Die Fußball-Bundesligavereine der Saison 2012/13
Es ist die Jubiläumssaison des Fußballs: 50 Jahre, nachdem in der Bundesliga erstmalig das runde Leder rollte, dürfte die Spielzeit 2012/13 neue Rekorde brechen. Denn der Sport ist so beliebt wie nie zuvor. Die Ziele der 18 Erstligisten unterscheiden sich jedoch: Von nacktem Abstiegskampf bis zur Meisterschale sind diverse Spektren vertreten. Aber wer lässt den Worten Taten folgen?
18 Erstligisten im Portrait
Natürlich ist jeder Club individuell.
- Angefangen mit dem jeweiligen Jahr der Gründung
- über die Historie
- bis hin zur heutigen Zeit gibt es Erfolge, Anekdoten und schmerzliche Niederlagen, Titel und Tränen, Skandale und Sensationen.
Doch sie machen auch die Faszination eines Vereines aus. Zu Tausenden von den Fans verehrt, finden sie sich heute in einer Situation wieder, den sportlichen Vorgaben zu genügen, dabei aber alte Werte und Traditionen nicht zu vergessen. Den Schritt in die Zukunft wagen, die Erinnerungen der Vergangenheit aber hochzuhalten.
Doch schnell wird klar: Von den Erfolgen der letzten Jahrzehnte kann sich heute keine Mannschaft mehr etwas kaufen. Es gilt somit, etwas Neues aufzubauen - und selbst Geschichte zu schreiben.
Die personelle Situation
Wer sich verbessern will, fängt meist im eigenen Kader damit an. So beginnt vor jeder Saison ein wahres Wechselspielchen: Sportler werden geholt, andere abgegeben. Nicht nur für die Fans ist diese Transferperiode sehr interessant, lässt sich doch vortrefflich darüber spekulieren, welche Positionen im Kader besetzt werden müssen, um die eigenen Ziele zu erreichen.
Lust und Frust liegen hierbei indes eng beisammen: Nicht immer werden genau jene Namen eingekauft, die sich mancher Anhänger gewünscht hatte. Kommt es zu offensichtlich falschen Planungen, so sinkt die Laune nicht selten bereits vor der Spielzeit. Etwaige Fehler können aber im Winter korrigiert werden. Auch in den kalten Monaten ist der Transfermarkt geöffnet und lädt die solvente Kundschaft ein.
Die eigenen Ambitionen
Die Ziele, mit denen die 18 Erstligisten in eine Saison gehen, unterscheiden sich gänzlich. So kann es sich ein Verein wie der FC Bayern München eigentlich nicht mehr leisten, ohne den Wunsch auf die Meisterschale das Jahr zu beginnen. Demgegenüber würde ein Aufsteiger wie Greuther Fürth wohl für Gelächter sorgen, wenn er höhere Ambitionen als lediglich den Klassenerhalt ausgibt.
Doch der Fußball besteht nicht nur aus der Bundesliga. So fasziniert den Fan immer auch der Pokalwettbewerb, die Europa League oder die Championsleague. Die großen Bühnen des Sports also, auf denen sich der eigene Verein gegen die nicht selten prominente Konkurrenz behaupten kann. Hier lauern lukrative Zugewinne, die vielleicht den Spielraum für neue Transfers schaffen.
Die Saison 2012/13
Aber wie genau läuft es für den jeweiligen Club denn nun eigentlich in der laufenden Spielzeit? Haben sich die Transfers gelohnt, ist das ausgegebene Ziel in Reichweite? Ein erstes Zwischenfazit schätzt die Erstligisten ein, nennt mögliche Stolpersteine für die weiteren Spiele und gibt Auskunft über etwaige Titelchancen. Doch der Weg dorthin ist lang und beschwerlich - und die 50-jährige Bundesligageschichte ebenso reich an Überraschungen.
Welches Team kann sich also unerwartet verbessern, welches stürzt gnadenlos ab? Mit einigen Daten und Fakten der bisherigen Partien lässt sich durchaus eine gute Prognose für die Zukunft abgeben. Aber auch hierbei gilt die alte Regel: Wichtig ist auf dem Platz.
FC Bayern München - Gründungsjahr und besondere Erfolge
Rekordmeister, Spitzenklub, Anwärter auf alle denkbaren Pokale: Der FC Bayern München ist seit mehreren Jahrzehnten das Aushängeschild der Bundesliga. Umso überraschender kam es, dass es in den letzten beiden Jahren keine Meisterschaft und keinen Pokal zu feiern gab. Der von Uli Hoeneß regierte Klub rüstet indessen auf - und setzt damit neue Maßstäbe.
Geschichte und Geschichten
Am 27. Februar 1900 wurde der FC Bayern München gegründet. Doch dieser stand über lange Jahre im übermächtigen Schatten des Lokalrivalen 1860 München. Spätestens in den 60er Jahren änderte sich daran aber einiges: Die Bayern stiegen in die Bundesliga auf, feierten erste Titel, dominierten ganze Jahrzehnte und tanzten auf der nationalen wie der internationalen Bühne am besten.
22 Meisterschaften, 15 Pokalsiege und vier Triumphe in der Championsleague sind Ausdruck der Souveränität, mit der der Klub seine Aufgaben bewerkstelligt. Doch zu den Bayern zählen stets auch vollmundige öffentliche Aussagen, Skandale und peinliche Niederlagen. Der Mythos der Mannschaft wächst aber selbst daran.
Die personelle Situation
Es waren nicht die Transfers, die vor der Saison für Aufsehen sorgten. Vielmehr wechselte München den Sportdirektor aus: Statt Christian Nerlinger, der für die Misserfolge der letzten beiden Jahre verantwortlich zeichnet, schwingt nun Matthias Sammer das Zepter. Der einstige Nationalspieler gilt als besonders ehrgeizig. Er soll dem Kader die Gier nach Titeln einimpfen.
Seine ersten personellen Veränderungen ließen nicht lange auf sich warten: Grundsätzlich verstärkt wurde das Team mit Xherdan Shaqiri, Dante sowie Mario Mandzukic. Die Krönung der Saisonvorbereitung lag indes bei dem Spanier Javi Martinez: Für das Mittelfeldjuwel zahlte der Rekordmeister satte 40 Millionen Euro Ablöse. Die Erwartungen stiegen damit natürlich in nie gekannte Höhen.
Die eigenen Ambitionen
Die letzten beiden Jahre ohne Titel waren für den FC Bayern nicht hinnehmbar. Die veränderte Personalsituation lässt bereits erkennen: Es wird wieder angegriffen im Süden. Ziel der Attacken ist die Borussia aus Dortmund, die zuletzt eine starke und ebenso ambitionierte Mannschaft auf die Beine stellte und ein wenig am Thron der Münchener zu sägen drohte.
Doch Sammer - einst selbst Dortmunder - will daran etwas ändern. Nicht nur die Meisterschaft gab er als Ziel aus. Vielmehr soll der FC Bayern in den kommenden Jahren in die Phalanx der zwei, drei besten europäischen Vereine aufsteigen. Aber dazu bedarf es mehr, als hin und wieder einen prominenten Transfer zu verkünden oder die nationalen Titel zu holen.
Die Saison 2012/13
Es war eigentlich klar, dass die Bayern ein gewichtiges Wort um die Meisterschaft mitreden werden. Dass sie indes bereits zur Winterpause mit neun Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze stehen, kam dann doch ein wenig überraschend. Die Liga wird beinahe nach Belieben dominiert, Fehltritte und Niederlagen gehören der Seltenheit an.
Mehr noch, auch im Pokal und in der Championsleague gibt sich der Verein keine Blöße, erledigt er die Aufgaben doch stets souverän. Der einzige Gegner scheint momentan die Selbstzufriedenheit zu sein. Sammer warnt vor ihr und mahnt ein Umdenken an.
Insofern kann es nur ein Ziel geben: Der Rekordmeister wird am Ende der Saison eine weitere Meisterschaft feiern können - mit etwas Glück folgen auch der Pokal und die Krone der Championsleague.
FC Schalke 04 - Gründungsjahr und besondere Erfolge
Auf Kohlen gebaut: Der FC Schalke 04 ist ein Mythos des deutschen Fußballs. Ebenso oft totgesagt wie emporgestiegen, geliebt und gehasst, erfolgreich und dann wieder scheiternd. Es sind die Geschichten rund um den Ruhrpottklub, die ihn so faszinierend werden lassen und tausende Fans in seinen Bann ziehen.
Geschichte und Geschichten
Bereits am 4. Mai 1904 erblickte der im Gelsenkirchener Stadtteil Schalke spielende Club das Licht der Welt. Schnell manifestierte er seine Vormachtstellung im Westen der Nation, holte in den 30er und 40er Jahren die ersten Meisterschaften. Doch 1958 wurde der letzte Ligatitel gefeiert.
Zwar folgten insbesondere nach der Jahrtausendwende noch drei Pokalsiege. 1997 errang man sogar den UEFA-Cup. Aber die Schalker Dominanz war nie wieder so stark wie in den 30er Jahren. Vielmehr stieg man wiederholt ab, war wirtschaftlich am Ende, sorgte für Skandale auf und neben dem Platz und war in einen Wettbetrug verwickelt.
Doch auch dafür lieben die Anhänger ihren FC Schalke: Oft gefallen, doch stets wieder aufgestanden. Das Herz eines Kämpfers scheint königsblau zu sein.
Die personelle Situation
Nach dem letztjährigen Einzug in die Championsleague sollte der Kader nur auf wenigen Positionen verändert werden. Eine Verstärkung wurde insbesondere in dem Niederländer Ibrahim Afellay gesehen, den Gelsenkirchen für eine Saison vom FC Barcelona auslieh. Doch der schnelle Dribbler ließ bestenfalls anklingen, wozu er fähig ist: Den Großteil der Spielzeit verbrachte er verletzungsbedingt auf der Tribüne.
Mit dem ablösefrei geholten Roman Neustädter gelang indes ein kleiner Coup im defensiven Mittelfeld: Der ehemalige Gladbacher löst seine Aufgaben ruhig und souverän. Hinter den Erwartungen zurück blieben dagegen der Stürmer Chinedu Obasi sowie der Linksaußen Tranquillo Barnetta: Beide erfüllten die an sie gesetzten Erwartungen bislang nicht.
Neuen Schwung erhielt der Kader im Winter mit dem Brasilianer Raffael, der schon für die Hertha aus Berlin zuweilen sensationell kickte.
Die eigenen Ambitionen
Die Meisterschaft wurde zwar nicht als Ziel ausgegeben. Doch nach dem dritten Platz des letzten Jahres war klar, dass sich der Verein verbessern wollte. Langfristig strebt Gelsenkirchen danach, die Nummer zwei im deutschen Fußball zu werden. Doch dafür muss insbesondere im Titelrennen sowie dem Pokalwettbewerb künftig ein großer Schritt nach vorne gelingen.
Ebenso sollte aber auch in der Championsleague die Gruppenphase überstanden werden. Sie ist nicht nur sportlich reizvoll, sondern auch finanziell lohnenswert. Hier lauern die großen Zugewinne, die dem wirtschaftlich schwer angeschlagenen Verein die Zukunft sichern können.
Die Saison 2012/13
Eigentlich startete Schalke ganz ordentlich in die Spielzeit. Es schien, als habe das Konzept von Trainer Huub Stevens und Manager Horst Heldt gegriffen. Gelsenkirchen rangierte mehrere Wochen auf den Spitzenpositionen der Liga und feierte international den Einzug in die KO-Phase. Dann kam jedoch der Bruch: Die Mannschaft konnte die Forderungen des Coachs nicht mehr umsetzen - er wurde kurz vor der Winterpause entlassen und durch Interimstrainer Jens Keller ersetzt.
Das so oft gekannte Schalker Chaos - selbst beste Chancen in Niederlagen umzuwandeln - bewahrheitet sich also einmal mehr. Am Ende der Saison sollte Schalke jedoch die zur Teilnahme in der Europa League berechtigenden Plätze erreichen und Tuchfühlung zur Championsleague haben. Zu mehr reicht es allerdings nicht.
Eintracht Frankfurt - Gründungsjahr und besondere Erfolge
Noch vor wenigen Jahren schien sich Eintracht Frankfurt wieder einmal in der 1. Liga etabliert zu haben. Überraschend stieg das Team ab, kam schnell zurück und kämpft nun um den Klassenerhalt. Dieser ist jedoch zu wenig, wenn es nach den Wünschen von Trainer Armin Veh geht: Er möchte ein Spitzenteam formen und damit an alte erfolgreiche Zeiten anknüpfen.
Geschichte und Geschichten
Die am 8. März 1899 gegründete Eintracht konnte bislang zwar nur eine Meisterschaft erringen. Dem im Jahre 1959 geholten Titel ließ man jedoch vier Pokalsiege in den 70er und 80er Jahren folgen. Die Vormachtstellung im deutschen Fußball wurde jedoch mit einem anderen Bestwert erreicht: Zwischen dem Gründungsjahr der Bundesliga 1963 und dem ersten Abstieg 1996 spielten die Hessen ununterbrochen im Oberhaus.
Mehrfach war man in Reichweite zu den Meisterschaften und Pokalen, auch international sprach man ein gewichtiges Wort mit: So holten die Frankfurter 1980 den UEFA-Cup, dessen Stellenwert damals noch deutlich höher war als heute. Nichts weniger als eine Sensation war dieser Triumph. Doch davon ist die Eintracht weit entfernt. Sportliche Abstiege und personelle Ränkespiele dominierten die letzte Dekade.
Die personelle Situation
Coach Armin Veh war vor der Saison klar, dass er dem Aufstiegsteam alleine trotz aller Euphorie nicht vertrauen konnte. So verstärkte er die Mannschaft mit einigen vielversprechenden Zweitligaspielern wie dem japanischen Mittelfeldregisseur Takashi Inui, dem aus Fürth gekommenen Angreifer Olivier Occéan oder Kaiserslauterns Torwart Kevin Trapp, der zu den aufstrebenden Keepern der Liga zählt. Martin Lanig, Anderson oder Erwin Hoffer füllten den Kader zudem auf hohem Niveau auf.
Der einzig echte Coup gelang den Frankfurtern aber erst im Winter: Mit Marco Russ holten die Hessen ein Eigengewächs des Vereins zurück. Russ spielte zuletzt in Wolfsburg.
Die eigenen Ambitionen
Was konnte von einem Aufsteiger erwartet werden? Die Forderung, lediglich den Klassenerhalt anzupeilen, wischte Veh sehr schnell vom Tisch. Er forderte neue Verstärkungen. Der Grund: Der Abstiegskampf oder das graue Mittelfeld der Liga sind ihm zu wenig. Er will die Eintracht zu neuen Weihen führen. Dass er dazu fähig ist, hat er mit der Stuttgarter Meisterschaft im Jahre 2007 bewiesen.
Doch Kritiker sahen in dem Vorpreschen des Coachs keine gute Basis für die Saison. Darin jedoch sollten sie sich irren - der Fußball zeigte einmal mehr seine unberechenbare Seite.
Die Saison 2012/13
Frankfurter Erfolge auf allen Ebenen: Kaum in der Liga angekommen, da marschierte man bereits von Sieg zu Sieg, erkämpfte überraschende Ergebnisse und rückte somit in die Spitzengruppe der Tabelle vor. Schnell war klar, dass der Taktikfuchs Veh das Team optimal verstärkt und sein Potenzial ausgeschöpft hatte.
Wozu die Eintracht tatsächlich fähig ist, wird jedoch die Rückrunde zeigen müssen. Ein Einbruch in mittlere Tabellengefilde käme nicht überraschend. Demgegenüber präsentiert sich das Team weitgehend gefestigt und sollte daher auch manch kleinere Krise überwinden können. Eine Position ab Platz sechs aufwärts käme einer kleinen Sensation gleich.
Wahrscheinlicher ist es, dass die Hessen die Saison zwischen den Rängen sieben bis neun beenden. Auch das wäre durchaus ein Erfolg und immerhin eine gute Basis für die nächsten Jahre. Denn Veh hat bekanntlich Großes vor.
Borussia Dortmund - Gründungsjahr und besondere Erfolge
Bayern München gilt als Vorbild im deutschen Fußball. Wer am Thron des Rekordmeisters sägen möchte, muss schon über gute Argumente verfügen. Umso überraschender kam es, dass Borussia Dortmund den Bayern in den letzten beiden Jahren stets überlegen war.
Geschichte und Geschichten
Die am 19. Dezember 1909 gegründete Borussia ist eng mit dem Fußball der 20er und 30er Jahre in Deutschland verbunden. Insgesamt acht Meistertitel, drei davon vor Gründung der Bundesliga erlangt, zeugen von der beinahe einmaligen Dominanz. Auch drei Pokalsiege lassen sich im Vereinsheim bewundern.
Sogar in Europa präsentierte man sich stark: 1966 gelang der Sieg im Europapokal der Pokalsieger, 1997 sogar der Triumph in der Championsleague, dem die Spieler nur wenig später die Krönung im Weltpokal folgen ließen. Doch die Borussia stürzte anschließend gnadenlos ab, musste um die sportliche Existenz fürchten und das wirtschaftliche Überleben von seinen Aktionären abhängig machen.
Erst eine neue sportliche Führung um Trainer Jürgen Klopp und Manager Michael Zorc gewährleistete neue Erfolge - und die Meisterschaften der Jahre 2011 und 2012.
Die personelle Situation
Allerdings musste Dortmund in den letzten Jahren immer auch die Abgänge wichtiger Spieler verkraften. So verließ der Japaner Kagawa vor der Saison die Schwarz-Gelben. Er wurde durch das Mittelfeldjuwel Marco Reus genial ersetzt. Daneben konzentrierte sich der BVB vorrangig auf junge deutsche Akteure, denen die Zukunft gehören soll.
Beinahe etabliert wirken dagegen Julian Schieber und der zweite große Transfercoup des Jahres: Die Dortmunder liehen ihren ehemaligen Regisseur Nuri Sahin von Real Madrid aus. Somit verfügt man nun über ein Mittelfeld, das in Europa zu den fünf besten Schaltstationen zählen dürfte. Aber auch darin liegt momentan die Stärke der Borussia, wo immer sich Lücken im Team öffnen, werden sie kompetent geschlossen.
Die eigenen Ambitionen
Wider Erwarten wurde trotz zweier Meisterschaften kein Titelhattrick als Ziel ausgegeben. Damit blieb sich Jürgen Klopp seiner Linie treu: Er will, dass jeder Spieler alles gibt - und am Ende schaut man, welchen Tabellenplatz man damit erreicht. Nach den letzten beiden eher tristen Jahren in der Championsleague soll dagegen auf internationaler Bühne etwas besser agiert werden.
Kurzum, der Erfolg in Europa wird jenem in der Bundesliga vorgezogen. Aus rein wirtschaftlicher Sicht ein vielversprechender Weg, lauern in der Königsklasse doch die Millionengewinne, auf die der einst finanziell angeschlagene Verein angewiesen sein dürfte. Aber auch hier ließ sich die sportliche Führung nicht zur Nennung konkreter Ziele hinreißen.
Die Saison 2012/13
In der Liga sah es zunächst nach einem durchwachsenen Jahr aus. Die Leistung hatte mit jener der letzten Spielzeit nur wenig gemein. Lediglich in der Championsleague holte der BVB achtbare Ergebnisse. Doch je weiter die Saison voranschritt, desto erfolgreicher spielte die Mannschaft. Schon bald hatte sie sich auf dem dritten Tabellenplatz etabliert.
International konnte die Gruppenphase sensationell überstanden werden: Nach Siegen gegen Real Madrid oder Manchester City zählt man nun sogar zu den Anwärtern auf die europäische Krone. Auch, wenn es in der Bundesliga nicht der ganz große Triumph zu werden scheint, so ist der BVB noch immer gierig nach Erfolgen.
Und wenn diese wirklich in der Königsklasse geholt werden, würden die Dortmunder tatsächlich so langsam am Thron der Bayern sägen.
Bayer 04 Leverkusen - Gründungsjahr und besondere Erfolge
Eigentlich sind sie ein Traditionsverein und werden dennoch nicht als solcher wahrgenommen. Bayer 04 Leverkusen eilte trotzdem eine Zeit lang von Erfolg zu Erfolg und würde nun gerne an jene Momente anknüpfen. Doch dazu ist zunächst ein Umbruch im Team nötig.
Geschichte und Geschichten
Der Bayerkonzern in Leverkusen gründete am 1. Juli 1904 den eigenständigen Verein, der bis dahin als Betriebssportgemeinschaft vornehmlich den Angestellten zur Verfügung stand. Über lange Jahrzehnte blieb man dem sportlichen Rampenlicht jedoch fern, ehe in den 70er Jahren der Aufstieg in die 2. Liga und nur wenig später die Qualifikation für das Oberhaus folgten.
Nun finanzierte auch der Konzern selbst die Fußballer, die sich etwa mit dem Sieg im UEFA-Cup 1988 sowie dem Gewinn des DFB-Pokals 1993 revanchierten. Aber erst Mitte der 90er Jahre konnte das Duo Rainer Calmund und Christoph Daum den Club zu einem echten Titelanwärter formen.
Selbst als Daum aufgrund eines Drogenmissbrauchs entlassen wurde, spielte der Bayer seine erfolgreichste Saison: 2002 wurde in der Meisterschaft, der Championsleague und dem Pokal jeweils der zweite Platz errungen. Zum ganz großen Triumph reichte es dagegen nicht.
Die personelle Situation
Bereits auf der Trainerposition kam es vor der Saison zu Veränderungen. Mit Sascha Lewandowski und dem ehemaligen Spieler Sami Hyypiä setzt Leverkusen auf ein Tandem. Der Kader selbst wurde indes rundum erneuert: Ältere und vornehmlich teure Akteure verließen die Mannschaft, junge Talente rückten nach. Philipp Wollscheid, Daniel Carvajal oder Junior Fernándes gehört die Zukunft.
Ebenso entscheidend ist jedoch, dass auch solche Kicker ihr herausragendes Niveau bestätigen, die bereits im letzten Jahr zum Team gestoßen sind. Nennenswert dabei wären etwa André Schürrle oder Bernd Leno. Toptalente also, die eine Ära prägen könnten.
Die eigenen Ambitionen
In Leverkusen tat man gut daran, die Ziele nicht allzu hoch zu hängen. So wurde von einem einstelligen Tabellenplatz mit Tuchfühlung zu den internationalen Rängen geträumt. Ob mehr möglich schien? Bei Mannschaften, die sich in einem derart großen Umbruch befinden, ist es grundsätzlich schwierig, die Ambitionen objektiv einzuschätzen. Zumal damit nicht selten genau jener Druck auf die Spieler ausgeübt wird, der letztlich vielleicht lähmend wirkt.
Das neue Trainerduo beließ es indes dabei, die Entwicklung der Mannschaft in den Vordergrund zu stellen - der Tabellenplatz sei dabei nachrangig, wenn auch nicht gänzlich unwichtig.
Die Saison 2012/13
Gegenwärtig kann Leverkusen als eines der Überraschungsteams der Saison angesehen werden. Zwar gelang der Start in die Spielzeit nicht sehr erfolgreich. Auch ein frühes Ausscheiden im Pokal musste akzeptiert werden. Dennoch scheint sich eine Einheit zu finden, die nicht nur aktuell immer wieder beeindruckende Leistungen abruft, sondern die auch in Zukunft ein gewichtiges Wort um alle Titel mitreden könnte.
Die neue Sachlichkeit innerhalb des Vereins tut jedem Spieler gut und auch das Trainerteam profitiert davon. Die Ziele wurden übrigens auch jetzt, da sich Bayer auf den Plätzen der Championsleague etabliert, nicht korrigiert. Noch gilt es, die Spieler Stück für Stück zu verbessern. Das ist nicht nur sympathisch, sondern auch lobenswert.
Leverkusen wird dafür am Ende der Saison mit dem direkten Einzug in die Championsleague belohnt.
1. FSV Mainz 05 - Gründungsjahr und besondere Erfolge
Sie mögen kein Kind der Bundesliga sein, auf prominente Stars verzichten und auch keine große Titelsammlung ihr Eigen nennen. Und doch gilt der FSV Mainz 05 als Faszinosum im deutschen Fußball. Vielleicht auch deshalb, weil Erfolgscoach Jürgen Klopp hier seine Laufbahn begann.
Geschichte und Geschichten
Der am 16. März 1905 gegründete Verein konnte im Gegensatz zu vielen anderen westdeutschen Klubs die 20er und 30er Jahre nicht sportlich dominieren. Zu klein waren die wirtschaftlichen Verhältnisse, zu wenig konkurrenzfähig das Team. So pendelte man mehrfach zwischen den unteren Ligen, hatte eine gute Dekade, auf die zehn triste Jahre folgten.
Erst in den 90er Jahren, als mit Christian Heidel ein fähiger Manager die Geschicke übernahm, etablierte man sich in der Zweitklassigkeit, um von dort aus den Sprung ins Oberhaus anzugehen. Dieser gelang im Jahre 2004. Aber erneut stieg das Team ab, kam 2008 gestärkt zurück und gilt seither als festes Mitglied der Liga.
Beide Aufstiege verantwortete übrigens Jürgen Klopp als Trainer der Mainzer, ehe er nach Dortmund wechselte.
Die personelle Situation
Auch vor der laufenden Spielzeit blieb man sich in Mainz der eisernen Regel treu, keine Wahnsinnstransfers zu versuchen. Die Preise und die zu erwartenden Leistungen müssen stimmen. Die 05er sortierten daher den Kader ordentlich aus, verliehen einige vielversprechende Spieler und verstärkten die Mannschaft selbst nur punktuell.
Besonders erwähnenswert ist dabei Shawn Parker. Das Mainzer Eigengewächs wurde aus der zweiten Mannschaft hochgezogen und gilt bei den Profis mittlerweile als feste Kraft. Dabei ist der 19-jährige Stürmer nach Kickern wie Lewis Holtby oder André Schürrle vielleicht ein weiterer Akteur, der in Mainz seinen Durchbruch schafft und dem Verein anschließend viel Geld einbringt.
Die eigenen Ambitionen
Beim FSV ist man realistisch genug, um nicht von den großen Zielen zu sprechen. Weder Manager Heidel noch Trainer Thomas Tuchel kann eine entsprechende Aussage entlockt werden. Doch da der Etat des Klubs im unteren Mittelfeld der gesamten Liga zu sehen ist, sollte die Mannschaft auch nicht schlechter als zwischen den Plätzen 10 und 12 abschließen.
Denn auch das gehört zur Philosophie der Rheinlandpfälzer: Man will sich sportlich in jenem Rahmen bewegen, den man mit den eigenen wirtschaftlichen Bedingungen selbst zieht. Eine Politik übrigens, die in der Liga durchaus manche Neider weckt. Denn wo immer mehr und immer unsinniger investiert wird, gelten solide Geschäftsleute als Meister ihres Fachs.
Die Saison 2012/13
Einmal mehr beweist der FSV zudem, dass Erfolge nicht immer eine Frage des Geldes sind. So wurde der Start in die Spielzeit solide gestaltet. Trotz schlechter Spiele konnten Punkte eingefahren werden. Lange Zeit unbemerkt geblieben, kletterten die Mainzer Stück für Stück in der Tabelle nach oben und stehen nun in direktem Kontakt zu jenen Rängen, die die internationale Teilnahme bedeuten.
Auch im Pokal scheint vieles möglich: Sensationell konnte die letzte Runde gegen den FC Schalke überstanden werden, es lockt nun bereits das Halbfinale. Neben den sportlich guten Zeiten lauern somit auch finanzielle Zugewinne auf den Club, der so sinnvoll wirtschaftet. Am Ende der Saison sollte daher ein guter siebter bis achter Tabellenplatz sowie das Halbfinale im Pokal als gutes Fazit dienen.
Hamburger SV - Gründungsjahr und besondere Erfolge
Der Hamburger SV prägte einst eine Ära, gewann den Europapokal der Landesmeister - galt vor der laufenden Saison aber trotzdem als Geheimkandidat für den Abstieg. Dank eines spektakulären Transfers reiht sich der HSV nun allerdings in die Riege der Interessenten für den Europacup ein.
Geschichte und Geschichten
Am 29. September 1887 entstand der Verein aus zwei Vorgängerclubs, die sich zu dem neuen - und vor allem schlagkräftigen - HSV formierten. Die ersten Erfolge ließen nicht lange auf sich warten: zwei Meisterschaften in den 20er Jahren, eine weitere kurz vor Gründung der Bundesliga und noch einmal drei zwischen 1979 und 1983. Auch drei Pokalsiege konnten die Hanseaten auf sich vereinen.
Doch sie alle bleiben weit hinter dem Kunststück zurück, das den Hamburgern 1983 gelang. Trotz einer Rolle als Außenseiter wurde das Finale im Europapokal der Landesmeister gewonnen. Die Mannschaft avancierte damit zum erfolgreichsten Team ihrer Zeit.
Gegenwärtig ist der Hamburger SV das einzige Gründungsmitglied der Bundesliga, das den Weg in die 2. Liga nicht antreten musste. Auch das ist eine besondere Leistung.
Die personelle Situation
Vor der Saison kursierten weniger die Namen der Spieler in der Presse als jene der Mäzene, die für die teuren Transfers finanziell aufkommen sollten. Schnell kristallisierte sich aber eine kleine Sensation heraus: Aus Tottenham wollten die Hamburger ihren ehemaligen Mittelfeldregisseur Raffael Van der Vaart verpflichten. Der Coup gelang.
Doch dabei blieb es nicht. Mit René Adler, Milan Badelj sowie Petr Jirácek wurde die Stärke des Kaders auf internationales Niveau angehoben. Demgegenüber verabschiedete sich der HSV aber auch von einigen altgedienten Spielern. Der Umbruch war nötig geworden, um die wirtschaftlich schwierige Situation der Norddeutschen nicht noch prekärer zu gestalten.
Die eigenen Ambitionen
Eigentlich sollte es die Saison der Hamburger werden. Mit großen Hoffnungen gingen Sportdirektor Frank Arnesen und Trainer Thorsten Fink in das Jahr. Die Transfers gaben auch durchaus berechtigten Grund zum Optimismus. Klare Aussagen wurden dennoch vermieden. So ist nicht bekannt, ob die Hanseaten fest mit dem Einzug in das internationale Geschäft rechnen.
Dass dort aber ein mittelfristiges Ziel liegt, kann unterstellt werden. Denn die kürzlich vorgenommenen Transferaktivitäten deuten nicht auf einen Club, der es sich im Niemandsland der Tabelle gemütlich machen will. Fraglich ist alleine, wann der HSV derart stark ist, dass er tatsächlich oben angreifen kann.
Die Saison 2012/13
Aller Euphorie zum Trotz startete die Spielzeit mit einer Blamage: Nach einem 2:4 schied die Mannschaft im Pokalwettbewerb gegen einen Drittligisten aus. Auch in der Bundesliga hingen die Trauben zunächst hoch. Den Abstiegskampf umgingen die Hamburger allerdings. So stabilisierten sie sich auf solidem Niveau, sammelten viele Punkte und kratzten wiederholt an den internationalen Rängen. Selbst nach einem kleinen Abrutscher sind diese noch immer in Reichweite.
Jedoch muss bezweifelt werden, dass der HSV trotz zuweilen starker kollektiver und individueller Leistungen der Spieler tatsächlich schon bereit ist, diesen Schritt zu gehen. Wahrscheinlicher ist, dass der Traditionsverein zwischen den Rängen acht bis zehn ins Ziel einläuft und damit eine brauchbare Basis findet, sich im neuen Jahr einmal mehr zu steigern. Der Einzug in den Europacup käme dagegen sehr überraschend.
VfB Stuttgart - Gründungsjahr und besondere Erfolge
Nach der letzten Meisterschaft vor fünf Jahren wollte der VfB Stuttgart auch international groß angreifen. Stattdessen rutschte das Team ab, geriet in Abstiegsgefahr und konnte sich erst zuletzt aus dem Tabellenkeller befreien. Doch die Erfolge der letzten Saison machen Appetit auf mehr.
Geschichte und Geschichten
Die Stuttgarter zählen zu den ältesten Clubs der Bundesliga. Bereits am 9. September 1893 wurde die Gründungsurkunde unterzeichnet. Insbesondere im süddeutschen Raum machte die Mannschaft bereits in den 20er und 30er Jahren auf sich aufmerksam, konnte aber erst ab 1950 - direkt mit der Meisterschaft - auf das höchste Niveau vordringen.
Insgesamt fünf Meisterschalen errang der Verein in seiner Historie, drei DFB-Pokale runden die außerordentliche Leistung ab. Doch der VfB lässt zu oft die Konstanz vermissen, um eine große Ära prägen zu können. So wechseln sich Licht und Schatten, Höhen und Tiefen binnen weniger Jahre ab. Auch die letzten Spielzeiten künden von diesem Leid.
Die personelle Situation
Etwas überraschend zog Stuttgart in der letzten Saison in die Europa League ein. Die Personalpolitik von Manager Fredi Bobic und Trainer Bruno Labbadia zahlte sich folglich aus. Doch im Gegensatz zu anderen Clubs rüsteten die beiden Verantwortlichen nicht auf. Sie bestückten den Kader mit einigen Talenten, zu denen auch der aus Nürnberg zurückgekehrte Daniel Didavi als Hoffnungsträger im Mittelfeld zählte. Er verletzte sich in der Sommerpause jedoch schwer und fiel lange Zeit aus.
Insbesondere mit Tunay Torun und Antonio Rüdiger bewiesen die beiden Macher aber erneut ihr geschicktes Händchen bei der Verpflichtung junger Ausnahmekönner. Darin dürfte künftig der sportliche und wirtschaftliche Erfolgsweg des Clubs liegen.
Die eigenen Ambitionen
Endlich wollte man den Erfolgen des Vorjahres auch eine zweite gute Saison folgen lassen. Sie wäre die Basis, um in der Zukunft vielleicht eine Etablierung in der Spitzengruppe der Liga anzustreben. Diese Aufgabe gilt indes als schwierig, tanzt der VfB mit der Liga, dem Pokal sowie der Europa League doch auf drei Hochzeiten.
Bereits eine kleine Phase des Misserfolges könnte dabei alle Hoffnungen zerstören. Allerdings waren sie in Stuttgart optimistisch, nicht einzubrechen. Jedoch stellt sich durchaus die Frage, ob die Ambitionen nicht etwas zu hoch gesteckt sind, betrachtet man im Gegenzug den nicht nennenswert verstärkten Kader.
Aber vielleicht zahlt es sich aus, dem Kollektiv zu vertrauen und das bisher Aufgebaute nicht durch Neuzugänge zu zerstören. Stuttgart befindet sich zumindest auf einem interessanten Weg.
Die Saison 2012/13
Nur zwei Punkte aus den ersten fünf Spielen: Die Bundesliga schien den VfB als Abstiegskandidaten zu empfangen. Erst an den folgenden Spieltagen löste sich die Mannschaft aus der Umklammerung des Schreckensszenarios und fuhr die wichtigen Siege ein. Bislang steht das Team auf einem Mittelfeldplatz der Liga und hat gute Chancen, sich auch zur neuen Saison für den europäischen Wettbewerb zu qualifizieren.
In diesem lief es bislang übrigens mäßig: Mit sehr viel Glück überstand Stuttgart die Gruppenphase und hat in der KO-Runde zunächst das Privileg, auf einen leichten Gegner zu treffen. Ähnliches gibt es aus dem DFB-Pokal zu vermelden, wo der Einzug in das Halbfinale nur noch eine Formsache sein sollte. Vielleicht ist der VfB Stuttgart also tatsächlich dabei, die eigene Konstanz zu finden.
Borussia Mönchengladbach - Gründungsjahr und besondere Erfolge
Die Fohlen spielen wieder! Nach mehreren Jahren sportlicher Mittelmäßigkeit wird am Niederrhein erneut erfolgreicher Fußball zelebriert. Die junge und sehr talentierte Mannschaft erinnert sogar an die Sensationsteams der 70er Jahre, in denen Gladbach bereits eine Ära gründete.
Geschichte und Geschichten
Am 1. August 1900 gründete sich die Borussia aus Mönchengladbach. Über viele Jahre hinweg galt sie in Westdeutschland als einer der stärksten Clubs, war aber sehr überraschend beim Start der Bundesliga 1963 nicht im Teilnehmerfeld vertreten. Erst wenig später folgten der Aufstieg und die ersten Titel: Gleich fünf Meisterschaften in den 70er Jahren wurden geholt.
Im selben Zeitraum konnten zudem zwei UEFA-Pokale in die Vitrinen gestellt werden. Spieler wie Netzer, Heynckes oder Vogts gehörten zur umjubelten Fohlenelf. Doch spätestens nach dem Letzten von insgesamt drei Pokalsiegen 1995 trat die Tristesse ein: Abstieg, wirtschaftliche Schwierigkeiten und personelles Chaos. Erst unter Manager Max Eberl und Trainer Lucien Favre konnte der Schlüssel zum Erfolg gefunden werden.
Die Mannschaft ist in der laufenden Spielzeit in Europa vertreten und gewinnt die Herzen der Fans zurück.
Die personelle Situation
Die erfolgreiche letzte Saison hatte aber auch ihre Schattenseiten. So musste die Borussia mit Marco Reus, Dante und Roman Neustädter gleich drei Stammspieler für relativ kleines Geld ziehen lassen. Abgänge, die fast nicht zu ersetzen waren - und doch kompensiert werden mussten.
In Stürmer Luuk De Jong, Mittelfeldspieler Granit Xhaka sowie dem spanischen Abwehrrecken Álvaro Domínguez fand der Club zumindest prominenten Ersatz, der leider aber auch sämtliche Einnahmen voll ausreizte. Doch führte an diesen Folgen des Umbruchs wohl kein Weg vorbei, wollten die Gladbacher ihre zuvor errungenen Fortschritte nicht direkt wieder zerstören. Es wurde somit auf hohem Niveau investiert, ohne die Risiken des Vereins zu erhöhen.
Die eigenen Ambitionen
Eine Platzierung zwischen Platz sechs und acht wäre sensationell, sagte Max Eberl vor der Saison. Auch mit dem zehnten Rang wäre man zufrieden. Doch bereits die Forderungen des Trainers nach Verstärkungen zeigen, dass zumindest intern wohl auf mehr gehofft wird. Denn die Qualifikation für die Europa League sollte doch ebenfalls eine Erfolgsgeschichte sein.
Wer aber auf diesem Niveau mithalten und in der Bundesliga nicht direkt wieder abstürzen will, muss ein solides Konzept in der Tasche haben. Trotzdem wären sie in Gladbach wohl ganz zufrieden, wenn sie international möglichst lange am Ball bleiben und sich in der heimischen Liga erneut für den europäischen Wettbewerb qualifizieren könnten.
Die Saison 2012/13
Zunächst deutete vieles auf einen klassischen Fehlstart hin: Im Pokal gab es das Ausscheiden schon in der zweiten Runde, die Gruppe der Europa League schien bereits verloren und auch in der Bundesliga kamen die Fohlen nicht recht in Gang. Das änderte sich allerdings im Herbst, als Favre die Mannschaft auf ein hohes Niveau heben und ihr Potenzial halbwegs ausschöpfen konnte.
Seitdem läuft es: Die internationale Gruppenphase wurde überstanden und in der Bundesliga zumindest der enge Kontakt zu den oberen Plätzen hergestellt. Zwar verläuft die Saison nicht so reibungslos wie im letzten Jahr. Aber die junge Mannschaft der Borussia sollte mit etwas Glück auch künftig europäisch vertreten sein.
Hannover 96 - Gründungsjahr und besondere Erfolge
Einst als etwas trister Verein der niedersächsischen Provinz verschrien, kämpfte sich Hannover 96 in den letzten Jahren in das obere Drittel der Bundesliga vor. Der Verein blieb dabei aber nicht vor Rückschlägen gefeit. Ein ganz besonders schweres Schicksal ereilte ihn im Herbst 2009.
Geschichte und Geschichten
Der am 12. April 1896 aus der Taufe gehobene Club errang noch vor der Gründung der Bundesliga zwei Meistertitel. 1938 und 1954 markieren somit die sportlich stärksten Jahre. Doch obwohl man auch in den nachfolgenden Dekaden einen gehobenen Fußball spielte, stürzte der Verein in den späten 80er und frühen 90er Jahren gnadenlos ab.
Zwar konnte 1992 noch sensationell der DFB-Pokal geholt werden. Die 96er kamen aber über die 2. Liga nicht hinaus. Das änderte sich erst mit dem Einstieg von Martin Kind als Präsident mit Konzepten und Ideen. Er führte den Verein aus dem Tränental zurück ins Oberhaus.
Nach eher mäßigen Spielzeiten folgte im November 2009 mit dem Freitod von Torwart Robert Enke die schwärzeste Stunde der Clubhistorie.
Erst langsam befreite sich das Team davon, kämpfte sich bis in das internationale Geschäft vor und überzeugt seither mit ansehnlichem Fußball.
Die personelle Situation
Die Transferpolitik der Niedersachsen gehört seit Jahren zu den Erfolgsgeschichten der Bundesliga. Nur wenige Vereine schaffen es, ihr Geld derart sinnvoll zu investieren. Auch vor der Saison gelang ein weiterer Coup: Für gerade einmal 750.000 Euro wurde mit Szabolcs Huszti ein ehemaliger 96-Spieler verpflichtet, den es zwischenzeitlich nach St. Petersburg verschlagen hatte.
Der Ungar erweist sich aber als einer der besten Scorer der Liga. Auch die Verpflichtungen von Felipe und Hiroki Sakai entpuppten sich als Glücksgriffe. Die in der Abwehr durch den Verkauf von Emanuel Pogatetz entstandene Lücke ließ sich indes noch nicht schließen.
Die eigenen Ambitionen
Hannover stand vor einer schweren Spielzeit: So gelang zwar der erneute Einzug in das internationale Geschäft. Doch dieses Niveau gilt es zu halten. Der Kader dürfte mittlerweile ein Kostenniveau erreicht haben, bei dem die lukrativen Wettbewerbe zur Pflicht werden. Insofern verwunderte es nicht, dass die Verantwortlichen des Clubs die Ziele im Erreichen der Europa League sahen.
Aber insgeheim hoffte man auf mehr: Nach zwei erfolgreichen Jahren sollte vielleicht doch einmal das Niveau gesteigert werden, auch wenn die Championsleague noch immer etwas zu groß für die Niedersachsen sein dürfte. Kein anderer Verein bewies zuletzt indes derart gut, wie solide man an solchen Herausforderungen wachsen kann.
Die Saison 2012/13
Nach anfänglich gutem Start, der die 96er tatsächlich auf eine Championsleague-Platzierung hob, folgte der Einbruch. Die sieglosen Spiele mehrten sich. Dazu kam im Herbst eine wochenlange Debatte um die Vertragsverlängerung von Trainer Mirko Slomka. Dieser leistete am Ende zwar seine Unterschrift unter dem Kontrakt, doch schien das ewige Hin und Her die Substanz der Mannschaft anzugreifen.
Hannover präsentierte sich daher in den letzten Wochen vor der Winterpause nicht mehr wie ein Spitzenteam, sondern zeigte eher biederen Durchschnitt. Der Abstand zu den internationalen Rängen ist zwar relativ gering und sollte von einem guten Kader bewältigt werden können. Doch dafür muss Hannover so langsam einmal die Kurve bekommen und zurück in die Erfolgsspur finden.
Werder Bremen - Gründungsjahr und besondere Erfolge
Bereits in den letzten Jahren schien sich die große Ära Werder Bremens dem Ende zuzuneigen. Im Herbst 2012 kam dann jedoch der Paukenschlag, als Manager Klaus Allofs nach Wolfsburg wechselte und damit nach anderthalb Jahrzehnten sehr guter Arbeit ging.
Geschichte und Geschichten
Der am 4. Februar 1899 ins Leben gerufene Verein gilt als echtes Kind der Bundesliga: 1963 als Gründungsmitglied einbezogen, konnte schon 1965 die erste Meisterschaft gefeiert werden. Ihr folgten 1988, 1993 und 2004 drei weitere Titel. Im Pokalwettbewerb standen gleich sieben Triumphe zu Buche.
Eng verbunden sind die meisten von ihnen mit insgesamt drei Namen: Otto Rehhagel führte den Verein über lange Jahre als Coach durch alle Höhen und Tiefen. Das mit seinem Abgang geschaffene Vakuum konnte erst das Duo Klaus Allofs (Manager) und Thomas Schaaf (Trainer) mit Leben füllen.
Doch Werder stand immer auch für die Schattenseiten des Fußballs: In den 70er Jahren erlebte der Club von der Weser den ersten größeren Niedergang eines Bundesligavereins. Sogar die Existenz stand auf dem Spiel, konnte mit norddeutscher Sachlichkeit aber bewahrt werden.
Die personelle Situation
Bremen hatte sich in den letzten Spielzeiten nicht mehr so erfolgreich präsentiert, wie das im Verein gewünscht wurde. Zur aktuellen Saison erfolgte somit ein personeller Schnitt, bei dem insbesondere die Abgänge von Marko Marin, Tim Wiese, Claudio Pizarro oder Naldo verkraftet werden mussten.
Neuzugänge wie Eljero Elia, Kevin De Bruyne oder Nils Petersen deuten den neuen Weg des Clubs an: Preiswert und möglichst talentiert sollen die Spieler künftig sein. Ein Konzept, das in der Vergangenheit bereits aufging. Doch die langfristige Planung wurde spätestens mit Allofs' Abgang im Herbst 2012 torpediert. Er wechselte überraschend nach Wolfsburg und sprengte damit die erfolgreiche sportliche Führung.
Die eigenen Ambitionen
Nach einigen mäßigen Jahren und dem begonnenen Umbruch konnte das Ziel nur darin liegen, den Kader auf die nächste Stufe zu führen. Die Integration der neuen Spieler sowie die Etablierung eines Systems standen auf der Agenda. Tabellenplätze und Erfolge wurden nicht explizit angepeilt.
Doch auch Bremens wirtschaftliche Lage ist prekär, der Verein ist darauf angewiesen, möglichst schnell das internationale Geschäft zu erreichen. Dafür wurden Kicker verpflichtet, die grundsätzlich über dieses Niveau verfügen sollten. Aber zwischen dem Wunsch und der Realität klaffen Welten. Denn auch andere Vereine rüsten auf und verfügen gegenwärtig über Teams, die den europäischen Wettbewerb erreichen können. Bremen spielt daher durchaus mit dem Feuer.
Die Saison 2012/13
Zwar war die Punkteausbeute an den ersten Spieltagen durchwachsen, doch zeigte der Kader, wozu er fähig sein kann. Langsam stieg Werder in der Tabelle bis auf Platz 7 empor, hielt Kontakt zu den internationalen Plätzen und schien damit eine gute Basis für die Zukunft gefunden zu haben. Ab dem 13. Spieltag kam allerdings der Bruch: Lediglich ein Sieg aus fünf Partien wurde errungen, zuletzt gab es zum Beginn der Rückrunde sogar ein desolates 0:5 gegen Dortmund. Werder stürzt in der Tabelle ab.
Auf Platz 12 stehend ist die Differenz zu den oberen Plätzen aber noch nicht allzu groß angewachsen. Bekommen die Verantwortlichen das Ruder herumgerissen, kann die Saison ein versöhnliches Ende nehmen. Eine Platzierung um den zehnten Platz herum gilt aber als wahrscheinlich.
SC Freiburg - Gründungsjahr und besondere Erfolge
Eigentlich sah der SC Freiburg zur Winterpause der letzten Saison bereits wie ein sicherer Absteiger aus. Dem Trainerwechsel folgte jedoch eine ungeahnte Aufholjagd. Auch in der laufenden Spielzeit knüpfen die Breisgauer nahtlos an ihre kleine Sensation an und verblüffen die Liga mit faszinierendem Fußball.
Geschichte und Geschichten
Obwohl der SC erst sehr spät - nämlich in den 90er Jahren - eine bundesweite Bekanntheit erlangte, wurde er bereits am 30. Mai 1904 gegründet. Die Konkurrenz innerhalb des Vereins bestand aus der damals sehr populären Turnerriege, die stärker als die Fußballabteilung gefördert wurde. Dennoch setzten sich die Ballspieler in den 50er Jahren durch und kämpften sich Liga um Liga nach oben.
Mit dem kongenialen Duo Achim Stocker (Präsident) und Volker Finke (Trainer und Manager in Personalunion) gelangten die Freiburger in die Bundesliga und 1995/96 sogar in den UEFA-Cup. Die wirtschaftliche Stärke war jedoch gering: Mehrfach stieg der Club ab, kam zurück und erlebt nun mit Trainer Christian Streich einen zweiten Frühling.
Die personelle Situation
Die wichtigste Personalentscheidung gelang den Breisgauern bereits in der letztjährigen Winterpause, als sie das Traineramt an Streich übergaben. Er hatte einen guten Draht zu jenen Spielern, auf die der Verein aufgrund geringer finanzieller Möglichkeiten setzen muss. Das macht sich an den Ergebnissen bemerkbar.
Streich verstärkte die Mannschaft zur neuen Spielzeit preiswert, aber effizient. Mit Max Kruse aus St. Pauli hat er ein wahres Offensivjuwel entdeckt. Aber auch Christian Günter sowie Ezequiel Calvente überraschen mit starken Leistungen. Die Transferpolitik des SC geht somit vollends auf - zudem liegt darin der Beweis, dass gute Spieler nicht immer teuer sein müssen.
Die eigenen Ambitionen
Mit baden-württembergischer Bescheidenheit war den Verantwortlichen vor der Saison kein klares Saisonziel zu entnehmen. So äußerten sie zwar den Wunsch, die Liga zu halten. Bereits die vorherige Halbserie zeigte indes, wozu der Verein unter optimaler Nutzung aller Möglichkeiten fähig ist. Das könnte in einer perfekt laufenden Spielzeit durchaus die Teilnahme am internationalen Geschäft sein.
Um diese Bestätigung drückte man sich allerdings in Freiburg - verständlich, denn solche Träume würden nur den Druck auf den Trainer und die sehr junge Mannschaft erhöhen. Es darf aber davon ausgegangen werden, dass ein einstelliger Tabellenplatz schon eine realistische Option für die Freiburger ist und als solche natürlich auch angepeilt wird. Wobei stets auch der Eindruck mitschwingt, dass Punkte und Platzierungen für Trainer Streich ohnehin keine Priorität besitzen.
Die Saison 2012/13
Und wieder einmal überrascht der Club seine Kritiker. Nach durchwachsenem Saisonstart fand das Team ab dem zehnten Spieltag die Konstanz wieder: Lediglich eine Niederlage aus den restlichen Partien bis zur Winterpause stand zu Buche. Und diese setzte es wenig aufsehenerregend gegen Bayern München.
Das eifrige Punktesammeln lohnte sich: Bis auf Platz 6 hat sich die Mannschaft vorgekämpft und besitzt dort nun Tuchfühlung zu allen internationalen Rängen. Jedoch ist die obere Tabellenhälfte sehr eng beisammen. Ein Emporklettern ist ebenso wahrscheinlich wie ein Abrutschen.
Dennoch sollte der SC Freiburg am Ende der Spielzeit einen sehr guten siebten bis neunten Platz belegen. Mit etwas Glück wird es ein wenig mehr und somit die erneute Qualifikation für Europa.
Fortuna Düsseldorf - Gründungsjahr und besondere Erfolge
Lange Zeit war sie von der Bildfläche der Bundesliga verschwunden. Nach rund 15 turbulenten Jahren stieg die Fortuna aus Düsseldorf kürzlich aber doch wieder in das Oberhaus auf. Und sie ist gekommen, um zu bleiben. Eine langfristige Etablierung in der Erstklassigkeit soll gelingen.
Geschichte und Geschichten
Die Vereinsvitrinen mögen nicht reich gefüllt sein. Und doch zählt die am 5. Mai 1895 gegründete Fortuna zu den bekanntesten Vereinen Deutschlands. Eine Meisterschaft aus dem Jahr 1933 sowie zwei Pokalsiege von 1979 und 1980 stehen zu Buche. Nicht viel - aber mehr, als andere Klubs vorweisen können. Dennoch wurde in den 90er Jahren das unrühmliche Ende eingeleitet: Dem Bundesligaabstieg folgte ein Absturz bis in die Oberliga.
Die Fortuna stand allerdings auf, suchte sich regionale Partner wie die Musikband "Die Toten Hosen" und gründete ein eigenes Image. Mit Erfolg, so gelang die Rückkehr in den Profisport und im Jahre 2012 der Aufstieg in die Bundesliga. Natürlich nicht ohne Skandal: Dem Jubel ging das umstrittene Relegationsspiel gegen Berlin voraus, bei dem Tausende Fans vor Abpfiff den Rasen stürmten.
Die personelle Situation
Da der Aufstieg erst in letzter Sekunde gelang, wusste die sportliche Führung um die Schwere der Aufgabe, die Fortuna in der ersten Liga zu halten. Sie verstärkte den Kader etwa mit Andriy Voronin, Robert Tesche oder Tobias Levels durchaus prominent. Doch war man auch gezwungen, einige der Aufstiegshelden ziehen zu lassen. Die Mannschaft musste somit neu formiert werden, sich dem System des Trainers anschließen und ihre Befähigung unter Beweis stellen, bundesligatauglich zu sein.
Rund zweieinhalb Millionen Euro investierte der Verein in die Neuzugänge - nicht eben wenig für die Fortuna, die vor wenigen Jahren am sportlichen und wirtschaftlichen Abgrund stand.
Die eigenen Ambitionen
Nichts außer dem Klassenerhalt gaben die Verantwortlichen als Ziel aus. Selbst dieser Wunsch schien recht hochgegriffen, war doch über die Sommerpause hinweg nicht klar, wie schnell sich die neuen Spieler integrieren würden. Zudem spielte die Fortuna zuletzt in der 2. Liga zwar effektiv, aber nicht unbedingt schön oder sogar modern. Da kam es schon zu Zweifeln, ob der Aufstieg zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt sinnvoll ist.
Aber mit dem Verbleib in der ersten Liga könnte ebenso ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Konsolidierung genommen werden. Denn noch immer gilt es, die Schatten der letzten Jahre verschwinden zu lassen. Eine Mammutaufgabe. Ebenso wie der Klassenerhalt.
Die Saison 2012/13
Die Fortuna überraschte indes alle Kritiker: Zwar eilte sie nicht von Sieg zu Sieg, doch verlor sie erstmalig am siebten Spieltag der Saison. Nur eine Woche zuvor hatte man sich das erste Gegentor eingefangen - ein Bestwert, von dem viele Aufsteiger nur träumen können. Der Verlauf der Spielzeit wandelte sich allerdings in das Gegenteil um: Immer häufiger ging Düsseldorf als Verlierer vom Platz, konnte sich im Spätherbst aber sportlich stabilisieren und im Pokal sogar Borussia Mönchengladbach bezwingen.
In der Tabelle besitzen die Rheinländer noch immer acht Punkte Vorsprung vor dem Relegationsplatz. Zwar ist ein Abrutschen denkbar, die Mannschaft aber doch so beständig, dass dieses Szenario nicht eintreten sollte. Die Fortuna hält auf einem zweistelligen Tabellenplatz die Liga.
TSG 1899 Hoffenheim - Gründungsjahr und besondere Erfolge
Nicht jedem Fußballfan ist die Erstligazugehörigkeit der TSG Hoffenheim sonderlich willkommen. Doch die sportliche Qualität der Mannschaft taugt eher für höhere Ziele. Die aktuelle Saison will jedoch gar nicht nach dem Geschmack der Verantwortlichen laufen.
Geschichte und Geschichten
Bereits im Jahre 1899 wurden jene Vereine ins Leben gerufen, aus denen später die TSG gegründet wurde. So schlossen sich mehrere Clubs bis in die 1950er Jahre zusammen. Sie kamen aus Hoffenheim selbst sowie der Region Main-Neckar. Bis zum Jahr 1989, als der Entschluss des Mäzens Dietmar Hopp reifte, den Club zu fördern, spielte die TSG aber lediglich unterklassig.
Mit dem finanziellen Einsatz jedoch wurde Liga um Liga genommen, ein modernes Stadion errichtet und eine konkurrenzfähige Mannschaft zusammengestellt. 2008 gelang der Aufstieg in die 1. Liga. Schnell reifte unter Trainer Ralf Rangnick der Traum von glanzvollen Europacupspielen - mit der Demission des Coachs rutschte die TSG jedoch erheblich ab und kann an ehemalige Erfolge nicht mehr anknüpfen.
Die personelle Situation
Der zur Rückrunde der letzten Saison geholte Trainer Markus Babbel regte einen Umbau der Mannschaft an. Säulen des Teams wurden verkauft, der Gewinn sofort reinvestiert. So stieß mit Nationalkeeper Tim Wiese und Stürmer Eren Derdiyok sogar einige Prominenz zum Kader. Plötzlich gelang es sogar, ein heiß umworbenes Juwel der zweiten Mannschaft Real Madrids zu verpflichten: Auch Joselu schloss sich der TSG an.
Doch die Euphorie ist verflogen. Babbel musste seinen Posten nach der sportlichen Talfahrt der Hinrunde räumen. Er wurde durch den ehemaligen Trainer Kaiserslauterns ersetzt: Mit Marco Kurz schwingt nun ein Coach das Zepter, der sich im Abstiegskampf auskennt und der weiß, welche Tugenden jetzt im Vordergrund stehen müssen.
Die eigenen Ambitionen
Vielleicht nicht von der Meisterschaft, so aber doch vom Einzug in das internationale Geschäft haben in Hoffenheim einige Verantwortliche geträumt. Der Kader wurde teuer zusammengestellt, mit Babbel schien es einen gewieften Taktikfuchs an die Seitenlinie der TSG verschlagen zu haben. Warum also mit den hohen Zielen hinter dem Berg halten? Auch Keeper Tim Wiese sprach wiederholt von dem Wunsch, die Bälle künftig auf europäischer Bühne parieren zu dürfen und so weiterhin für die Nationalmannschaft interessant zu bleiben.
Der gesamte Kader wurde auf ein Niveau gehoben, das ein solches Ziel auch erreichen konnte. Aber der Fußball würde uns nicht stets neue Spannung bescheren, wenn er berechenbar wäre. Die Planungen in Hoffenheim gingen nämlich nicht auf.
Die Saison 2012/13
Die verkorkste Spielzeit begann bereits im Pokal, als ein blamables 0:4 bei einem Berliner Regionalligisten die deutlichen Mängel des Teams schonungslos preisgab. In der Bundesliga sah es nicht anders aus: drei Niederlagen zum Start der Saison, ein kurzes Aufbäumen und anschließend sechs Niederlagen bis zum Ende der Hinrunde.
Babbel war nicht mehr zu halten, die rettenden Tabellenplätze gerieten immer weiter aus dem Blickfeld und mittlerweile muss man sich bereits fragen, wie Hoffenheim den Klassenerhalt denn eigentlich schaffen will. Die acht Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz benötigen schon ein kleines Wunder.
Vermutlich wird sich die TSG somit in die Relegation retten und dort gegen den Tabellendritten der 2. Liga antreten müssen. Der Klassenerhalt könnte damit noch gelingen.
1. FC Nürnberg - Gründungsjahr und besondere Erfolge
Alleine von der Tradition kann sich ein Verein mit großem Namen nichts kaufen. Das muss auch der 1. FC Nürnberg anerkennen: Die Franken spielen seit Jahren gegen den Abstieg und hoffen dennoch immer wieder, den Schlüssel zum Erfolg zu finden.
Geschichte und Geschichten
Der am 4. Mai 1900 aus der Taufe gehobene Klub gehört zu den größten und erfolgreichsten Vereinen des deutschen Fußballs. Insgesamt neun Meisterschaften - acht davon vor der Gründung der Bundesliga - wurden errungen. Auch an Pokalsiegen fehlte es nicht: Gleich vier Mal konnte der Cup in die Vitrinen am Vereinsheim gestellt werden. Letztmalig übrigens im Jahre 2007.
International sieht es dagegen bescheiden aus: Lediglich ein Halbfinale im Europapokal der Pokalsieger 1962/63 wurde erreicht. Aber den Reiz der Nürnberger schmälerte dieser Umstand nicht. Die Spiele gegen Bayern München gelten noch immer als hart umkämpftes Derby. Allzu oft kam es in den letzten beiden Jahrzehnten dazu allerdings nicht. So war der FCN mehrfach in die 2. Liga abgestiegen.
Die personelle Situation
Zuletzt befanden sich die Nürnberger wiederholt im Umbruch: Junge Talente verließen die Mannschaft, Leihspieler mussten an ihre Clubs zurückgegeben werden. Wie soll da etwas Großes und vor allem Intaktes entstehen? Mit minimalem finanziellen Einsatz holten die Nürnberger vor der Saison jedoch mit Timo Gebhard und Hiroshi Kyotake zwei vielversprechende Akteure für das Mittelfeld zu sich.
Ob sie und die weiteren Neuzugänge jedoch die Lücken schließen können, die die Abgänge von Philipp Wollscheid, Jens Hegeler oder Daniel Didavi hinterlassen haben, bleibt zweifelhaft.
Beinahe unmöglich indes ist es, den in der Winterpause nach Wolfsburg gewechselten Trainer Dieter Hecking zu ersetzen. Der Klub büßt damit erheblich an Qualität ein und muss einmal mehr beweisen, bei der Sichtung junger Spieler ein gutes Auge zu besitzen.
Die eigenen Ambitionen
Mit dem bloßen Klassenerhalt tat man sich in Nürnberg vor der Saison etwas schwer. Warum auch nicht, immerhin schien sich der Verein im Mittelfeld der Liga etabliert zu haben und Tuchfühlung zu den internationalen Plätzen zu erlangen. Kurzum, die Träume wuchsen ein wenig an, wenn auch niemand öffentlich zugeben mochte, künftig um die Ränge im Europacup spielen zu wollen.
Allerdings taten die Franken für derart ambitionierte Ziele auf dem Transfermarkt dann doch zu wenig. Unter dem Strich bleibt somit nur der Klassenerhalt, auch wenn das vermutlich nicht jeder Vereinsangehörige wahrhaben will.
Die Saison 2012/13
Nürnberg sammelt zwar fleißig seine Punkte, befindet sich rein tabellarisch aber dennoch nur knapp über dem Relegationsplatz. Allerdings können sich die Franken eines Polsters von acht Zählern Vorsprung erfreuen, das gewiss nicht allzu schnell schrumpfen dürfte. Falls doch, könnte es für den neu zusammengestellten Trainerstab um Ex-Spieler Wiesinger schnell ungemütlich werden.
Gerade eingedenk der fehlenden Erfahrung müsste dann mit dem Schlimmsten gerechnet werden. Soweit ist die Lage aber noch lange nicht gediehen und gegenwärtig spricht auch nichts für ein weiteres Abrutschen in der Tabelle. Selbst zu den internationalen Plätzen beträgt der Rückstand nur sechs Punkte.
Aber auch dieses Extrem wird der Club nicht erreichen. Letztlich beendet er die Saison kurz unterhalb der Abstiegsregion und wird zur kommenden Saison einmal mehr den Schlüssel zum Erfolg suchen.
VfL Wolfsburg - Gründungsjahr und besondere Erfolge
In Wolfsburg sollte der nächste Schritt nach oben folgen. Vielleicht sogar ein Anknüpfen an die erfolgreiche Saison 2008/09, die mit der Meisterschaft gekrönt wurde. Doch es kam anders als erhofft und die Mannschaft fand sich im tristen Kampf um das sportliche Überleben wieder. Natürlich nicht, ohne personelle Konsequenzen zu ziehen.
Geschichte und Geschichten
Anders als stets angenommen war der VfL Wolfsburg nicht immer eine reine Betriebssportmannschaft der Volkswagenwerke. Am 12. September 1945 als allgemein öffentlicher Verein in Wolfsburg gegründet, wurden sämtliche Abteilungen des Klubs erst Monate später in den Konzern eingegliedert.
Erst in den 90er Jahren kam insbesondere den Fußballern jedoch eine erhöhte Aufmerksamkeit zu. Das Team hatte sich bis in die 2. Liga vorgekämpft, im DFB-Pokal 1995 sensationell das Finale erreicht und den Aufstieg in die Bundesliga 1997 geschafft. Plötzlich floss das Geld durch das VW-Werk, entstand eine ambitionierte Mannschaft und konnten auch namhafte Spieler angelockt werden.
Sie wurden 2009 von Trainer Felix Magath zum größten Erfolg der Vereinsgeschichte perfektioniert: Der VfL wurde Deutscher Meister.
Die personelle Situation
Es war der größte Paukenschlag der Saison: Nach anhaltendem Abrutschen in der Tabelle trennte sich Wolfsburg im Spätherbst 2012 von eben jenem Felix Magath. Er wurde ersetzt durch Klaus Allofs, der die Aufgaben in der sportlichen Führung übernahm. Die vakante Trainerstelle besetzte zudem in der Winterpause der aus Nürnberg abgeworbene Dieter Hecking.
Der Kader jedoch trägt noch Magaths Handschrift. Denn der Meistercoach hatte vor der Saison mit Naldo, Pogatetz, Dost und Pilar Spieler im Wert von rund 20 Millionen Euro geholt. Das Geld stammte hauptsächlich aus dem Verkauf von Stürmer Mandzukic, den es nach München zog. Allofs und Hecking stehen nun indes vor der Mammutaufgabe, das Team einmal mehr umzubauen.
Die eigenen Ambitionen
Der Einzug in das internationale Geschäft wurde angepeilt. Dieses Ziel äußerte Magath noch kurz vor seiner Entlassung. So war er überzeugt, mit einer ähnlich erfolgreichen Rückrunde wie in der Meisterschaftssaison 08/09 glänzen und die Mannschaft in Richtung der oberen Tabellenregionen führen zu können. Doch mit Magaths Demission kam der Bruch.
Allzu offensichtlich ist erkennbar, dass sich der VfL im Kampf gegen den Abstieg befindet. Das Ziel wurde daher korrigiert: Bloß nicht in die 2. Liga abrutschen. Insofern werden sie in Wolfsburg zufrieden sein, wenn dieses Schicksal nicht eintritt und die Saison einigermaßen erfolgreich beendet werden kann. Dennoch wird auch das den wirtschaftlichen Möglichkeiten des Klubs in keiner Weise gerecht.
Die Saison 2012/13
Wolfsburg fing sich zwischen dem zweiten und achten Spieltag eine Serie ohne Siege ein. Lediglich zwei Remis wurden geholt. Die Punkteausbeute war jedoch derart gering, dass sich alle Ambitionen in Luft auflösten und die Führung des Vereines erstmals an Magath zweifelte. Dieser wurde anschließend entlassen. Eine Besserung mit Interimscoach Köstner war nicht erkennbar.
Allofs und Hecking stehen somit vor einem Scherbenhaufen - und laufen immer Gefahr, doch noch einmal in akute Abstiegsnot zu geraten. Diese sollte dem VfL letztlich aber erspart bleiben, verfügt man doch über einen an sich starken Kader. Eine Platzierung in der Region des zehnten Tabellenplatzes erscheint somit als wahrscheinlichste Rettung einer anfänglich desaströsen Saison.
FC Augsburg - Gründungsjahr und besondere Erfolge
Es gibt Vereine, die prägten einst eine große Ära, spielten um Titel und lockten die besten Kicker ihrer Zeit zu sich - und dennoch verschwanden solche Klubs in den Niederungen des unterklassigen Fußballs. Der FC Augsburg ist diesen Weg gegangen, aber erfolgreich zurückgekehrt.
Geschichte und Geschichten
Als die Augsburger im Sommer 2012 sensationell den Klassenerhalt der ersten Liga bejubelten, da feierten sie gleichzeitig das 105-jährige Bestehen des Vereins. Für den am 8. August 1907 ins Leben gerufenen FC war es die erste absolvierte Saison im Oberhaus. Doch hatte die Mannschaft schon kurz nach ihrer Gründung von sich reden gemacht: Im sportlich ausgeprägten Süddeutschland der 1910er und 1920er Jahre spielte man gegen alle Teams, die Rang und Namen hatten.
Selbst kam man jedoch nie auf konstant hohes Niveau. So dümpelte Augsburg zumeist zwischen der Regional- und Bayernliga, konnte 1973 aber eine Sensation landen. Aus Italien kehrte der damalige Weltstar Helmut Haller zurück zu dem Verein, bei dem er einst groß wurde. Man stelle sich vergleichsweise vor, ein David Beckham oder ein Zinedine Zidane spielten heute in der Provinz.
Die personelle Situation
Wie der Mitaufsteiger Fürth, so musste auch Augsburg die sportliche Führung wechseln. Trainer Jos Luhukay und Manager Andreas Rettig gingen. Mit ihnen gingen aber auch jene zwei Personen, die dem Klub das nötige Konzept für die letztjährigen Erfolge gegeben hatten.
Die Veränderungen im Kader zur aktuellen Saison sehen daher ein wenig chaotisch aus. Zwar wurden mit Aristide Bancé, Jan Morávek und Andreas Ottl prominente Spieler für kleines Geld geholt. Sie alle haben zuletzt aber nicht mehr an jene Leistungen anknüpfen können, mit denen sie einst die große Bühne der Bundesliga betraten.
Die eigenen Ambitionen
Augsburg machte keinen Hehl daraus, dass alles andere als der Klassenerhalt einer Sensation gleichkäme. Doch ähnlich sah es im Sommer 2011 aus, als der FC erstmalig ins Oberhaus aufstieg, als deutlicher Außenseiter gehandelt wurde und am Ende der Spielzeit doch jubeln konnte. Aber lässt sich eine solche Überraschung wiederholen - zumal dann, wenn man nicht mehr unterschätzt wird?
Die Ambitionen der sportlichen Führung waren daher relativ niedrig. Mehr wäre eingedenk des geringen Etats auch nicht zu verantworten gewesen. Denn wer in Augsburg spielt, tut das gewiss nicht für das üppige Gehalt. Ein solches kann der Klub nämlich nicht zahlen.
Die Saison 2012/13
Die Spielzeit hatte kaum begonnen, da fand sich der FC bereits im Tabellenkeller wieder. Schlimmer noch: Dieser wurde bis zur Winterpause kein einziges Mal verlassen. Die Fakten sind ernüchternd. Erst zwei Siege - einer am siebten, der andere am 18. Spieltag - gelangen der Mannschaft. Und doch ist das rettende Ufer in Form des Relegationsplatzes lediglich einen Punkt entfernt und somit in Reichweite.
Dort lauert allerdings die TSG aus Hoffenheim und somit ein Gegner, der zumindest personell deutlich überlegen scheint. Ganz zu schweigen davon, dass dem direkten Klassenerhalt bereits eine Sensation vorausgehen müsste. Für Augsburg kann daher nur das Erreichen des Relegationsplatzes im Fokus stehen.
Selbst dieses Ziel scheint gegenwärtig aber zu ambitioniert und für den Verein, der sich auf harte Zweitligazeiten einrichten muss, nicht möglich.
SpVgg Greuther Fürth - Gründungsjahr und besondere Erfolge
Großer Jubel entbrandete, als im Sommer in Fürth der Aufstieg gefeiert wurde. Erstmals in der Vereinsgeschichte erlangten die Greuther den Zugang zur Bundesliga. Doch damit wuchs auch die Verpflichtung, nicht vorhandene Gelder in den Kader zu investieren, um halbwegs konkurrenzfähig zu bleiben.
Geschichte und Geschichten
Nicht immer war die sportliche Situation derart trostlos. Der am 23. September 1903 gegründete Klub gehörte bis in die 20er Jahre hinein zu den sportlichen Aushängeschildern der Nation. Gleich drei Meisterschaften wurden gefeiert. Diese datieren jedoch aus den Jahren 1914, 1926 sowie 1929 und sind dementsprechend mittlerweile leicht angestaubt.
Weitere Ehrungen fehlen in der Vereinsvitrine. Bestenfalls ein Halbfinale im DFB-Pokal während der letzten Saison lässt sich finden. Jedoch waren die Fürther auch nie in große Skandale verwickelt.
Der Klub fristete vielmehr ein langjähriges Dasein in der zweiten Liga, schnupperte mehrfach am Aufstieg, konnte diesen aber erst zur aktuellen Spielzeit bewerkstelligen. Aber das Gewonnene scheint auch wieder einmal zu zerrinnen.
Die personelle Situation
Bereits vor der jetzigen Saison gab es unterschiedliche Ansichten zur sportlichen Ausrichtung. Mit Sportdirektor Azizi verließ der Vater der letzten Erfolge das Schiff. Trainer Mike Büskens war ebenfalls heiß umworben, verlängerte seinen Vertrag aber um ein Jahr. Das Team hingegen wurde umgebaut. Zwischen dem Sommer und dem Winter verließen gleich 17 Spieler den Verein. Unter ihnen mit Olivier Occéan auch jener Stürmer, der Fürth erst in die Bundesliga schoss.
Die Neuzugänge waren zwar ebenso zahlreich, aber wenig durchschlagskräftig. Büskens holte sich einige erfahrene Akteure in den Kader und zog junge Talente nach. Mit den rund vier Millionen Euro an gesamter Ablöse dürfte eine ligataugliche Mannschaft aber nicht aufzustellen sein.
Die eigenen Ambitionen
Aus der Not wollte Fürth eine Tugend machen: Nichts anderes als der Klassenerhalt stand im Vordergrund. Dass dieser nicht über die Schönheit des Spiels zu erreichen sei, sondern nur über Einsatz, Leidenschaft und Willen zu bewältigen ist, war Büskens stets klar. Von großen Träumen hält er daher nichts.
Bestenfalls im Pokal sollte mit etwas Losglück ein Einzug in die sportlich wie wirtschaftlich lukrativen Spielrunden gelingen. Hier könnten jene Gelder lauern, die die Greuther zur Verstärkung des Kaders dringend benötigen.
Weitere Aussichten zeigten sich dagegen nicht: Fürth muss jeden Cent zweimal umdrehen und ist dazu gezwungen, häufig zu improvisieren. Keine gute Basis also für den Klassenerhalt - doch Meckern wäre nicht die Mentalität von Büskens: Er packt lieber an.
Die Saison 2012/13
Man kommt nicht umhin, der Mannschaft den Willen zuzusprechen. Die Spieler kämpfen und laufen, um das Saisonziel zu erreichen. Lediglich die Punkte fehlen bislang. Doch je mehr sich die Saison dem Ende zuneigt, desto klarer wird das Fazit: Greuther Fürth ist derzeit nicht erstligatauglich.
Der Verein tut somit gut daran, in der Winterpause kein größeres finanzielles Wagnis einzugehen und den Klassenerhalt durch spektakuläre Transfers erkaufen zu wollen.
Den Abstieg würde der Club selbst dann vermutlich nicht mehr abwenden können, ist das rettende Ufer des Relegationsplatzes doch schon zu weit entschwunden. Die Differenz zum ersten Nichtabstiegsplatz beträgt mit 12 Zählern zudem schon einen Wert, der sich bestenfalls mit einem Wunder korrigieren ließe.
- Enzyklopädie der europäischen Fußballvereine. Die Erstliga-Mannschaften Europas seit 1885, Agon, 2000, ISBN 3897841630
- Top Clubs Fußball, Copress, 2003, ISBN 3767908271
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