Tipps für ein gutes Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler - Mögliche Probleme verhindern
Damit sich ein Schüler an der Schule wohlfühlt, ist u.a. auch ein gutes Verhältnis zum Lehrer wichtig. Sowohl Schüler als auch Lehrer haben bestimmte Rechte, aber auch Pflichten, sodass beide Seiten dazu beitragen können. Nicht immer läuft alles harmonisch; ein Streit zwischen Schüler und Lehrer kommt immer wieder vor. Sowohl Lehrer als auch Schüler - und im jüngeren Alter deren Eltern - sollten wissen, wie man mit einer problematischen Situation zwischen Lehrern und Schülern umgeht. Holen Sie sich Tipps, um für ein gutes Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler zu sorgen.
Ein gutes Schüler-Lehrer-Verhältnis - warum ist so wichtig?
Im Idealfall gehen sowohl die Schüler als auch die Lehrer gerne zur Schule. Die Lehrkraft freut sich darauf, den Kindern oder Jugendlichen etwas beizubringen, während der Nachwuchs gerne lernt, da die Zusammenarbeit mit dem Lehrer gut funktioniert. Dieser ist nicht zu streng, erkennt die individuellen Schwächen und geht auf die Probleme ein.
Dies stellt jedoch alles andere als das gängige Bild des Schüler-Lehrer-Verhältnisses dar. Viele Lehrer sind des Unterrichtens müde, da man "der Jugend von heute" aufrund von mangelndem Interesse sowieso nichts mehr beibringen kann. Die Schüler hingegen halten den Lehrer für inkompetent oder aber viel zu streng, sodass die jeweiligen Stunden zu den schlimmsten des Schultags gehören.
Die möglichen Situationen können sehr unterschiedlich sein. Jeder Schüler hat seinen Lieblingslehrer und ebenso gibt es häufig die Lehrkraft, die am anderen Ende steht. Ob es nun das Fach ist, welches einem nicht zusagt, oder die Art, wie dies unterrichtet wird - beide Seiten - Lehrer als auch Schüler - sollten sich um ein gutes Verhältnis zueinander bemühen. Nur auf diese Weise können Lernerfolge auftreten, welche wiederum dafür sorgen, dass man gerne zur Schule geht.
Was macht einen guten Lehrer aus?
Dabei ist nicht unbedingt der Lehrer, der immer gut gelaunt und nett ist, derjenige, der bei den Schülern am besten ankommt, zumindest unter den älteren. Er sollte auch kritisieren können und die Schüler spüren lassen, wenn sie eine Grenze überschritten haben. Lehrer sollten authentisch sein; damit sammeln sie Sympathiepunkte.
In diesem Zusammenhang ist es auch hilfreich, wenn die Lehrer den Schülern etwas über sich erzählen und sie hinter Frau X oder Herr Y nicht nur die Lehrkraft sehen, sondern einen Menschen, der sich für dies oder jenes interessiert. Eine persönliche Basis sorgt für eine leichtere Zusammenarbeit.
Natürlich darf man dabei nicht zu weit gehen; von einem freundschaftlichen Verhältnis sollte hier keine Rede sein. Der Lehrer hat das Sagen; dafür möchten die Schüler von diesem aber fair behandelt werden und eine gerechte Bewertung erhalten.
Das Verhältnis zum Schüler wird zudem dann besser sein, wenn der Lehrer nicht nur etwas von seinem Fach versteht, sondern dies auch verständlich zu übermitteln weiß. Dabei kommt es auch auf Kreativität und Abwechslung im Unterricht an.
Lehrer sollten auch im Kopf behalten, dass sie zumindest in gewisser Weise eine Vorbildfunktion für ihre Schüler haben, etwa dann, wenn es an die Lösung von bestimmten Aufgaben oder das richtige Verhalten bei einem Konflikt geht. Sie ersetzen nicht die Aufgaben der Eltern als Erzieher, können diese jedoch unterstützen.
Wann ein Lehrer und dessen Unterricht als gut empfunden wird, hängt somit von einigen Faktoren ab. Entscheidend ist, dass sie sich an den Interessen und Bedürfnissen der Schüler orientieren und wenn diese wiederum ernst genommen, akzeptiert und verstanden werden. Beliebte Eigenschaften des Lehrer sind:
- Herzlichkeit
- Sympathie
- Persönlichkeit
- Gute Laune
- Humor
- Selbstsicherheit
- Durchsetzungsvermögen
- Fairness
So gut funktioniert es aber nicht immer - problematische Situationen zwischen Schülern und Lehrern kommen jedoch häufiger vor...
Streit zwischen Lehrer und Schüler
Wenn Kinder zur Schule gehen, wissen viele Eltern oft nicht, wie sie sich verhalten sollen. Auf der einen Seite benötigt der Sprössling vielleicht noch den familiären Rückhalt, auf der anderen Seite soll und möchte er jedoch auch lernen, sich in der Welt selbst zurecht zu finden.
Besonders schwer wird es für die Eltern, wenn ihr Kind in einem heftigen Streit mit einem Lehrer steckt. Dann stellt sich die Frage: Einmischen oder lieber zurückhalten?
Auseinandersetzungen können jeden treffen
Kaum ein Schüler gerät während seiner Schulzeit nicht mindestens einmal mit einem Lehrer einander. Selbst Jugendliche, die immer nur gute Noten nach Hause bringen, treffen früher oder später auf einen Pauker, der ihnen absolut nicht wohlgesonnen ist.
Besonders in Fächern wie Deutsch, Kunst oder Religion sollten Eltern klaren Standpunkt für ihre Kinder beziehen, wenn diese bisher sonst gut in diesen Fächern waren. Dem einen Lehrer gefällt der Schreibstil des Schülers, dem anderen eben nicht. Auf einen Streit sollte man sich deshalb jedoch nicht einlassen, da man keine Chance hat, die Bewertung nachhaltig zu ändern.
Sich über Sachverhalte informieren
Bei kleineren Streits sollte man lieber abwarten, bevor man wutentbrannt in die Sprechstunde stürmt. Schließlich kann man sich nicht darauf verlassen, dass der Nachwuchs die Sachverhalte auch so schildert, wie sie wirklich waren.
Vielleicht hat er den Lehrer durch freches oder patziges Verhalten provoziert, so dass dieser ein wenig heftig reagiert hat. Nur wenn es über einen längeren Zeitraum ernsthafte Auseinandersetzungen gibt, sollte man als Elternteil das Gespräch mit der Schule suchen.
Bei Benachteiligungen oder Mobbing eingreifen
In jedem Fall eingreifen sollte man, wenn der Lehrer das eigene Kind gezielt auf dem Kieker hat. Hierbei braucht der Schüler nicht einmal etwas dafür können. Ein bloßer Mangel an Sympathie kann dazu führen, dass der Lehrer den Jugendlichen benachteiligt oder sogar offen angreift.
Bis zur siebten oder achten Klasse sollten Eltern hier auf jeden Fall das Gespräch mit der jeweiligen Lehrkraft suchen, da die Kinder einfach noch zu jung sind, um sich gegen eine Autoritätsperson behaupten zu können. Ältere Jugendliche kann man dagegen auch einmal alleine in den Kampf ziehen lassen und ihnen lediglich Rückhalt in Form von Gesprächen und Tipps geben.
Ausnahme ist hierbei natürlich ernsthaftes Mobbing. Dann muss auch die Schulleitung schnellstens informiert werden.
Auf den Punkt der Benachteiligung gehen wir im Folgenden genauer ein...
Vom Lehrer benachteiligt
In der Schule sollten alle Kinder die gleichen Rechte und Pflichten besitzen. Doch mitunter kommt es anders.
Während eines noch bevorteilt wird, erleidet das andere vielleicht eine Zurückweisung. Erfolg diese durch den Pädagogen, stehen die Eltern oft vor einem unlösbar scheinenden Problem.
Da läuft doch etwas falsch
Nahezu jeder Mensch, der selbst einmal die Schulbank gedrückt hat, wird das Gefühl kennen: Egal, was man auch leistet - die Anerkennung durch den Lehrer bleibt versagt. Meist handelt es sich dabei um kurzzeitige und nicht belegbare Eindrücke.
Doch was ist eigentlich, wenn ein Schüler oder dessen Eltern meinen, hier würde jemand gezielt benachteiligt? Das mag nicht nur unangenehm sein, sondern kann die weitere Karriere des Betroffenen beeinträchtigen. Etwa dann, wenn ihm am Ende der schulischen Laufbahn die entsprechenden Noten fehlen, um sich an der Universität einzuschreiben. Es empfiehlt sich also, gegen diese Situation vorzugehen.
Andere Ansichten akzeptieren
Grundsätzlich ist es für die betroffenen Schüler und deren Eltern mitunter relativ schwierig, die Verantwortung abzugeben. Dennoch muss beachtet werden, dass es sich bei einem Lehrer um einen studierten und staatlich geprüften Pädagogen handelt, der im Regelfall die Ausbildung der Schüler nach bestem Wissen und Gewissen vornimmt.
Ein Pädagoge wird zudem darauf geschult, Konflikte nicht auf persönlicher Ebene auszutragen, sondern sämtliche Bewertungen auf rein sachlicher Basis vorzunehmen. Wer sich benachteiligt fühlt, sollte das in jedem Falle bedenken und zunächst den Lehrer seine Arbeit machen lassen - erst, wenn es zu gravierenden und erkennbaren Abweichungen kommt, darf eingeschritten werden.
Das Gespräch suchen: In einem persönlichen Gespräch zwischen Schüler, Lehrer und Eltern können viele Punkte bereits geklärt werden; oft ist dem Lehrer z.B. sein Fehlverhalten nicht bewusst.
Das persönliche Gespräch suchen
Lässt es sich nicht mehr leugnen, dass ein Schüler benachteiligt wird, so gilt es, den sachlichen Argumentationsaustausch mit dem Lehrer anzustreben. Diese Aufgabe übernehmen die Eltern des Kindes - Abiturienten können auch selbst das Wort führen.
Der Diskurs sollte auf sachlicher Ebene ausgetragen werden, allzu strenge Konfrontationen unterbleiben anfangs. Es handelt sich somit um ein gegenseitiges Betrachten der Empfindungen und Gedanken, aus dem sich im Regelfall eine Besserung der Situation ergibt.
Oftmals ist es dem Lehrer nicht bewusst, dass er einen Schüler benachteiligt. Ebenso können dem Kind aber die Vorgänge des Pädagogen als persönlich gegen ihn gerichtet erscheinen, obwohl dem nicht so ist.
Kontakt zu den Elternvertretern herstellen
Im zweiten Schritt ist es ratsam, sich mit den Elternvertretern auszutauschen. Meist verfügt eine Klasse über zwei bis drei von ihnen, die die Interessen der Schüler wahren sollen. Hier wäre zu ergründen,
- ob auch anderen Kindern die Benachteiligung des Betroffenen aufgefallen ist,
- ob sie vielleicht eigene negative oder auch positive Erfahrungen mit dem Lehrer gemacht haben und
- in welcher Form sich organisiert gegen dessen Fehlverhalten vorgehen lässt.
Meist ist es nämlich so, dass selbst ein sturer Pädagoge dann einlenkt, wenn ihm mehrere konträre Meinungen gegenübergestellt werden und er daraus den Ernst der Lage erkennen kann.
Einen Vermittler einschalten
Bringen alle diese Optionen keinen Erfolg, so empfiehlt es sich, zunächst einen so genannten Mediator zu kontaktieren. Damit ist eine vermittelnde, vielleicht sogar schlichtende Instanz zwischen den Parteien gemeint.
In den letzten Jahren haben sich die Schulpsychologen vermehrt mit dieser Aufgabe vertraut gemacht und werden gegenwärtig auch entsprechend dafür ausgebildet. Entscheidend ist es hierbei, das Gespräch auf Augenhöhe zu führen.
Der Vermittler wird die unterschiedlichen Sichtweisen auf einen Nenner bringen, Änderungen vorschlagen und beide Seiten im Idealfalle mit einer gleichberechtigten Lösung zufriedenstellen. Jener Ausspruch sollte sodann auch einen bindenden Charakter besitzen.
Höhere Instanzen aufsuchen
Ist eine Änderung der Lage trotz aller Maßnahmen nicht erkennbar, kann im letzten Schritt der Direktor oder sogar das Schulamt verständigt werden. Doch Vorsicht, diese urteilen meist lediglich anhand der Aktenlage oder auf der Basis weniger und zumeist kurzer Gespräche. Ratsam ist es daher, die Lösung des Sachverhaltes bereits auf den unteren Ebenen wie eben dem Vermittler oder den Elternvertretern zu suchen.
Ob darüber hinaus rechtliche Wege empfehlenswert sind, kommt individuell auf die Situation an. Sie sollten stets aber den letzten Ratsschluss darstellen und nur dann erwogen werden, wenn sich ein Ausweg mit anderen Mitteln nicht mehr ergibt.
Tipps für ein gutes Schüler-Lehrer-Verhältnis
Es gibt einige Maßnahmen, um solche Probleme zu vermeiden und generell für ein gutes Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern zu sorgen. Ein regelmäßiger Austausch ist dabei sehr wichtig. Das bedeutet, dass nicht nur während des Unterrichts Kontakt zueinander hat.
Auch ein paar Minuten vor Unterrichtsbeginn, während Schüler-Lehrer-Gesprächen oder in der Pause ist es nicht verkehrt, ein paar Worte miteinander zu wechseln. Dabei muss es nicht unbedingt um schulische Angelegenheiten gehen.
Hier tun die Lehrer einfach gut daran, sich zu vergewissern, dass es den Schülern gut geht. Besonders auch auf Klassenfahrten ergeben sich viele Möglichkeiten, an der persönlicheren Ebene zu arbeiten.
Stimmt das Zwischenmenschliche, werden auch die Schüler gerne dem Unterricht folgen und sich an diesem beteiligen. Es gilt, sich gegenseitig zu respektieren und dabei seine eigenen Rechte und Pflichten nicht außer Acht zu lassen.
Gibt es Differenzen oder Probleme, sollten diese sofort besprochen werden. Bestenfalls findet man gemeinsam zu einer Lösung.
Dabei ist es wichtig, sich gegenseitig gut zuzuhören und sich auch aussprechen zu lassen. Schüler sollten ernst genommen werden, so nichtig man als Lehrer die Problematik auch empfinden mag. Auch der Schüler sollte ein paar Regeln zum richtigen Umgang mit seinem Lehrer beachten - erfahren Sie hier mehr darüber.