Sinnvolle Geburtsbegleitung - Wie Sie eine gute und vertrauenswürdige Geburtsbegleiterin finden

Jede Geburt hat ihren ganz eigenen Charakter und keine ist wie die andere. Eine Geburtsbegleitung ist immer sinnvoll, sie sollte aber auf die Wünsche und Bedürfnisse der Schwangeren eingehen, um sie optimal zu unterstützen. Eine erfahrene und engagierte Geburtsbegleiterin wünscht sich wohl jede schwangere Frau. Die Hebamme begleitet die Frau durch die Geburt und hilft ihr, die Schmerzen zu lindern. Eine Hebamme begleitet die Frauen auch durch die gesamte Schwangerschaft. Daher sollte sich die Schwangere gut mit ihr verstehen und ihr vertrauen.

Britta Josten
Von Britta Josten

Eine Entbindung ist eine große Herausforderung und bringt die Schwangere an ihre Grenzen, sowohl emotional wie auch körperlich. Für die meisten Frauen ist es sehr schwierig den Wehenschmerz zu akzeptieren, je mehr man sich in den Schmerz fallen lassen kann, desto leichter ist er zu ertragen.

Individuelle Geburtsbegleitung

Dabei braucht die werdende Mutter eine liebevolle und verständnisvolle Begleitung und Unterstützung. Die Frauen reagieren auf die Schmerzen ganz unterschiedlich,

  • manche schimpfen und fluchen,
  • andere weinen und schreien
  • und manche ertragen ganz still und leise.

Eine Geburtsbegleitung kann daher immer nur individuell sein. Manche Frauen werden von dem Wehenschmerz überwältigt und oft auch von der Angst, dies wirkt sich als Muskelverspannung aus und beeinflusst auch den Atemrhythmus.

Dann kann der Schwangeren eine Anleitung und Zuspruch helfen. Die Geburtsbegleitung muss aber ein Gespür dafür haben, um die werdenden Mutter nicht zu überfordern.

Ideale Begleitungsvoraussetzungen

Eine ideale Geburtsbegleitung hat praktische und effektive Tipps für die aufkommenden Befindlichkeiten in jeder Phase der Entbindung. Sie stimmt sich auf die Frau ein und deren individuelle Situation. Eventuell will die Schwangere verschiedene Geburtspositionen ausprobieren, auch dabei gibt die Geburtsbegleitung Hilfestellung.

Nicht allein gelassen

Das Wichtigste ist für die Frau wohl, dass sie nicht alleine ist und jemand an ihrer Seite hat. Schmerzen empfinden bedeutet immer auch ein Stück ausgeliefert sein, dann ist es wichtig, dass man getragen wird. Diese tragende Rolle sollte die Geburtsbegleitung übernehmen.

Gutes zureden, halten und berühren, ohne die Schwangere zu bedrängen, macht die Kunst einer sinnvollen Geburtsbegleitung aus. Es ist auch wichtig immer wieder nachzufragen, was die Frau als hilfreich und was sie als störend empfindet. Geburtbegleitung und die werdende Mutter müssen zu einem Team werden und miteinander arbeiten.

Die Geburt im Mittelpunkt

Die Geburt eines Kindes ist ein ergreifendes Ereignis, die Geburtsbegleitung sollte deshalb ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen besitzen. Im Mittelpunkt steht immer die werdende Mutter und die Geburtsbegleitung sollte für eine angenehme Atmosphäre sorgen.

Ein wichtiger Punkt ist auch das gegenseitige Vertrauen, denn eine Geburt ist etwas sehr intimes.

Unterschiedliche Arten der Hebamme

  1. Einige Hebammen sind so genannte Beleghebammen, das heißt sie betreuen die Frau die ganze Schwangerschaft über, fahren mit ihr zur Geburt ins Krankenhaus und betreuen sie auch in der Zeit danach.

  2. Andere Hebammen wiederum betreuen die Frauen vor und nach der Entbindung.

  3. Wieder andere Hebammen arbeiten im Krankenhaus und begleiten die Frauen nur durch die Geburt.

  4. Zudem gibt es Hebammen, die ein Geburtshaus betreiben oder Hausgeburten durchführen.

Egal wo die Entbindung stattfindet, eine erfahrene und engagierte Hebamme ist immer notwendig, damit die Geburt für die werdende Mutter und natürlich auch den werdenden Vater ein einmaliges Erlebnis wird.

Eine Hebamme, die die Frau durch die gesamte Schwangerschaft begleitet hat und ihr dann auch während der Geburt beisteht, hat natürlich schon eine viel intensivere Bindung aufgebaut als eine Hebamme, die die Frau erst zur Geburt kennenlernt.

Aufgaben und Anforderungen

Wenn die Wehen beginnen, so ist es Aufgabe der Geburtsbegleiterin Ruhe auszustrahlen und die nervösen Eltern zu beruhigen.

Schmerztherapie

Viele Hebammen unterstützen den Geburtsverlauf mit Akupunktur. Sie können dadurch

  • Schmerzen lindern,
  • Wehen beschleunigen oder auch
  • die Ablösung der Plazenta nach der Geburt fördern.

Gegen die Schmerzen verabreichen die Geburtshelferinnen homöopathische Mittel, sofern die werdende Mutter dies möchte.

Eine engagierte Geburtshelferin bietet der Frau alles an, was ihr den Geburtsverlauf erleichtern kann wie zum Beispiel die Entspannung in der Badewanne oder das Sitzen auf einem Ball.

Die Hebamme massiert den Rücken und zeigt dem werdenden Vater, wie er diese Aufgabe übernehmen kann. Natürlich kümmert sich die Geburtsbegleiterin auch um den werdenden Vater, da für ihn die Situation oftmals nicht leicht ist, wenn er seine Frau leiden sieht.

Unterstützung während der Austreibungsphase und Nachsorge nach Geburt

  • In der letzten Phase spricht die Geburtsbegleiterin der Frau Mut zu und unterstützt sie dabei, nicht aufzugeben.

  • Schließlich hilft sie dem Baby auf die Welt, indem sie es vielleicht noch leicht drehen muss oder einfach nur das Köpfchen stützen muss.

  • Die Hebamme übernimmt dann zusammen mit dem frischgebackenen Vater die Abnabelung und wiegt und misst das Neugeborene.

  • Die Mutter wird von der Hebamme versorgt und gewaschen.

Wie man eine gute und vertrauenswürdige Hebamme findet

Eine gute Hebamme findet man oftmals, indem man sich im Bekanntenkreis umhört, von welcher Hebamme die jungen Mütter betreut wurden und wie zufrieden sie jeweils waren. Hier erhält man ehrliche Meinungen und kann sich hierauf meist mehr verlassen als auf die Informationen unpersönlicher Websites mancher Hebammen.

Fürsorge und Erreichbarkeit

Eine gute Hebamme erkennt eine Schwangere auch dadurch, dass sich diese regelmäßig - auch schon während der Schwangerschaft - telefonisch meldet und nachfragt, ob alles in Ordnung ist oder ob irgendwelche Probleme bestehen.

Eine gute Hebamme ist Tag und Nacht erreichbar und nimmt es einer Erstgebärenden auch nicht übel, wenn diese sich spätabends mit einer eher unwichtigen Frage meldet.

Geduld und Räumlichkeiten für die Behandlung

Gute Hebammen nehmen sich Zeit für die Schwangeren und hören sich deren Probleme an, auch wenn es eigentlich gar keine Probleme sind. Die Hebammen haben meist in der eigenen Wohnung eine Praxis oder haben separate Praxisräume angemietet. Hier sind sie zu speziellen Sprechzeiten oder nach vorheriger Vereinbarung anwesend.

In ihrer Praxis behandeln die Hebammen auch die Schwangeren zum Beispiel mit Akupunktur oder Moxen.

Beratung auch nach der Schwangerschaft

Eine vertrauenswürdige Hebamme begleitet die Frauen nicht nur durch die Schwangerschaft sondern auch noch Monate nach der Entbindung. Bei Stillproblemen ist sie die erste Ansprechpartnerin.

Zu ihrer Hebamme baut eine Frau eine ganz besondere Beziehung auf. Beide sollten sich daher sympathisch sein. Auch wenn die Hebamme von Freundinnen empfohlen wird, so sollte doch jede Schwangere auch nach ihrem Gefühl gehen. Nicht jede Frau kommt mit jeder Hebamme gut zurecht.

Hat eine Hebamme zum Beispiel ein recht forsches Wesen, so finden dies einige Schwangere gerade gut, andere kommen damit jedoch nicht zurecht.

Art der Entbindung vorab bedenken

Außerdem sollten Schwangere ihre Hebamme auch dahingehend auswählen,

  • ob sie eine Hausgeburt möchten,
  • ob sie eine Beleghebamme suchen, die zur Entbindung mit in die Klinik fährt,
  • ob sie in einem Geburtshaus entbinden möchten oder
  • ob die Hebamme nur die Betreuung in der Schwangerschaft sowie nach der Geburt übernehmen soll.

Nicht jede Hebamme ist eine Beleghebamme und nur wenige Hebammen begleiten Geburten in Geburtshäusern oder zu Hause.