Wochenbettdepression (postnatale Psychose) - Warum tritt sie auf und welche Formen gibt es?

Bei vielen Frauen kommt es nach der Entbindung von ihrem Kind zu leichten depressiven Verstimmungen. Doch während der so genannte "Baby Blues" als harmlos angesehen werden kann, bedarf eine Wochenbettdepression bzw. postnatale Psychose unbedingt einer Behandlung. Informieren Sie sich über die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten einer Wochenbettdepression.

Maria Perez
Von Maria Perez

Depressiv nach der Geburt - Jede Frau kann betroffen sein

Postpartum, also nach der Trennung vom Kind, leiden viele Mütter unter depressiven Verstimmungen. In den meisten Fällen handelt es sich um den so genannten "Baby Blues", der die jungen Mütter kurz nach der Geburt ereilt. Betroffen sind davon zwischen 50 und 70 Prozent der Mütter.

Hinweis: Jede Frau kann betroffen sein! Jedoch gibt es bestimmte Indikatoren welche die Entstehung der Erkrankung begünstigen.

Ob es sich um einen eher harmlosen Baby Blues, eine schwere Wochenbettdepression oder gar eine Psychose handelt, ist von verschiedenen Kriterien abhängig, generell kann aber jede Frau betroffen sein. Es spielt keine Rolle, ob es das erste Kind ist oder das dritte. Auch Bildungsstand, Alter oder soziales Umfeld sind keine Indikatoren für Stimmungstiefs oder Depressionen nach einer Entbindung.

Frauen mit psychiatrischen Vorerkrankungen haben jedoch ein höheres Risiko. Auch

  • Partnerschaftskonflikte,
  • Schwierigkeiten beim Stillen oder
  • traumatische Erlebnisse bei der Geburt

können depressive Zustände auslösen.

Betroffene Frauen sollten sich grundsätzlich so schnell wie möglich ärztliche Hilfe holen und Rat bei Angehörigen suchen. Denn je eher postpartale Depressionen diagnostiziert werden, desto besser sind die Heilungsaussichten.

Neue Situation und große Herausforderung

Eigentlich sollte die frischgebackene Mutter vor Glück strahlen. Stattdessen empfindet sie Verzweiflung und eine tiefe Traurigkeit. Der Zustand unterscheidet sich kaum zu einer klinischen Depression. Aber die betroffenen Frauen haben auch noch Schuldgefühle dem Kind gegenüber, dass sie ihm und den gesellschaftlichen Erwartungen nicht gerecht werden.

Wenn der neue Erdenbürger da ist, sieht sich die Mutter vor eine große Herausforderung gestellt. Sie muss die Schwangerschaft und das Erlebnis der Geburt verarbeiten. Ihr Körper erfährt eine hormonelle Umstellung, die Milchproduktion kommt in Gang und das Baby fordert sie fast rund um die Uhr. Es kommt zu Schlafmangel und fehlender Ruhe.

Das ist eine Menge, was da auf die Mutter einstürmt. Aber auch körperliche Ursachen, wie Eisenmangel oder eine Schilddrüsenstörung, können eine Wochenbettdepression begünstigen.

Was ist eine Wochenbettdepression und wann beginnt sie?

Eine Wochenbettdepression kann in den ersten Wochen nach der Entbindung oder im Laufe von zwei Jahren auftreten. In Deutschland sind pro Jahr etwa 20 Prozent der Mütter von einer postpartalen Depression betroffen, allerdings liegt die Dunkelziffer vermutlich deutlich höher. Viele Frauen schämen sich, ihre frustrierenden Gefühle einzugestehen, schließlich erwarten Verwandte und Freunde eine strahlende Frau, die vor Glück platzt.

Typische Symptome - Woran erkennt man eine Wochenbettdepression?

Die Krankheitszeichen können sich ganz unterschiedlich äußern. Eine Depression nach der Geburt geht meistens mit Gefühlen der Überforderung, Versagensängsten und Schuldgefühlen einher. Die betroffenen Mütter sind reizbar und niedergeschlagen, fühlen sich von ihrem Umfeld isoliert und haben in extremen Fällen Suizidgedanken. Typische Symptome einer Wochenbettdepression:

  • Niedergeschlagenheit
  • innere Leere
  • starke Schuldgefühle
  • Reizbarkeit
  • Angst und Panikattacken
  • Lethargie oder Hyperaktivität
  • Erschöpfung
  • häufiges Weinen
  • Herzbeschwerden
  • Zwangsgedanken
  • Versagensängste
  • Überforderung

Zudem stellen sich oft weitere Symptome wie

ein. Außerdem haben die betroffenen Frauen oftmals das Gefühl, sie könnten ihrem Kind nicht die Liebe geben, die es verdient.

Auch die Angst davor, als Mutter zu versagen, ist häufig Teil der Wochenbettdepression. Die Versagensängste können dazu führen, dass die Mutter ein Schuldgefühl gegenüber ihrem Kind entwickelt.

Und das kann im schlimmsten Fall sogar dazu führen, dass die Mutter mit dem Gedanken spielt, ihrem Leben ein Ende zu setzen.

Grundsätzlich nimmt nicht jede Wochendepression einen solchen dramatischen Verlauf an. Oftmals handelt es sich auch "nur" um gewisse Anpassungsschwierigkeiten, die mit den neuen Aufgaben als Mutter einhergehen.

Sollten die Symptome jedoch länger anhalten und sich schleichend verschlimmern, dann ist eine psychotherapeutische Behandlung unumgänglich, um einen schlimmeren Verlauf zu verhindern.

Viele Frauen denken, dass die tiefe Traurigkeit von alleine wieder verschwindet, doch eine Wochenbettdepression erfordert immer eine professionelle Behandlung. Wird eine postpartale Depression diagnostiziert, erfahren Patientinnen, dass ihre Stimmungslage mit den veränderten Lebensumständen zusammenhängt. Dann sind Betroffene meistens sehr erleichtert und fühlen sich ernst genommen.

Doch nicht jede Frau die einige Symptome aufweist, leidet unter PPD. Manchmal handelt es sich um den so genannten Babyblues, der nach einigen Tagen wieder vorbeigeht.

Ähnlichkeiten zum "Babys Blues"

Die junge Mutter

  • reagiert gereizt,
  • kann nur schlecht schlafen und
  • sich kaum konzentrieren.

Während diese Symptome beim "Baby Blues" ganz plötzlich auftreten, beginnen sie bei der Wochenbettdepression schleichend und auch meist erst wenige Wochen nach der Geburt.

Wie auch beim harmlosen Baby Blues sieht die junge Mutter auch bei der Wochenbettdepression alles negativ und weint viel, obwohl sie eigentlich glücklich sein müsste.

Die Symptome von Baby Blues und Wochenbettdepression sind somit sehr ähnlich und teilweise identisch.

Die Wochenbettdepression beginnt jedoch später als die so genannten Heultage und dauert deutlich länger an.

Überforderung, Müdigkeit und Antriebslosigkeit

Mütter, die unter einer Wochenbettdepression leiden, haben das Gefühl, den Alltag nicht meistern zu können.

Die betroffenen Frauen sind ständig müde und antriebslos.

Zweifel, Traurigkeit und Angst

Zusätzlich reden sie sich ein, sie würden ihr Baby schlecht versorgen. Mütter mit einer Wochenbettdepression sind nicht richtig glücklich über ihr Baby, obwohl sie selbst wissen, dass sie dies eigentlich sein müssten. Eine Wochenbettdepression äußert sich auch dadurch, dass die Mutter nicht mehr richtig lachen und sich über etwas freuen kann. Sie hat Angst und ist ohne Grund schreckhaft.

Ursachen und Risikofaktoren - Wie kommt es zu einer Wochenbettdepression?

Es gibt unterschiedliche mögliche Risiken, wenn es um die Entstehung der Wochenbettdepression gilt. Von vollständig geklärten Ursachen kann nicht die Rede sein.

Entscheidend könnte zum einen die Hormonumstellung im weiblichen Körper nach der Entbindung sein. Der Östrogen- und Progesteronspiegel sinkt und damit auch die Stabilität gegen Depressionen. Studien wiederum haben gezeigt, dass es keine Unterschiede im Hormonspiegel zwischen gesunden und psychisch erkrankten Müttern gibt.

Ebenfalls können soziale Situation und familiäre Umstände mit einspielen. Ist die finanzielle Lage schwierig und gibt es nicht genügend Unterstützung durch den Partner, kann dies eine Depression begünstigen.

Des Weiteren stellen vor der Schwangerschaft bestandene oder in der Familie bekannte psychische Erkrankungen eine Rolle. Zu diesen zählen

Weiterhin mögliche Risikofaktoren:

  • Erschöpfung
  • Stoffwechselveränderungen
  • Schreikinder
  • traumatische Erlebnisse

Was tun? - Therapieformen bei Wochenbettdepressionen

Leichtere Wochenbettdepressionen lassen sich mit einer Psychotherapie effektiv behandeln, bei schwereren Verläufen verordnen Therapeuten und Ärzte zusätzlich Medikamente wie Antidepressiva. Auch Selbsthilfegruppen und Gespräche mit vertrauten Personen bieten hilfreiche Unterstützung.

Bei Hinweisen auf eine sehr ausgeprägte Depression oder sogar auf eine Wochenbettpsychose ist oftmals ein Aufenthalt in einer Klinik notwendig.

Behandlung durch Fachärzte

Die betroffenen Frauen brauchen unbedingt professionelle Hilfe. Hilfe findet man bei:

Medikamentöse oder therapeutische Behandlung

Dabei gibt es medikamentöse oder therapeutische Behandlungsmethoden. Für die betroffenen Frauen ist es wichtig, dass ein genauer Hormonstatus ermittelt wird, dies macht ein Endokrinologe. Dann kann mit entsprechenden Präparaten therapiert werden.

Auch die Behandlung mit einem Antidepressivum kann einen Therapieweg darstellen.

Psychotherapie

Für viele Frauen bringt eine Psychotherapie Hilfe. Es hängt von der jeweiligen Situation ab, ob eine Gesprächs- oder Verhaltenstherapie infrage kommt. Es gibt auch viele alternative Therapieformen, welche die klassischen Therapien begleiten können.

Klinikaufenthalt

In sehr schweren Fällen kann eine stationäre Aufnahme in einer Klinik unumgänglich werden. Dies kann eine Trennung vom Kind bedeuten, es gibt aber mittlerweile psychiatrische Einrichtungen, in die das Baby mit aufgenommen werden kann.

Das Risiko einer Wochenbettdepression verringern

die Mutter braucht so viel Hilfe und Unterstützung wie nur möglich. Vor allen Dingen braucht sie in dieser Situation Verständnis und Einfühlungsvermögen.

Der Alltag mit einem Baby kann schwierig zu bewältigen sein und die gesamte Lebenssituation ändert sich. Deshalb ist es wichtig für die Zeit nach der Geburt alles optimal zu organisieren. Ein guter sozialer Rückhalt ist entscheidend. Die Familie und der Partner können die Frau vorbeugend entlasten.

Die Unterstützung sollte behutsam sein, um bei der Frau kein Gefühl der Unzulänglichkeit aufkommen zu lassen. Besteht in der Familienanamnese schon eine Vorbelastung oder hat die Frau im Vorfeld schon Depressionen erlebt, ist es sinnvoll sich professionelle Hilfe zu holen, um das Risiko einer Wochenbettdepression zu verringern.

Wie kann der Partner bei der Wochenbettdepression helfen?

Der Verlauf einer Wochenbettdepression ist ganz unterschiedlich und vor allen Dingen davon abhängig, wann sie erkannt wird. Es ist nicht immer einfach, die typischen Symptome von den Stimmungsschwankungen oder Änderungen im Verhalten nach einer Geburt zu unterscheiden.

Hilfe durch Verständnis und Einfühlungsvermögen

Ist es eine Wochenbettdepression, dann ist das psychische Leid groß und die betroffene Frau braucht jede erdenkliche Unterstützung. Worte wie "stell dich nicht so an" sind hier nicht angebracht. Die Frau braucht Verständnis und Einfühlungsvermögen. Der Partner kann sie dabei verstärkt unterstützen.

Durch die psychische Verfassung kann der Frau die Betreuung des Kindes schwer fallen. Deshalb sollte sie so gut wie möglich entlastet werden. Aber man sollte ihr auch nicht zu viel abnehmen, denn die Frau wird sowieso schon von Schuldgefühlen geplagt, ihrer Mutterrolle nicht gerecht zu werden.

Gefühle des Versagens könnten durch ein Zuviel an Unterstützung verstärkt werden.

Wenn die Frau über ihre Gefühle reden kann, ist dies sehr entlastend und dann braucht sie einen aufmerksamen Zuhörer. Die Wochenbettdepression kann vielfältige Ursachen haben, in jedem Fall ist es eine Krankheit, die in professionelle Hände gehört.

Unterschiedliche Ausmaße

Eine Wochenbettdepression bedeutet eine schwere Zeit für die jungen Eltern und auch das Kind wird in Mitleidenschaft gezogen. Deshalb muss der Vater einspringen, um dem Kind die Zuwendung zu geben, die es für eine gesunde Entwicklung braucht.

Eine Wochenbettdepression kann mehrere Wochen dauern und in schweren Fällen zu einer chronischen Depression werden. Im Extremfall wird der Leidensdruck so groß, dass die Frauen Selbstmordgedanken hegen. Deshalb ist diese Erkrankung wirklich ernst zu nehmen.

Der Partner ist in dieser Situation doppelt gefordert:

  1. Die junge Mutter braucht liebevolle Zuwendung und Anteilnahme.

  2. Das Kind braucht die Stabilität und zuverlässige Fürsorge des Vaters

Der Partner muss die Gefühle der Frau ernst nehmen - man kann sie weder verharmlosen noch bewerten. Das Verhalten und die damit verbundenen Gefühle sind Symptome der Erkrankung. Streit und Diskussionen sind nicht hilfreich und sollten vermieden werden.

Bei den Ausprägungsformen der depressiven Phase gilt es zu unterscheiden...

Baby Blues: Die harmlose Form der Wochenbettdepression

Monatelange Vorfreude auf den Nachwuchs, Wehenschmerzen und dann endlich die Geburt. Eigentlich sollten Frauen dann von unendlichen Glücksgefühlen übermannt werden. Doch kurz nach der Entbindung leiden bis zu 70 Prozent der frischgebackenen Mütter am Baby Blues oder auch salopp als Heultage bezeichnet. Meistens treten die Stimmungstiefs drei bis fünf Tage nach der Geburt auf.

Der Baby Blues oder auch die "Heultage" setzen etwa drei bis fünf Tage nach der Geburt ein. Das "Ereignis" hält in der Regel nur für wenige Stunden an. Allerdings kann das Stimmungstief auch eine ganze Woche lang anhalten.

Beim Baby Blues sorgt der plötzlich abfallende Hormonspiegel nach der Geburt für die depressive Verstimmung. Aber auch Schlafmangel und die ungewohnte neue Situation können das Stimmungstief nach der Geburt einleiten.

Insbesondere der Abfall von Östrogen und Progesteron ist für das Wechselbad der Gefühle verantwortlich, aber auch der Milcheinschuss und die veränderten Lebensumstände wirken auf die Emotionen ein.

Unterschiede: Die Symptome sind ähnlich, jedoch entscheidet die Dauer und Intensität über die Diagnose!

Typische Symptome des Baby Blues

Der Baby Blues äußert sich durch:

  • häufiges Weinen
  • Stimmungsschwankungen
  • starke Empfindsamkeit
  • Ängstlichkeit
  • Schlaf- und Appetitlosigkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Überempfindlichkeit
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Müdigkeit
  • Erschöpfung.

Wenn sich der Organismus nach der Entbindung umstellt und Mütter der Baby Blues packt, brauchen sie in erster Linie viel Zuwendung und Verständnis, um die kurze Krisenzeit zu überstehen. Meistens verschwinden die Symptome nach einigen Stunden oder maximal sieben Tagen von selbst.

In der Regel verschwinden die depressiven Verstimmungen nach maximal einer Woche von ganz alleine. Zudem hinterlässt der Baby Blues keine Folgeschäden.

Doch nicht jede Krise "postpartum" verschwindet von ganz alleine. Halten die Symptome des Baby Blues nämlich länger als zwei Wochen an, dann spricht man von einer beginnenden Wochenbettdepression.

Wochenbettpsychose - Die schwerwiegende Form der Wochenbettdepression

Eine Wochenbettpsychose tritt bei 1000 Geburten bei etwa ein bis zwei Frauen auf. Damit handelt es sich um eine sehr seltene psychische Erkrankung, die postpartum auftreten kann.

Betroffen sind häufig Frauen, die auch schon vor der Schwangerschaft unter psychischen Störungen gelitten haben. Ist eine solche psychische Störung der Mutter bekannt, dann sollte sie schon während der Schwangerschaft psychologisch betreut werden.

Symptome der Wochenbettpsychose

In der Regel kommt es innerhalb von zwei Monaten nach der Geburt zu Symptomen, die erheblich stärker sind als bei einer Wochenbettdepression. Zu den typischen Krankheitsanzeichen kommen weitere hinzu, wie Verwirrtheit, Wahnvorstellungen und Realitätsverlust. Mütter leiden vermehrt unter Halluzinationen, Störungen des Ich-Erlebens und Selbstmordgedanken. Viele Betroffene glauben fest daran, dass ihre Gedanken und Bewegungen von der Außenwelt gesteuert werden. Die Leitbeschwerden:

  • wenig zugänglich für logische Argumente
  • Suizidgedanken und Verfolgungswahn
  • massive Störungen der Gedankengänge
  • extreme Verwirrtheit
  • Zwangsvorstellungen, dem Baby etwas anzutun
  • Glaube, dass das Kind vertauscht wurde

Die Symptome einer Wochenbettpsychose können sich in ganz unterschiedlicher Art und Weise äußern. Häufig sind die betroffenen Frauen manisch-depressiv. Bei dieser psychischen Störung wechseln sich manische mit depressiven Phasen ab.

Während die manische Phase von extremem Antrieb und motorischer Unruhe geprägt ist, sind die Frauen während der depressiven Phase antriebslos, lustlos und teilnahmslos.

Zudem leiden die betroffenen Frauen oft unter Wahnvorstellungen oder Halluzinationen. Dabei sehen die Frauen zum Beispiel nicht vorhandene Personen oder sie hören nicht vorhandene Stimmen. Außerdem kann es sein, dass die Frauen sich verfolgt oder bedroht fühlen, ohne dass dies tatsächlich der Fall wäre.

Behandlung der Wochenbettpsychose

Treten solche Verhaltensauffälligkeiten auf, muss unverzüglich ein Arzt oder Psychotherapeut eingeschaltet werden.

Bei einer postpartalen Psychose gab es häufig schon psychiatrische Vorerkrankungen, vor allem in Bezug auf manisch-depressive Erkrankungen. Die Suizidgefahr und das Risiko für das Kind sind bei dieser psychiatrischen Störung besonders hoch.

Die Behandlung der Wochenbettpsychose erfolgt meistens in einer psychiatrischen Klinik. Während der Therapie soll das Kind nach Möglichkeit bei der Mutter bleiben, um herauszufinden, inwieweit eine gestörte Mutter-Kind-Beziehung Ursache für die Erkrankung ist. Besteht Gefahr für das Kind, ist eine zeitweilige Trennung unvermeidbar.

Die Behandlung ist ähnlich wie bei einer schweren Wochenbettdepression aufgebaut und erfolgt in Kombination aus Psychotherapie und der Verabreichung von Antidepressiva.

Bei einer konsequenten Behandlung und bei einer Ersterkrankung sind die Heilungschancen gut, allerdings besteht ein hohes Rückfallrisiko für folgende Geburten. Daher raten Ärzte von einer erneuten Schwangerschaft ab.