Aphrodisiaka - Wie wirken sie und gibt es natürliche Alternativen?
Als Aphrodisiaka bezeichnet man verschiedene Medikamente oder Mittel zur Steigerung oder Wiederherstellung des sexuellen Lustempfindens. Neben Medikamenten können auch natürliche Alternativen luststeigernd wirken. Wenn die Lust auf den Partner ein wenig eingeschlafen ist, kann man beispielsweise mit dem richtigen Essen etwas "nachhelfen". Lesen Sie über die Wirkung von Aphrodisiaka und informieren Sie sich über natürliche Alternativen.
Ziel und Zweck - Was sind Aphrodisiaka?
Unter Aphrodisiaka versteht man ein Mittel zur Steigerung oder Erlebung der Libido. Die Wirkung kann sich auf das sexuelle Verlangen und manchmal auch auf die Geschlechtsorgane beziehen.
Zweck von Aphrodisiaka ist die
- Anregung
- Wiederherstellung oder
- Steigerung
des sexuellen Lustempfindens und der Libido.
Diese luststeigernden Mittel können pharmazeutische Medikamente, aber auch bestimmte Pflanzenextrakte, Kräuter, Gewürze oder Nahrungsmittel sein.
Wie werden Aphrodisiaka eingenommen?
Ebenso gibt es zur Einnahme verschiedene Möglichkeiten. So lassen sich Aphrodisiaka
- als Medikament einnehmen
- essen
- trinken
- inhalieren und
- sogar rauchen.
Vorrangiges Ziel dieser Mittel ist es, den Menschen empfindlicher für sexuelle Reize zu machen oder einen Liebesakt intensiver zu erleben.
Bei vielen Mitteln ist allerdings kein anregender Effekt nachzuweisen, sodass sie eher eine Placebo-Wirkung haben.
Nicht zu den Aphrodisiaka gezählt werden Potenzmittel wie z.B. Viagra, Apomorphin oder Levitra. Diese haben keine direkte luststeigernde Wirkung, sondern dienen vor allem zur Behebung von Erektionsstörungen.
Entwicklung der Aphrodisiaka
Der Begriff "Aphrodisiaka" stammt aus dem Griechischen. Er leitet sich von der antiken Göttin der Liebe, Aphrodite und deren Aphrodisia-Fest ab. Schon die alten Griechen nutzten verschiedene Pflanzen als aphrodisierende Mittel, wie:
- Sauerampfer
- Safrankrokus
- Alraune
- Erdscheibe
Im Mittelalter sollten Zauberpflanzen wie Grünkohl, Löffelkraut, Petersilie oder bestimmte Gewürze wie Muskatnuss für die Anregung der Libido sorgen.
Auch in der heutigen Zeit ist die Auswahl an mehr oder weniger wirksamen Aphrodisiaka sehr groß - zum Thema natürliche Aphrodisiaka im weiteren Verlauf mehr.
Arten von Aphrodisiaka
Zu den wirksamsten aphrodisierenden Drogen gehören:
Bupropion
Bupropion gehört eigentlich zu den Antidepressiva. Darüber hinaus regt Bupropion aber auch
- das Limbische System
- das Septum
- die Amygdala und
- den Hippocampus
an, wodurch die Empfindlichkeit und die Lust der Genitalien bei sexuellen Tätigkeiten verstärkt werden. Zudem lassen sich Sinnesreize leichter in sexuelle Handlungen umsetzen. Erotische Aktivitäten an sich werden durch Bupropion allerdings nicht erhöht.
Dopamin
Dopamin ist ein wichtiger Neurotransmitter, der auch als Glückshormon gilt. Durch den Einsatz von dopaminergen Drogen werden die Dopamin-Rezeptoren angeregt, wodurch es zu einem erhöhtem sexuellen Verlangen kommt. Zu diesen dopaminergen Droge zählen z.B.:
- Phenylethylamine
- Deprenyl
- Lisurid
- L-dopa
- Bromocriptin
- Pramixprexol
- Amineptin
Phenetylamin
Als Phenetylamin (PEA) bezeichnet man ein körpereigenes Hormon, das auch für das Empfinden von Glück verantwortlich ist. Man findet es in zahlreichen Nahrungsmitteln wie beispielsweise Schokolade.
Obwohl Phenetylamin häufig zu den Aphrodisiaka gezählt wird, ist es nicht wissenschaftlich erwiesen, dass es durch das Essen solcher Nahrungsmittel zu einer luststeigernden Wirkung kommt.
Testosteron
Testosteron gehört zu den wichtigsten Sexualhormonen und kommt sowohl bei Männern als auch bei Frauen vor. Präparate mit Testosteron kommen vor allem bei Männern über 60 Jahren sowie bei Frauen in der Postmenopause zum Einsatz, um die Libido zu steigern.
Auch Vorstufen von Testosteron können sich bei älteren Männern positiv auf den Geschlechtstrieb auswirken.
Oxytocin
Oxytocin ist ein Hormon, das die menschlichen Gefühle auf vielfältige Weise beeinflusst. Es wird auch bei einem Orgasmus ausgeschüttet. Zu den erzeugten Gefühlen gehören:
- Entspannung
- Wohlgefühle
- persönliche Verbundenheit mit einem anderen Menschen
Sowohl bei Männern als auch bei Frauen wirkt Oxytocin Lust steigernd, was wissenschaftlich nachgewiesen wurde.
Crocin
Als Crocin bezeichnet man einen carotinoiden Farbstoff. Dieser kommt u.a. in Krokussen vor und besitzt Lust steigernde Eigenschaften. Vor allem bei Männern kommt es zu positiven Effekten.
Yohimbin
Yohimbin, das ein Alkaloid der afrikanischen Yohimbe-Baumrinde ist, gilt als leichter MAO (Monoaminooxidase) Inhibitor. Allerdings gibt es dafür keine hinreichenden wissenschaftlichen Beweise.
Dennoch gehört Yohimbin zu den wirkungsvollsten Aphrodisiaka und ist in zahlreichen Potenzmitteln wie
- Aphrodyne
- Viritab
- Yohimex oder
- Yocon
enthalten. Zu den Hauptbestandteilen von Yohimbin gehört ein alpha-adrenergic Antagonist, der den Blutfluss in den Genitalien von Mann und Frau erhöht, wodurch es bei einigen Menschen auch zur Steigerung der sexuellen Erregung kommt.
Allerdings enthält die Yohimbe-Baumrinde noch weitere Alkaloide, die zu unerwünschten Nebenwirkungen führen können.
In unserem ausführlichen Artikel finden Sie alle Informationen zu Yohimbin.
Natürliche Formen von Aphrodisiaka - Gibt es Essen bzw. Lebensmittel zur Luststeigerung?
Neben pharmazeutischen Präparaten gelten auch verschiedene Nahrungsmittel, Pflanzen oder Gewürze als Aphrodisiaka, wie z.B.:
- Austern
- Trüffel
- Ginseng
- Chilipulver
- Schokolade
- Hawaiianische Holzrose
- Spanische Fliege
- Bibergeil
- Camu-Camu
- Myrrhe
Bislang gibt es aber noch keinen einzelnen Stoff, der eine allumfassende aphrodisierende Wirkung hat und sämtliche sexuellen Probleme lösen kann. Versuchen schadet jedoch nicht - im Folgenden gehen wir auf verschiedene luststeigernde Lebensmittel ein.
Die Schärfe macht's
Knoblauch
Dass gerade Knoblauch luststeigernd wirkt, hätten wohl die wenigsten vermutet. Isst nur ein Partner ein Gericht, das mit Knoblauch gewürzt wurde, so bleibt diese Wirkung sicherlich auch aus. Knoblauch wirkt gefäßerweiternd, sodass mehr Blut durch die Venen fließen kann. Gerade bei Männern wirkt sich dies in der Liebe sehr positiv aus.
Ingwer
Ebenfalls durchblutungsfördernd wirkt eine andere Knolle, der Ingwer. In Indien nennt man dieses Gewürz "göttliches Feuer", weil der Ingwer nicht nur für eine bessere Durchblutung sorgt, sondern auch den Kreislauf anregt. Er wirkt sich auch positiv auf unser Nervensystem aus.
Chili
Wer ein anderes scharfes Gewürz für ein Essen sucht, das luststeigernd wirkt, der kann auch Chili verwenden. Dabei sollte man jedoch darauf achten, dass hier "weniger nicht gleich mehr" bedeutet. Zu viel Chili verursacht Hustenanfälle und ein Brennen im Hals, was beides die Flaute im Bett nicht aufheben wird! Daher sollte man Chili mit Bedacht verwenden, dann wirkt dieses Gewürz auch stoffwechselanregend, und beim Essen werden dadurch zusätzlich Glückshormone ausgeschüttet.
Trüffel und Sellerie für mehr Lust im Bett
Wer keine Potenzmittel in Form von Tabletten einnehmen möchte, kann auch Sellerie essen. Der Sellerie enthält einen Stoff, der auch in unserem Schweiß vorkommt. Männer, die Sellerie gegessen haben, sollen auf Frauen erotisch wirken (oder riechen!).
Wer Sellerie nicht mag, kann als Mann auch Trüffel essen. Die Wirkung ist genau die gleiche.
Luststeigernde Kräuter und Gewürze
Neben Chili und Ingwer können weitere Gewürze sowie Kräuter dazu beitragen, die Lust zu steigern. Zu diesen zählen
- Koriander
- Muskatnuss
- Nelken
- Cayennepfeffer
- Rosmarin
- Zimt und
- Tonkabohnen.
Lust durch Meeresfrüchte und "rote Genüsse"
Wer gerne Muscheln mag, sollte zu Austern und Jakobsmuscheln greifen, wenn er sein Sexualleben aufpeppen möchte. Diese schmecken nicht nur gut, sondern enthalten Vitamin D, Zink und Phosphor, welche in dieser Kombination den männlichen Testosteronspiegel erhöhen sowie Energie und Lust steigern.
Rotwein und Erdbeeren
Frauen, die ihren Östrogenspiegel steigern möchten, sollten zum Essen ein Gläschen Rotwein trinken. Auch auf Männer wirkt der Rotwein lustfördernd.
Erdbeeren, die in flüssige Schokolade getaucht werden, sind das Aphrodisiakum schlechthin. Erdbeeren steigern die Produktion von Testosteron und schütten in Kombination mit Schokolade Dopamin und Endorphine im Körper aus.
Die Lust im Alltäglichen
Walnüsse
Besonders Walnüsse im morgendlichen Müsli oder im abendlichen Salat wirken auch luststeigernd. Frauen können mit Walnüssen ihren Progesteronspiegel steigern, was sie ruhiger und ausgeglichener macht.
Auch Haferflocken sind luststeigernd, weil sie die Testosteronproduktion im menschlichen Körper aktivieren.
Spinat
Spinat macht nicht nur stark, sondern sorgt auch für ein Gleichgewicht von Östrogen und Testosteron. Die Lust nach Sex wird dadurch verstärkt.
Das Magnesium im Spinat wirkt gefäßerweiternd, was besonders für die Männer wichtig ist.
Lachs und Steak
Um die Spermienproduktion zu steigern, sollten Männer Lachs essen. Zusätzlich enthält Lachs auch stimulierende Inhaltsstoffe für Mann und Frau.
Männer, die lieber Fleisch essen wollen, können sich ein Steak braten oder von ihrer Liebsten zubereiten lassen. Steaks enthalten nämlich ein Hormon, das blutdrucksteigernd wirkt und das Herzklopfen erhöht.
Nebenwirkungen von Aphrodisiaka
Aphrodisiaka können nicht nur eine positive Wirkung haben, sondern auch für störende Nebenwirkungen sorgen. Dabei spielt oftmals die Dosierung eine Rolle. Die meisten Produkte, die freiverkäuflich sind, enthalten jedoch nur geringe Wirkstoffmengen, sodass hier kaum größere Nebenwirkungen zu befürchten sind.
Aphrodisiaka in höheren Dosierungen dürfen nur in der Apotheke verkauft werden. Potenzmittel sind sogar nur gegen Rezept erhältlich.
Mögliche Nebenwirkungen von Yohimbin-Extrakten
Mögliche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Dopamin ein anormales sexuelles Verhalten oder Hypersexualität sein. Bei der Einnahme von Yohimbin-Extrakten kann es zu beträchtlichen Nebenwirkungen kommen, wie:
Mögliche Nebenwirkungen der Spanischen Fliege
Bei der Anwendung der so genannten Spanischen Fliege, deren Inhaltsstoff Cantharidin ist, kann es zu Nebenwirkungen kommen, wie:
- Hodenentzündungen
- Mundbrennen
- Erbrechen
- Bauchkoliken
- Schmerzen beim Wasserlassen
- Verätzungen
- Blutungen
In westlichen Ländern wurde die Spanische Fliege aufgrund dieser Nebenwirkungen verboten. In anderen Ländern findet sie aber nach wie vor als Aphrodisiakum Verwendung.
Mögliche Nebenwirkungen von Ginseng und Chili
Auch natürliche Stoffe können gelegentlich zu Nebenwirkungen führen. Bei der Anwendung von Ginseng kommt es häufig zu:
- Bluthochdruck
- Spannungsgefühlen
- Hautausschlägen
Bei Chilipulver sind vor allem Magen- und Darmbeschwerden im Bereich des Möglichen.
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