Plazentafehllage (Plazenta praevia)

Eine von 200 schwangeren Frauen hat eine Plazentafehllage. Die Schwangerschaft verläuft trotzdem in der Regel komplikationslos, jedoch ist eine normale Geburt nicht möglich.

Von Claudia Haut

Vier Formen der Fehllage

Bei einer Plazentafehllage spricht der Frauenarzt von "Plazenta praevia". Bei diesen Frauen liegt die Plazenta in vier verschiedenen Formen vor dem Muttermund.

Der Mutterkuchen, wie die Plazenta auch genannt wird, "sitzt tief" und reicht somit sehr nah an den Muttermund. Daneben ist es auch möglich, dass die Plazenta nur den Rand des inneren Muttermundes erreicht oder ihn teilweise oder auch komplett verdeckt.

Probleme während der Schwangerschaft und Diagnosemöglichkeit

Für die Schwangerschaft hat die Lage der Plazenta meist keinen Einfluss. Die schwangeren Frauen müssen zwar oftmals häufiger zu Kontrolluntersuchungen gehen, das Baby wird jedoch ganz normal versorgt.

Diagnostiziert wird eine Plazentafehllage per Ultraschall.

Ursachen für eine Plazentafehllage

Der Grund für diese Plazentafehllage ist nicht unbedingt, wie man meinen könnte, eine angeborene Fehlbildung. Vielmehr liegen andere Gründe vor, die zu einer Plazentafehllage führen können.

Vorherige Operationen

Schon eine vorangegangen Kaiserschnittentbindung erhöht das Risiko einer Plazentafehllage. Auch Ausschabungen z.B. aufgrund von Abtreibungen oder Fehlgeburten können dieses Risiko erhöhen.

Viele Geburten

Unabhängig davon kann die Fehllage der Plazenta aber auch entstehen, wenn eine Frau schon mehrere Babys vaginal geboren hat. Hat sich bei einer dieser Geburten die Plazenta nach der Geburt nicht spontan gelöst und wurde operativ entfernt, so ist auch dies ein erhöhtes Risiko für eine spätere Plazentafehllage.

Die Folgen einer Plazentafehllage

Sofern die werdende Mutter keinerlei Probleme in der Schwangerschaft hat, erfolgt neben der engmaschigeren Kontrollen keine weitere Behandlung.

Blutungen

Die Gefahr einer Plazentafehllage ist jedoch, dass die Frau Blutungen bekommt. Treten diese erst gegen Ende der Schwangerschaft auf, ist dies natürlich nicht so gravierend, wie wenn die werdende Mutter diese Probleme schon Monate zuvor hat.

Die Blutungen sind je nach Stärke der Grund dafür, die Schwangerschaft vorzeitig durch einen Kaiserschnitt zu beenden.

Kaiserschnitt statt natürlicher Geburt

Doch auch bei problemlos verlaufenden Schwangerschaften wird das Baby per Kaiserschnitt geboren, wenn die Mutter eine Plazentafehlbildung hat. Bei einem Kaiserschnitt wegen Plazentafehlbildung geht der Arzt häufig jedoch anders vor als bei anderen Kaiserschnitten.

Je nachdem, welche Form der Plazentafehlbildung vorliegt, ist noch ein normaler Kaiserschnitt möglich oder muss sogar in Erwägung gezogen werden, die Gebärmutter zu entfernen. Eine weitere Schwangerschaft ist dann nicht mehr möglich.

Je nach Befund kann auch ein Notkaiserschnitt indiziert sein, wenn die Plazenta sich vorzeitig gelöst hat.