Hausarbeit - Themenfindung, Struktur und Zeitmanagement

Bei der Hausarbeit handelt es sich meist um eine schriftliche wissenschaftliche Arbeit von Studenten, welche nach Abgabe bewertet wird. Sie dient als Nachweis der selbstständigen und intensiven Befassung mit inem neuen Thema. Bevor mit dem eigentlichen Schreiben einer Hausarbeit begonnen werden kann, muss man sich zunächst auf ein solches festlegen. Für viele Studenten und Schüler ist dieser Schritt schwieriger als alle darauffolgenden Punkte. Holen Sie sich Tipps zur Themenfindung für eine Hausarbeit und lesen Sie, was in Sachen Zeitmanagement und formale Aspekte beachtet werden sollte.

Britta Josten
Von Britta Josten

Die Hausarbeit: Nutzen und Merkmale

Die Hausarbeit beschreibt eine vom Studenten selbstständig verfasste wissenschaftliche Arbeit zu einer bestimmten Thematik. Sie dient in erster Linie nicht dazu, das im Semester gelernte Wissen wiederzugeben; sie soll vor allen Dingen zeigen, dass man eine bestimmte Thematik verstanden hat und weiß, sie in Form dieser Arbeit umzusetzen.

Dabei kommt es auf eine selbstständige Arbeitsweise an, womit gemeint ist, dass das Thema mit dem Dozenten zwar besprochen wird und dieser auch Kritik oder Hinweise geben darf. Allerdings bleibt es dem Studenten selbst überlassen, ein Konzept und eine Gliederung zu erstellen.

Die Techniken einer wissenschaftlichen Arbeitsweise werden genauso nachgewiesen wie das Verständnis in dem entsprechenden Bereich. Der Student kann die üblichen Definitionen anwenden und wissenschaftliche Fragestellungen mit den wichtigsten Argumenten beantworten.

Bevor es ans Schreiben geht, sollte man sich ausgiebig mit der Frage nach einem geeigneten Thema befassen. Diese ist in der Regel nicht vorgegeben.

Entscheidendes Merkmal der Hausarbeit ist dabei die Fragestellung, von der das Gesamtwerk abhängt. Mit dieser kann man ein Thema eingrenzen; dabei kommt es darauf an, sie möglichst präzise zu formulieren, denn nur so wird eine klare Beantwortung möglich sein.

Das Ziel der Arbeit wird somit mit der Fragestellung erfasst. Ist sie klar formuliert, wird man es bei der Gliederung der Arbeit auch leichter haben - das Finden der entscheidenden Frage stellt für viele daher die größte Herausforderung bei einer Hausarbeit dar.

Hausarbeiten fördern die selbstständige und strukturierte Arbeitsweise
Hausarbeiten fördern die selbstständige und strukturierte Arbeitsweise

Tipps zur Themenfindung

Die Themenfindung sollteschon vor Beginn der oft knapp kalkulierten Arbeitszeit stattfinden. Die folgenden Tipps und Tricks können dabei hilfreich sein.

Geht man völlig planlos an die Sache heran, kann es helfen, das entsprechende Semester oder Seminar noch einmal durchzugehen, und sich zu fragen, welche Themen besprochen wurden, in welchen Bereichen es besonderen Diskussionsbedarf gab und welche Themen bereits in Form von Referaten behandelt worden sind.

Interesse und Vorwissen

Zunächst ist es erst einmal wichtig, dass das Thema einen selbst interessiert. Ist zudem ein gewisser Umfang an Vorwissen vorhanden, muss man nicht so viel Zeit für die Aneignung von Basiswissen und die Literaturrecherche aufbringen. Das Thema sollte zudem eingegrenzt werden, wobei es hilfreich ist, einer spezifischen Fragestellung nachzugehen.

Vorgaben beachten

Auch wenn das eigene Interesse von hoher Wichtigkeit ist - Vorgaben und Wünsche des Dozenten bzw. Prüfers müssen vorrangig berücksichtigt werden. Bei Themenvorgaben können aber meistens Kompromisse zwischen dem Verfasser und dem Prüfer gefunden werden, die beide Seiten zufrieden stellen.

Seminarthemen beachten

Eine Hausarbeit, die im Rahmen eines Seminars geschrieben wird, sollte inhaltlich natürlich auch einen Bezug zu diesem haben. Damit wäre das grobe Thema bereits vorgegeben. Es macht nun Sinn, die Seminarunterlagen durchzugehen und zu überlegen, ob ein Unterthema einen besonders anspricht oder ob offene Fragen bestehen, die im Rahmen der Hausarbeit erarbeitet werden können.

Gespräche mit Dozenten und Kommilitonen

Aber auch ein Gespräch mit dem Dozenten kann als Auslöser für Ideen dienen. Zudem empfiehlt sich ein Austausch mit Kommilitonen und Tutoren. Oft nämlich haben gerade Mitstudierende ähnliche Fragen und Interessen oder können Literaturtipps geben und Ansprechpartner vermitteln.

Auch nach der ersten Gliederung sollte man das Gespräch mit dem Dozenten suchen. So geht man sicher, dass dieser mit dem Plan einverstanden ist; bestenfalls erhält man noch weitere hilfreiche Hinweise.

Mind-Map

Eine gute Möglichkeit, ein geeignetes Thema zu finden, ist die Mind-Map. Diese dient dazu, seinen Gedanken freien Lauf zu lassen und Themen zu ordnen, auszuschließen oder zu konkretisieren. In der Mitte eines leeren Blattes wird das Oberthema notiert, ringsherum können nun Ideen gesammelt werden und Zusammenhänge hergestellt werden.

Bei der Erstellung von Mind-Maps sollten folgende Ratschläge beachtet werden:

  • die Mindmap sollte sich stets nur um ein Thema drehen
  • man sollte für die Abgrenzung von Aspekten verschiedene Kennzeichnungen verwenden
  • die Mindmap sollte übersichtlich bleiben
  • man sollte sich kurz fassen
  • wichtig ist, ins Detail zu gehen
  • zuletzt sollte man aus der Mindmap Erkenntnisse ziehen können - wie kann man diese in der Arbeit umsetzen?

Literatur- und Internetrecherche

Auch die Literatur- und Internetrecherche kommt für die Themenfindung in Frage. Oft reicht ein Stichwort und die Suchmaschine nennt zahlreiche Treffer, die einen auf Ideen bringen. Das Internet hat den Vorteil, dass hier auch ausschließlich nach aktuellen Berichten und aktuellem Diskussionsstoff geforscht werden.

Bei der Literaturrecherche fängt man am besten bei Lexikonartikeln oder solchen Werken an, die einen guten Überblick vermitteln, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Zur Ideenfindung genügt meist ein Blick ins Inhaltsverzeichnis.

Hat man ein Thema gefunden, sollte man wissen, welche formalen Aspekte zu berücksichtigen sind, bevor man mit dem Schreiben anfängt...

Formale Hinweise zur Hausarbeit

Auch wenn der Inhalt einer Hausarbeit das wichtigste Bewertungskriterium ist - erst die richtigen Formalia machen die Arbeit flüssig lesbar und tragen dazu bei, dass der Leser den Inhalt nachvollziehen kann. Aus diesem Grund sollte jede Hausarbeit am Ende des Schreibvorgangs auf die korrekten Formalia überprüft werden.

Aufbau

Zunächst einmal ist es entscheidend, dass man über den Aufbau einer Hausarbeit Bescheid weiß, denn nur so kann man diese vollständig abgeben. Folgende Bestandteile gehören dazu:

  • das Deckblatt
  • ein Inhaltsverzeichnis
  • der eigentliche Text der Hausarbeit
  • das Literaturverzeichnis
  • ein Anhang

Der Text wird in eine Einleitung, den Hauptteil sowie den Schluss gegliedert.

Seitenformat

Zum einen muss der Verfasser darauf achten, dass die fertige Arbeit dem geforderten Seitenformat entspricht. In der Regel wird die Arbeit in DIN-A4-Format angefertigt.

Die einzelnen Blätter sollten nur einseitig und wenn möglich mit einem Laserdrucker gedruckt werden. Der Text ist als Blocksatz zu formatieren, wobei ein Rand von mindestens drei Zentimeter einzuhalten ist, der ausreichend Platz für Korrekturen bietet.

Textsatz

Auch der Textsatz ist wichtig, wenn es um die gute Lesbarkeit einer Hausarbeit geht. Der Verfasser sollte eine gängige Schriftart wählen. Hier eignet sich z.B. Times New Roman.

Für den Fließtext empfiehlt sich die Schriftgröße 12 und ein Zeilenabstand von 1,5. Für Zitate und Fußnoten sollten kleinere Schriftgrößen sowie ein einfacher Zeilenabstand gewählt werden.

Zitierweise

Für die Zitierweise gibt es keine klaren Standards. Es macht Sinn, diesbezüglich den Dozenten direkt anzusprechen oder sich an die fakultätsübliche Zitierweise zu halten.

Wichtig ist aber in jedem Fall, dass Zitate und Verweise konsequent nach einer Linie in die Arbeit integriert werden. So sollte man z.B. nicht auf der einen Seite direkt im Fließtext auf Literatur verweisen und auf der anderen Seite in Fußnoten.

Inhaltsverzeichnis

Einer jeden Hausarbeit muss ein Inhaltsverzeichnis vorangestellt werden. In diesem sind die einzelnen Kapitel numerisch zu gliedern, wobei Unterüberschriften eingerückt werden sollten. Die Seitenzahlen der Kapitel sollten rechtsbündig erscheinen. Das Inhaltsverzeichnis selbst erhält in der Regel keine Seitenzahl.

Literaturverzeichnis

Die verwendete Literatur muss im Literaturverzeichnis aufgeführt werden, das an die Arbeit angehängt wird. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dieses Verzeichnis zu gestalten.

Üblich ist die alphabetische Sortierung der Literatur nach den Nachnamen der Verfasser oder Herausgeber. Neben Nennung des Verfassers dürfen Angaben

  • zum Titel
  • zum Erscheinungsjahr
  • zum Verlag und
  • zur Auflage

nicht fehlen.

Deckblatt

Auf dem Deckblatt einer Hausarbeit werden mittig Titel und Fragestellung vermerkt. Zudem sind Angaben

  • zur Institution
  • zum Fachbereich und
  • zur Veranstaltung

zu machen. Rechts oben sollte das Abgabedatum der Hausarbeit angegeben werden und im unteren Bereich findet man üblicherweise den Namen des Verfassers und seine Kontaktdaten sowie die Namen der Prüfer wieder.

Anhang

Je nach Umfang und Fachbereich sind der Hausarbeit noch

  • ein Abkürzungsverzeichnis
  • Anhänge sowie
  • eine Eigenständigkeitserklärung

hinzuzufügen. Das Abkürzungsverzeichnis und die Anhänge werden vor dem Literaturverzeichnis angeordnet, die Eigenständigkeitserklärung stellt die letzte Seite der Hausarbeit dar.

Tipps zum inhaltlichen Aufbau

Die eigentliche Struktur, der Aufbau einer Hausarbeit, klingt beim ersten Anblick recht simpel. Doch es ist wichtig, inhaltlich auf ein paar Aspekte zu achten.

Dies fängt mit der Einleitung bereits an. Hier geht es darum, das Thema, mit dem man sich auf den kommenden Seiten befasst, genau vorzustellen und dieses ebenso zu begründen.

Wichtig ist, auf sachliche Gründe zu setzen, gleichzeitig aber auch das Interesse des Lesers auf eben dieses Thema zu wecken. Hilfreich ist es in diesem Zusammenhang, im Kopf zu behalten, dass man für einen Leser schreibt, den man von seiner Arbeit überzeugen möchte, nicht jedoch für jemanden, dessen Aufgabe es ist, diese zu lesen.

Nach dieser Einführung kommt es zur Fragestellung. Generell ist es wichtig, nur die Bereiche anzugehen, die einen entscheidenen Bezug zu dieser Frage haben. Anschließend erläutert man seine Vorgehensweise und beschreibt in diesem Zusammenhang auch die wissenschaftliche Methode, welche man anwendet, beispielsweise die Auswertung von Statistiken oder Interviews. Die Einleitung sollte etwa eine Seite lang sein.

Der Hauptteil hat zum Ziel, die soeben erwähnte Frage zu beantworten. Zu diesem Zweck kommen Forschungsmaterial sowie die Literatur, die man dafür ausgewertet hat, zur Anwendung. Man stellt die Sachlage dar und kann auch auf verschiedene theoretische Aspekte eingehen; zudem gibt man an, welcher Bereich der Fragestellung dadurch beantwortet werden kann.

Im Schluss der Hausarbeit sollte man darauf achten, diesen auf die Einleitung abzustimmen. Man fasst zusammen, was im Hauptteil herausgestellt wurde, ohne neue Fakten oder Argumente zu liefern. Beenden kann man die Arbeit mit weiteren zu untersuchendne Punkten oder der Darstellung der eigenen Position. Insgesamt sollte der Schlussteil etwa ein Zehntel der Gesamtarbeit ausmachen.

Damit man die Hausarbeit in dem vorgegebenen Zeitraum fertig bekommt, sollte man diesen entsprechend durchstrukturieren...

Zeitmanagement - die Hausarbeit richtig planen

Vor allem im Studium haben Hausarbeiten eine große Bedeutung. Mit dem Schreiben einer solchen Arbeit soll der Verfasser zeigen, dass er selbständig innerhalb einer vorgegebenen Zeit einen wissenschaftlichen Text verfassen kann.

Oft stehen ihm dafür nur wenige Wochen zur Verfügung. Die Zeit muss also gut eingeteilt werden, damit die Hausarbeit nicht nur fristgerecht, sondern auch inhaltlich und formal ansprechend eingereicht werden kann.

Themenfindung

Bevor mit der eigentlichen Arbeit begonnen werden kann, muss man sich für ein Thema entscheiden. Oft ist dieses nur grob vorgegeben, was den Schreiber vor die erste große Hürde stellt.

Die Themenfindung sollte dennoch nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Hilfreich können

  • erste Literaturrecherchen
  • Gespräche mit dem Dozenten und anderen Personen oder
  • das Durchblättern von Seminarmitschriften

sein. Wichtig ist, dass das Thema den Schreiber selbst anspricht.

Literaturrecherche

Ist die Themenfindung abgeschlossen, kann die Literaturrecherche beginnen. Hierfür sollte man sich viel Zeit nehmen und in Frage kommende Literatur wirklich lesen.

Viele Bibliotheken stellen Inhaltsverzeichnisse von Fachbüchern online, so dass hier mit der Suche begonnen werden kann. Die entsprechenden Bücher können dann direkt in der Bibliothek ausgeliehen, über die Fernleihe bestellt oder im Handel erworben werden.

Inhaltsverzeichnis

Zeitgleich zur Literaturrecherche sollte die grobe Inhaltsplanung der Hausarbeit beginnen und ein vorläufiges Inhaltsverzeichnis erstellt werden. Insgesamt ist es sinnvoll, für die Literaturrecherche und die Grobplanung ein Drittel der gesamten Arbeitszeit, die für die Hausarbeit vorgesehen ist, einzuplanen.

Schreiben

Nun kann das Schreiben beginnen. Hat man sich in die Literatur eingelesen und sich für inhaltliche Schwerpunkte entschieden, geht das eigentliche Schreiben meist recht schnell. Die meiste Zeit erfordern in diesem Schritt das Einbringen von Zitaten und das Setzen der Fußnoten bei Verweisen.

Zudem müssen für jedes Kapitel passende Überschriften gefunden werden. Es ist sinnvoll, die Einleitung erst zum Schluss zu verfassen, um hier auf die Inhalte, Zusammenhänge und Struktur der gesamten Hausarbeit eingehen zu können. Auch für diesen Arbeitsabschnitt sollte rund ein Drittel der Arbeitszeit eingeplant werden.

Überarbeitung

Zuletzt steht die Überarbeitung bzw. der Feinschliff der Hausarbeit an, wofür man sich ausreichend Zeit nehmen sollte. Die Arbeit muss nicht nur auf inhaltliche, sondern auch auf formale Mängel geprüft werden.

  • Lässt die Arbeit sich flüssig lesen?
  • Ist ein roter Faden zu erkennen?
  • Finde ich Rechtschreib- oder Grammatikfehler?
  • Stimmen die Zitate?
  • Habe ich bei Verweisen die richtigen Seitenzahlen angegeben?

Ist dieser Teil der Überarbeitung abgeschlossen, können das endgültige Literatur- und Inhaltsverzeichnis, das Deckblatt, die Eigenständigkeitserklärung und das Abkürzungsverzeichnis erstellt werden.