Wochenbettgymnastik - Tipps und Tricks für zu Hause

Die Wochenbettgymnastik wird auch Rückbildungsgymnastik genannt. Sie ist in den ersten Wochen nach der Entbindung sehr wichtig und wird leider viel zu oft vernachlässigt.

Von Claudia Rappold

Die Strapazen der Geburt

Nach der Geburt erfährt der Körper der Wöchnerin viele Umstellungen:

  • sie hat den Wochenfluss
  • die Hormone stellen sich um
  • die Milchproduktion kommt in Gang
  • die Gebärmutter muss sich auf ihre normale Größe zurückbilden

Vor allen Dingen der Beckenboden wurde durch die Schwangerschaft und die Entbindung sehr beansprucht. Bei manchen Frauen muss berücksichtigt werden, dass eventuelle Verletzungen, wie Dammriss, Dammschnitt oder eine Kaiserschnittwunde noch heilen müssen.

Nach einem Kaiserschnitt kann die Frau auch noch Schmerzen haben und bestimmte Übungen dürfen danach nicht gemacht werden.

Übungsmöglichkeiten

Bei einer Klinikentbindung werden schon im Krankenhaus Übungen gezeigt. Ansonsten können auch die Hebammen immer gute Rückbildungsgymnastikübungen zeigen und empfehlen.

Viele Frauen wollen einfach auch wieder fit werden und in Form kommen und möchten etwas für ihren Bauch tun. Die meisten Gynäkologen und Hebammen raten aber in den ersten Wochen von sportlichen Übungen ab und empfehlen die Wochenbettgymnastik.

Übung 1: Bauchmuskeltraining

Um die Bauchmuskeln zu trainieren, begibt man sich auf alle Viere, der Rücken soll dabei flach sein. Der Beckenboden wird angespannt und der Bauchnabel wird Richtung Wirbelsäule eingezogen.

Man sollte die Spannung der Muskeln an der Seite des Bauches spüren, ohne dass der Rücken bewegt wird. Dabei soll normal und ruhig geatmet werden.

Diese Übung soll mehrmals wiederholt werden.

Übung 2: Beckenbodenstärkung

Um den Beckenboden zu stärken, setzt man sich auf einen Stuhl, lehnt sich leicht nach vorne und spreizt die Füße hüftbreit auf dem Boden. Eine Hand wird auf den Po gelegt, die andere auf den Unterbauch.

Die Beckenbodenmuskeln dürfen den Stuhl nicht berühren, nun werden sie angespannt, wie wenn man Urin einhalten will. Die angespannten Muskeln einige Minuten halten und dann wieder loslassen. Der Po sollte dabei nicht angespannt sein und der Bauch nicht eingezogen.

Schon unmittelbar nach der Geburt kann der Beckenboden unter bestimmten Bedingungen, schon ganz zart stimuliert werden. Im Sekundenrhythmus wird die Beckenbodenmuskulatur angespannt und wieder losgelassen.

Es gibt auch Übungen, die verboten sind und beispielsweise dem Beckenboden schaden. Am besten befragt man die Hebamme, welche Übungen ausgeführt werden dürfen.