Fußbälle - Merkmale, Arten und Geschichte
Bei Fußbällen handelt es sich um die hauptsächlichen Spielgeräte, die in der Mannschaftssportart Fußball eingesetzt werden. Im Laufe seiner Entwicklung durchlief der Fußball die unterschiedlichsten Stadien. Bis heute wird er aus verschiedenen Materialien gefertigt, vorwiegend jedoch aus Leder, Kunstleder und verwandten Kunststoffen. Lesen Sie über die Merkmale, Arten und Geschichte des Fußballs.
Fußbälle - Generelle Merkmale
Der Fußball stellt das Spielgerät des gleichnamigen Ballsports dar. In der Regel weisen die Bälle eine helle Grundfarbe auf.
Klassisch finden sich auch schwarze Flecken darauf. Bei Spielen im Schnee kommen auch orange-rote Bälle zum Einsatz, damit man ihn besser erkennen kann.
Zu den regelgerechten Vorgaben zählen:
- die Kugelform
- die Fertigung aus einem geeigneten Material
- ein Umfang zwischen 68 und 70 Zentimeter
- zu Beginn des Spiels ein Gewicht zwischen 410 und 450 Gramm
- ein Überdruck zwischen 0,6 und 1,1 bar
Diese Vorgaben stehen für einen im Herren-Profisport verwendeten Ball mit der Größe 5. Der Deutsche Fußball Bund empfiehlt für Jugend- und Kleinfeldspiele:
- Größe 3 (Gewicht: 290 g, Durchmesser: 19,10 cm) für G-Junioren
- Größe 3/4 (Gewicht: 290 g, Durchmesser: 19,10/21,01 cm) für F-Junioren
- Größe 4 (Gewicht: 290 g, Durchmesser: 21,01 cm) für E-Junioren
- Größe 4/5 (Gewicht: 350 g, Durchmesser: 21,01/22,28 cm) für D-Junioren
Im Freizeitsport kommen auch Fußbälle der Größe 1 und 2 zum Einsatz.
Herstellung
Bei der Herstellung von klassischen Fußbällen kommen folgende Schritte zur Anwendung:
- Beklebung von PVC-Bahnen mit einem Futter aus einigen Lagen Polyester- und Baumwollstoff auf der Lederrückseite
- Stanzung der fünf- oder sechseckigen Waben und Versehung mit Nahtschlitzen
- Sortierung der einzelnen Teile zu Sätzen, Hinzugabe von Näfaden und Naturkautschuk, Auftragung von Wachs auf die Fäden
- Qualitätskontrolle: Überprüfung von Luftverlust, Masse und Rundheit
- Lackierung und Auftragung von Markenlabel und Design
- Verpackung und Versand
Offizielle Fußbälle - von Top Star bis Teamgeist
Im Folgenden stellen wir die bei offiziellen Spielen und Wettbewerben verwendeten Fußbälle vor.
Top Star
Die Urform des Fußballs trägt den Namen "Top Star" und wurde erstmals bei der FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft 1958 eingesetzt. Bis heute wird der Top Star noch als Retro-Modell und Souvenir hergestellt.
Er besteht aus einem gelblichen Leder, die Verarbeitung erfolgt in länglichen Panels. Eingesetzt wurde er bei den WMs 1958 und 1962.
Telstar
Für die FIFA Fußball WM 1970 in Mexiko wurde der "Telstar" entwickelt. Er bestand komplett aus Leder und verfügte über 32 handgenähte Panels.
Charakteristisch für seine Optik sind die 12 schwarzen Fünfecken, die in 20 weiße Sechsecken eingenäht sind. Dieser Ball war vor allem im Schwarz-Weiß-Fernsehen sehr gut sichtbar und setzte sich über viele Jahre hinweg gegen neue Entwicklungen durch.
Telstar Durlast
Bei der FIFA Fußball WM 1974 in Deutschland wurde die Weiterentwicklung des Telstar, der Telstar Durlast, erstmals eingesetzt. Die Materialien wurden verfeinert, die Beschriftung wechselte von Gold nach Schwarz.
Questra
Für die FIFA WM 1994 in den USA wurde der "Questra" entwickelt. Er verfügte über eine spezielle Schicht aus weißem Polyethylenschaum und zeichnete sich durch eine hohe Energierückgabe aus. Mit dem Questra konnten sehr hohe Schußgeschwindigkeiten erzielt werden.
Tricolore
Der Fußball "Tricolore" wurde bei der FIFA Fußball WM in Frankreich im Jahr 1998 eingesetzt und zählt ebenfalls zu den berühmtesten Klassikern. Sein Name wurde inspiriert durch die französische Flagge, die auch in sein Design einfloss.
So ist auf dem Tricolore neben den französischen Landesfarben auch der Gallische Hahn zu sehen, ein typisch französisches Symbol. Neues bot der Tricolore auch im Innenleben, nämlich einen "syntaktischen" Schaum im Inneren, der ihn besonders strapazierfähig machte.
Teamgeist
Einer der bekanntesten und beliebtesten Fußbälle ist der "Teamgeist", der für die FIFA Fußball Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland entwickelt wurde. Die 14 Panels sind in Form von 6 so genannten Propellern und 8 Turbinen angeordnet.
Dies verschafft dem Fußball eine sehr viel rundere Form, er weicht nur sehr schwach von der perfekten mathematischen Kugel ab. Präzisere Schüsse und eine optimale Ballkontrolle werden so ermöglicht.
Jabulani
Der Jabulani wurde wurde 2010 in Südafrika eingesetzt. Der Ball hat einen Umfang von 69 Zentimeter und wiegt 440 Gramm. Er besitzt eine besondere Oberflächenbeschaffenheit; verbessert wurden Rücksprungeigenschaften und aerodynamische Eigenschaften.
Brazuca
2014 kam in Brasilien der Finalball, der Brazuca zum Einsatz. Er weist Besonderheiten in der Optik auf. So gibt es sechs kongruente Elemente; die Zusammensetzung erfolgt in Form von vierflügeliger Propeller.
Telstar 18
Der offizielle Spielball der Gruppenhase der WM 2018 trägt den Namen Telstar 18. Es kam zu einer flächendeckenden Verwendung in der Saison 2018/19 der deutschen 3. Liga.
Die Geschichte der Fußbälle
Einen Fußball besitzt heute fast jeder Junge, denn er ist das Spielgerät beim beliebten Straßenspiel, dem Fußball. Moderne Fußbälle sind aus Leder oder Kunstleder gefertigt und innen hohl. Sie werden sehr straff aufgepumpt.
Im Wettkampfgeschehen ist sogar eine bestimmte Härte vorgegeben, da sie die Flugbahn und den Spielverlauf wesentlich beeinflusst. Doch das war nicht immer so. Der Fußball als Spielgerät blickt auf eine lange Geschichte zurück.
Die ersten Fußbälle
Schon in vorchristlicher Zeit wurde in China Fußball gespielt. Dazu wurden Lederbälle verwendet, die mit Tierhaaren und Federn gefüllt waren. Häufig wurden die Bälle auch aus Stoffresten gefertigt und mit Netzen umspannt.
Erst zwischen dem dritten und siebten Jahrhundert wurde in China der mit Luft gefüllte Ball erfunden. Mit ihm wurde viele Jahrhunderte lang gespielt.
30er Jahre
In Argentinien wurde in den 1930er Jahren eine weitere revolutionäre Entwicklung gemacht: Der Ball bestand nun aus einer Blase, die mit einem Ventil ausgestattet war. Dafür wurde unbehandeltes Leder verwendet.
Dieses war jedoch nicht gegen Feuchtigkeit imprägniert. Bei Regen oder feuchtem Wetter sog es sich mit Wasser voll und gewann dadurch an unerwünschtem Gewicht. Deshalb wurde eine Imprägnierung notwendig.
60er Jahre
Erstmals im Jahr 1954, bei der Fußball-WM in der Schweiz, wurden lohgegerbte statt gefettete Rindsleder eingesetzt. Die Dicke des Materials betrug exakt 1,8 Millimeter. Der Durchmesser des Balls maß damals 21,5 Zentimeter.
So wurde der Ball bis in die 1960er Jahre hinein aus miteinander vernähten Lederstreifen gefertigt. Die Anordnung war genau vorgegeben. Im Inneren des Balls befand sich eine mit Luft gefüllte Schweinsblase. Damit die Luft nicht entweichen konnte, wurde die Blase verknotet.
70er und 80er Jahre
Den Ball mit Fünf- und Sechsecken kennen wir seit der Fußball WM 1970 in Mexiko. Er ist unter dem Namen Telstar bekannt geworden und besteht aus 20 Sechsecken und 12 Fünfecken.
Inzwischen ist diese Form des Balls immer noch gültiger Standard. Er gilt als komplett symmetrisch.
Vollsynthetische Fußbälle werden erst seit 1986 eingesetzt. Sie sind gegen Nässe weitgehend unempfindlich und auch in der Herstellung günstiger.
Die Materialien werden nicht mehr vernäht, sondern miteinander verklebt. Die Bälle gelten als sehr robust und langlebig.
Ständig werden neue Materialien erprobt und weiter entwickelt. Neben den Flugeigenschaften und den Formen spielt hier jeweils auch das Gewicht des Balls eine große Rolle.