Entjungferung bei der Frau - was anatomisch und seelisch passiert
Unter Entjungferung versteht man das Einreißen des weiblichen Jungfernhäutchens während des ersten Geschlechtsverkehrs. Gelegentlich kann dabei eine kurze Blutung auftreten.
Zur Entjungferung (Defloration) kommt es bei einem Mädchen oder einer jungen Frau während des ersten Geschlechtsverkehrs. Dabei reißt das Hymen, das man auch Jungfernhäutchen nennt. Obwohl die Entjungferung meist einfach und ohne große Schmerzen abläuft, haben viele Mädchen Angst vor diesem Vorgang.
Kulturelle Unterschiede
Bis zum ersten Geschlechtsverkehr gilt eine Frau als Jungfrau. In früheren Zeiten besaß die Jungfräulichkeit einer Frau großen Wert. In manchen Kulturen wie dem Islam steht sie noch heute für Reinheit und Tugend. So sollte eine Frau unberührt und rein in die Ehe gehen.
Zum Beweis der Jungfräulichkeit führte man früher den so genannten Bettlakentest durch, um durch die bei der Entjungferung auftretende Blutung die Jungfräulichkeit der Frau festzustellen. Dieser Test ist jedoch sinnlos, da viele Frauen bei der Defloration gar keine Blutung haben.
Außerdem kann das Jungfernhäutchen auch schon vor dem ersten Geschlechtsverkehr durch andere Faktoren einreißen.
Die meisten Mädchen sind anatomisch mit einem Hymen ausgestattet. Aufgabe des elastischen Jungfernhäutchens ist der Schutz der Vagina (Scheide).
Durch bestimmte Umstände kann es jedoch auch ohne Geschlechtsverkehr reißen. Dazu gehören zum Beispiel:
- sportliche Aktivitäten wie Reiten oder Gymnastik
- die Verwendung von Tampons
- Selbstbefriedigung
Mögliche Ängste und Sorgen
Vor der Entjungferung haben viele Mädchen Angst, dass es womöglich zu
- Schmerzen
- Blutungen oder sogar
- Verletzungen
kommt. Diese Ängste sind jedoch meist unbegründet, wenn man einen einfühlsamen Partner hat.
Da das Jungfernhäutchen sehr dehnbar ist, treten in den meisten Fällen bei seinem Einreißen keine Schmerzen auf. Auch zu Blutungen kommt es eher selten.
Allerdings ist es wichtig, dass der Partner rücksichtsvoll dabei vorgeht und man sich genug Zeit für das Vorspiel nimmt, um eine ausreichende Stimulation zu erreichen. Als Hilfsmittel lässt sich auch ein Gleitgel verwenden.
- Ist das Mädchen während des Geschlechtsakts stark erregt, bekommt es während der Penetration meist nur ein kurzes Unbehagen mit.
- Manchmal kann das Hymen jedoch so stark ausgeprägt sein, das es der männliche Penis nicht schafft, in die Scheide einzudringen und es zum Reißen zu bringen.
- Hat das Jungfernhäutchen die Vagina vollkommen umschlossen, ist mitunter ein simpler chirurgischer Eingriff erforderlich, um das Problem zu beheben.