Boxsäcke - Merkmale, Arten und Tipps zur Auswahl
Boxen ist ein Sport, der Ausdauer, Kraft, Reaktionsgeschwindigkeit und verschiedene Techniken trainiert. Wer diesen Sport zu Hause ausüben möchte, benötigt das richtige Trainingsgerät: einen Boxsack. Je nach Art des Modells unterscheiden sich Maisbirnen und Punching- beziehungsweise Doppelendbälle. Lesen Sie über die Merkmale eines Boxsacks und informieren Sie sich über Arten und Auswahltipps.
Boxsäcke: Generelle Merkmale
Der Boxsack ist ein klassisches Trainingsgerät für den Boxer, das Schlagkraft, Schlagtechniken und Tritttechniken verbessern soll. Er wird umgangssprachlich auch als Sandsack bezeichnet.
Mit Sand gefüllt werden sie aber seit Langem nicht mehr. Sandfüllungen würden einen Boxsack viel zu hart machen, was nicht nur negative Auswirkungen auf die Schlaghand des Boxers, sondern auch auf das Material des Boxsackes hätte.
Die Füllung besteht teils aus Textil-Schaumstoffgemischen, teils aus Sägespänen oder Getreide. Auch spezielle Kunststoffgranulate sind möglich. Die Form von Boxsäcken ist die eines Zylinders und variiert in der Größe.
Boxsäcke sind auch für Kinder unterschiedlicher Altersklassen erhältlich. Worauf bei der Auswahl geachtet werden sollte, können Sie hier nachlesen.
Die Außenhaut von Boxsäcken besteht meist aus Nylon, Kunstleder oder Leder. Die Befestigung des Boxsacks erfolgt oftmals an der Decke; dabei werden Seil oder Kette verwendet.
Unterschiedliche Arten
Boxsäcke gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Zu diesen wird beispielsweise der Standboxsack gezählt. Er eignet sich gut für kleinere Räume, macht ein Bohren überflüssig und ist einfach und schnell aufgebaut.
Allerdings können auch ein paar wenige Nachteile genannt werden. Der Ständer kann zu wenig Gewicht aufweisen und dazu führen, dass der Boxsack umkippt.
Außerdem kann die Beinarbeit dadurch negativ beeinflusst werden. Hinzu kommt die Tatsache, dass diese Boxsäcke häufig etwas teurer ausfallen.
Der hängende Boxsack wird an der Decke oder der Wand befestigt. Er ermöglicht ein 360 Grad Training, da er frei schwingend ist. Größe und Gewicht lassen sich frei wählen.
Als vorteilhaft erweist sich zudem die ideale Trainingsmöglichkeit der Treffsicherheit. Das Training ist deutlich anspruchsvoller.
Allerdings muss die Decke natürlich entsprechend stabil sein. Zudem benötigt man mehr Raum und ebenso sind Bohrungen notwendig.
Maisbirnen
Maisbirnen sind tatsächlich mit getrocknetem Mais gefüllt. Ihre Form ähnelt der einer Birne. Im Handel werden gefüllte und ungefüllte Modelle angeboten.
Wer beim Onlinekauf Versandkosten sparen will, füllt seine Maisbirne selbst. Im Vergleich spart das etwa 20 Kilogramm an Gewicht und damit einige Euro an Transportkosten.
Maisbirnen werden mittels Dreipunktketten an der Decke oder an einem Gestell befestigt und sind im Raum frei beweglich. Ihren Einsatz finden sie beim klassischen Zielpunkt-Training und beim Upper-Cut.
Punching-Ball/Doppelendball
Beim Punching-Ball handelt es sich ebenfalls um einen frei beweglichen Ball aus Leder oder Kunstleder, der an einer Aufhängung angebracht ist. Befindet er sich an einem federnden Gestell, wird er Doppelendball genannt. So ein Gestell ist im Handel als Boxstand erhältlich und ist eigentlich nichts anderes die kleinere Variante der Boxstation.
Punching-Bälle können bereits gefüllt sein, lassen sich aber auch selbst mit Textil, Schaumstoff oder einer Mischung aus beidem befüllen. Beim Faust- und Fußtraining lassen sich mit einem Punching-Ball Schlagkraft und Reaktionsgeschwindigkeit verbessern.
Schlagpolster und Pratzen
Eine Besonderheit unter den Trainingsgeräten stellen Schlagpolster und Pratzen dar. Bei ihnen handelt es sich um mehrfach beschichtete Polster mit einer guten Schlagabsorbtion, die vom Trainer eingesetzt werden.
Der Trainer bewegt sich aktiv im Boxring und nutzt die Polster als Zielvorgabe für den Boxer. So lassen sich individuell dessen Reaktionszeiten und -techniken verbessern. Bei allen Modellen existieren wesentliche Unterschiede in Preis und Qualität.
Tipps zur Auswahl
Besonders Einsteiger fragen sich, wie viel sie für einen Boxsack investieren sollen. Immerhin reicht ein Boxsack allein zum Boxtraining nicht aus.
Es müssen Handschuhe, Mundschutz, Bandagen, Halterungen gekauft werden. Da wäre ein Trainingsset doch ideal - oder etwa nicht?
Vorab zu klärende Fragen
Grundsätzlich sollte der Kunde sich vor dem Kauf eines Boxsackes fragen, wie intensiv er sich mit seinem Hobby auseinandersetzen möchte. Will er am Boxsack nur hin und wieder seinen Frust abbauen? Oder besteht die Ambition, Boxen zu einem regelmäßigen Freizeitsport zu erklären?
Und wie steht es mit dem Beratungsbedarf? Wird ein persönliches Gespräch zwischen Käufer und Verkäufer gewünscht? Oder reicht es, sich über die Angebote im Internet zu informieren? Qualität und Service haben nämlich ihren Preis.
Durchmesser und Höhe
Was den Durchmesser eines Boxsacks angeht, tun Erwachsene gut daran, sich an den Wert von 35 Zentimeter zu halten. Größe und Höhe hängen vom Einsatzzweck ab.
Möchte man als Einsteiger vor allen Dingen die Schlagkraft trainieren, ist ein kleinerer Boxsack zu empfehlen. Er nimmt weniger Platz weg und bringt nicht so viel Gewicht auf die Waage.
Zu empfehlen sind Modelle ab einem Meter. Will man den Boxsack zudem aber auch für das Kickboxen nutzen, sollte man auf eine Größe von 1,50 Meter zurückgreifen.
Beim Aufhängen ist stets darauf zu achten, dass der Boxsack mittig auf Höhe der Brust hängt, wenn es um das Schlagtraining geht. Für Schläge und Tritte ist die Position mittig auf Höhe des Bauchnabels zu empfehlen. Wer sich für einen Standboxsack entscheidet, greift zu einer Höhe, die der eigenen Körpergröße plus/minus 10 Zentimeter entspricht.
Gewicht
Auch das Gewicht spielt eine wichtige Rolle bei der Auswahl des Boxsacks. Die unterschiedlichen Gewichtsklassen haben Einfluss auf Schlagfeedback sowie Schwingverhalten, besonders bei den hängenden Modellen.
Ratsam ist, ein Gewicht zu wählen, welches 40 bis 50 Prozent des eigenen Körpergewichts entspricht. Erfahrener Boxer, die ihre Schlagkraft bereits ordentlich trainiert haben, können zwischen 60 und 70 Prozent des eigenen Körpergewichts als Maßstab nehmen.
In Sachen Gewicht ist bei Standboxsäcken das des Fußes entscheidend. 60 Kilogramm sollte man hier als Anfänger, 70 als Fortgeschrittener wählen.
Auf Qualität setzen
Dass bei der Auswahl des Boxsackes auf dessen Größe geachtet wird, ist wohl selbstverständlich. Ein Kind stellt an ein Sportgerät andere Anforderungen als ein Erwachsener. Doch auch, wenn die Schlaghand noch nicht so ausgeprägt ist, darf eines nicht vernachlässigt werden: die Sicherheit.
Aufblasbare Boxsäcke
Die günstigsten Boxsäcke lassen sich im Internet bereits ab etwa 15 Euro erwerben. Für ungefähr 5 Euro mehr sogar als Set mit Handschuhen. Sie bestehen aus Kunststoff und sind aufblasbar.
Selbst dem Laien dürfte einleuchten, dass ein luftgefüllter Boxsack keine allzu lange Lebensdauer besitzt. Hinzu kommt, dass die Verarbeitung bei billigen Modellen sehr zu wünschen übrig lässt.
Trageriemen sind ungleichmäßig lang, Nähte reißen. Der Stand ist nicht unbedingt stabil.
Qualität des Kunststoffes
Nicht außer Acht lassen sollte man die Qualität des Kunststoffes. Welche Ausdünstungen verbreitet er? Gerade in Kinderzimmern können minderwertige Boxsäcke zu einer echten Chemiekeule werden und somit zu einer gesundheiten Gefahr für das Kind.
Der Lederboxsack
Wer auf Qualität setzt, greift lieber auf den Lederboxsack oder einen aus Nylon zurück. Letzterer ist bereits in guter Verarbeitung ab etwa 35 Euro im Internet erhältlich, im Fachhandelt zahlt man entsprechend mehr.
Gute Lederboxsäcke kosten um die 100 Euro, nach oben hin sind kaum Grenzen gesetzt. Zu unterscheiden sind bereits gefüllte und ungefüllte Modelle.
Wichtig ist, beim Boxsack auf das CE-Zeichen zu achten, egal, ob er billig oder teuer ist. Individueller farblicher Geschmack, Stahlkette oder Lederaufhängung sind egal. Hauptsache, ein Boxsack hält.
Training zu Hause - Tipps zur Befestigung des Boxsacks
Boxsäcke verfügen über ein relativ hohes Eigengewicht, das bei etwa 20 Kilogramm beginnt. Sie müssen enormen Kräften Stand halten, die durch harte Schläge hervorgerufen werden. Eine stabilie Befestigung des Boxsackes ist notwendig, damit das Training zu Hause nicht mit einem K.O. für Boxer und Boxsack endet.
Wandhalterung
Eine gängige Form der Befestigung des Boxsackes ist die Wandhalterung. Je nach Ausführung ist sie für Boxsäcke bis zu 120 Kilogramm geeignet.
Beim Anbringen kommt es nicht nur auf das Material der Halterung an; auch die Art des Befestigungsmaterials spielt eine entscheidende Rolle. Sind Dübel und Schrauben zu kurz, reißen sie aus der Wand heraus.
In Gipswände sollten Wandhalterungen nicht geschraubt werden, sie würden vor den hohen Belastungen kapitulieren. In diesem Fall ist die Anbringung des Boxsackes an der Zimmerdecke zu empfehlen.
Starre und schwenkbare Wandhalterungen
Zu unterscheiden sind starre und schwenkbare Wandhalterungen für Boxsäcke. Letztere stellen eine platzsparende Möglichkeit dar und lassen sich, sofern der Boxsack nicht benutzt wird, einfach zusammenklappen.
Boxsackhaken
Die einfachste Möglichkeit, einen Boxsack an der Decke zu befestigen, ist ein Boxsackhaken. Ein hochwertiger Boxsackhaken besitzt einen Drehwirbel und einen Karabiner. Billigere Modelle verfügen oft nur über einen Drehwirbel oder einen Karabiner, der an eine Stahlplatte montiert ist.
Bei allen Boxsackbefestigungen kommt es darauf an, dass sie sicher angebracht werden können. Das heißt, die Befestigung ist stark und lang genug und die Tragkraft der Decke ist gegeben. Die meisten Modelle beinhalten eine variable Sicherheitskette, an der der Boxsack aufgehängt wird.
Boxstationen
Gerade in Dachgeschosswohnungen ist es wegen der Leichtbauweise nicht möglich, Boxsäcke an der Wand oder im Deckenbereich zu befestigen. In diesen Fällen eignen sich Box-Stationen.
Die meisten von ihnen bieten Kombinationsmöglichkeiten für das Training. Boxsack, Doppelendsack und/oder Speedball lassen sich mit Hilfe von Karabinern an der Eisenkonstruktion befestigen.
Diese erhält ihre endgültige Standfestigkeit durch das Anbringen von Hantelgewichten. Damit die Stabilität gewährleistet ist, sollten diese jeweils 20 Kilogramm Gewicht aufweisen.
Standboxsack
Wer den Befestigungsmöglichkeiten eines Boxsackes nicht vertraut, greift auf einen Standboxsack zurück. Bei ihm ist eine vergleichsweise gute Mobilität gegeben.
Nach seinem Umsetzen verbleiben keine unschönen Bohrlöcher in Wand oder Decke. Stabilität erhält ein Standboxsack durch einen Gewichtsfuß, der mit Sand oder Wasser befüllbar ist.