Die Bedeutung der Zahlen und Bohrungen auf Bowlingkugeln
Der Bowlingsport gilt als beliebter Zeitvertreib. Doch wer ihn kunstvoll beherrschen möchte, muss mit den Kugeln umgehen können. Dazu gehört auch das Wissen über die Zahlen und Bohrungen auf den Bowlingkugeln. Größe, Gewicht oder die Anzahl der darin enthaltenen Löcher können sich von anderen Exemplaren unterscheiden. Die genaue Kenntnis aller Optionen stellt also stets die Basis künftiger Erfolge dar. Lesen Sie über die Bedeutung der Zahlen und Bohrungen auf den Bowlingkugeln.
Wer einmal eine Bowlingkugel betrachtet, wird mit einigen Fragen zurückbleiben: Was bedeuten wohl die Zahlen auf der Oberfläche und welchen Sinn verfolgen die Löcher darin? Eine Bowlingkugel mag relativ simpel wirken, handelt es sich doch lediglich um einen Ball mit kleinen Aufwertungen.
Die Bohrungen einer Bowlingkugel
Doch tatsächlich ist darin ein wahres Gesamtkunstwerk zu sehen, mathematisch in Vollendung ausgeführt und auch für hohe Ansprüche geeignet. Gerade die Bohrungen können dabei variieren und diversen Zwecken folgen.
Denn hierbei handelt es sich nicht ausschließlich um einen Einlass für die Finger. Das System der Löcher ist sehr komplex und unterteilt sich in verschiedene Formen und Funktionen, die nachfolgend genannt werden.
Die Konventionalbohrung
Im Regelfall haben gerade ältere Kugeln auf die so genannte Konventionalbohrung gesetzt. Diese umfasste zumeist drei Löcher.
Im ersten von ihnen konnte der Daumen bis zum letzten Glied versenkt werden. In den beiden anderen fanden der Zeige- und der Ringfinger zumindest bis zum zweiten Glied ihren Platz.
Das führt dazu, dass die Kugel relativ griffig zwischen den Fingern lag und dem Sportler ein vermeintlich hohes Maß der Kontrolle erlaubte. Allerdings lag der Nachteil gerade darin, dass sich die Finger nicht immer gewünscht rasant aus den Löchern ziehen ließen und mancher Ball einen Drall mitbekam, den er eigentlich nicht erhalten sollte. Vieles wurde hierbei also dem Zufall überlassen.
Die Fingertipbohrung
Demgegenüber hat sich in den letzten Jahren eine zweite Form der Lochsetzung etabliert. Dabei handelt es sich um die Fingertipbohrung.
Sie unterscheidet sich von der ersten Form lediglich insoweit, als dass zwar der Daumen abermals bis zum letzten Glied einsinken kann, der Zeige- sowie der Ringfinger aber lediglich bis zum ersten Glied in die Kugel gelassen werden.
Auf diese Weise vergrößert sich der Span, der Abstand zwischen dem Daumenloch sowie den Fingerlöchern. Dadurch vergrößert sich ebenso die Ballauflagefläche.
Dieses Vorgehen zeitigt zwei Vorteile: Einerseits liegt der Ball besser in der Hand, da sich die Fläche zwischen dem Daumen und den Fingern vergrößert. Andererseits können die Finger schneller aus den Bohrungen gezogen werden, unbeabsichtigte Drehungen bleiben also eine Seltenheit. Damit gelingt es, die Kugel wie gewünscht zu beherrschen und ihr genau jenen Effet zu verleihen, den sie benötigt.
Entscheidend ist hierbei, dass der Daumen bei der Ballabgabe zuerst aus dem Loch gezogen wird. Der Ball liegt dadurch auf den Fingern, sodass man ihm einen Drall mitgeben kann - am Ende der Bahn kann er den gewünschten Bogen machen.
Bei dieser Bohrung kommen bestimmte Einsätze, die so genannten Inserts, zur Anwendung. Sie werden in die Fingerlöcher gesetzt. Sie bestehen aus Silikon oder Gummi und sorgen für besseren Hand und die Grundlage für die Rotation beim Wurf.
Auch ein Daumeneinsatz lässt sich anwenden; dieser besteht aus Vinyl. Er unterstützt das sichere und schnelle Herausführen des Daumens.
Bohrung nach Maß
Wer regelmäßig Bowling spielen geht und mit der Zeit sein Können deutlich verbessert hat, wird sich Gedanken über den eigenen Bowlingball machen.
Dies macht Sinn, denn nur wenn dieser perfekt auf die Hand des Spielers angepasst ist, kann optimal geworfen werden. So ist es möglich, sich seinen individuellen Ball anfertigen zu lassen.
Zu diesem Zweck vermisst man die Wurfhand des Spielers. Mithilfe von Schablonen ermittelt man zudem den Lochdurchmesser; und auch der Abstand zwischen Daumen und Finger sowie der Winkel zwischen den einzelnen Löchern müssen stimmen.
Weitere Bohrungen
Allerdings kann eine Kugel darüber hinaus über eine Vielzahl sonstiger Löcher verfügen. Die Höchstgrenze liegt bei 12 von ihnen.
Für die Finger werden dabei bis zu fünf Einlassungen vorgesehen. Für jede dieser Fingerbohrungen wird zudem ein Lüftungsloch eingeplant. Anderenfalls würden sich die Finger im Inneren des Balls regelrecht festsaugen.
Jeweils ein weiteres Loch wird darüber hinaus für die Balance des Gewichts sowie für den Materialausgleich gesetzt. Allerdings kommt es in der Praxis selten einmal vor, dass tatsächlich alle genannten 12 Bohrungen vorliegen. Im Regelfall sollten auch drei bis fünf Löcher ihren Zweck erfüllen und ein solides Handling sowie einen ordnungsgemäßen Lauf auf der Bahn gewährleisten.
Die Zahlen auf den Kugeln
Auffällig sind die Nummerierungen auf den Bällen. Einem Mythos zufolge handelt es sich dabei um die Größe des Exemplars.
Das ist jedoch falsch. Die Zahlen geben das Gewicht in dem Maßstab englischer Pfund an.
Ein Pfund - abgekürzt "lbs" - entspricht dabei rund 453 Gramm. Die Kugeln können zwischen sechs und 16 Pfund auf die Waage bringen, mithin also ein Gewicht von bis zu 7,2 Kilogramm wiegen. In einigen Fällen variiert damit tatsächlich die Größe.
Zumeist wird indes das Material der Kugel dünn- oder dickwandiger ausfallen und damit die Veränderungen der Schwere hervorrufen. Damit wiederum wandeln sich auch die Eigenschaften etwa beim Handling und beim Wurf ab.