Das KiSS-Syndrom - Kopfgelenk-induzierte Symmetriestörung

Die Folge einer Saugglockengeburt kann eine Fehlstellung der Halswirbel sein, die KiSS-Syndrom genannt wird. Sehr oft wird diese Erkrankung jedoch nicht diagnostiziert und somit nicht behandelt.

Von Claudia Haut

Ursachen

Das KiSS-Syndrom wird verursacht, wenn bei der Geburt ein unnatürlicher Druck auf die kleine Wirbelsäule des Babys ausgelöst wird. Die Wirbel im Bereich des Nackens können sich dabei minimal verschieben.

Dies kann geschehen, wenn ein Baby per Saugglocke oder Zange zur Welt kommt. Aber auch bei einer Geburt per Kaiserschnitt kann das KiSS-Syndrom entstehen.

Weitere Ursachen des KiSS-Syndroms sind:

Symptome

"KiSS" steht für "Kopfgelenk-induzierte Symmetriestörung". Im Volksmund wird dazu oftmals auch "Schiefhals" gesagt.

Betroffene Babys sind häufig Schreikinder und recht unruhig. Sie schlafen schlecht und weinen besonders dann, wenn sie hochgehoben werden.

Oft haben diese Babys ihr Köpfchen immer auf einer bestimmten Seite. Eltern erkennen dies daran, dass genau an der Stelle, an der das Köpfchen immer auf dem Kissen oder der Matratze liegt, eine kleine kahle Stelle zu sehen ist.

Die Babys trinken schlecht und spucken bzw. speicheln viel. Auch mit dem Schlucken können betroffene Babys Probleme haben.

Mögliche Folgen

Wenn die Kinder etwas älter sind und die Fehlstellung nicht behandelt wird, so können sie unter unkontrollierbaren Gleichgewichtsstörungen leiden und zum Beispiel auch Probleme haben, Dreirad oder Laufrad zu fahren.

Wenn diese Erkrankung beim Kind nicht erkannt oder behandelt wird, so kann es passieren, dass das Sprechen erst im Kindergartenalter einsetzt oder dass diese Kinder in der Schule unter Konzentrationsstörungen und einer Lese- und/oder Rechtschreibschwäche leiden.

Kinder mit dem KiSS-Syndrom leiden häufig auch unter Kopfschmerzen.

Behandlung

Bei vielen Babys wird diese Diagnose leider nicht gestellt. Dabei kann das KiSS-Syndrom mit diversen Therapiemethoden gut behandelt werden, so dass die betroffenen Kinder meist ein völlig normales Leben führen können.

Im Rahmen der Therapie müssen die "verschobenen" Halswirbel wieder eingerenkt werden. Dies kann ein Arzt mit der Zusatzbezeichnung "Manuelle Therapie" vornehmen oder auch ein speziell ausgebildeter Physiotherapeut. Auch Osteopathen sind in der Behandlung des KiSS-Syndroms meist sehr erfolgreich, ohne dem Baby dabei weh zu tun.