Wechseljahre beim Mann - wie zeigen sie sich und was kann man dagegen tun?
Tabuthema Wechseljahre beim Mann - auch das männliche Geschlecht kann ab einem gewissen Alter mit unterschiedlichen Problemen und Beschwerden zu kämpfen haben, die man in den Bereich der Wechseljahre ansiedeln kann. So stellen die Wechseljahre keine ausschließlich die Frauen belastende Phase dar. Lesen Sie, wie sich Wechseljahre beim Mann äußern können und was dagegen zu tun ist.
Was bedeuten Wechseljahre beim Mann - Gibt es diese überhaupt?
Wechseljahre beim Mann - gibt es diese überhaupt? Bei manchen Männern kann man ab einem gewissen Alter eine hormonelle Umstellung erkennen. Diese geht mit typischen Wechseljahresbeschwerden einher.
Dabei nimmt die Menge des männlichen Sexualhormons Testosteron ab. Gleichzeitig kommt es zu einem Anstieg des Sexualhormon bindenden Globulins. Verringert werden DHEA sowie DHEAS-Spiegel, ebenso die Somatotropinkonzentration.
Bei solchen hormonellen Veränderungen sind große individuelle Unterschiede erkennbar. So sind einige Männer beispielsweise auch kaum von einem Abfall des Testosteronspiegels betroffen.
Die Wechseljahre beim Mann können ganz unterschiedlich genannt werden. So finden sich auch die Bezeichnungen
- männliche Wechseljahre
- Klimakterium virile
- Andropause
- PADAM (Partielles Androgendefizit des alternden Mannes) oder
- PEDAM (Partielles endokrines Defizit des alternden Mannes)
Warum kommt es beim Mann zu Wechseljahren?
Auslöser für die Wechseljahre beim Mann sind - ebenso wie bei den Frauen - die Hormone, die im Verlauf des Lebens erst ansteigen und ab einem gewissen Alter wieder abnehmen. Bei den Männern ist es das Sexualhormon Testosteron, welches im Körper ab dem 45. Lebensjahr abnimmt.
Wann beginnen die Wechseljahre beim Mann?
Zu den im Folgenden beschriebenen Symptomen der Wechseljahre beim Mann kann es bereits ab einem Alter von 40 Jahren kommen. Die ersten Anzeichen werden dabei jedoch selten bemerkt.
Anzeichen - Symptome der Wechseljahre beim Mann
Die männlichen Wechseljahre können mit unterschiedlichen Beschwerden einhergehen:
- eine verringerte sexuelle Lust
- Erektionsprobleme
- ein Rückgang des Muskelanteils gegenüber dem Fettgewebe
- eine Zunahme des Bauchfetts
- trockene Haut
- Gelenkbeschwerden
- Konzentrationsprobleme
- depressive Verstimmungen sowie
- ein nachlassendes Gedächtnis.
Die Symptome sind unspezifisch und oftmals nicht unbedingt auf das Problem der Wechseljahre zurück zu führen. Viele der genannten Beschwerden können diverse Ursachen haben. Ob es sich tatsächlich um männliche Wechseljahre handelt, muss ein Arzt diagnostizieren - zu diesem Zweck wird meiste eine Blutuntersuchung durchgeführt, um den Hormonspiegel zu bestimmen.
Durch Nachlassen der körperlichen Schaffenskraft und zeitgleich dem Nachlassen der sexuellen Bedürfnisse sowie auch einer Schwächung der Potenz bekommen Männer häufig eine eher depressive Grundstimmung. Diese versuchen sie manchmal durch viele Witze oder gar eine sehr viel jüngere Freundin zu überspielen.
Andere Männer orientieren sich in dieser Lebensphase noch einmal beruflich ganz neu, wollen es sich selbst und der Welt beweisen, was sie noch leisten können. Auch eine Neigung zum Workaholic kann sich nun verstärken.
Diese recht auffälligen Symptome nehmen Menschen im Umfeld der Betroffenen meist schnell wahr - daraus entstand ehemals der Begriff Midlifecrisis. Dass diese Nebensymptome jedoch eigentlich lediglich einem Kompensieren der veränderten Situation dienen, die auf die hormonellen Veränderungen zurückzuführen sind, ist vielen Menschen nicht klar.
Wechseljahre werden bei Männern häufig als problematischer empfunden
Männer tun sich häufig schwerer mit den Wechseljahren als Frauen, denn sie empfinden das Älterwerden als viel größeren Einschnitt in ihr Lebensgefühl. Sie wollen noch weniger als Frauen bald zum alten Eisen gezählt werden.
Vor allem zum Zeitpunkt ihrer Berentung fallen dann zudem die beruflichen Erfolge und Verpflichtungen weg, wodurch das Selbstwertgefühl meist noch einen weiteren Knacks erhält. Sich nicht gebraucht und gefordert zu fühlen, ist für einen Mann eine ungeübte Situation.
Und so fallen sie dann in ein kompensierendes Verhalten - sei es
- durch extreme Ausübung neuer Hobbys
- durch suchtartiges Sexualverhalten oder auch
- durch besondere Anhänglichkeit und starken Bedürfnissen nach Kontakt.
Wie lange dauern die Wechseljahre beim Mann?
Man kann durchschnittlich von einer Dauer von etwa zehn Jahren rechnen.
Behandlung- Was tun bei Wechseljahren beim Mann?
Um das Defizit der männlichen Sexualhormone wieder auszugleichen, kann unter Umständen eine Hormonersatztherapie in Erwägung gezogen werden. Allerdings sollte in diesem Fall ein deutlicher Hormonmangel bestehen, welcher als Ursache für die Beschwerden auszumachen ist.
Wenn nötig, kann der Mediziner zudem Mittel zur Steigerung der Potenz verschreiben. Hilfreich ist auch ein aufklärendes Gespräch mit einem Therapeuten bezüglich der körperlichen Veränderungen im Alter.
Der Mann kann auch selbst etwas gegen seine Beschwerden tun. Als hilfreich haben sich folgende Punkte erwiesen:
- eine vitaminreiche Ernährung
- der Verzicht aufs Rauchen
- ein eingeschränkter Alkoholkonsum
- Sport
- Stressabbau
Reden und Freundschaften stärken
Erschwerend für Männer in den Wechseljahren ist es, dass viele Männer nicht gelernt haben, über Gefühle zu sprechen. So sind viele ihrer neuen Verhaltensweisen für ihr Umfeld schwer zu verstehen.
Wohl dem, der sich in seiner Partnerschaft/Ehe gut aufgehoben weiß und genügend Vertrauenspersonen hat, denen er sich anvertrauen mag. Denn Reden hilft! Dies kann die (Ehe-)Frau sein, aber auch Berufskollegen oder Freunde, die womöglich ähnlichen Alters sind.
Im Übrigen sind es häufig die Freundeskreise, die Frauen wie auch Männern in der Zeit der Wechseljahre viel Unterstützung bieten können. Allein durch das gemeinschaftliche Tun in einem Verein bleibt oft gar nicht so viel Zeit mehr, sich um das Älterwerden zu sorgen. Freude und Ablenkung lassen dann auch die depressiven Verstimmungen bald ausklingen.