42. SSW - Mutter & Kind in der 42. Schwangerschaftswoche

Die meisten Schwangeren sehnen nun die Geburt herbei. Das Baby setzt mit jedem Tag der Schwangerschaft noch kleine Fettreserven an.

Britta Josten
Von Britta Josten

Egal ob die Geburt spontan beginnt oder eingeleitet werden muss: Es wird nicht mehr lange dauern, bis das Baby, das noch vor einigen Monaten so klein war, dass man es mit bloßem Auge kaum erkennen konnte, in den Armen seiner Eltern liegen wird. Bis es soweit ist, sollten die werdende Mutter und der Papa in spe nochmal ihre ruhigen (wenn auch trotzdem schlaflosen) Nächte genießen und vielleicht auch abends nochmal Essen gehen.

Die Mutter in der 42. SSW

Sofern keine medizinischen Gründe dagegen sprechen, lassen die meisten Frauenärzte etwa zwei Wochen verstreichen, bis sie die Geburt künstlich einleiten. Wenn jetzt - in der 42. Schwangerschaftswoche - noch immer keine Wehen auftreten, kann die Hebamme mit einem so genannten Wehencocktail nachhelfen.

Spätestens nach Ablauf dieser Woche wird die Geburt eingeleitet werden
Spätestens nach Ablauf dieser Woche wird die Geburt eingeleitet werden

Was muss man beachten?

Für die Gesundheit: Bei der Geburtseinleitung sollte ein Wehencocktail niemals ohne Rücksprache mit einer Hebamme getrunken werden.

Man kann mitunter auch selbst etwas dafür tun, um die Wartezeit zu verkürzen. So kann Geschlechtsverkehr - sofern das Baby für die Geburt bereit ist - aufgrund bestimmter Inhaltsstoffe im Sperma Wehen auslösen. Wichtig ist, durch die richtige Mischung aus Schonung und leichter Bewegung ausreichend Energie für die bevorstehende Geburt zu tanken. Dies gelingt mithilfe von

Es ist möglich, dass es nicht zur Wehenauslösung kommt, weil der Körper der werdenden Mutter nicht genug Energie dafür aufbringen kann; auch das Aufrechterhalten von Wehen ist schwieriger, wenn man geschwächt ist. Daher sind die erwähnten Methoden besonders wichtig.

Mit Yoga und Gymnastikübungen Energie für die bevorstehende Geburt tanken
Mit Yoga und Gymnastikübungen Energie für die bevorstehende Geburt tanken

Wehencocktail

Eine Mischung aus Rizinusöl und verschiedenen Substanzen hilft dem Körper, Wehen zu produzieren. Dieser Cocktail zeigt jedoch nur dann die gewünschte Wirkung, wenn der Körper auch bereit für die Geburt ist. Ohne Rücksprache mit einer Hebamme sollte der Rizinuscocktail jedoch nicht getrunken werden.

Hilft dieser Cocktail nicht oder muss das Baby aus medizinischen Gründen bald geboren werden, so wird die Geburt in der Frauenklinik eingeleitet. Dazu gibt es unterschiedliche Methoden. So kann der werdenden Mutter z.B.

  • eine Infusion mit einem Wehen fördernden Medikament gelegt
  • ein hormonhaltiges Zäpfchen verabreicht oder auch
  • ein Gel im Bereich des Muttermundes aufgetragen werden.

All diese Maßnahmen führen meistens früher oder später zu den gewünschten Geburtswehen, so dass das Baby doch auf normalem Wege geboren werden kann.

Kaiserschnitt

Helfen diese Maßnahmen nicht, wird der Frauenarzt zusammen mit den werdenden Eltern einen Kaiserschnitt planen. Meist ist es möglich, dass die Mutter nur eine örtliche Betäubung (PDA) erhält und somit auch bei einer operativen Entbindung bei vollem Bewusstsein den ersten Schrei ihres Babys mitbekommen kann.

Den ersten Schrei des Babys zu hören ist etwas ganz Besonderes
Den ersten Schrei des Babys zu hören ist etwas ganz Besonderes

Das Kind in der 42. SSW

Einige Babys haben eine ein Meter lange Nabelschnur. Die Länge ist jedoch sehr unterschiedlich und teilweise ist die Nabelschnur auch nur so kurz, dass das Baby nach der Geburt erst auf den Bauch der frischgebackenen Mutter gelegt werden kann, wenn sie durchtrennt wird.

In der Regel wird bis zum 14. Tag der Übertragung mit der Geburtseinleitung gewartet, sofern dem Kind ausreichend Fruchtwasser zur Verfügung steht und die Herztöne keine auffälligen Werte aufzeigen. Hat das Baby jedoch eine unterdurchschnittliche Größe oder ein überdurchschnittliches Gewicht - die normalen Werte bewegen sich im Bereich von 3.800 Gramm und 52 Zentimeter - wird eine natürliche Geburt nicht mehr abgewartet.

Für das Kind ist das Fruchtwasser lebenswichtig. Im Laufe der Schwangerschaft nimmt seine Menge langsam ab. Zudem ist es möglich, dass die Plazenta, etwa ab der 41. SSW, verkalkt. Ist dies der Fall, besteht das Risiko einer mangelnden Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen. Ob man die Geburt also einleitet oder damit abwartet, hängt von der Versorgungssituation des Kindes ab.

Laut einer medizinischen These wird davon ausgegangen, dass die Geburt eines Kindes sobald von alleine einsetzt, wenn der mütterliche Stoffwechsel das so genannte Energie-Plateau erreicht. In diesem Fall kann das Kind nicht mehr die nötige Menge an Kalorien erhalten, die es für die Entwicklung braucht.

Des Weiteren ist davon die Rede, dass sich eine lange Wartezeit positiv auf das spätere Leben des Kindes auswirkt. Es hat Studien zufolge bis ins Schulalter hinein einen deutlichen Vorsprung, wenn es um seine Entwicklung geht.