern und ihnen kostenlosen Förderunterricht anbieten.

Auch die Freizeitangebote an Ganztagsschulen werden oft von Ehrenamtlichen gestaltet. Abhängig von eigenen sowie schulischen Interessen und Möglichkeiten kann man AG's und Projekte aus den Bereichen

anbieten und die Leitung von Kleingruppen übernehmen.

Gestaltung der Homepage

Um sich im Internet präsentieren zu können, sind Schulen auf Freiwillige angewiesen, die bei der Erstellung und Verwaltung einer schuleigenen Homepage helfen. Angesprochen sind hier vor allem Informatiker oder andere PC-Kundige, die sich für die Präsentation der Schule im Internet und damit für eine sehr effektive Werbung einsetzen möchten. Viele Schulen besitzen noch keine eigene Homepage, weil ihnen Freiwillige für diesen Bereich fehlen.