Wie es in einem herkömmlichen Kreißsaal aussieht und die Unterschiede zum Hebammenkreißsaal
Der Kreißsaal ist der Bereich im Krankenhaus, in dem die Kinder entbunden werden. Bei der Entbindung soll sich die werdende Mutter wohl fühlen, deshalb ist der Kreißsaal und seine Ausstattung sehr wichtig. Gott sei Dank sind die modernen Kreißsäle heutzutage wohnlicher und nicht mehr so kalt wie früher. Einige Krankenhäuser verfügen sogar über einen so genannten Hebammenkreißsaal.
Kreißsaal einer Geburtsklinik
Die Kreißsäle der Geburtskliniken sind auf dem neuesten medizinischen Stand und verfügen über sämtliche Instrumente und Geräte, die während einer normalen Geburt benötigt werden. Zusätzlich findet sich hier auch die komplette Ausrüstung für einen Notfall.
Geburtshelfer
Im Kreißsaal werden die werdenden Eltern von Hebammen und Frauenärzten betreut. Zur Geburt bzw. kurz danach wird dann in der Regel auch ein Kinderarzt hinzu gerufen.
Die Geburtshelfer arbeiten hier in verschiedenen Schichten, so dass es häufig passiert, dass eine Geburt von verschiedenen Geburtshelfern begleitet wird.
Funktionelle Einrichtungsgegenstände
Natürlich müssen alle medizinischen Erfordernisse berücksichtigt werden. Die modernen Kreißsäle haben meist ein schönes Farbkonzept und oft geschmackvolle Bilder an den Wänden. Wenn die Schwangere noch warten muss, gibt es das Wehenzimmer sowie Überwachungs- und Aufenthaltsräume. Die Räumlichkeiten sind normalerweise klimatisiert.
Geburtslandschaften
Weiterhin gibt es, je nach Krankenhaus, im Entbindungsbereich Bäder und spezielle Badewannen für Wassergeburten. In den Wehenzimmern, die in der Regel auch sehr wohnlich eingerichtet sind, befinden sich verschiedene Hilfsmittel, welche die Frau bei den Wehen unterstützen sollen, wie zum Beispiel:
- Gymnastikbälle, auf die sie sich setzen kann
- multifunktionale Kreißbetten
- eine Sprossenwand, an der sich die Frau festhalten kann
- ein Gebärstuhl
- Sitzhocker
In den so genannten Geburtslandschaften kann die Frau in unterschiedlichen Geburtspositionen entbinden.
Im Entbindungsbereich findet man auch Operationssäle, um zum Beispiel einen Kaiserschnitt durchführen zu können.
Einrichtung gezielt für die Neugeborenen
Für die Neugeborenen steht in der Regel ein Untersuchungsraum und Reanimationsplatz zur Verfügung. Oft findet man auch Stillzimmer und Wickelzimmer, sowie Wartezimmer für Angehörigen.
Wohnliche Einrichtungsmerkmale
Moderne Kreißsäle sind so eingerichtet, dass die Schwangere die Entbindung nach ihren Vorstellungen gestalten kann. Natürlich ist die Klinikatmosphäre zu spüren, denn man findet auch medizinische Geräte, beispielsweise:
Aber man strengt sich an, alles so gemütlich wie möglich zu gestalten. So haben die modernen Kreißsäle mehr das Ambiente eines Wohnzimmers, als das eines Krankenhauses. In vielen Kreißsälen gibt es Stereoanlagen, so dass die Schwangere eine Musik nach ihrer Wahl hören kann.
Im Großen und Ganzen ist man bemüht, dass sich die werdenden Eltern wie zu Hause fühlen.
Väter sind im Kreißsaal heute eher die Regel als die Ausnahme. So gibt es auch für sie Sitzmöglichkeiten, Wartezimmer und manchmal sogar Frühstücks- oder Esszimmer.
Das Paar soll die Geburt des Kindes so angenehm wie möglich erleben.
Der Hebammenkreißsaal
Eine Besonderheit ist der Hebammenkreißsaal. Diese besondere Form des Kreißsaales gibt es nur in wenigen Entbindungskliniken in Deutschland. Es ist jedoch geplant, diese Entbindungsform auszubauen, so dass irgendwann an jeder großen Klinik zumindest ein Hebammenkreißsaal zur Verfügung steht.
Unterschiede
Der Unterschied zwischen einem Hebammenkreißsaal und einem normalen Kreißsaal besteht darin, dass die Geburt ausschließlich von Hebammen geleitet wird. Nur in einem Notfall können Ärzte hinzugezogen und auch die medizinische Ausstattung der Klinik genutzt werden.
Anhand eines speziellen Kriterienkataloges wird bereits während der Schwangerschaft festgestellt, ob eine Frau dafür geeignet ist, ihr Baby in einem von Hebammen geleiteten Kreißsaal zu entbinden. Dies ist nur dann möglich, wenn die Schwangerschaft absolut unauffällig verlaufen ist und auch für die Geburt keinerlei Komplikationen zu erwarten sind.
Keine starken Schmerzmittel
Auch die Frau muss sich bewusst sein, was eine Geburt im Hebammenkreißsaal bedeutet: Hebammen dürfen keine Rückenmarksnarkosen (PDA) verabreichen, auch keine anderen starken Schmerzmittel. Hebammen unterstützen die Geburt z.B. durch Akupunktur oder Aromatherapie und verabreichen - sofern notwendig - homöopathische Mittel.
Vorteil der Betreuungsmöglichkeiten
Der Vorteil einer Geburt im Hebammenkreißsaal ist zudem auch, dass die Geburt nur von einer Hebamme betreut wird und die werdende Mutter sich nicht immer wieder auf neues Personal einstellen muss. Auch nach der Geburt betreut die Hebamme die Mutter dann weiter auf der Wöchnerinnenstation.
Der Hebammenkreißsaal ähnelt somit einer Geburt im Geburtshaus. Der große Unterschied dazu ist jedoch, dass im Notfall sofort ärztliche Hilfe anwesend ist. Bei einer Geburt im Geburtshaus müsste die Schwangere erst in ein Krankenhaus gebracht werden.