Armwrestling - Regeln, Anforderungen und die richtige Armführung
Mitte der 60er Jahre wurde aus dem klassischen Armdrücken, das meist als Kneipenvergnügen oder friedlicher Wettstreit unter Freunden stattfand, ein professioneller Kraftsport. Um diesen von der althergebrachten Form des Armdrückens zu unterscheiden, entschied man, auch in Deutschland die englische Bezeichnung "Armwrestling" zu übernehmen. Für einen erfolgreichen Wettkampf braucht man einen Tisch, zwei Haltegriffe und drei Personen. Informieren Sie sich über die Grundlagen des Armwrestlings.
Das Armwrestling ist ein vom Armdrücken abstammender Kraftsport. Zwei Gegner treten im Kräftemessen gegeneinander an; dabei wird versucht, den Arm des anderen auf eine Tischplatte zu drücken.
Die Regeln beim Armwrestling
- Armwrestling findet an einem 1,04 Meter hohen Tisch statt.
- Anders als beim klassischen Armdrücken sitzen die beiden Wettkämpfer nicht, sondern stehen.
- An den Tischen sind zwei Haltegriffe angebracht, die mit der freien Hand umfasst werden müssen.
- Der Ellbogen der beiden Wettstreiter wird auf die Tischplatte aufgelegt und darf diese während des gesamten Duells nicht verlassen.
- In der Mitte des Tisches umgreifen sich die beiden Hände der Gegner.
- Die Schultern müssen parallel zur Tischplatte sein und die Handgelenke dürfen nicht eingeklappt werden, bevor der Wettkampf begonnen hat.
Dies wird vom anwesenden Kampfrichter überprüft, der dazu die Hände der Duellanten umfasst und notfalls begradigt. Nicht immer können sich die beiden Teilnehmer auf eine Startposition einigen. In diesem Fall steht dem Richter der so genannte Referee's Grip zu.
Er kann damit jeden Kämpfer einzeln ausrichten, um einen gleichberechtigten Start zu ermöglichen. Beim Blockieren dieses Eingriffs durch einen Athleten droht diesem ein Foul.
Stimmt die Startposition, gibt der Richter mit den beiden Worten "ready - go" das Startsignal für das Armwrestling. Dieses ist entschieden, sobald der Handrücken von einem der Wettkämpfer erstmals Kontakt mit der Tischplatte hat. Dieser hat verloren.
Gewichtsklassen und Turnierregeln
Grundsätzlich unterscheidet man beim Armwrestling zwischen Rechts- und Linkshändern und zwischen den unterschiedlichen Gewichtsklassen. Bei den Männern, die Rechtshänder sind, gibt es die Gewichtsklassen
- 60 kg
- 70 kg
- 80 kg
- 90 kg
- 100 kg und
- mehr als 100 kg.
Bei den Linkshändern gibt es die Klassen
- 70 kg
- 90 kg und
- mehr als 90 kg.
Bei den Frauen gibt es hierzulande bisher nur eine Gewichtsklassen für Rechts- und Linkshänderinnen. Unterschieden wird nach 65 kg und mehr als 65 kg.
Bei offiziellen Turnieren oder Wettkämpfen innerhalb der Ligen (so gibt es in Deutschland eine Bundesliga) gilt das Double-Elimination-System. Dieses beruht in seinen Grundzügen auf dem Knock-Out-Systems, versucht jedoch seine Schwächen zu umgehen.
Erst zwei Niederlagen führen zum Ausschluss aus dem Wettkampf. Auf diese Weise kann man ein Turnier auch gewinnen, wenn man ein Duell verloren hat.
Noch wichtiger jedoch: Auf diese Weise sollen wirklich die besten beiden Kämpfer die vorderen Plätze belegen. Beim einfach K.O.-System kann es passieren, dass sich die beiden besten Duellanten bereits im Viertelfinale begegnen und ein schwächerer Kämpfer in der Folge das Finale erreicht. Dies wird durch das Double-Elimination-System ausgeschlossen.
Die richtige Armführung beim Armwrestling
Armwrestling ist ein komplizierter Kraftsport, bei der die richtige Armführung von besonderer Bedeutung ist. Denn der korrekte Bewegungsablauf schützt nicht nur vor Verletzungen, sondern entscheidet über Sieg oder Niederlage. Der Wettstreiter muss deshalb die richtige Mischung aus Vorbereitung, Krafteinsatz und Taktik finden.
Die Zeit vor dem Kampf: Die richtige Vorbereitung
Armwrestling ist die professionelle Variante des Armdrückens und unterliegt als solcher festen Regeln. Diese betreffen bereits die Zeit vor dem eigentlichen Duell. Der Wettstreiter sollte daher frühzeitig beginnen, sich zu dehnen und den Körper darauf vorzubereiten, dass in kurzer Zeit immense Kräfte auf seinen Körper einwirken werden.
Wer sich nicht dehnt, riskiert schwere Verletzungen. Beschädigungen von Muskeln und Sehnen gehören leider zu den alltäglichen Problemen des Sports.
Worauf Einsteiger bei der Vorbereitung für das Armwrestling achten sollten, zeigen wir hier. Auch für Profis ist das richtige Training wichtig - wie dieses aussehen kann, können Sie hier nachlesen.
Die richtige Armführung während des Wettkampfs
Während des Armwrestlings werden immense Kräfte frei. Um mit diesen angemessen umgehen zu können, gilt es, nicht nur den Arm, sondern den ganzen Körper unter Spannung zu setzen. Dazu richtet man sich ganz gerade auf und hält die Luft an.
Als Tipp: Wer es schafft, die Bauchmuskeln unter Spannung zu setzen, der benutzt in diesem Moment fast unbemerkt alle Muskeln, die für das Armwrestling von zentraler Bedeutung sind. Durch die Spannung soll die Kraft des Gegners aufgefangen werden, was Verletzungen vorbeugt.
Die eigene Hand versucht unterdessen, den Sieg zu erreichen. Dazu ist es wichtig, sie ein Stück über die Hand des Gegners zu bekommen und dessen Handgelenk in die eigene Richtung einzuklappen.
Ist dies gelungen, beginnt der Unterarm kleine kreisförmige Bewegungen, die mit der Zeit intensiver (größer und schneller) werden. Dadurch wird die Stabilität der Kampfhaltung des Gegners beeinträchtigt und der Sieg ist nur noch eine Frage der Zeit.
Fouls
In einigen Situationen ist dem Kampfrichter ein konsequentes Eingreifen erlaubt. Auch die Verteilung von Fouls kann dann gestattet sein. Erhält ein Kämpfer zwei Fouls, hat er den Kampf verloren. Zu den klassischen Situationen zählen
- ein Frühstart
- ein Anheben des Ellbogens
- das absichtliche Loslassen der Hand
Beim Abrutschen der Kämpfer voneinander ohne bewusstes Loslassen kommt es zur Wiederholung des Kampfes. Dabei werden die Hände mit einem Gurt fixiert, was als Strap-Match bezeichnet wird.