Schwangerschaftsstreifen: Vorbeugen und Nachbehandeln

Bedingt durch die Schwangerschaft können die so genannten Schwangerschaftsstreifen entstehen. Sie sind gesundheitlich unbedenklich, stellen aber ein kosmetisches Problem dar. Schwangerschaftsstreifen können sich an Oberarmen, Oberschenkel, Po und besonders an Bauch und Brüsten zeigen. Frauen fragen sich, ob es Möglichkeiten der Vorbeugung und Nachbehandlung von Schwangerschaftsstreifen gibt. Lesen Sie hier, ob sich Schwangerschaftsstreifen vermeiden oder entfernen lassen.

Von Claudia Rappold

Wie kommt es zu Schwangerschaftsstreifen?

Schwangerschaftsstreifen, oft werden sie auch Dehnungsstreifen genannt, sind ein rein kosmetisches Problem. Sie haben keinerlei Auswirkungen auf die Schwangerschaft.

Schwangerschaftsstreifen sind dunkelrote bis bläuliche Streifen, die sich überwiegend am Bauch, den Oberschenkeln und dem Busen befinden, also überall dort, wo das Gewebe im Laufe der Schwangerschaft gedehnt wird.

Vielen Frauen sind sie unangenehm und sie trauen sich beispielsweise nicht mehr einen Bikini zu tragen. Frauen mit einer Bindegewebsschwäche haben eine besondere Veranlagung dafür.

Durch die Gewichtszunahme wird die Haut in der Schwangerschaft besonders strapaziert. Das Bindegewebe der Haut besteht aus einem Netz elastischer Fasern - wird die Haut überdehnt, werden die Fasern geschädigt. So entstehen die Risse im Untergewebe und zeigen sich als bläulichrote Streifen.

Ursachen

Je weiter eine Schwangerschaft vorangeschritten ist, desto mehr Gewicht nimmt eine Frau zu. Ihr Gewebe wird dadurch an einigen Stellen, vor allem am Bauch, massiv gedehnt. Oft reißt es dann ein wenig ein, wodurch sich die Schwangerschaftsstreifen bilden.

Diese eher unschönen Streifen können sich bei jeder starken Gewichtszunahme entwickeln. Auch Männer, die sehr viel Gewicht innerhalb von relativ kurzer Zeit zunehmen, können Dehnungsstreifen bekommen.

Die Haut an

wird bis zum Ende der Schwangerschaft extrem strapaziert. Das so genannte Stützgewebe ist aufgelockert, damit sich die Haut dehnen und dem kindlichen Wachstum anpassen kann.

Besonders beansprucht sind die Kollagenfasern im Bereich des Bauches und der Brüste, denn auch die Brüste werden schwerer und größer. Die Schwangerschaftsstreifen sind genau genommen Dehnungsstreifen, sie entstehen durch eine Überdehnung der Unterhaut. Dabei beeinträchtigen die Schwangerschaftsstreifen nicht die Gesundheit, aber sie sind für die Schwangere oft eine psychische Belastung.

Die Elastizität der Haut, wird auch durch die hormonelle Umstellung beeinträchtigt. Trotzdem muss sie sich durch das stetige Wachstums des Kindes weiter dehnen. Die Folge davon sind Risse, die so genannten Schwangerschaftsstreifen. Dabei haben manche Frauen eine besondere Veranlagung für Schwangerschaftsstreifen.

Einfluss von Kortisol

Normalerweise ist die Haut elastisch und dehnt sich auch in gewissem Maße, wenn an Gewicht zugenommen wird. Aufgrund der großen Gewichtszunahme während einer Schwangerschaft und einem zusätzlichen Hormon ist die Elastizität jedoch vermindert.

Das Hormon, genannt Kortisol, wird nur während der Schwangerschaft in einer höheren Konzentration vom Körper der Frau ausgeschüttet. Dieses Hormon ist die Ursache, weshalb die Haut der werdenden Mutter nicht mehr so elastisch ist wie vor der Schwangerschaft.

Winzige Risse können entstehen, die sich dann zu Schwangerschaftsstreifen entwickeln.

Die meisten Frauen bekommen die Schwangerschaftsstreifen erst einige Wochen vor der Geburt. Diese Streifen sehen zwar vielleicht unschön aus, beeinflussen die Schwangerschaft und die Gesundheit des Kindes jedoch nicht.

Risikogruppen: Wer bekommt Schwangerschaftsstreifen?

  • Besonders gefährdet sind Frauen, die während ihrer Schwangerschaft sehr viel Gewicht zunehmen. Auch wenn das Baby sehr groß und schwer ist, ist der Umfang des Bauches der werdenden Mutter in der Regel größer als bei Frauen, die ein kleines Baby erwarten.

  • Gleiches gilt auch für Frauen, die Mehrlinge bekommen. Sie haben ein höheres Risiko für Schwangerschaftsstreifen.

  • Frauen, die in der Schwangerschaft einen zu leichten BH tragen oder gar keinen BH anziehen, haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko, Schwangerschaftsstreifen zu bekommen.

  • Auch Frauen, die ihren Körper während der Schwangerschaft nicht zusätzlich eincremen und die Elastizität der Haut somit fördern, bekommen leichter Schwangerschaftsstreifen.

Schwangerschaftsstreifen bleiben sichtbar

Die Schwangerschaftsstreifen können mit der Zeit verblassen, bleiben aber als helle Streifen sichtbar. Teure Kosmetikprodukte versprechen viel, halten aber wenig.

Schwangerschaftsstreifen können höchstens gelindert werden, verschwinden werden sie nicht. Auch kostspielige Laserbehandlungen können die Haut nicht reparieren.

Da es sich bei den Schwangerschaftsstreifen um eine Art Narbengewebe handelt, bräunen sie nicht und bleiben blass, so nutzt auch der Gang in das Sonnenstudio nichts.

Es gibt wohl kein Patentrezept zur Nachbehandlung, eine intensive Hautpflege ist aber in jedem Fall wichtig. Schließlich ist es eine enorme Leistung ein Kind auf die Welt zu bringen, deshalb sollte die Frau mit einer gesunden und selbstbewussten Haltung, die Schwangerschaftsstreifen in Würde tragen.

Sie ist nicht allein mit dem Problem und viele Frauen sind davon betroffen. Gerade Frauen mit einem ausgeprägten ästhetischen Empfinden leiden besonders unter den Schwangerschaftsstreifen, da hilft nur das Selbstwertgefühl zu stärken.

Ansonsten bleibt nur noch die Möglichkeit, die Schwangerschaftsstreifen so gut wie möglich zu kaschieren und eben doch zum Beispiel einen Badeanzug zu tragen.

Nachbehandlung von Schwangerschaftsstreifen

Cremes und Lotionen bei Schwangerschaftsstreifen

Diverse Cremes und Lotionen, die zum Beispiel Vitamin E enthalten, versprechen eine Glättung der Haut und somit ein Verschwinden der Schwangerschaftsstreifen. Meist wirken diese jedoch nicht oder nur sehr wenig.

Chirurgische Eingriffe bei Schwangerschaftsstreifen

Eine komplette Entfernung der Schwangerschaftsstreifen ist meist nur mit einer Laserbehandlung, einer Mikrodermabrasion oder einer Bauchdeckenstraffung möglich.

Bauchdeckenstraffung bei Schwangerschaftsstreifen

Die Bauchdeckenstraffung ist ein operativer Eingriff, der meist unter Vollnarkose erfolgt. Viele Frauen haben einige Monate nach der Schwangerschaft, wenn sie ihr altes Gewicht wieder erreicht haben, eine deutlich schlaffere Haut am Bauch als zuvor.

Zusätzlich sind dann auch die unschönen Schwangerschaftsstreifen zu sehen. In diesem Fall kann eine Bauchdeckenstraffung die schlaffe Haut und zusätzlich die Schwangerschaftsstreifen am Bauch "wegzaubern". Sobald die Narkose wirkt, schneidet der operierende Arzt die überflüssige Haut weg, saugt evtl. noch Fett ab und vernäht die Hautenden wieder.

Die Nähte befinden sich in der Regel so versteckt in dem Bereich, der durch die Unterwäsche abgedeckt ist, dass der Eingriff nicht zu sehen ist.

Mikrodermabrasion bei Schwangerschaftsstreifen

Bei der Mikrodermabrasion wird die oberste Hautschicht abgetragen, an der sich die Schwangerschaftsstreifen befinden. Neue Haut muss sich nun bilden und diese enthält aufgrund der neuen Hautzellen keine störenden Schwangerschaftsstreifen mehr.

Laserbehandlung bei Schwangerschaftsstreifen

Eine andere Möglichkeit, die Schwangerschaftsstreifen zu entfernen, ist die Laserbehandlung. Diese kann jedoch nicht immer durchgeführt werden. Diese Behandlung ist nur möglich, wenn die Schwangerschaftsstreifen ein bestimmtes Aussehen haben.

Bei jeder Sitzung werden die Streifen mit einem Laser aufgehellt, bis sie nach einigen Wochen und mehreren Sitzungen nicht mehr zu sehen sind.

Fachliche Beratung und die Wahl des richtigen Zeitpunkts zur Entfernung von Schwangerschaftsstreifen

Frauen, die sich von den Schwangerschaftsstreifen gestört fühlen, sollten sich mit ihrem Hautarzt beraten, welche Methode für sie am geeignetsten ist, diese zu entfernen.

Wichtig ist auch, dass der Eingriff erst dann durchgeführt wird, wenn die Familienplanung abgeschlossen ist. Denn in der folgenden Schwangerschaft würden die Schwangerschaftsstreifen vermutlich erneut auftreten oder neue Schwangerschaftsstreifen an einer anderen Stelle hinzukommen.

Kann man Schwangerschaftsstreifen vorbeugen?

Um Schwangerschaftsstreifen zu vermeiden, sollte man frühzeitig mit vorbeugenden Maßnahmen beginnen. Ein Allheilmittel gegen Schwangerschaftsstreifen gibt es nicht, auch wenn die Hersteller ihre Produkte so verkaufen. Die Haut braucht in der Schwangerschaft besonders viel Feuchtigkeit, so dass es nie schadet, sie einzucremen.

Komplett verhindern kann man dadurch die Entstehung von Schwangerschaftsstreifen jedoch nicht. Das Kaufen teurer Cremes kann man sich somit sparen.

Trotzdem fühlen sich die meisten Schwangeren - und auch die ungeborenen Babys - durch das Eincremen oder Einölen sehr wohl. Wenn das Eincremen zum täglichen Ritual wird, reagieren viele ungeborene Babys auf die Streichelbewegungen sehr intensiv, indem sie zu strampeln beginnen. Dies ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl für die werdende Mutter.

Schwangerschaftspflegeöl: Worauf ist zu achten?

Wichtig ist hierfür ein hochwertiges Schwangerschaftspflegeöl ohne Konservierungsstoffe. Verwendete Cremes und Öle sollten ohne Paraffine sein, diese:

  • verstopfen die Poren
  • verhindern eine gute Hautatmung
  • lassen Wirkstoffe nicht eindringen

Gezielte Massagen machen die Haut elastischer und fördern die Durchblutung. Das Öl beugt trockener und damit eventuell auch juckender Haut vor.

Auf Körperöl zurückgreifen

Besser geeignet als eine Creme ist ein Körperöl, da dies leichter in die Haut einmassiert werden kann. Besonders gut ist der Effekt, wenn die Haut zum Beispiel nach dem Duschen noch leicht feucht ist.

Das Öl wird dann auf die Haut aufgetragen und im Rahmen einer Zupfmassage einmassiert. Dazu nimmt man immer eine Hautfalte zwischen zwei Finger und zupft sie leicht nach oben.

Geeignete Wirkstoffe

Ein geeignetes Körperöl, das zur Vorbeugung von Schwangerschaftsstreifen verwendet werden kann, sollte zum Beispiel enthalten:

Vitamine

Neben den pflegenden Ölen können einige Produkte noch mehr: Zugesetztes Vitamin E beispielsweise sorgt dafür, dass die Haut elastisch bleibt. Vitamin A gilt zudem als Fänger von freien Radikalen, was die Hautalterung verlangsamen soll.

Duft und Konsistenz

Und nicht zuletzt spielen auch Duft und Konsistenz eine wichtige Rolle: Wohlriechende Massageöle machen Lust auf die tägliche Pflegeeinheit und sorgen dafür, dass man am Ball bleibt - wichtig für den Behandlungserfolg. Ideal also, wenn man das Produkt vor dem Kauf auf seinen Duft hin testen kann und erst dann entscheiden muss. Ist das nicht möglich, dann helfen zum Beispiel gute Tipps von Freundinnen oder ein Blick auf die enthaltenen Duftessenzen, die mal kräuterig, mal fruchtig oder frisch ausfallen.

Preis

Ob ein Produkt effektiv ist, hängt dabei nicht von der Preisklasse ab. Ganz im Gegenteil können auch schon günstige Massageöle aus der Drogerie eine gute Wirkung erzielen.

Umgekehrt gilt natürlich trotzdem: Seltene Öle oder High-Tech Wirkstoffe kosten mehr Geld als geläufige Inhaltsstoffe. Wer das ausprobieren möchte, der sollte also eventuell ein wenig mehr Geld fürs Massageöl einplanen.

Zupfmassage

Bei der Zupfmassage wird die Haut vorsichtig leicht hochgezogen und gerollt, indem man sie mit Daumen und Zeigefinger bewegt. Die gefährdeten Hautstellen sollten regelmäßig und mindestens zweimal täglich massiert werden.

Bürstenmassage

Bürstenmassagen können trocken und nass angewendet werden, dafür braucht man eine weiche Bürste und kreist damit über die beanspruchten Hautpartien. Anschließend die Haut gut einölen.

Wird das Öl unmittelbar nach dem Duschen einmassiert bildet sich mit dem Wasser eine Emulsion und zieht besonders gut ein.

Ölmassage und Kneippgüsse

Bei der Ölmassage wird die Haut in kreisenden Bewegungen massiert. Kneippgüsse können ebenfalls vorbeugen, dafür werden die betroffenen Hautstellen, im Wechsel, warm und kalt abgeduscht. So etwa ab dem dritten Monat sollte die Schwangere mit den Massagen anfangen.

Gesundes Gewicht, gesunde Ernährung und Bewegung

Neben der Hautpflege spielen auch

eine große Rolle. Man sollte versuchen, während der Schwangerschaft nicht mehr als 10 bis 15 Kilogramm, also die empfohlene Menge, an Gewicht zuzulegen. Wird der Körperumfang möglichst gering gehalten, kann einer zu starken Hautdehnung vorgebeugt werden. Doch keinesfalls sollten Schwangere eine Diät machen.

Bei der Ernährung sollte auf die Bildung und den Erhalt des Bindegewebes unterstützende Inhaltsstoffe geachtet werden. Hilfreich sind etwa Kupfer sowie Mangan; man findet sie in

Zur Vitalität der Haut trägt Vitamin C bei. Zwei bis drei Liter Wasser am Tag sind wichtig, um Schadstoffe auszuleiten und die Haut elastisch zu halten.