Hilfreiche Tipps und Tricks, damit das Baby sich dreht

Die so genannte Beckenendlage bezeichnet eine Komplikation zum Ende der Schwangerschaft. Hierbei handelt es sich um eine Lageanomalie, das Baby liegt nicht wie es sein sollte mit dem Kopf nach unten im Uterus, sondern mit dem Steiß nach unten. Ein Baby, das in Beckenendlage im Bauch der Mutter liegt, kann oft nicht auf normalem Wege geboren werden. Es gibt jedoch einige Tipps und Tricks, wie sich das Baby vielleicht dreht. Dazu muss die Mutter gewisse Übungen machen, zum Beispiel die indische Brücke. Auch mit Moxibustion, Homöopathie und dem Taschenlampentrick können Erfolge erzielt werden. Ansonsten kann der Arzt eine äussere Wendung probieren.

Von Claudia Haut

So etwa in der 32. Schwangerschaftswoche sollte das Kind die richtige Position eingenommen haben.

Von einer Beckenendlage spricht man dann, wenn das Baby falsch herum im Bauch liegt. Das ungeborene Baby liegt dann nicht mit dem Kopf nach unten, sondern mit dem Kopf nach oben. Diese Position erschwert dem Baby und der werdenden Mutter massiv eine natürliche Geburt.

Eine alleinige Drehung des Kindes ist bis zur 37. Schwangerschaftswoche grundsätzlich möglich, aber seine jetzt erreichte Größe erschwert die Bedingungen.

Daher versuchen Frauenarzt und Hebamme gegen Ende der Schwangerschaft alles, damit sich das Baby vielleicht vor dem Entbindungstermin doch noch dreht.

Eine Möglichkeit ist die so genannte äußere Wendung, wobei ein Arzt mit zwei Händen, von außen versucht das Kind zu drehen, um es in die richtige Geburtslage zu bringen.

Durchführung der äußeren Wendung

Bei der äußeren Wendung wird in der Regel ein sehr erfahrener Oberarzt versuchen das Kind von außen, mit beiden Händen, zu wenden oder zu drehen. Dies geschieht mit speziellen Handgriffen, bei denen das Ungeborene eine Rolle rückwärts schlagen soll, um so in die richtige Geburtsposition zu kommen. Dabei soll es von der Steiß- in die Schädellage kommen, so dass der Kopf unten sitzt.

Bei der Hälfte der Fälle lässt sich das Kind so drehen, doch es erfordert von den Geburtshelfern sehr viel Erfahrung und die nötige Vorsicht. Die äußere Wendung wird so etwa in der 38. Schwangerschaftswoche vorgenommen.

Mögliche Gefahren

Mögliche Risiken und Gefahren sind, dass sich der Mutterkuchen ablöst, oder es zu Umschlingungen der Nabelschnur kommt. Wegen möglichen Komplikationen sollte bei einer äußeren Wendung ein OP-Team zur Verfügung stehen, wenn ein Kaiserschnitt nötig wird.

Deshalb ist bei einer äußeren Wendung eine stationäre Aufnahme der werdenden Mutter nötig. Bei der äußeren Wendung wird der werdenden Mutter ein wehenhemmendes Mittel verabreicht, damit der Bauch sich entspannt.

Aber auch die werdende Mutter hat eine Möglichkeit selbst etwas zu versuchen, um das Ungeborene zu einer Wendung im Mutterleib zu bewegen.

Durchführung der indischen Brücke

Bei der so genannten "indischen Brücke" will eine unangenehme Stellung das Kind dazu bringen, sich in die richtige Geburtslage zu drehen. Die Übung wird zweimal täglich gemacht,

  • die werdende Mutter liegt auf dem Rücken,
  • während Bauch und Becken ungefähr zehn Minuten lang sehr hoch gelagert werden,
  • der Kopf der Schwangeren bleibt auf dem Boden liegen.

Manche Babys können dadurch in die richtige Geburtsposition gebracht werden.

Moxibustion

Eine Möglichkeit, die von vielen Hebammen ausprobiert wird, ist die Moxibustion, eine Form der Akupunktur. Die Hebamme benötigt dazu eine spezielle Zigarre aus getrocknetem Beifuß, zündet diese an und hält sie an einen bestimmten Akupunkturpunkt an einem Zeh der werdenden Mutter.

Dieses Vorgehen und die Hitze haben eine stimulierende Wirkung, der Uterus soll so entspannt werden. Das fernöstliche Verfahren soll das Kind animieren sich zu bewegen.

Die Schwangere hat bei der Behandlung keine Schmerzen, spürt jedoch, dass sich das Baby im Bauch deutlich mehr bewegt als sonst. Die heftigen Bewegungen des Ungeborenen dauern meist auch noch einige Stunden an.

Sollte die erste Behandlung keinen Erfolg gezeigt haben, so kann bis zur Geburt zweimal wöchentlich eine Moxibustion durchgeführt werden.

Bei jeder zweiten Frau hilft diese Behandlung und das Baby dreht sich mit dem Köpfchen nach unten.

Einige Hebammen akupunktieren auch bestimmte Punkte, um das Baby zum Drehen zu animieren. Meist wird hier auch der gleiche Punkt verwendet, der bereits beim Moxen erwärmt wird.

Homöopathische Behandlung

Auch einige homöopathische Medikamente können zur Behandlung eingesetzt werden. Diese darf die Schwangere jedoch keinesfalls ohne Rücksprache mit ihrer Hebamme einnehmen.

Die Hebamme stellt die Medikamente individuell für die Frau zusammen und weiß, welche Mittel in der Schwangerschaft eingenommen werden dürfen und welche nicht.

Taschenlampentrick

Noch ein Tipp, wie sich das Baby vielleicht dreht: der Taschenlampentrick. Diese Methode kann von den werdenden Eltern zu Hause durchgeführt werden. Man benötigt dazu eine Taschenlampe, mit der man dem Baby den richtigen Weg (nämlich nach unten) leuchtet. auf welcher Seite des Bauches dies geschehen soll kann die Hebamme sagen, je nach Lage des Kindes. Die Lampe sollte dabei jedoch nicht zu nah an den Bauch gehalten werden.

Und selbst wenn das alles nichts hilft, muss nicht zwangsläufig ein Kaiserschnitt gemacht werden. Je nach Schwangerschaftsverlauf können teilweise auch Beckenendlagenbabys natürlich geboren werden. Das entscheidet im Einzelfall der behandelnde Arzt.