Schulsport - Bestandteile, Ausrüstung und Tipps für die Gestaltung der Sportstunde
In der Schule gehört der Sportunterricht zu den unverzichtbaren Fächern. Und das aus gutem Grund, sollen sich die Schüler doch einerseits ein wenig vom ständigen Sitzen und Lernen entspannen, andererseits aber auch ihre motorischen Fähigkeiten ausbilden. Einer solchen Stunde muss der Lehrer also das nötige Augenmerk widmen. Allerdings dürfen dabei diverse Faktoren nicht unbeachtet bleiben. Informieren Sie sich über den Nutzen sowie die Bestandteile des Schulsports und lesen Sie, wie man eine Sportstunde sinnvoll gestalten kann.
Sportunterricht - Merkmale, Ziele und Möglichkeiten
Beim Sportunterricht handelt es sich um den verbindlichen Teil des Schulsports. Es handelt sich um eine Ausbildungsform mit fachlicher Ausrichtung, die an Schulen durch speziell dafür ausgebildete Sportlehrer unterrichtet wird.
Europaweit ist das Fach meistens verbindlich. Es gibt eigens konzipierte Lehrpläne, in denen die Ziele, Methoden und Inhalte definiert sind.
Im Laufe der letzten Jahrzehnte wurde der Sportunterricht mehr und mehr erweitert. Stand zunächst lediglich die rene Bewegung oder das Lehren bestimmter Sportarten im Vordergrund, handelt es sich mittlerweile um ein ganzheitliches Konzept, welches auch die motorische Entwicklung des Schülers mit einbezieht.
Ziel ist es, einen Ausgleich zum sitzenden Unterricht zu schaffen und auch grundsätzlich die Bewegung des Kindes fördern. Gleichzeitig werden geistige, emotionale und soziale Bereiche geschult.
Bewegung, Sport und Spiel stehen beim Sportunterricht im Vordergrund. Dies ist in der heutigen Zeit, in der Bewegungsmangel unter Kindern und Jugendlichen ein bedeutendes Problem darstellt, besonders wichtig. Gleichzeitig können Aktivitäten aus diesem Bereich auch die kognitiven Bereiche fördern.
Der Sportunterricht sollte dabei so konzipiert sein, dass alle Schüler zum einen erreicht, besonders aber auch motiviert werden. Gleichzeitig ist es wichtig, auf individuelle Schwächen eingehen zu können.
Es gilt somit,
- die Schüler zum Sporttreiben zu motivieren
- das Gesundheitsbewusstsein zu schärfen
- die Fitness altersgemäß zu fördern
- die Schüler dazu animieren, in die eigene Leistungsfähigkeit zu vertrauen
- die Persönlichkeit zu stärken
- den Schülern natürliche Möglichkeiten zur Bewegung zu bieten
- die Wahrnehmungsfähigkeit der Schüler zu verbessern
- die Möglichkeit präsentieren, sich körperlich auszudrücken
- die Teamarbeit sowie das Fairplay zu fördern
Es werden somit Kompetenzen in den unterschiedlichen Bereichen geschult.
Bestandteile und Bereiche
Der Inhalt des Sportunterrichts richtet sich nicht unbedingt nach einzelnen Sportarten. Es kommen eher diverse Bewegungsfelder und Themen zum Einsatz, die diesen Sportarten übergreifend gegenüberstehen. Zu diesen zählen beispielsweise:
- Laufen
- Springen
- Werfen
- Fahren
- Gleiten
- Rollen
- Bewegen an/mit Geräten
- Bewegen im Wasser
- Gymnastisches, rhythmisches, tänzerisches Bewegen
- Spielen
- Training des Körpers
- Verbesserung der Fitness
- Kämpfen mit oder ohne Partner
Was macht einen guten Sportunterricht aus?
Ein guter Sportunterricht zeichnet sich Sportpädagogen zufolge dabei etwa durch folgende Merkmale aus:
- der Lehr-Lernprozess ist klar strukturiert
- die verfügbare Zeit wird optimal genutzt
- die angebotenen Metoden sind vielfältig
- die Methoden stimmen mit den Zielen überein
- es herrscht ein lernförderliches und positives Unterrichtsklima
- es wird auf zielgerichtete Fragestellungen geachtet, um den Lehrplan zu vermitteln
- man orientiert sich am individuellen Fortschritt bzw. Lernstand des Schülers
- man bezieht das Schüler-Feedback für die Vorbereitung einer Sportstunde mit ein
Welche Ausrüstung sollten Schüler dabei in ihre Sporttasche packen?
Rund um den Turnbeutel - Benötigte Ausrüstung
Für die einen ist er ein Graus, für die anderen das beste Fach überhaupt. Die Rede ist vom Schulsport.
Im Zuge der zunehmenden Bewegungsverarmung der Kinder wird der Sportunterricht immer wichtiger und steht daher in fast allen Schulen zwingend auf dem Stundenplan. Besonders jüngere Schüler wissen noch nicht so recht, was sie beim Sportunterricht erwartet, weshalb die Eltern hier stets einen prüfenden Blick in den Turnbeutel werfen sollten.
Sportbekleidung: Shirt, Hose und Schuhe
Ganz wichtig ist natürlich extra Sportbekleidung. Jedes Kind benötigt eine bequeme Turnhose, ein T-Shirt und natürlich gut sitzende Hallenschuhe.
Hierbei sollte man keinesfalls ein paar billige Turnschuhe aus dem Schuhladen besorgen, sondern sich im Fachgeschäft beraten lassen. Gute Sportschuhe schützen die empfindlichen Kinderfüße und schonen den sich noch entwickelnden Bewegungsapparat.
Bei jüngeren Kindern reichen eine kurze Hose plus T-Shirt für den Sommer, so wie eine längere Turnhose, wenn es etwas kälter wird. Dazu empfiehlt sich eine Sweat-Jacke, die der Nachwuchs bei Bedarf aufmachen oder ausziehen kann.
Kinder sind bereits modebewusst: Auf Schlabberlook verzichten
Viele Eltern sind der Ansicht, dass man beim Sport keine trendy Klamotten zu tragen braucht und dass es einzig und allein auf die Bequemlichkeit ankäme. Für Erwachsene mag das vielleicht gelten, Teenager haben jedoch ihre eigenen Regeln.
Niemand sollte seine pubertierenden Kinder zwingen, mit ausgewaschenen Shorts und Schlabber-Shirt vor die Klassenkameraden zu treten. Fast alle großen Modeketten führen modische Sportbekleidung zu humanen Preisen; es muss ja nicht gleich Markenware sein.
Handtuch und Duschzeug
Außer der Sportkleidung sollte sich im Turnbeutel auch ein kleines Handtuch befinden. Am besten zeigt man dem Nachwuchs auch gleich, wie man sich schnell frisch machen kann, indem man einen Zipfel des Handtuchs anfeuchtet und sich damit das Gesicht reinigt.
Ist es vorgesehen, dass die Kinder nach dem Sport duschen, so dürfen natürlich auch Shampoo und ein Haarföhn nicht fehlen. Eine Bürste muss ebenfalls ihren Platz im Turnbeutel finden, schließlich geht es beim Schulsport meist sehr rasant zu.
Deo und Unterwäsche
Bei älteren Kindern können auch solche Dinge wie Deo, Sport-BH und Socken zum Wechseln wichtig sein. Allerdings ist es fraglich, ob Schüler in diesem Alter noch einen Turnbeutel besitzen, der von Mama und Papa gepackt wird.
Empfehlenswert ist es jedoch trotzdem, den Nachwuchs zumindest einmal über diese Dinge aufzuklären, auch wenn es ihm vielleicht etwas peinlich sein dürfte. Am besten meistert man die Situation, indem man die Dinge einfach wortlos neben der Sporttasche deponiert.
Gestaltung einer Sportstunde
Sportunterricht sollte Spaß machen; allerdings gehört auch der Sicherheitsaspekt dazu. Generell sollte der Sportlehrer folgende Ziele erreichen:
- Vermittlung der Fachinhalte
- Systematische Arbeit an Bewegungsproblemen
- Präsente Vorgaben von Zielen
- Schaffung von Mitgestaltungsmöglichkeiten
- Planung des Unterrichts in Form von Unterrichtseinheiten mit sinnvoller Vernetzung
- Gestaltung, die auch die sozialen, geistigen und emotionalen Bereiche fördert
- Unterrichten auch in Bezug auf Spaß, Gesundheit, Gemeinschaft - nicht nur die Leistung sollte im Vordergrund stehen
- Orientierung an Fähigkeiten, Interessen und gewünschten Zielen der Schüler
- Anbieten von individuell erreichbaren Zielen
Alter und Zusammensetzung beachten
Grundsätzlich ist jede Klasse verschieden: Die Struktur der Zusammensetzung zwischen Jungen und Mädchen wird variieren. Ebenso sind damit Schwankungen in den körperlichen Fähigkeiten verbunden.
Daneben gilt es, das Alter der Kinder zu beachten. Je jünger sie sind, desto milder wird die Intensität gewählt, um Überanstrengungen und Verletzungen zu vermeiden.
Wer als Lehrer in das Privileg gerät, eine einzelne Sportstunde gestalten zu dürfen, sollte sich daher an den Lehrplänen orientieren und die Inhalte altersgemäß wählen. Ob es sich dabei lediglich um Übungen oder sogar um Leistungsabfragen handelt, ist ebenso je nach Situation zu entscheiden. Aber natürlich wird auch das Wetter seinen Einfluss ausüben und darüber befinden, ob in der Halle oder unter freiem Himmel agiert werden kann.
Das richtige Aufwärmen
Keine Sportstunde sollte mit kalten Muskeln beginnen. Jeder Schüler hat sich vorab zu erwärmen. Besonders zeitsparende Methoden liegen im Seilspringen oder dem Laufen. Bei beiden Übungen wird das Herz-Kreislauf-System in Schwung gebracht und die Durchblutung angekurbelt.
Meist reichen bereits fünf Minuten davon aus, um den Körper zu erwärmen und damit die Verletzungsgefahr zu senken. Zudem kann der Schüler anschließend die Sportstunde geschmeidiger und flexibler absolvieren, was in der Folge nicht selten auch zu besseren Noten führt. Das Aufwärmen nimmt daher einen wichtigen Stellenwert bei der Planung einer solche Unterrichtseinheit ein und sollte nicht unterschlagen werden.
Die motorischen Fähigkeiten verbessern
Nach dem Aufwärmen ist der ideale Zeitpunkt gekommen, um die Muskeln ein wenig zu beanspruchen. Dafür eignet sich etwa das Boden- oder Gerätturnen. Ebenso kann aber auch das Stangenklettern einen positiven Effekt auf den gesamten Bewegungsapparat des Körpers zeitigen.
Etwas anders sieht das bei einem Training aus, das nur bestimmte Muskelgruppen anspricht:
sind zwar auch sinnvoll, können aber durch die vorgenannten Übungen in weniger Zeit bei höherer Effizienz ersetzt werden. Jeder Schüler sollte dabei einen bis zwei Durchgänge absolvieren.
Anschließend werden die Muskeln kurz gelockert. Inklusive des Aufwärmens dürften damit 15 bis 20 Minuten der Schulstunde geschafft sein.
Die Kondition einbeziehen
Nachdem die Muskeln beansprucht wurden, sollte der Lehrer die allgemeine Fitness sowie die Ausdauer der Schüler im Blick haben. Natürlich dürfen diese nicht allzu sehr beansprucht werden.
- Ein Jogginglauf in der Distanz von einem Kilometer wird die Kondition verbessern, gilt als nicht allzu intensiv und kann selbst mit einem Wechsel von der Halle auf den Sportplatz meist binnen zehn Minuten absolviert werden.
- Ebenso können aber auch andere Ausdauerübungen interessant sein. Abermals bietet sich das Seilspringen als wahrer Allrounder an.
Wichtig ist es jedoch, zwischen den Übungen zur Kondition und jenen zur Förderung der motorischen Fähigkeiten ein Gleichgewicht herzustellen und beide Aspekte damit sorgfältig abzudecken - das nützt dem Körper der Schüler besonders effektiv.
Mannschaftsspiele zum Schluss
Im Regelfall wird die Sportstunde nach dem Bewältigen der Fitnessübung nur noch wenige Minuten zur weiteren Verwendung ermöglichen. Dennoch kann die Restzeit sinnvoll mit Mannschaftssportarten genutzt werden. Diese
- fördern den Sinn zur Gemeinsamkeit
- stärken den Teamgeist und
- schulen darüber hinaus aber ein weiteres Mal die motorischen Eigenschaften.
Wer einen Ball wirft oder schießt, muss stets seine Sinne kontrollieren und die Kräfte entsprechend einplanen. Der Lehrer kann hierbei wählen, ob er die gesamte Klasse beim Volleyball oder Völkerball antreten lässt, oder ob er nach Mädchen und Jungen unterteilt den Fußballplatz oder das Basketballfeld eröffnet.
Die Sportstunde wird mit einem kurzen Lockern der Muskeln beendet. Die Schüler sind fit, wurden aber nicht über die Maßen beansprucht.
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- Schulsport und Schulprogrammentwicklung, Meyer & Meyer Sport, 2005, ISBN 3898990966
- Schulsport verstehen und gestalten, Meyer & Meyer Sport, 2004, ISBN 3898990656
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FN-Handbuch Schulsport. Reiten und Voltigieren in der Schule, Fn-Verlag, 1997, ISBN 3885423200
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Wie pädagogisch soll der Schulsport sein? Auf der Suche nach fachdidaktischen Antworten., Hofmann, Schorndorf, 1997, ISBN 3778016814
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Das Fitness-Studio in der Turnhalle: Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer trainieren. Klasse 10 - 13, Verlag An der Ruhr, 2003, ISBN 386072732X
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Zweikampfformen im Schulsport Spielerisch Ringen und Raufen in der Sekundarstufe, Auer, 2005, ISBN 3403044475
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Entdeckungsreisen im Schulsport, Westermann, 1999, ISBN 3141620385
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Schulsport in den Klassen 5-10, Hofmann, Schorndorf, 2004, ISBN 3778019317