Nackenfaltenmessung - Wann wird sie durchgeführt, was wird untersucht?

Die Nackenfaltenmessung kann zu Beginn einer Schwangerschaft durchgeführt werden. Durch diese Untersuchung kann der Arzt eine Behinderung des ungeborenen Babys diagnostizieren bzw. eine Wahrscheinlichkeit errechnen. Eine genauere Diagnose ist erst durch eine invasive Diagnostik möglich. Informieren Sie sich über die Anwendungsgebiete und den Ablauf der Nackenfaltenmessung.

Von Claudia Haut

Ablauf: Was ist eine Nackenfaltenmessung und welche Möglichkeiten gibt es?

Die Nackenfaltenmessung (auch Nackentransparenzmessung, Nackendichtemessung oder NT-Screening) wird zu Beginn einer Schwangerschaft in der elften bis dreizehnten Schwangerschaftswoche durchgeführt.

Nackenfaltenmessung per Ultraschall

Ein möglichst zuverlässiges Ergebnis erhalten die werdenden Eltern nur dann, wenn der Arzt im Bereich der Pränataldiagnostik sehr erfahren ist und ein entsprechendes hochauflösendes Ultraschallgerät besitzt. Die Nackenfaltenmessung erfolgt nämlich durch eine Ultraschalluntersuchung.

Der Arzt misst dabei, wie dick die Nackenfalte des ungeborenen Babys ist. Kinder, die zum Beispiel am Down-Syndrom (Trisomie 21) leiden, weisen häufig einen erhöhten Nackenfaltenwert auf, da sich bei diesen kranken Kindern Wasser im Bereich des Nackens sammelt. Erhöht heißt in der Regel ab etwa 3mm.

Die Ultraschalluntersuchung erfolgt entweder im Rahmen einer normalen Sonografie, bei der der Arzt den Schallkopf über den Bauch führt oder auch während einer Vaginalsonografie über die Scheide der Frau.

Die Untersuchung bedarf keinerlei Vorbereitungen und birgt auch keine gesundheitlichen Risiken. Ebenso entstehen durch diese Untersuchung auch keine Schmerzen.

Nackenfaltenmessung plus Triple-Test

Die meisten Ärzte kombinieren die Nackenfaltenmessung mit dem so genannten Triple-Test. Der Schwangeren wird bei diesem Test Blut abgenommen und dieses auf bestimmte Werte wie ß-HCG und PAPP-A untersucht. Sind diese Werte auffällig, spricht auch dies für eine mögliche Chromosomenstörung des Kindes.

Weiterführende Untersuchungen nach der Nackenfaltenmessung bei auffälligem Ergebnis

Ergeben beide Untersuchungen auffällige Werte, so müssen die Eltern selbst entscheiden, ob sie weitergehende Untersuchungen möchten oder ob das Ergebnis für sie sowieso nicht von Bedeutung wäre.

Fruchtwasseruntersuchung

Eltern, die den Verdacht auf eine Behinderung weiter abklären lassen möchten, können noch eine Fruchtwasseruntersuchung durchführen lassen. Durch diese - weitaus umfangreichere - Untersuchung kann mit hoher Wahrscheinlichkeit bestimmt werden, ob das Kind einen Chromosomenschaden hat oder nicht.

Falsche Ergebnisse - Aussagekraft der Nackenfaltenmessung und Kostenübernahme

Die Nackenfaltenmessung liefert in etlichen Fällen falsche Ergebnisse. So kann es vorkommen, dass zwar eine zu dicke Nackenfalte gemessen wird, das Baby aber dennoch völlig gesund zur Welt kommt.

Und umgekehrt kann es auch sein, dass die Nackenfalte unauffällig ist und das Baby dennoch mit Down-Syndrom zur Welt kommt. Nicht bei allen Kindern verdickt sich auch die Nackenfalte, wenn sie an einem Chromosomenschaden leiden. Eltern müssen somit selbst entscheiden, ob sie die Nackenfaltenmessung durchführen lassen möchten oder nicht.

Die Nackenfaltenmessung muss normalerweise - genauso wie der Triple-Test - selbst bezahlt werden, da die gesetzlichen Krankenkassen diese Untersuchungen nicht erstatten und es sich um eine sogenannte individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) handelt.

Grundsätzlich sollte die Untersuchung nur bei speziell dafür qualifizierten und erfahrenen Ärzten durchgeführt werden, damit das Ergebnis möglichst aussagekräftig ist.