Badmintonbälle - Merkmale, Unterschiede und Vorschriften
Zum Badmintonsport gehören als Ausstattung ein Schläger und ein spezieller Badmintonball, der umgangssprachlich auch als Federball oder Shuttlecock bezeichnet wird. In den meisten Fällen wird jedoch nicht mit einem Ball aus Federn, sondern mit einem Kunststoffball gespielt. Badmintonbälle unterliegen bestimmten Vorschriften. Lesen Sie alles Wissenswerte über den Badmintonball.
Badmintonbälle - Merkmale und Vorschriften
Das Badminton ist eine Rückschlagspielart, die sehr stark taktisch ausgelegt ist. Gespielt wird sie mit einem Ball, der aus Naturfedern oder einem speziellen Kunststoff gefertigt ist.
Der Badmintonball, auch Federball oder Shuttlecock genannt, verfügt über einen schwereren Flugkörper, den "Kopf" und einen nach oben erweiterten Kranz, den die Federn oder der Kunststoff bilden. Die Eigenschaften des Balls beeinflussen das Spiel nicht unwesentlich.
Wichtige Eigenschaften
Unterschiedliche Bälle weisen unterschiedliche Flugeigenschaften auf. Das macht sich vor allem dann bemerkbar, wenn das Spiel fortgeschrittener wird. Wer nur zum Vergnügen ein wenig Freizeitfederball spielt, der wird die Feinheiten nicht unbedingt erspüren können.
Im Wettkampfgeschehen jedoch kommt den Bällen und ihren Eigenschaften eine sehr große Aufmerksamkeit zu. So wird jeder einzelne Ball vor dem Einsatz im höherrangigen Wettbewerb von den Spielern auf seine Flugeigenschaften getestet.
Man schlägt den Ball dabei mit einem vollen Unterhandschlag von der Aufschlaglinie im hinteren Teil des Feldes in die gegenüberliegende Hälfte und stellt dadurch die Flugweite fest. Eine Anpassung der Geschwindigkeit kann durch Knicken der Federn am oberen Ende angepasst ermöglicht werden. Meist sind die Bälle zu schnell; in diesem Fall knickt man sie nach außen.
Es sind immer Unterschiede in
- des Korkgewichts
- der Federdicke
- der Umgebungstemperatur
- der Luftfeuchtigkeit und
- der Lagerung
zu benennen. Somit ergeben sich auch entsprechend verschiedene Flugverhalten. Man ordnet die Bälle den Qualitäten und Geschwindigkeiten nach Flugstabilität und Fluglänge zu. Die Geschwindigkeit 77 grains ist in Mitteleuropa am häufigsten zu finden.
Es gilt: die Geschwindigkeit sollte umso höher sein, je kälter die Halle ist:
- 76 grains bei einer Hallentemperatur von 26 bis 30 Grad Celsius
- 77 grains bei einer Hallentemperatur von 20 bis 25 Grad Celsius
- 78 grains bei einer Hallentemperatur von 14 bis 19 Grad Celsius
Merkmale eines Kunststoffballs
Deutlich günstiger in der Herstellung und robuster im Spiel ist der Kunststoffball. Er wird deshalb meistens im Training, im Breiten- und auch im Freizeitsport verwendet.
Kunststofffederbälle bestehen aus Nylon oder Kunststoffen, häufig auch aus gemischten Materialien. Bei den Kunststofffederbällen ersetzt der Korb die Naturfedern.
Wer zum Zeitvertreib ein wenig Federball spielen möchte, dabei jedoch komplett auf raffinierte Spielzüge und Schläge verzichtet, der ist mit einem Kunststoffball hervorragend bedient. Der Kunststoffball ist stabil und langlebig. Der Badmintonball aus Kunststoff besitzt jedoch Flugeigenschaften, die sich auf ein Wettkampfspiel eher verlangsamend auswirken.
Häufig werden mit dem Kunststoff auch Federn nachgebildet; die typischen Flugeigenschaften können jedoch nicht kopiert werden. Ein Kunststoffball mit Federnoptik kann also einen Naturfederball im Wettbewerb nicht ersetzen.
In ihren Maßen und ihrem Gewicht müssen Kunststofffederbälle dieselben Eigenschaften erfüllen wie Naturfederbälle. Die gültigen Regeln sind also auch beim Kunststofffederball anwendbar. Eine Abweichung von bis zu 10 Prozent ist akzeptabel und wird offiziell anerkannt, da sich die Flugeigenschaften ebenfalls unterscheiden.
Nylonbälle werden mit drei verschiedenen Geschwindigkeitsstufen hergestellt. Die jeweilige Stufe muss durch einen farbigen Ring am Fuß des Balls ersichtlich sein. Die schnellsten Bälle sind mit Rot zu markieren, die langsamsten mit Grün. Der Ballfuß muss komplett aus Kork gefertigt sein.
Merkmale eines Naturfederballs
Deshalb werden bei Wettbewerben die weitaus empfindlicheren Bälle aus Naturfedern eingesetzt. Bälle aus Naturfedern bringen dabei die besseren Flugeigenschaften mit. Die Naturfedern brechen jedoch sehr leicht, daher ist der Verschleiß an Bällen vor allem beim intensiven Spiel sehr hoch.
In höheren Spielklassen des Wettkampfsports sowie auf der internationalen Ebene wird nur noch mit Naturfederbällen gespielt. Sie besitzen einen Kopf aus Kork mit einem Durchmesser von 1,65 Zentimetern.
Die Federn sind in einem Winkel von 12 Grad in einem so genannten Federkranz angeordnet, der einen Durchmesser von 6 Zentimetern hat. Er umfasst 16 Gänse- oder Entenfedern.
Die Länge der einzelnen Federn muss zwischen 62 mm und 70 mm betragen, dabei muss pro Ball jedoch eine einheitliche Länge verwendet werden. Gemessen wird dabei von der Spitze der Feder bis zur Oberkante der Basis des Balls.
Die Federn müssen kreisförmig und gleichmäßig angeordnet sein. Der obere Kreis bildet dabei einen Durchmesser von 58 mm bis 60 mm. Untereinander müssen die Federn fest verschnürt sein. Der Durchmesser der Basis des Balls beträgt zwischen 25 mm und 28 mm und muss nach unten abgerundet sein.
Im Kork werden sie durch Kleben befestigt, weiter oben werden sie noch einmal durch Verschnüren aneinander fixiert. Häufig werden diese Bälle von Hand hergestellt.
Entenfedern sind im Kiel stabiler, fransen im oberen Teil aber leichter aus, deshalb müssen Bälle aus Entenfedern im Wettkampf häufiger ausgetauscht werden. Federn von anderen Tieren sind nicht zulässig.
Rotation und Fluggeschwindigkeit
Der Naturfederball wiegt nur etwa 5 Gramm. Beim Flug versetzt ihn die durchströmende Luft in eine Rotation um seine Längsachse, die die Flugbahn stabilisiert.
Mit einem Ball aus Naturfedern kann also sehr viel präziser geschossen und gezielt werden. Bälle aus Kunststoff wählen eine mehr parabelförmige Flugbahn, während ein präzise platzierter Naturfederball direkt senkrecht fallen kann. Diese Eigenschaften kann ein Kunststoffball nicht aufweisen.
Die Fluggeschwindigkeit von Naturfederbällen ist deutlich höher als die von Kunststofffederbällen. Dies erhöht in nicht unerheblichem Maße die Spielgeschwindigkeit selbst.
Dennoch hängen die Flugbahn und die Flughöhe nicht nur vom Schlagimpuls ab, sondern auch noch von einer ganzen Reihe äußerer Faktoren, die vom Windaufkommen bis hin zur Luftfeuchtigkeit reichen. Für die Spieler ist es deshalb besonders wichtig, sich vor dem eigentlichen Spiel bereits aufzuwärmen und einige Probeschläge zu absolvieren.
Tatsächlich werden auch diejenigen Bälle durch Abschlagen getestet, die nachher im Wettkampfgeschehen zum Einsatz kommen. Dabei werden sie mit einem kräftigen Schlag von der Grundlinie abgeschossen und auf ihre Flugeigenschaften geprüft.
Gerade bei handgefertigten Produkten können diese sehr stark unterschiedlich ausfallen. Die Spieler selbst bestimmen, mit welchen Bällen sie im Spiel spielen, und welche ausgesondert werden.
Herstellung eines Naturfederballs
Naturfederbälle weisen verfeinerte Flugeigenschaften auf und werden daher vor allem im Wettkampf eingesetzt. Sie sind komplexer in der Herstellung und daher auch wesentlich teurer in der Anschaffung.
Naturfederbälle sind handgefertigt und stammen traditionell meist aus Asien. Ihre Produktion ist ein kleines Kunstwerk, und jeder Arbeiter muss sorgfältig eingelernt werden. Die Herstellung eines perfekten Balles gelingt erst nach unzähligen Versuchen.
Internationale Anforderungen einhalten
Bei der Produktion müssen die internationalen Anforderungen zwingend eingehalten werden. So darf ein fertiger Ball nur ungefähr 5 Gramm wiegen.
Seine Basis, die auch Kopf genannt wird, besteht aus Kork und muss einen Durchmesser von 1,65 Zentimetern haben. Auf der Basis sind genau 16 Entenfedern oder Gänsefedern angeordnet. Sie werden mit dem Kork verklebt und müssen in einem Winkel von 12 Grad nach außen abstehen.
Als nächstes werden die Federn weiter oben miteinander verknüpft, damit der Ball die notwendige Stabilität erhält. Der obere Ring des Federkranzes hat einen Durchmesser von 6 Zentimetern.
Geschwindigkeitsklassen
Naturfederbälle zeichnen sich durch unterschiedliche Geschwindigkeitsklassen aus. Diese hängen unter anderem von der Beschaffenheit und der Länge der verwendeten Federn ab.
Um eine Einordnung zu erleichtern, werden die Geschwindigkeiten durch eine farbige Markierung am Kopf des Federballs kenntlich gemacht. Ein roter Ring findet sich auf den Bällen, die am schnellsten fliegen können, ein blauer auf denen mit mittlerer Geschwindigkeit und ein grüner auf den langsameren Bällen.
Die Federn
Die Herstellung eines Naturfederballs erfordert großes Fingerspitzengefühl, denn die verwendeten Federn brechen vor allem am Kiel sehr schnell. Ist eine Feder gebrochen, darf sie keinesfalls weiter verwendet werden, sondern muss durch eine intakte Feder ersetzt werden.
Besonders das Verknüpfen der Federn untereinander ist eine schwierige Aufgabe, die gut gelernt werden muss und einiges an Fingerfertigkeit erfordert. Sind die Bälle gefertigt, so werden sie in einem aufwändigen Verfahren noch einmal gesondert auf alle Anforderungen hin überprüft, bevor sie in den Versand und in den Wettkampfsport gelangen.