Fehlgeburt vermeiden: Anzeichen und Symptome

Laut Statistiken enden fast 15 Prozent aller Schwangerschaften mit einer Fehlgeburt. Die Mediziner sprechen von einem Abort. Es gibt einige Anzeichen und Symptome für eine Fehlgeburt. Eine wichtige vorbeugende Maßnahme sind die Vorsorge-Untersuchungen durch den Gynäkologen, die regelmäßig gemacht werden sollten. Hier können eventuelle Auffälligkeiten rechtzeitig erkannt und die entsprechenden Therapien eingeleitet werden. Lesen Sie über Anzeichen und Symptome einer Fehlgeburt und informieren Sie sich, wie eine drohende Fehlgeburt möglicherweise vermieden werden kann.

Von Claudia Rappold

Unter einer Fehlgeburt versteht man die Beendigung der Schwangerschaft, bevor das Kind lebensfähig ist. Dabei hat es ein Gewicht unter 500g oder es wird vor der 24. Schwangerschaftswoche geboren. Danach spricht man in der Medizin von einer Totgeburt oder einer Frühgeburt.

Warnsignale - Mögliche Hinweise auf eine Fehlgeburt

Es gibt einige Warnsignale, die auf eine Fehlgeburt hindeuten könnten.

Blutungen und Unterleibsschmerzen

Ein möglicher Hinweis auf eine drohende Fehlgeburt sind vaginale Blutungen. Auch bei Unterbauchschmerzen und menstruationsähnlichen Schmerzen in der frühen Schwangerschaft sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

Krämpfe und Rückenbeschwerden

Die besagten Schmerzen können auch krampfartig auftreten. Vor allem, wenn man zusätzlich unter Beschwerden im unteren Rückenbereich leidet, ist an eine drohende Fehlgeburt zu denken.

Vorzeitige Wehen und Blasensprung

In der späteren Schwangerschaft können auch vorzeitige Wehen einsetzen oder die Fruchtblase platzt.

Fieber und eitriger Ausfluss

Leidet die werdende Mutter unter Fieber und eitrigem Ausfluss, könnte es sich um eine gefährliche Fehlgeburtsform - den Abortus febrilis handeln. Die Schwangere sollte sich umgehend in ärztliche Behandlung begeben.

Ausbleiben der Herztöne

Eine Ultraschalluntersuchung der Gebärmutter und die Darstellung der kindlichen Herzaktion können Aufschluss über die Schwangerschaft geben. Wenn keine Herztöne mehr gefunden werden, ist die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt hoch.

Symptome einer Fehlgeburt abhängig von der Form

In Abhängigkeit der Form einer Fehlgeburt können folgende Symptome als mögliche Warnzeichen angesehen werden:

  • drohender Abort: vaginale Blutungen, möglicherweise Wehen, der Muttermund ist geschlossen
  • beginnender Abort: Blutungen, schmerzhafte Wehen, geöffneter Muttermund
  • unvollständiger: Blutungen, schmerzhafte Wehen, geöffneter Muttermund, Teil der Frucht wird ausgestoßen
  • vollständiger Abort: Blutungen, schmerzhafte Wehen, geöffneter Muttermund, Fetus sowie Eihäute und Plazenta werden ausgestoßen
  • verhaltener Abort: keine erkennbaren äußeren Symptome - beim Embryo fehlen Lebenszeichen, z.B. Herztöne
  • fieberhafter Abort: Fieber zwischen 38 und 39 Grad Celsius, eitriger Ausfluss

Nachsorge

Nach einer Fehlgeburt muss die Mutter beobachtet werden, organisch muss alles heilen und sich regenerieren. War die Fehlgeburt unvollständig, werden eventuell Medikamente verabreicht.

Weiterhin kann auch eine Ausschabung nötig werden. Wenn die Mutter den Rhesus-Faktor Negativ hat, wird sie eine Impfung bekommen, damit bei einer weiteren Schwangerschaft keine Antikörper gebildet werden.

Möglichkeiten, eine Fehlgeburt zu vermeiden

Eine Frau kann während der Schwangerschaft durch ihr Verhalten und ihre Ernährung einiges dazu beitragen, dass das Kind gesund zur Welt kommt. Nicht immer kann jedoch eine Fehlgeburt verhindert werden.

Gesunder Lebensstil

Frauen schaffen beste Voraussetzungen für ein Baby, das gesund zur Welt kommt, wenn sie während der Schwangerschaft:

  1. keinen Alkohol trinken
  2. nicht rauchen
  3. keine Drogen konsumieren

Auch sollte Stress so gut wie es geht vermieden werden. Zudem sollte sich der Koffeinkonsum auf 200 bis 300 mg pro Tag beschränken.

Bewegung oder verordnete Bettruhe

Zusätzlich sollten sich Frauen in der Schwangerschaft in gewissem Maße schonen, indem sie zum Beispiel keine extrem schweren Gegenstände heben oder sich stark aufregen. Keinesfalls soll dies bedeuten, dass die Schwangere neun Monate auf der Couch liegen muss.

Bewegung ist gut in der Schwangerschaft und trägt zum Wohlbefinden von Mutter und Kind bei. Liegt laut dem behandelnden Frauenarzt jedoch ein krankhafter Befund bei der Mutter vor, so kann der Schwangeren Bettruhe und absolute körperliche Schonung verordnet werden, um eine Fehlgeburt zu vermeiden.

Teilweise muss die Schwangere dann auch bis zur Geburt in der Klinik bleiben.

Verzicht auf Sex

Um eine drohende Fehlgeburt doch noch aufzuhalten, sollte das Paar auch auf Geschlechtsverkehr verzichten, da die Spermien eine geburtsanregende Wirkung haben.

Operation am Muttermund

In einigen Fällen kann auch ein operativer Eingriff vorgenommen werden. Dies ist dann der Fall, wenn eine Fehlgeburt aufgrund eines vorzeitig geöffneten Muttermundes droht.

Dies kann in den ersten Schwangerschaftswochen der Fall sein, wenn das Baby noch nicht überlebensfähig wäre. Der Muttermund muss dann im Rahmen eines operativen Eingriffes künstlich verschlossen werden.

Behandlung von Infektionen

Hat die Frau während der Schwangerschaft eine Infektion (z.B. im Bereich der Scheide), so muss diese behandelt werden, um eine Fehlgeburt zu vermeiden. Die Schwangere erhält dann zum Beispiel Scheidenzäpfchen oder Medikamente in Tablettenform verabreicht.

Ursachenforschung bei vorheriger Fehlgeburt

Hatte eine Frau bereits eine Fehlgeburt, so wird meist nach der Ursache geforscht, um diese bei der nächsten Schwangerschaft frühzeitig behandeln bzw. unterlassen zu können. Die betroffenen Frauen sollten dann auch versuchen, sich uneingeschränkt auf die neue Schwangerschaft einzulassen und nicht immer wieder an die vergangene Fehlgeburt zurück denken. Positive Gedanken können oftmals auch eine Fehlgeburt verhindern.

Vorbeugung eines Aborts durch Magnesium oder Folsäure?

Schwangere haben einen erhöhten Bedarf an Magnesium und Folsäure. Besteht ein erhöhtes Risiko einer Fehlgeburt oder Frühgeburt, verordnen Ärzte häufig Magensiumpräparate.

Folsäure sollte bestenfalls bereits vor Schwangerschaftsbeginn eingenommen werden. Studien zufolge wirkt sich dies positiv auf den Verlauf der Schwangerschaft aus.