Körperliche Voraussetzungen für das Eiskunstlaufen - hartes Training von klein an
Es gibt einige körperliche Voraussetzungen, die für das Eiskunstlaufen wichtig sind. Der Eiskunstlauf ist technisch sehr anspruchsvoll, was ein hartes Training erforderlich macht. Hinzu kommt die Tatsache, dass ein hohes Risiko für unterschiedliche Verletzungen besteht. Informieren Sie sich über die körperlichen Voraussetzunge für das Eiskunstlaufen sowie das erforderliche Training.
Die Bilder von kleinen, zarten Eisprinzessinnen mit konzentrierten und angestrengten Gesichtszügen kennen wir alle. Auch das Klischee der "Eislaufmutti", die ihr Kind bis zum Umfallen trainieren lässt, damit es die eigenen, nicht gelebten Träume erfüllt, ist zur Genüge bekannt.
Natürlich gibt es diese Auswüchse, aber es gibt sie auch in jedem anderen Sport. Denn eine Tatsache ist, dass jeder Athlet, ganz gleich in welcher Sportart, meist schon im Vorschulalter trainieren muss, wenn er an die Weltspitze gelangen möchte.
Zwar können auch Erwachsene noch gewisse Leistungen auf dem Eis erzielen, für eine Wettkampfkarriere wird es bei einem späten Einstieg aber nicht mehr reichen. Wichtig ist es, die körperliche Dehnbarkeit und Belastbarkeit von klein auf zu trainieren und zu erhalten.
Anspruchsvolles Training, viele Voraussetzungen
Der Eiskunstlauf bildet hier also keinesfalls eine unrühmliche Ausnahme. Dennoch ist das Training unbestritten hart und schmerzvoll, denn der Sportler muss viele Fähigkeiten und Talente gleichzeitig mit in seinen Sport einbringen.
Gesundheit und Fitness
Absolute körperliche Fitness und Gesundheit sind beim Eiskunstlauf unabdingbar. Deshalb ist neben dem Training auf dem Eis auch noch ein umfangreiches
zu absolvieren. Der Eiskunstläufer muss Schnellkraft besitzen, aber auch Ausdauer. Deshalb müssen sowohl die Ausdauermuskulatur als auch das Potenzial zum Muskelaufbau sehr gut ausgprägt sein. Hier lässt sich durch Training zwar vieles erreichen, letztendlich entscheidet aber die genetisch bedingte Disposition der Muskelstruktur einen wesentlichen Teil mit.
Die richtige Figur
Eiskunstläufer sind in der Regel sehr zarte und schlanke Personen. Besonders die Damen sind meist eher klein an Körpergröße, häufig auch die Herren. Wer also von Natur aus zu einem sehr starken Knochenbau tendiert und eher zur Fülligkeit neigt, der ist von den Grundbedingungen nicht für den Eiskunstlauf geeignet.
Auch sehr kräftige und athletische Sportler, die sich durch andere Sportarten bereits große Muskelmassen antrainiert haben, werden sich mit dem Eiskunstlauf schwer tun. Denn häufig behindert eine zu stark ausgeprägte Muskulatur sogar die körperliche Beweglichkeit.
Die Voraussetzungen:
- Gesundheit
- Fitness
- Gelenkigkeit
- richtige Figur
- Räumliches Sehen
- Gesunde Augen
- Dehnbarkeit
Dehnbarkeit und Gelenkigkeit
Absolute Dehnbarkeit und Gelenkigkeit sind jedoch beim Eiskunstlauf wichtige Voraussetzungen für den Erfolg.
- Wer Eiskunstlauf betreiben möchte, der sollte also möglichst keine Probleme mit den Gelenken haben.
- Eine sehr gute Körperspannung ist ebenfalls wichtig.
Diese ist jedoch keine angeborene Fähigkeit, sondern kann im zugehörigen Balletttraining angeeignet werden.
Räumliches Vorstellungsvermögen und gesunde Augen
Für die Dreh- und Hebefiguren sowie das Ausnutzen der Eisfläche während der Fahrt ist ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen wichtig. Dies hängt häufig ganz direkt mit dem Sehvermögen zusammen. Manche Sehfehler schließen daher die Teilnahme am Eiskunstlauf direkt aus.
Hohe Verletzungsgefahr
Das Training auf dem Eis ist nicht nur hart und anstrengend, sondern auch mit einer hohen Verletzungsgefahr verbunden. Selbst Stürze, die glimpflich ausgehen, sind meist sehr schmerzhaft. Viele Eiskunstläufer trainieren deshalb mit einer guten Polsterung und mit Schonern für
- Handgelenke
- Knie und
- Ellbogen.
Stürze auf dem harten Eis gehören selbst für kleine Sportler zum Alltag und müssen hingenommen werden. Zudem untersteht der Eiskunstläufer meist der alleinigen Aufsicht eines Trainers und steht somit immer im Mittelpunkt des Interesses. Ein hohes Maß an Konzentrationsfähigkeit ist also zusätzlich gefragt.
Es ist nicht einfach, alle diese Anforderungen zu erfüllen. Für viele Kinder kommt beim Eislaufen der Spaß zu kurz. Sie sind noch zu klein für unbedingte Disziplin, und lassen sich nicht in ein Trainingsschema pressen. So sind die Ausfallquoten hoch, und nur aus wenigen Eislaufkindern werden später Topathleten.
Mehr zum Thema im Internet
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Deutsche Eislauf-Union e.V. Offizielle Homepage der Deutschen Eislauf-Union e.V.
- Eiskunstlauf Basics: Vom Anfänger zum Profi. Grundlegende Techniken. Alle wichtigen Kürelemente, Meyer & Meyer Verlag, 2008, ISBN 3898993310
- Lust auf Eiskunstlauf, Motorbuch Verlag Pietsch, 1998, ISBN 3613503107
- Meine Dreier - Schlittschuhbuch, Literaturverlag Droschl, 1998, ISBN 3854205058
- Meine Eislaufschule, Dorling Kindersley, 2004, ISBN 3831006423
- Tipps für Eiskunstlauf, Meyer & Meyer, 2001, ISBN 3891248520
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Da muß noch was sein. Mein Leben, mehr als Pflicht und Kür, Das Neue Berlin, 2002, ISBN 3360008693
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Katarina Witt, powerplay verlag, 2002, ISBN 3980461165
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Mein großer Bogen, Böhlau Wien, 2002, ISBN 3205994655
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Mondscheinsonate auf dem Eis, Droemer Knaur, 1998, ISBN 3426607395
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Der schönste Sport der Welt: Eine Eiskunstlauftrainerin erinnert sich, Das Neue Berlin, 2008, ISBN 3360019490
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Meine Jahre zwischen Pflicht und Kür, Goldmann, 1995, ISBN 3442126312
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Mein Sohn Ingo Steuer Eine Chemnitzer Eislaufgeschichte: 4. Buch aus der Reihe: Chemnitzer Geschichten in der Geschichte, Weltbuch Verlag, 2008, ISBN 3938706090
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Gebrochenes Eis: Intrigen und Intima aus der Welt des Eiskunstlaufs, Egoth, 2005, ISBN 3902480076
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Tips für Eis laufen, Meyer & Meyer Sport, 1999, ISBN 3891245939