Nachgeburtswehen & Nachwehen: Unterstützen und Schmerzen lindern
Um Nachgeburtswehen und Nachwehen zu unterstützen und die Schmerzen zu lindern, gibt es viele Möglichkeiten. Dabei ist die Anwendung von Medikamenten möglich; ebenso können beispielsweise Atemübungen, Wärme oder Homöopathie helfen. Informieren Sie sich über Möglichkeiten, Nachgeburtswehen und Nachwehen zu unterstützen und mögliche Schmerzen zu lindern.
Nachgeburtswehen und Nachwehen werden unterschiedlich stark wahrngenommen
Die Nachgeburtswehen sind in der Regel schmerzfrei. Es handelt sich um lediglich zwei bis drei Wehen, um die Nachgeburt auszustoßen.
Die Nachwehen werden durch das Hormon Oxytocin ausgelöst, dieses Hormon wird ebenfalls beim Stillen ausgeschüttet. So können sich während des Stillens die Nachwehen verstärken. Bei stillenden Frauen bildet sich deshalb die Gebärmutter schneller zurück, als wenn nicht gestillt wird.
Die meisten Frauen sind noch von der Geburt so geschwächt und nicht mehr bereit, weitere Schmerzen auszuhalten, dass sie die Nachwehen als extrem unangenehm empfinden. Bei dem zweiten Kind oder weiteren Kindern können die Nachwehen stärker sein, weil die Muskulatur von Kind zu Kind schlaffer wird.
Wenn die Nachwehen besonders lange andauern, sollte man einen Frauenarzt konsultieren. Frauen die einen Kaiserschnitt haben, erleben die Nachwehen oft schmerzhafter. Je stärker eine frischgebackene Mutter die Nachwehen empfindet, desto geringer wird der Blutverlust, den sie durch die Geburt erleidet.
Schmerzlinderung bei Nachgeburtswehen und Nachwehen
Um die Schmerzen bei Nachgeburtswehen - bzw. meist bei Nachwehen - zu lindern, gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Die Schmerzen beim Stillvorgang lindern
Besonders stark werden die Nachwehen empfunden, wenn das Baby zum Stillen angelegt wird. Dadurch wird die Gebärmutter ebenfalls angeregt, sich zu verkleinern.
Schmerzmittel beim Stillen
Wenn die Schmerzen als unerträglich empfunden werden, so kann die junge Mutter auch ein Schmerzmittel einnehmen. Keinesfalls darf dieses jedoch eigenmächtig genommen werden. Vorher muss unbedingt eine Hebamme oder der Frauenarzt gefragt werden, denn nicht jedes Medikament darf kurz nach der Geburt und auch während der Stillzeit eingenommen werden.
Die Schmerzen der Nachgeburtswehen und Nachwehen veratmen
Die Nachwehen halten nicht ewig an. Nach wenigen Tagen werden die Schmerzen weniger und sind bald nicht mehr zu spüren. Erträglicher wird der Schmerz, wenn die Mutter die Nachwehen genauso "veratmet" wie sie dies auch bei den Wehen während der Geburt getan hat.
Medikamente mit Oxytocin gegen die Schmerzen bei Nachgeburtswehen und Nachwehen
Die Nachwehen können auch durch die Gabe von Medikamenten unterstützt werden. Diese enthalten z.B. Oxytocin und bewirken, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht. Dieses Medikament wird je nach Geburtsverlauf, während oder nach der Geburt gespritzt oder der Frauenarzt verordnet es der jungen Mutter als Nasenspray, das immer vor dem Stillen in die Nase gesprüht werden muss.
Oxytocin ist ein Hormon, das auch vom Körper produziert wird und bei jedem Stillen ausgeschüttet wird. Deshalb spürt die junge Mutter die Nachwehen auch besonders beim Stillen. Der Körper schüttet dann das Hormon aus, und dieses bewirkt, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht. Nicht bei jeder Geburt ist jedoch die Gabe eines derartigen Medikamentes notwendig.
Bei den Nachgeburtswehen kommt häufig eine Kombination aus Oxytozin und Methylergometrin zur Anwendung. Diese wird der Patientin intravenös oder als Spritze in den Oberschenkel verabreicht.
Dadurch werden die Gebärmutterkontraktionen gefördert; schwere Blutungen können verhindert werden. Zu den möglichen Nebenwirkungen zählt Erbrechen.
Wärmeanwendungen bei Nachgeburtswehen und Nachwehen
Es gibt eine Reihe naturkundlicher Maßnahmen, welche die Nachwehen lindern können. Die Hebamme kann darüber Auskunft geben. So soll ein warmes Kirschkernsäckchen und eine Wärmeflasche im Rücken Linderung bringen. Wärmeanwendungen generell sind hilfreich.
Homöopathische Mittel bei Nachgeburtswehen und Nachwehen
Auch homöopathische Mittel können helfen. Manche Hebammen empfehlen Chamomilla Radix; dies ist ein homöopathisches Mittel und in der Apotheke erhältlich.
Auch Spascupreel ist ein homöopathisches Mittel und wird gerne eingesetzt. Arnica D6 soll die Wundheilung unterstützen.
Kräutertee bei Nachgeburtswehen und Nachwehen
Tee aus Fenchel, Anis und Kümmel haben eine entkrampfende Wirkung, man findet sie auch als Bestandteil in Milchbildungstees.
Bauchmassage bei Nachgeburtswehen und Nachwehen
Eine Bauchmassage mit den entsprechenden ätherischen Ölen hat ebenfalls eine entkrampfende Wirkung, dafür wird Clementine oder Schafgarbe mit Weizenkeim- oder Jojobaöl gemischt.
Möglichkeiten zur Unterstützung der Nachgeburtswehen und Nachwehen
In Krankenhäusern wird zur Unterstützung der Nachgeburtswehen häufig die besagte Kombination aus Oxytozin und Methylergometrin angewandt. Sie soll die Ausstoßung der Nachgeburt beschleunigen; zudem wird das Risiko einer nachgeburtlichen Blutung verringert.
Dies funktioniert durch Zusammenziehen der Gebärmutter. Die Blutgefäße werden enger gestellt, was für eine besser funktionierende Blutgerinnung sorgt. Verabreicht man diese Mittel bei der Nachgeburt, ist die Rede von einer medizinisch kontrollierten Nachgeburt.
Hebammen und Physiotherapeuten können der frischgebackenen Mutter Übungen zeigen, die die Nachwehen unterstützen und die Rückbildung der Gebärmutter beschleunigen können. Diese können oftmals schon direkt nach der Geburt durchgeführt werden.
Diese speziellen Übungen sind jedoch nicht zu vergleichen mit der richtigen Rückbildungsgymnastik, die einige Wochen nach der Geburt begonnen werden kann.