Wann Vorwehen beginnen und wie man sie erkennt

Eine Geburt kündigt sich oft schon Wochen vorher, durch die so genannten Vorwehen an. Man nennt sie auch Senkwehen und fälschlicherweise Übungswehen. Dabei rutscht das Baby tiefer ins Becken und nimmt schon langsam die Geburtsposition ein. Viele Frauen bemerken etwa um die 20. Schwangerschaftswoche herum die ersten Vorwehen. Diese unterscheiden sich jedoch in vielerlei Hinsicht von den normalen Geburtswehen.

Von Claudia Rappold

Vorwehen

Vorwehen haben noch nichts mit der Geburt zu tun. Viele Frauen bemerken sie bereits in der 20. Schwangerschaftswoche.

Der Bauch wird dann bretthart, was viele Schwangere als unangenehm empfinden. Dies dauert bis zu einer Minute lang an und kann mehrmals täglich auftreten.

Typische Merkmale

Es können Stunden und auch Tage zwischen den einzelnen Vorwehen liegen. Dabei wird der Bauch, wie bei den echten Wehen, ganz hart. Man nennt die Vorwehen auch Senkwehen, weil sich der Bauch der Schwangeren deutlich senkt.

Wenn sich die Schwangere unsicher ist, kontaktiert sie am besten ihren Arzt oder die Hebamme. Manchmal hilft auch ein warmes Bad, um die Gebärmutter zu entspannen.

Die echten Geburtswehen sind intensiver, kommen regelmäßiger, sind spürbar länger und nehmen zu. Es gibt aber auch Frauen, welche die Vorwehen gar nicht spüren.

Unterschiede zu richtigen Wehen

Übungswehen nennt man auch Braxton-Hicks-Kontraktionen, sie treten so etwa ab der 25. Schwangerschaftswoche auf. Sie gehen ungefähr ab der 36. Schwangerschaftswoche in die Vorwehen über.

Die Vorwehen sind praktisch eine Vorbereitung für die Entbindung. Bei Wehen handelt es sich um Kontraktionen der Gebärmutter. Vorwehen werden von Frau zu Frau unterschiedlich wahrgenommen. Gerade Erstgebärende sind oft verunsichert und halten sie unter Umständen schon für die richtigen Wehen.

Die Vorwehen sind aber deutlich leichter und nicht so schmerzhaft. Sie kommen auch unregelmäßig, trotzdem können sie sich durch ein Ziehen im Unterleib, im Rücken und in den Leisten bemerkbar machen.

Intensität und Intervalle

Normalerweise sind die Vorwehen schmerzlos, im Gegensatz zu den richtigen Geburtswehen.

Zusätzlich unterscheiden sie sich von Geburtswehen dadurch, dass sie deutlich kürzer und nicht so intensiv sind wie die normalen Wehen. Zudem kommen sie auch nicht regelmäßig, so wie dies bei den Geburtswehen der Fall ist.

Geburtswehen beginnen langsam und steigern sich dann im Laufe der Geburt in ihrer Intensität und Häufigkeit. Vorwehen bleiben immer gleich und können an einigen Tagen mehrmals, an anderen Tagen wiederum gar nicht auftreten.

Besserung bei körperlicher Schonung

Im Gegensatz zu den richtigen Geburtswehen werden die Vorwehen schwächer, wenn die schwangere Frau sich schont und zum Beispiel ein wenig auf die Couch legt.

Auch ein warmes Vollbad lindert die Beschwerden. Richtige Geburtswehen verstärken sich im warmen Wasser.

Dies ist also ein sicheres Zeichen für unsichere Schwangere: Verstärkt das warme Wasser die Wehen, so sollten sie sich umgehend auf den Weg in die Klinik machen, werden die Beschwerden im warmen Wasser hingegen besser, handelt es sich um harmlose Vorwehen.

Auf den Körper hören

Viele Frauen sind unsicher, wenn sie mit ihrem ersten Kind schwanger sind und Vorwehen spüren. Der harte Bauch lässt die Schwangeren unsicher werden, ob vielleicht die Geburt schon losgehen könnte. Hebammen sagen in diesem Fall immer: "Du merkst es, wenn Du Geburtswehen hast."

Frauen, die zum ersten Mal schwanger sind, können mit dieser Aussage erst einmal noch nichts anfangen. Nach der Geburt weiß jedoch jede Frau, was die Hebamme damit meinte.

Bei Unsicherheiten den Frauenarzt aufsuchen

Frauen, die sich unsicher sind, ob es sich um harmlose Vorwehen oder schon echte Geburtswehen handelt, können auch jederzeit zu ihrem Frauenarzt, ihrer Hebamme oder in eine Frauenklinik fahren und dies abklären lassen. Hier kann sicher gesagt werden, ob die Geburt schon bevorsteht oder der Körper nur "übt".

Hebammen raten zu Atemübungen

Viele Hebammen empfehlen, an den Vorwehen die Atemübungen zu probieren, die im Geburtsvorbereitungskurs erlernt wurden. In der letzten Phase der Schwangerschaft sollte die Schwangere schwere körperliche Anstrengungen meiden.

Es ist auch wichtig genügend zu trinken, denn ein Flüssigkeitsmangel kann sich ungünstig auf die Gebärmutter auswirken.