Nachwirkungen nach einem Schwangerschaftsabbruch
Ein Schwangerschaftsabbruch ist ein massiver Eingriff, sowohl physischer als auch psychischer Art. Er hat nicht nur körperliche, sondern auch psychische Auswirkungen. Einige Frauen leiden danach unter Langzeitfolgen. Um die Nachwirkungen nach einem Schwangerschaftsabbruch zu verarbeiten, stehen unterschiedliche Maßnahmen zur Verfügung. Lesen Sie über die unterschiedlichen Nachwirkungen nach einem Schwangerschaftsabbruch.
Ein Schwangerschaftsabbruch ist eine Entscheidung, die wohlüberlegt werden sollte. Nicht immer bleibt sie ohne Folgen.
Diese stellen nach wie wie vor häufig ein Tabuthema dar. So werden zahlreiche Frauen über mögliche Auswirkungen nicht oder nicht ausreichend informiert.
Ob und in welcher Form solche Folgen zu spüren sind, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Zu diesen zählen etwa
- das Alter des Kindes
- die bisherige Anzahl möglicher Schwangerschaften oder -abbrüche
- die Frage, ob die Entscheidung aus freien Stücken oder unter Druck getroffen worden ist
- die eigene psychische Verfassung
- die eigene ethische Einstellung zum Thema Schwangerschaftsabbruch
- die angewandte Abtreibungsmethode
- der Kenntnisstand des Arztes
Körperliche Nachwirkungen eines Schwangerschaftsabbruchs
Zunächst einmal gehen wir auf die möglichen körperlichen Nachwirkungen eines Schwangerschaftsabbruchs ein.
Komplikationen bei chirurgischer Abtreibung
Nur in den seltensten Fällen kommt es nach einem Schwangerschaftsabbruch zu Komplikationen. Diese können Entzündungen oder Nachblutungen sein. Ein Arzt konsultiert werden, wenn folgende Beschwerden auftreten:
Ebenso kann durch Beschwerden oder Verletzungen die Fruchtbarkeit beeinflusst werden:
Nicht auskurierte Entzündungen können zu verklebten Eileitern führen und sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken.
Ganz selten kann auch die Gebärmutter bei der Abtreibung verletzt werden.
Durch den mechanischen Eingriff kann es auch zu einer Muttermundschwäche (Zervixinsuffizienz) kommen.
Komplikationen bei medikamentöser Abtreibung
Eine Alternative zu den chirurgischen Eingriffen ist die medikamentöse Abtreibung. Bei ihr kann es passieren, dass sie erfolglos bleibt oder es bleibt etwas in der Gebärmutter zurück und ein chirurgischer Eingriff wird nötig. Daneben können nach der medikamentösen Behandlung Beschwerden auftreten, wie:
Seelische Nachwirkungen eines Schwangerschaftsabbruchs
Nach dem Schwangerschaftsabbruch kann es bei einigen Frauen zu seelischen Problemen kommen:
- Schuldgefühle
- Trauer
- Selbstvorwürfe
- Gewissenskonflikte
- Depressionen
Ebenfalls möglich sind
- Übererregbarkeit
- Störungen des Essverhaltens
- Medikamenten-, Alkohol- und Drogenmissbrauch
- eine Trennung vom Partner
- psychosomatische Beschwerden wie Kopfschmerzen, Menstruationsbeschwerden, Magen-Darm-Störungen, Sexualstörungen
Besonders häufig kommt es zu psychischen Problemen, wenn die Schwangere unter Druck gehandelt hat und der Schwangerschaftsabbruch nicht ihren eigenen Wünschen entsprochen hat.
Oft muss nach einer Abtreibung therapeutische Hilfe in Anspruch genommen werden. Genauso gibt es aber auch Frauen, die nach einem Abbruch Erleichterung empfinden.
Viele Frauen machen sich Vorwürfe, dass sie das Baby nicht ausgetragen haben. Es ist auch dann schlimm für eine Frau, wenn sie ihr Baby zum Beispiel aus finanziellen Gründen abtreiben musste. Jahre später, wenn sich die finanzielle Situation wieder entspannt hat, bereut sie den Eingriff oftmals.
Langzeitfolgen eines Schwangerschaftsabbruchs
Einige Frauen leiden nach dem Schwangerschaftsabbruch unter Langzeitfolgen.
Ist eine erneute Schwangerschaft nach dem Abbruch möglich?
Wenn ein Schwangerschaftsabbruch komplikationslos verlaufen ist, kann die Frau danach wieder schwanger werden. Nach etwa zwei bis drei Wochen tritt der Eisprung ein und eine erneute Schwangerschaft ist möglich.
Um eine weitere unerwünschte Schwangerschaft zu vermeiden, sollte rechtzeitig über eine entsprechende und zuverlässige Verhütung nachgedacht werden.
Verhinderung einer natürlichen Schwangerschaft durch Verklebung der Eileiter
Wenn Blutungen, Fieber und Schmerzen auftreten und diese nicht sofort durch einen Frauenarzt behandelt werden, so können die Eileiter der Frau verkleben. Dies hat langfristig zur Folge, dass die Frau nicht mehr auf natürlichem Wege schwanger werden kann.
Eine Schwangerschaft ist dann nur noch durch eine künstliche Befruchtung möglich, da die Eizelle aufgrund des verklebten Eileiters nicht mehr zur Gebärmutter durchkommt. Jede Frau hat zwar zwei Eileiter, die Gefahr auch bei nur einem verklebten Eileiter ist jedoch sehr hoch, dass eine Schwangerschaft erschwert wird.
Höheres Risiko für Fehl- und Frühgeburten nach erfolgter Abtreibung?
Eigentlich ist der Eingriff risikoarm. Manche vertreten die Ansicht, dass es nach einer Abtreibung vermehrt zu Fehlgeburten kommen kann.
Neuere Studien belegen, dass es nach einem Schwangerschaftsabbruch vermehrt zu Frühgeburten kommen kann. Das Risiko erhöht sich nach mehreren Abbrüchen.
Es kann vorkommen, dass ein Schwangerschaftsabbruch, auch wenn er komplikationslos verlaufen ist, das Risiko für spätere Frühgeburten erhöht. Allerdings konnte dies als Regelfall in Studien nicht nachgewiesen werden. Die Langzeitfolge eines Schwangerschaftsabbruches kann somit in Einzelfällen sein, dass eine Frau immer wieder ihr Baby im frühen Schwangerschaftsstadium verliert oder dass das Baby viel zu früh geboren wird.
Erhöhtes Brustkrebsrisiko durch Abtreibung?
Einige Zeit wurde vermutet, dass ein Schwangerschaftsabbruch das Brustkrebsrisiko erhöht. Dies konnte jedoch nicht ausreichend belegt werden.