Vor- und Nachteile eines (interaktiven) Whiteboards im Klassenzimmer
Das Whiteboard ist eine heutige moderne Form der früheren Schultafel. Unterschieden wird in das beschreibbare sowie in das interaktive oder auch digitale Whiteboard. Zur Standardausstattung eines Klassenzimmers gehört seit jeher die grüne Schultafel, und insofern auch das heutige Whiteboard. Verglichen mit der klassischen Tafel bringt es einige Vor- und Nachteile mit sich. Informieren Sie sich hier über das Whiteboard sowie dessen Nutzungsmöglichkeiten.
Whiteboard - eine Definition
Wie das englische Wort formuliert, handelt es sich beim Whiteboard um eine weiße Wand oder Tafel. Die frühere Schulkreide zum Schreiben auf der grünen Schiefertafel wird beim Whiteboard durch spezielle filzähnliche Stifte, die Boardmarker, ersetzt.
Das klassische Whiteboard hat eine glatte Oberfläche aus weißem Kunststoff, alternativ aus emailliertem Metallblech. Mit einem Reinigungstuch, Papiertaschentuch oder trockenem Schwamm lässt sich die Beschriftung rückstandslos entfernen.
Das Arbeiten auf und mit dem Whiteboard ist insgesamt problemlos und sauber. Whiteboards werden von den Herstellern in unterschiedlichen Größen sowie Ausmaßen angeboten.
Es gibt keine vorgegebenen Normgrößen, so dass die Schulleitungen aus einer großen Vielfalt an verschiedenen Whiteboards auswählen können. Sie werden an der Wand angebracht und bedarfsgerecht modulhaft ergänzt - bis hin zu einer mehrere Meter langen Arbeitswand.
Kleinere Whiteboards auf Ständern und Rädern können mobil eingesetzt werden. Die Funktionalität des Whiteboards ist im täglichen Unterricht nahezu unbegrenzt.
Im Laufe der letzten Jahre hat sich auch das interaktive Whiteboard stark verbreitet. Diese stellt die digitale Form der klassischen Variante dar.
Sie ist mit dem Computer verbunden; durch einen Beamer kann man den Bildschirminhalt auf die weiße Tafelfläche projizieren. Das interaktive Whiteboard hat somit die Funktion eines Bildschirms, kann zudem aber auch durch einen kabellosen Stift oder via Fingerabdruck als Steuereinheit des Computers dienen.
Preisgünstigere Modelle jedoch sind nicht mit solchen Sensoren verbunden. Stattdessen wird am Computer geschrieben oder, indem man verschiedene Eingabegeräte, wie Tablets, benutzt.
Vor- und Nachteile
Das Whiteboard hat mehr und mehr die klassische Schultafel abgelöst. Mit diesem Wandel gehen einige Vor-, aber auch Nachteile einher.
Vorteile
Das beschreibbare Whiteboard hat, mit Fortführung der Aufgabe einer früheren Schultafel, auch deren Vorteile im Klassenunterricht übernommen und sie noch verfeinert. Lehrinhalte werden auf dem Whiteboard als ein Medium zeitgleich an die ganze Klassengemeinschaft weitergeben.
Einer schreibt, und alle anderen können das Geschriebene sehen sowie übernehmen. Die modernen Boardmarker ermöglichen gegenüber der früheren Tafelkreide ein weitaus genaueres Zeichnen. Bei farbigem Schreiben oder Bemalen kommen Farbunterschiede klarer und deutlicher zum Ausdruck.
Es können zudem verschiedenen Schriftstärken der so genannten Dry Erase Pens, der trocken wegwischbaren Stifte genutzt werden. Ein entscheidender Vorteil ist das saubere Arbeiten am Whiteboard, im Gegensatz zum Kreidestaub am Kreidestift sowie auf der Schultafel. Während Kreide die Raumluft belastet, bleibt sie beim Einsatz von Whiteboard und Boardmarkern völlig unbelastet.
Nachteile
Die wenigen Nachteile eines Whiteboards sind mit denen der grünen Schultafel nahezu identisch, ohne dass es mehr geworden sind. Hier wie da gilt, dass das, was einmal weggewischt worden ist, auch tatsächlich weg ist.
Das Entwickeln von Tafelbildern nimmt viel bis hin zu sehr viel Zeit in Anspruch, ebenso wie das Beschriften des Whiteboards. So wie zur Schultafel die Kreidestifte gehören zum Whiteboard zwingend die Boardmarker aus ihrem speziellen Material. Hier können zwar Hersteller, Marke und Modell gewechselt werden, nicht jedoch die Boardmarker als solche. Auch bei temporärer Nutzung von Permanentmarkern wird die Oberfläche des Whiteboards irreparabel verkratzt und insofern beschädigt.
Auf die erweiterte Form, das interaktive Whiteboard, gehen wir im Folgenden noch gesondert ein...
Interaktives Whiteboard
Das interaktive Whiteboard im Klassenzimmer klingt auf den ersten Blick interessant und verlockend, so wie anderes elektronisches Equipment auch. Hier wird die Oberfläche des Whiteboards mit einem Projektionsgerät, beispielsweise mit einem Beamer, bestrahlt. Der überträgt den Desktopinhalt des PC auf das Whiteboard.
Der Personal Computer selbst kann mit all seinen Programmen und Funktionen genutzt werden. Auf dem digitalen Whiteboard wird gearbeitet, indem die vom PC angezeigten Grafiken oder Texte handschriftlich mit einer eigenen Menüführung am Whiteboard ergänzt werden können.
Installationshinweise
Bei der Installation eines interaktiven Whiteboards im Klassenzimmer muss man einige Punkte beachten. Dazu gehört eine freie Wand, auf welche alle Schüler einen guten Blick haben. Möchte man die klassische Tafel noch im Raum behalten, bietet sich in der Regel die gegenüberliegende Wand an; so kann man bei Bedarf schnell wechseln.
Das Board sollte zudem keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Ist dies nicht möglich, muss mit lichtichten Jalousien gearbeitet werden. Selbst wenn hochwertige Modelle es möglich machen, dass man den Bildschirminhalt bei leichtem Sonnenlicht lesen kann, wird dies die Augen auf Dauer sehr anstrengen.
Natürlich ist die Stromversorgung wichtig, ebenso die Verbindungsmöglichkeit mit dem Computer über USB. Das entsprechende Kabel sollte so verlegt sein, dass es nicht stört oder gar zur Unfallgefahr wird. Des Weiteren werden bestimmte Anschlüsse benötigt, wenn man Lautsprecher installieren möchte.
Wer sich in diesem Bereich nicht auskennt, sollte einen Fachmann um Rat fragen. Der Anschluss von Boxen ist etwa am Board selbst, an der Wand, an der Decke oder im Beamer möglich.
Vorteile
Der ganz entscheidende Vorteil eines digitalen Whiteboards ist seine Speichermöglichkeit über den angeschlossenen Rechner wie PC, Notebook oder Tablet. Nichts geht verloren, jede handschriftliche Ergänzung wird erfasst, gespeichert und kann anschließend weiterbearbeitet werden.
Während des Unterrichtens gibt es keinen Leerlauf dadurch, dass erst während des laufenden Unterrichts das an das Whiteboard geschrieben werden muss, was anschließend gelehrt und übernommen wird. Beim digitalen Whiteboard reicht ein Mausklick, und alle sind buchstäblich im Bilde.
Weitere Vorteile:
- eine modernere, dynamische Unterrichtsgestaltung, die bei den Schülern gut ankommt
- flexibel: mithilfe des Internets lassen sich auch schwierige Fragen schnell beantworten
- stets aktuelle Schaubilder
- Möglichkeit für die Schüler, ihre eigenen Arbeitsergebnisse über das Whiteboard zu präsentieren
- ideale Visualisierung; der Lehrer kann besser auf die Fragen der Schüler eingehen
- der Lehrer muss den Schülern nicht bei jedem neuen Punkt den Rücken zudrehen, da die Stichworte bereits vorbereitet wurden
Nachteile
Nicht jeder Angehörige des Lehrkörpers ist vom digitalen Whiteboard begeistert. Die damit verbundenen Technik muss gekonnt und vertraut sein.
Das muss gelernt und beherrscht werden, damit der Unterricht reibungslos abläuft. Das Lehrpersonal muss mindestens so fit und geschult sein, wie die Lernenden.
Die Vorbereitung der Arbeit am digitalen Whiteboard ist auch deswegen so zeitintensiv, weil sie vor der jeweiligen Unterrichtsstunde, also zusätzlich, geschieht. Dafür verläuft die Unterrichtsstunde selbst deutlich gestraffter.
Zu den weiteren Nachteilen, die in Zusammenhang mit dem interaktiven Whiteboard genannt werden können, zählen:
- es verursacht höhere Kosten (sowohl was die Anschaffung als auch die Nutzung angeht)
- schlechtere Lesbarkeit, wenn es besonders hell ist
- bei älteren Systemen schlechtere Beschriftbarkeit
- bei speziellen Stiften eines Herstellers: Verlust-/Diebstahlgefahr
- eventuell notwendige Schulungen
- mögliche technische Probleme, die den Unterrichtsablauf stören
- CO2 Ausstoß
- Kosten durch Wartung
- Kosten sowie Folgen für die Umwelt bei Entsorgung von Altgeräten