Wenn Sex traurig macht

Männer mögen Sex - und für Frauen trifft das eigentlich auch zu. Daher können wir wohl mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass sowohl Männer als auch Frauen die gegenseitige körperliche Nähe suchen, um gemeinsamen die Bettwäsche zu zerknittern.

Von Marco Stephan

Unterschiedliche Beweggründe bei Männern und Frauen

Interessant ist jedoch, dass Männer und Frauen nicht unbedingt aufgrund gleicher Motive der leidenschaftlichen Zärtlichkeit frönen. Eine Studie der amerikanischen Queensland-Universität hat gezeigt, dass die Gründe für Sex zwischen den Geschlechtern mitunter extrem voneinander abweichen können.

Während die Mehrheit der männlichen Befragten angaben, meist wegen einer hohen sexuellen Lust und weniger aus Liebe oder Zuneigung mit einer Frau das Bett teilen, so stellte sich die Motivlage bei den weiblichen Teilnehmern der Studie deutlich komplexer dar.

Deprimiert nach dem Liebesakt

Es zeigte sich, dass eine von drei Frauen mindestens einmal in ihrem Leben nach dem Sexakt zutiefst traurig und deprimiert war. Rund 10 Prozent der weiblichen Probanden machen diese Erfahrung regelmäßig.

Wie sich im weiteren Verlauf der Auswertung der Fragebögen zeigte, fühlten sich diese Frauen nach dem Sex nicht nur traurig, sondern auch:

Während die Mehrheit der Frauen nach dem Liebesspiel entspannt in den Armen des Partners liegen oder sich auf die Zigarette danach freuen, ist ein Drittel nur den Hauch von einer manischen Depression entfernt.

Mögliche Ursachen

Wie kann es dazu kommen, dass Frauen einen einvernehmlichen Geschlechtsakt erleben und unmittelbar danach in ein emotionales Loch stürzen?

Wissenschaftler von der Universität in Michigan glauben darauf die Antwort zu wissen. Über fünf Jahre lang sammelten befragten Sie online insgesamt 1.000 Frauen nach den Gründen, warum sie Sex haben.

Wie deutlich wurde, spielt das körperliche Verlangen für Frauen offenbar zum Teil eine eher untergeordnete Rolle. Die befragten Frauen gaben an:

  • aus Mitleid mit jemanden zu schlafen

  • sich am aktuellen Partner rächen zu wollen

  • als Alternative zur Kopfschmerztablette einen sanften Geschlechtsakt in Erwägung zu ziehen

  • Sex als Mittel zu benutzen, um Geschenke zu bekommen oder mehr Aufmerksamkeit vom Partner zu erhalten

Folgen

Angesichts der von den befragten Damen genannten Gründe scheint sich zu erschließen, warum nicht jeder Beischlaf eine angenehme Erfahrung ist. Wenn Sie sich aus Rache oder Berechnung und nicht aus körperlicher Lust und Liebe zum Sex zwingen, ist die Befriedigungskurve äußerst flach.

Hinzu kommt, dass sich manche Frauen nach einem Geschlechtsakt, der aus den falschen Gründen heraus initiiert wurde, billig und wenig liebenswert fühlen. Daher lässt sich erklären, warum ein Drittel der Frauen Sex nicht genießen können.

Um sich selbst zu schützen und Ihr Selbstbewusstsein zu stärken, sollten Sie sich nur dann auf ein sexuelles Erlebnis einlassen, wenn Sie sich zum Partner hingezogen fühlen oder Sie sich der Leidenschaft hingeben wollen.