Informationen und Hinweise zum Wochenfluss

Nach der Geburt, setzt bei der Wöchnerin der Wochenfluss, auch Lochien genannt, ein. Er dauert so etwa zwei bis sechs Wochen. Hierbei handelt es sich um ein Wundsekret der Gebärmutter, die Plazenta (Mutterkuchen) hat bei der Ablösung eine Wunde hinterlassen.

Von Claudia Rappold

Anregung des Wochenflusses

Stillen und Rückbildungsgymnastik

Bei stillenden Müttern wird der Wochenfluss durch ein häufiges Anlegen des Kindes angeregt. Dabei wird das Hormon Oxytocin ausgeschüttet und dieses regt die Gebärmutter zu Kontraktionen an. Auch die regelmäßig ausgeführte Rückbildungsgymnastik unterstützt den Wochenfluss.

Bauchlage

Die Bauchlage hilft den Wochenfluss anzuregen, so kann sich die Wöchnerin mit einem Kissen unter dem Unterbauch in Bauchlage begeben. Der Druck, welcher so auf die Gebärmutter ausgeübt wird, lässt den Wochenfluss besser fließen.

Wärmeanwendungen

Auch Wärmeanwendungen und warme Sitzbäder, zum Beispiel in Kamillenextrakt, regen den Wochenfluss ebenfalls an.

Die Gefahren des Wochenflussstaus

In seltenen Fällen kann es zum Wochenflussstau kommen, dies nennt man auch Lochialstau oder Lochiometra. Dabei kommt es zu einer Verminderung oder einem völligen Stillstand der Blutung, oft folgt darauf eine Entzündung.

Diese muss sofort behandelt werden, sonst kann die Infektion auf die Gebärmutter übergreifen und zu dem gefürchteten Kindbettfieber führen.

Ursachen

Wenn sich der Wochenfluss staut, kann dies auf einen unzureichend geöffneten Muttermund zurückzuführen sein, dies geschieht beispielsweise nach Kaiserschnittentbindungen. Der Wochenfluss enthält Keime, die nicht mehr ausgespült werden können.

Symptome

Der Wochenflussstau macht sich durch ein Ausbleiben des Wochenflusses bemerkbar. Betroffene Frauen klagen auch über Kopfschmerzen und einen Druckschmerz der Gebärmutter, oft geht auch Fieber mit einher.

Bleibt der Wochenfluss aus oder ist er ungewöhnlich schwach, muss unbedingt ein Frauenarzt aufgesucht werden.

Mögliche Infektionsrisiken

Brustentzündung

Früher hielt man den Wochenfluss für hochgradig infektiös, heute weiß man, dass er nicht mehr Keime enthält als die normale Regelblutung. Er enthält allerdings Bakterien und deshalb sollten die Brustwarzen stillender Mütter nicht mit ihm in Berührung kommen.

Durch die Milchkanäle könnten Bakterien vordringen und zu einer Brustentzündung (Mastitis) führen. Deshalb sollen auch während der Zeit des Wochenflusses keine Vollbäder genommen werden.

Aus dem gleichen Grund sollte die Wöchnerin auch nicht dasselbe Handtuch für Brust und Genitalien verwenden.

Verhütung

Während des Wochenflusses, sollte auf Geschlechtsverkehr besser verzichtet werden. Falls doch, sollte er nur mit Kondom erfolgen. Durch den immer noch geöffneten Muttermund besteht nämlich eine erhöhte Infektionsgefahr.