Den Orgasmus gekonnt hinauszögern - Beckenbodentraining nach Kegel
Wer als guter Liebhaber seiner Partnerin einen unvergesslichen Orgasmus bereiten will, benötigt Ausdauer und Selbstkontrolle. Hilfreich dabei kann das Beckenbodentraining nach Kegel sein.
Mehr Lust durch späteren Orgasmus
Um seiner Partnerin zu einem erfüllenden Orgasmus zu verhelfen, ist es wichtig, den eigenen Höhepunkt hinauszuzögern und einen vorzeitigen Samenerguss zu vermeiden. Eine bewährte Möglichkeit, um mehr Ausdauer zu erreichen, ist ein gezieltes Training des Beckenbodens.
- Durch regelmäßiges Beckenbodentraining lässt sich das Empfinden beim Geschlechtsverkehr verbessern.
- Außerdem fällt es dem Mann dadurch leichter, seinen Orgasmus zu kontrollieren. Von der Beckenbodenmuskulatur wird nämlich der Ausstoß der Samenflüssigkeit bewirkt.
Beckenbodentraining nach Kegel
Das Beckenbodentraining bezeichnet man auch als Kegelübung oder Beckenbodentraining nach Kegel, da es von dem amerikanischen Urologen Arnold H. Kegel (1894-1981) entwickelt wurde. Dieser wollte damit Frauen behandeln, die unter Harninkontinenz litten.
Die Übungen hatten jedoch den Nebeneffekt, dass die Genitalien der Patientinnen deutlich sensibler wurden. Schließlich erstellte Arnold H. Kegel spezielle Übungen, die zur Steigerung von sexuellen Empfindungen sowohl von Frauen als auch von Männern dienten.
Die Beckenbodenmuskulatur erspüren lernen
Allerdings ist das gezielte Trainieren der Beckenbodenmuskulatur für manche Menschen nicht so einfach, denn die Muskeln verbergen sich im Inneren des Körpers und sind nicht zu sehen. So setzt sich der Beckenboden aus einem komplizierten Muskelsystem zusammen.
Die unterschiedlichen Muskeln sind sowohl für das Urinieren als auch für die Ejakulation und den Orgasmus überaus wichtig.
- Eine Möglichkeit, die Beckenbodenmuskulatur zu finden, ist eine kurze Unterbrechung des Wasserlassens. Nach einer kurzen Pause lässt man den Urin wieder fließen.
Gelingt dieser Vorgang, hat man eine erste Kontrolle über die Beckenbodenmuskeln erreicht. Anschließend kann mit dem Beckenbodentraining begonnen werden.
Im Folgenden stellen wir Ihnen die unterschiedlichen Übungen im Detail vor.
Beckenbodenübung 1: Kurze Kegel
Ablauf der Übung
Begonnen wird das Beckenbodentraining in der Regel mit den kurzen Kegeln. Bei dieser Übung werden die Beckenbodenmuskeln zusammengezogen, wobei man nur die Muskeln um den Schließmuskel und die Genitalien anspannt. Nicht angespannt werden dagegen die Gesäßmuskeln.
Während des Zusammenziehens atmet der Übende leicht aus und hält die Anspannung ca. eine Sekunde lang. Danach lässt man wieder los - ohne jedoch dabei zu pressen.
Anzahl der Wiederholungen
Insgesamt wird diese Übung zwanzigmal durchgeführt. Anschließend legt man eine Pause ein, die ungefähr eine Minute dauern sollte, und führt die Übung erneut zwanzigmal durch.
Es wird empfohlen, die kurzen Kegel morgens und abends zu machen. Beherrscht man die kurzen Kegel problemlos, setzt man das Beckenbodentraining mit den langen Kegeln fort.
Beckenbodenübung 2: Lange Kegel
Ablauf der Übung
Unter den so genannten langen Kegeln versteht man eine weitere Übung des Beckenbodentrainings.
- Bei dieser Trainingseinheit spannt der Ausübende seine Beckenbodenmuskulatur ungefähr drei Sekunden lang an.
- Anschließend entspannt er sie wieder, ebenfalls für drei Sekunden.
- Danach wechselt man kurze Kegel und lange Kegel miteinander ab.
Anzahl der Wiederholungen
Diese Übung wird zunächst zwanzigmal durchgeführt. Nach einer kurzen Pause absolviert man die Übung erneut zwanzigmal. Insgesamt sollte diese Trainingseinheit zweimal am Tag erfolgen.
Im Laufe der Zeit steigert man beim langen Kegel langsam die Dauer der Anspannung auf zehn Sekunden. Das Gleiche gilt für die Phasen der Entspannung. Die Zahl der Wiederholungen wird Schritt für Schritt auf 75 gesteigert.
Beckenbodenübung 3: Herausdrücken
Ablauf der Übung
Nachdem man die Übungen "kurze Kegel" und "lange Kegel" gut beherrscht, kann man das Training mit der nächsten Übung, dem "Herausdrücken" fortsetzen. Die Übung wird deshalb so genannt, weil der Übende seine Beckenbodenmuskeln ein wenig nach unten drückt, ähnlich wie beim Stuhlgang.
Allerdings sollte der Druck nur für eine Sekunde ausgeübt werden. Pressbewegungen gilt es dagegen zu vermeiden.
Anzahl der Wiederholungen
Nach einer Abfolge der Übungen kurzer Kegel und langer Kegel führt man das Herausdrücken zwanzigmal durch. Anschließend wird eine Pause von 60 Sekunden eingelegt, bevor man die Übung weitere zwanzigmal absolviert.
Genau wie bei den anderen Übungen wird das Training auf 75 Wiederholungen gesteigert.
Wirkung der Übungen und Auswirkung auf die Partnerschaft
Es dauert normalerweise zwei bis vier Wochen, bis diese Übungen eine bessere Kontrolle der Beckenbodenmuskulatur bewirken und einen positiven Effekt auf den Geschlechtsverkehr haben.
Durch die gezielte Entspannung des Beckenbodens ist es dem Mann möglich, seinen Orgasmus besser unter Kontrolle zu halten und einen vorzeitigen Samenerguss zu verhindern. Letztlich profitiert davon auch die Partnerin.