Das Baby ist da - worauf Verwandte und Freunde bei der Babyvisite achten sollten

So eine Schwangerschaft dauert ganz schön lange. Da ist es verständlich, dass alle Verwandten und Freunde das Baby sofort sehen wollen, wenn es geboren ist. Der Besuch bei einem neugeborenen Baby sollte sorgfältig geplant werden. Auch wenn die Neugierde schon riesengroß ist, so sollte man sich doch auch bewusst machen, in welcher Ausnahmesituation sich die junge Familie befindet. Wenn man den ersten Babybesuch macht, hat man natürlich das Bedürfnis, das Neugeborene ständig umherzutragen und zu liebkosen. Davon sollte man jedoch Abstand nehmen, dem Baby und den Eltern zuliebe. Worüber unterhält man sich beim ersten Babybesuch nach der Geburt und was schenkt man den frischgebackenen Eltern für ihr Baby am besten?

Von Claudia Haut

Ausnahmesituation für Eltern und Kind

Neben der großen Freude über das Baby sollte man aber nicht vergessen, welche körperliche und psychische Belastung eine Geburt für die frischgebackenen Eltern darstellt.

Gerade wenn das erste Kind geboren wurde, haben die meisten Paare das Gefühl, als bliebe die Welt stehen. Der neue Erdenbürger steht im Mittelpunkt und alles andere muss einfach warten.

Rufen Sie vor Ihrem Besuch an

Trotzdem wollen natürlich auch die frischgebackenen Großeltern, Onkeln und Tanten, Cousinen und Cousins und natürlich die Freunde der Eltern das Baby sehen und bombadieren die jungen Eltern mit Anrufen, wann sie endlich kommen dürfen.

Viele machen sich aber auch gar keine Gedanken darüber, in welcher Ausnahmesituation sich die junge Familie befindet und statten ihnen einfach einen unangemeldeten Besuch in der Klinik ab.

Fragen Sie nach

Bei den Besuchen wird das Baby dann oft überschüttet mit Geschenken, die die jungen Eltern vielleicht gar nicht (mehr) brauchen können. Es empfiehlt sich hier vorab nachzufragen, was die Eltern fürs Baby noch gebrauchen können. Schließlich möchte man ja allen eine Freude machen.

Der richtige Umgang mit dem Neugeborenen

Was redet man eigentlich mit den frischgebackenen Eltern beim ersten Besuch? Darf man das Baby sofort hochnehmen und drücken?

Diese Gedanken sollte man sich durchaus machen, denn der kleine neue Erdenbürger braucht gerade in den Anfangswochen Ruhe und Geborgenheit und sollte sich in der ersten Zeit nicht schon mit Krankheitskeimen infizieren.

Lesen Sie nachfolgend die besten Tipps zum ersten Babybesuch...

Was vor einem Babybesuch zu beachten ist

Ausnahmesituation für alle Beteiligten

Eine Geburt ist ein riesengroßes, unbeschreibliches Ereignis. Sobald das Baby da ist, überbringt meist der frischgebackene Papa den Großeltern die freudige Nachricht. Anschließend werden vielleicht noch die engsten Angehörigen und die besten Freunde informiert.

Keiner sollte hier böse sein, wenn er vergessen wurde. Dies ist sicherlich keine böse Absicht des nervösen Vaters. In dieser Ausnahmesituation kann man doch mal leicht etwas vergessen.

Der Familie Ruhe gönnen

Wenn die freudige Nachricht überbracht wurde, hat natürlich jeder das Bedürfnis, sofort die frischgebackenen Eltern zu beglückwünschen, zu drücken und das Baby zu sehen. Doch gerade in der Anfangszeit sollte man den jungen Eltern etwas Ruhe gönnen, bis sich alles eingespielt hat. Gerne werden die Eltern dann ihr Baby präsentieren wollen.

Besuche absprechen

Keinesfalls sollte man unangekündigt im Krankenhaus auftauchen. Besuche sollten unbedingt mit den Eltern abgesprochen werden und normalerweise kommen hier nur die frischgebackenen Großeltern oder noch Onkel und Tanten vorbei.

Aber auch in den Tagen, nachdem die Familie zu Hause angekommen ist, sollten keine Besuche geplant werden. Es muss sich erst alles einspielen und dann wird die Familie bestimmt gerne Besuch empfangen, allerdings auch nur nach vorheriger Anmeldung.

Großartige Menüs oder aufwändige Torten sollten die Gäste jedoch nicht erwarten, wenn sie einen Babybesuch machen. Die junge Mutter hat andere Dinge zu tun.

Mögliche Ansteckungsgefahren

Keinesfalls sollte man einen Babybesuch machen, wenn man erkältet ist oder eine andere ansteckende Krankheit hat. Auch wenn man kurz nach dem Babybesuch eine ansteckende Krankheit bekommt, so sollte man die Eltern unbedingt informieren.

Bei Krankheiten wie zum Beispiel Scharlach oder Windpocken gibt es eine Inkubationszeit, in der man zwar schon ansteckend ist, jedoch von der Krankheit noch nichts spürt.

Geschenke für das Neugeborene

Die Eltern vorher fragen

Wenn man frischgebackenen Eltern ein Geschenk für das Baby geben möchte, kommt man natürlich in Verführung, Mini-Anziehsachen in Größe 50 oder 56 zu kaufen - weil sie ja so niedlich klein sind. Und ein Kleidchen für Neugeborene sieht ja auch wirklich entzückend aus.

Doch trotzdem empfiehlt es sich die Eltern konkret zu fragen, was sie für ihr Baby noch brauchen können.

Viele Eltern haben bereits in der Schwangerschaft die nötigen Babyklamotten selbst besorgt und wären daher froh über Anziehsachen, die sie erst in ein paar Monaten benötigen. Außerdem machen zehn kleine Mützchen ja auch keinen Sinn.

Sinnvolle Geschenke

Wenn man die Eltern nicht fragen möchte, was sie noch benötigen, sollte man etwas Sinnvolles schenken.

Praktische Klamotten kaufen

Gerade die kleinen Kleidchen für Mädchen oder Hemdchen für Jungen sehen zwar niedlich aus, sind jedoch vollkommen unpraktisch. Das Anziehen von Neugeborenen muss schnell und unkompliziert gehen. Anziehsachen, die man über den Kopf ziehen muss oder am Rücken zu knöpfen sind, sind vollkommen unpraktisch.

Windeln

Windeln beispielsweise brauchen alle Eltern. Mit der Größe 1 für Neugeborene macht man keinesfalls etwas falsch - außer die Eltern möchten mit Stoffwindeln wickeln.

Windeltorten

Auch sehr gerne gesehen bei jungen Eltern sind Windeltorten, die man sogar in einigen Geschäften anfertigen lassen kann. Diese bestehen aus lauter nützlichen Dingen wie Windeln und Pflegezubehör.

Pflegezubehör

Gerade bei dem Pflegezubehör sollte man aber nicht zu viele Produkte kaufen, da nicht jede Mutter begeistert von diesen Produkten ist. Vielleicht ersetzt man die Pflegeprodukte auch durch Feuchttücher, dann macht man sicher nichts verkehrt.

Spieluhren und Babydecken

Spieluhren und wunderschöne Babydecken gehören sicher auch zum Klassiker der Babygeschenke. Doch ein bis maximal zwei Spieluhren reichen dem Baby und auch Decken werden nur in begrenzter Anzahl benötigt.

Geschenkgutscheine

Eine Alternative zu doppelten Geschenken ist da der Geschenkgutschein eines Babyfachmarktes. So können sich die Eltern aussuchen, was sie noch brauchen.

Wenn man die jungen Eltern gut kennt, kann man ihnen auch zusätzlich einen Gutschein für Fensterputzen, Staubsaugen oder Kochen schenken. Diese können die Eltern in der ersten Zeit sehr gut gebrauchen.

Körperkontakt

Keine Besuche wenn man krank ist

Neugeborene haben noch keine eigenen Abwehrkräfte, so dass jedes Niesen, jedes Husten oder jedes Naseputzen des Besuchers bei dem kleinen Wesen einen Infekt auslösen kann. Wenn man eine Erkältung hat, sollte man daher keinesfalls einen Babybesuch machen.

Aber auch wenn man vollkommen gesund ist, sollte man das Baby nicht sofort der Mutter aus dem Arm reißen, stundenlang durchs Zimmer tragen, das Näschen streicheln und die kleine Stirn küssen.

Was in Sachen Körperkontakt beachtet werden sollte

Bei einem Babybesuch müssen zuerst unbedingt die Eltern gefragt werden, ob man das kleine Wesen ein wenig umhertragen darf. Wenn die Eltern nichts dagegen haben, kann man das Baby kurz halten und tragen, sollte es dann jedoch bald wieder der frischgebackenen Mama übergeben.

Ein Streicheln im Gesicht oder gar ein Küsschen sollte man unterlassen, um das Baby nicht mit den eigenen Keimen (auch wenn man gesund ist!) zu infizieren.

Hände desinfizieren

Wichtigste Regel beim Babybesuch ist aber: Hände desinfizieren. Wenn man in das Krankenzimmer der Entbindungsklinik kommt, sollte man den Desinfektionsspender benutzen, bevor man Kontakt mit dem Neugeboren hat.

Auch wenn dieses Vorgehen vielleicht übertrieben erscheint, so hat es durchaus einen Nutzen: Das Neugeborene soll sich schließlich nicht in den ersten Lebenstagen mit Keimen infizieren. Denn was bei einem Erwachsenen eine nicht nennenswert verstopfte Nase ist, kann bei einem Neugeborenen schnell eine Lungenentzündung werden.

Smalltalk mit den Eltern

Die Namensfrage

Was ist denn das für ein Name? Wie kann man dem Kind nur so einen Namen geben? Der Name passt ja gar nicht zum Nachnamen! Solche oder ähnliche Fragen kann man sich zwar denken, sollte sie jedoch gegenüber den Eltern keinesfalls aussprechen.

Die Eltern haben sich monatelang Gedanken gemacht, wie ihr Baby heißen soll, da wollen sie nach der Geburt natürlich nicht hören, dass der Name nicht gefällt.

Fragen zur Geburt

Auch sollte man die Mutter nicht zwanghaft über die Geburt ausfragen. Viele Frauen haben sowieso das Bedürfnis, von diesem außergewöhnlichen Ereignis zu berichten, sollten dieses Thema aber von sich aus beginnen.

Gerade wenn es eine schwere Entbindung war, braucht der Besuch Fingerspitzengefühl beim ersten Treffen nach der Geburt. Die junge Mutter ist hormonell bedingt sowieso ziemlich nah am Wasser gebaut und wird jedes Wort auf die Waagschale legen.

Also lieber über unverfängliche Themen sprechen, außer die Eltern sprechen ein Thema an.

Den Vater nicht vergessen

Nicht nur die Mutter hat ein Baby bekommen, auch der Vater darf nicht vergessen werden. Auch er hat einiges geleistet und viele Eindrücke gesammelt. Sicher will auch er mal erzählen und beachtet werden.

Negativbeispiele vermeiden

Keinesfalls sollte man beim Babybesuch über die eigene dramatische Geburt oder womöglich auch noch über die grauenvolle Stillzeit mit unzähligen Brustentzündungen erzählen. Diese Themen interessieren die jungen Eltern nicht, sie wollen ihr Babyglück genießen.