Fußballtore und Torwände - Merkmale, Unterschiede und Nutzungsmöglichkeiten

Zum Fußballspiel bzw. Training gehören Fußballtor sowie Torwand dazu. Letztere dient dem Training der Geschicklichkeit und besteht aus einer senkrechten Wand mit zwei Löchern, durch die der Fußball geschossen werden muss. Fußballtore stehen in zweifacher Ausführung auf jedem Fußballfeld - wer ein Tor erzielt, hat den Fußball in das gleichnamige Element befördert. Informieren Sie sich über die Merkmale, Unterschiede und Nutzungsmöglichkeiten von Fußballtor und Torwand.

Von Kathrin Schramm

Fußballtore - Merkmale und Einsatzgebiete

Besonders wichtig für den Fußballsport ist das Tor. Der Begriff "Tor" bezeichnet dabei einerseits den Treffer an sich, durch den die Punkte einer Mannschaft im Spiel erzielt werden, als auch den Torbogen selbst, in den der zum Treffer führende Schuss erfolgen muss. Im offiziellen Spielbetrieb ist das Tor in vielerlei Hinsicht genormt.

Das Tor jeder Mannschaft gilt als ein Element des Spielfelds und nimmt dort eine genau definierte Position ein. So muss das Tor genau in der Mitte der eigenen Torauslinie stehen.

Es besteht aus zwei senkrechten Pfosten und einer Querlatte. Die beiden senkrechten Pfosten stehen im identischen Abstand zu den jeweiligen Eckfahnen.

Festgelegte Maße der Tore

Nach Definition der FIFA, dem Weltfußballverband, wird der Abstand der Pfosten von deren Innenkante abgemessen und beträgt exakt 7,32 Meter. Die Querlatte liegt in einer Höhe von 2,44 Metern auf den Pfosten auf, wobei ebenfalls von der Unterkante ab gemessen wird. Die Maße wurden aus den ursprünglichen Angaben von 8 Feet mal 8 Yards errechnet.

Auch die Breite der Pfosten und der Querlatte ist genormt, so darf sie nur maximal 12 cm betragen. Pfosten und Querlatte müssen dasselbe Format besitzen.

Fußball im Netz des Fußballtors unter blauem Himmel
Fußball im Netz des Fußballtors unter blauem Himmel

Lackierung

In den meisten Fällen und bei offiziellen Spielen besteht das Tor aus silberfarbenem Metall, das mit einem Klarlack lackiert ist. Das Tor ist also silberfarben, jedoch matt, so dass es die Sonne nicht reflektiert und die Spieler nicht blendet.

Für den Trainings- und Breitensport sind auch weiß lackierte Tore zulässig. Bei der Art der verwendeten Lacke wird in den letzten Jahren verstärkt Wert auf umweltfreundliche und nachhaltige Produkte gelegt.

Befestigung der Netze

Die Netze werden

  • an den Pfosten
  • an der Querlatte und
  • am Boden

hinter dem Tor befestigt. Die Art der Abstützung ist variabel, einziges Kriterium ist, dass der Torwart ausreichend Platz im Tor findet und ihm der nötige Bewegungsspielraum zur Verfügung steht.

Outdoor- und Indoor-Tore

Fußball ist eine Sportart, die vorwiegend im Freien gespielt wird. Die Spiele der FIFA, aber auch nationale Austragungen höheren Ranges finden ausschließlich in Stadien und auf Fußballfeldern statt. Diese können zwar zum Teil überdacht sein, gelten jedoch als Freiluftareale.

Eine ganz eigene Domäne dagegen besetzt der Hallenfußball. Er ist als eigenständige Sportart anerkannt und folgt einem eigenen Regelwerk und speziellen Austragungsmodalitäten.

Die Wettbewerbe des Fußballs und des Hallenfußballs werden nicht miteinander vermischt. Im Freizeitbereich dagegen findet Fußball häufig in der Sporthalle statt, vor allem um den Sportlern im Winter auch Trainingsmöglichkeiten anbieten zu können.

Wettbewerbe werden hier jedoch meist nur auf Vereinsniveau ausgetragen. Je nach Art, Auslegung und Zielsetzung des jeweiligen Fußballspiels sind auch die Anforderungen an die Größe und Beschaffenheit der Tore unterschiedlich.

Ein Fußball liegt vor dem Tor auf dem Rasen und wird von einem Flutlicht angeleuchtet
Ein Fußball liegt vor dem Tor auf dem Rasen und wird von einem Flutlicht angeleuchtet

Anforderungen an die Tore für Outdoor-Spiele

Die offiziellen Spiele der FIFA finden im Freien statt. Hier muss das Tor in der Mitte der Toraus-Linie stehen und aus zwei senkrechten Pfosten bestehen. Diese müssen im identischen Abstand zu den Eckfahnen stehen und sind oben durch eine Querlatte verbunden.

Der Abstand zwischen den Innenkanten der Pfosten muss exakt 7,32 Meter betragen, die Querlatte liegt auf einer Höhe von 2,44 Metern auf. Gemessen wird jeweils ab der jeweiligen Innenkante.

Pfosten und Querlatte müssen aus identischem Material und mit identischen Maßen gearbeitet sein und dürfen maximal 12 cm breit sein. Auch die Torlinie muss diese Breite aufweisen.

Bei der Befestigung der Netze gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, sie müssen jedoch so angebracht sein, dass der Torwart genügend Bewegungsspielraum behält. Pfosten und Querlatte sind in silberfarbenem Metall gehalten und mit Klarlack lackiert, oder in weißer Farbe gekennzeichnet.

Anforderungen an die Tore für Indoor-Spiele

Für viele Spiele, die in der Halle stattfinden, werden identische Tore verwendet. Dies geschieht zum einen aus dem praktischen Grund, dass bereits vorhandenes Material in der Hallensaison einfach weiter verwendet werden kann. Ein anderer Aspekt ist, dass der Torwart sich an keine andere Größe seines Tores gewöhnen muss, was ihm möglicherweise in Außenspielen dann wieder zum Nachteil würde.

In vielen Hallen, die eigens für den Fußball errichtet wurden und saisonal unabhängig genutzt werden, besitzen die Tore jedoch auch ein kleineres Format, das dem verkleinerten Spielfeld angepasst ist. Im reinen Freizeit- und Spaßbetrieb sind ganz unterschiedliche Tormodelle, zum Teil auch Torwände oder zweidimensionale Aufbauten im Einsatz.

Tore für Kinder

Schon Vorschulkinder - vor allem Jungen, aber auch zunehmend mehr Mädchen - träumen heute bereits von einer großen Karriere als Fußballer oder haben einfach nur Spaß am Fußball und an der Bewegung. So haben Fußballvereine keine Nachwuchsprobleme, sondern sind immer gut besucht.

In altersgerechten Trainings wird auf die speziellen Fähigkeiten und Anforderungen der kleinsten Spieler eingegangen, so dass ihnen die Freude am Sport spielerisch vermittelt werden kann. Nach wie vor ist Fußball der beliebteste Sport überhaupt bei Kindern und Jugendlichen.

Besonders wichtig ist es, sowohl im Freizeitspiel als auch im vereinsinternen Training möglichst optimale Bedingungen für Kinder und Jugendliche herzustellen. Je besser sie für das Spiel ausgestattet sind, desto besser können sie es beherrschen und erlernen.

Nicht nur die Fähigkeiten von Kindern unterscheiden sich von denen von Erwachsenen, sondern auch ihre Körpergröße und sonstige körperliche Voraussetzungen. Auf das Fußballspiel bezogen bedeutet das, dass ein kleiner Nachwuchstorwart mit dem großen Tor eines erwachsenen Torwarts vermutlich heillos überfordert wäre.

Der Torraum ist für ihn weder in der Höhe noch in der Breite kontrollierbar. Deshalb ist es wichtig, geeignete Fußballtore für Kinder zu finden.

Die richtige Größe

Bei der Auswahl kann auf die unterschiedlichsten Kriterien Wert gelegt werden. Ein besonders wichtiges Auswahlkriterium jedoch ist die Größe. Tore für den Kinderspielbetrieb sind grundsätzlich kleiner als die Tore der Erwachsenen.

Ein gutes Tor lässt sich daran erkennen, dass die Dimensionen in ihren Proportionen eingehalten werden und das Tor nicht nur besonders flach oder besonders schmal ist. Werden die Proportionen bereits zu Anfang erlernt, so kann der Torwart ein besseres Gefühl für sie entwickeln.

Sicherheit

Ganz besonders wichtig im Kindersport ist auch die Sicherheit. Fußballtore sollten deshalb über eine hohe Qualität verfügen. Dazu gehört, dass sie sauber verarbeitet sind und das Material keine rauen Stellen oder überstehende Nähte aufweist, an denen Verletzungen entstehen können.

Prellungen und Blutergüsse entstehen jedoch auch bei einem Aufprall auf stumpfe und harte Gegenstände. Deshalb gibt es Tore mit einer speziellen dämpfenden Ummantelung, die über die untere Hälfte der Torpfosten gezogen werden kann. Sie schützt vor allem die ganz kleinen Spieler.

Spaßfaktor

Auch der Spaß sollte nicht zu kurz kommen. Kinder üben besonders gerne beim Schießen auf die Torwand oder auf sonstige ansprechend gestaltete Flächen, bei denen der Erfolg sehr schnell sichtbar wird.

Bei einer Anschaffung für den eigenen Garten sollte auch an die Verstaubarkeit des Tors gedacht werden. Manche Modelle lassen sich Platz sparend zusammenklappen.

Junge in rosa Torwarttrikot fischt einen Ball aus dem Winkel
Junge in rosa Torwarttrikot fischt einen Ball aus dem Winkel

Torwände - Merkmale und Einsatzgebiete

Torwände dienen dem Training von Präzisionsarbeit mit dem Fußball. Sie bestehen aus einer im Torrahmen gespannten Textilplane oder aus einer Holzwand mit einem Lattengestell.

Entstehung der ersten Torwand

Die Torwand ist keine Erfindung des ZDF-Sportstudios, sondern die eines ehemaligen Betriebsleiters der Dortmunder Westfalenhalle. Der im August 2011 verstorbene Heinrich Klein konstruierte sie in den 60er Jahren als Idee für einen jährlich stattfindenden Prominentenwettbewerb.

Die erste Torwand bestand aus einer Spanplatte mit 2 Löchern. Später erst erhielt sie Stabilität durch Aufhängungen zwischen den Torpfosten beziehungsweise durch Stützen an ihrer Rückseite. Eines der Löcher befand sich in der linken oberen Ecke, das andere in der rechten unteren.

Heutige Modelle

Diese Einteilung ist bis heute so geblieben. Auch an der Lochgröße von 55 Zentimetern hat sich bis dato nichts geändert, schließlich soll der Fußball bequem hindurch passen, ohne dass das Zielen zu einfach wird. Inzwischen stellt die Torwand für viele Begeisterte, nicht nur für Prominente, eine vortreffliche Herausforderung dar, ihre Geschicklichkeit unter Beweis zu stellen.

Aufbau

Eine Torwand besteht aus einer Span- oder Holzplatte, die etwa die Größe eines Fußballtores aufweist. An deren Rückseite befindet sich ein Lattengestell, das die Standfestigkeit gewährleistet. In der linken oberen Ecke und an der rechten unteren Ecke sind kreisförmige Löcher eingebracht, die etwas größer als ein Fußball sind.

In Abwandlung kann eine Torwand auch aus reißfestem Textilmaterial bestehen. Sie wird mittels Aufhängungen in das Originalfußballtor eingebracht. Vorteile der letzteren Variante sind ihre Flexibilität und aufgrund des geringen Gewichtes ihre gute Transportmöglichkeit.

Größen und Schussregeln

Ebenso wie bei Fußballtoren unterscheidet sich auch bei Torwänden die Größe. Torwände für Kinder sind kleiner, weil Kindern noch die notwendige Beinkraft fehlt, um das obere Loch einer normalen Torwand zu treffen.

Natürlich lässt sich die Entfernung für den Abschuss individuell festlegen, in der Regel wird aus 7 Metern Torabstand geschossen. Als ungeschriebene Regel gelten 6 Schussversuche, wobei jeweils 3 auf jedes Loch abgegeben werden. Wer keine 6 Treffer erzielt, sollte sich nicht ärgern, selbst den prominentesten Fußballern sind erst 5 Treffer geglückt.

Die perfekte Torwand für Kinder

Torwände werden nicht nur von erwachsenen Fußballspielern gern verwendet. Auch Kinder üben sich in ihrer Geschicklichkeit, wenn sie die "Großen" nachahmen. Bei der Auswahl einer Kindertorwand sollte man mit Bedacht vorgehen.

Torwände bestehen aus Span- oder Holzplatten, die mit einem Lattengestell verstärkt sind oder sie lassen sich in vorhandene Fußballtore einhängen. Natürlich sollte die Größe der Torwand dem Alter des Kindes angepasst sein.

  • Kindergartenkinder sind mit Abmessungen von etwa 150 mal 100 Zentimetern bestens beraten.
  • Bei größeren Kindern darf die Torwand gern um die 200 Zentimeter hoch und 150 Zentimeter breit sein.

Hochwertige Qualität für mehr Sicherheit

Die größte Rolle bei der Auswahl einer Torwand für Kinder spielt deren Stabilität. Das Angebot der Hersteller reicht von Spanplattentorwänden über Modelle aus Textilgewebe bis hin zu kompletten Toren, in die eine Torwand eingehängt wird. Letztere erzielen optisch einen guten Eindruck, müssen aber nicht unbedingt besser als einfache Holztorwände sein.

Bereits beim Aufbau können Materialien niederer Qualität auffallen. Die meist verwendeten Klicksysteme lassen sich bei minderwertigen Modellen nur schwer zusammenbringen, scharfgratige Ränder erhöhen die Verletzungsgefahr.

Ist das Tor zu leicht und lässt es sich nicht im Boden verankern, fällt es um, was wiederum ein Verletzungsrisiko für das Kind bedeutet. Wer ein Set aus Tor und Torwand wählt, sollte also auf eine hochwertige Verarbeitung und ausreichende Stabilität achten.

Textiltorwände

Wo bereits ein Fußballtor vorhanden ist, wird wahrscheinlich eine Textiltorwand zum Einsatz kommen. Das Gewebe sollte möglichst reißfest sein.

Außerdem sollte auf die Verarbeitung der Aufhängung geachtet werden. Reißende Nähte lassen die Torwand schnell zum Einsturz kommen. Ebenfalls im Lieferumfang enthalten sein dürften stabile Heringe, mit denen die Torwand im Boden verankert wird.

Holz- und Spanplattentorwände

Holz- oder Spanplattentorwände stellen eine gute Alternative dar, sofern die Platte nicht zu stark ausfällt. Ansonsten lässt sie sich nur schwer innerhalb des Gartens transportieren.

Natürlich sollte auch hier auf Qualität geachtet werden, Wand und Gestell müssen schließlich unterschiedlichen Witterungsbedingungen Stand halten. Die Torwände lassen sich auch im Nachhinein wetterfest imprägnieren und nach individuellem Geschmack farblich gestalten.

Selbst bauen - Bauanleitung für eine Torwand

Eine Torwand ist eine Wand aus Holz oder aus einer Textilplane, die mit zwei Löchern versehen ist. Sie stellt das Ziel für das Geschicklichkeitstraining beim Fußball dar. Eine Torwand lässt sich selbst herstellen.

Materialien

Als Materialien werden benötigt:

  • eine Holzplatte von 300 mal 200 Zentimetern
  • 4 Holzlatten mit den Maßen 5 mal 5 mal 200 Zentimeter
  • 2 Holzlatten mit den Maßen 5 mal 5 mal 150 Zentimeter
  • Holzschrauben
  • eine Schnur von 27,5 Zentimetern
  • Holzschutzmittel.

Als Werkzeug dienen

  • Zollstock
  • Zimmermannsbleistift
  • Stichsäge
  • Kreissäge
  • Flachpinsel und
  • Schleifpapier.

Bauanleitung

Platte und Löcher

Zunächst wird auf der Holzplatte die Fläche von 185 mal 270 Zentimeter ausgemessen und angezeichnet. Anschließend wird die Fläche zugesägt. Dies geschieht am einfachsten mit der Kreissäge.

In die Platte müssen 2 kreisförmige Löcher eingebracht werden, durch welche später der Ball geschossen wird. Hierzu wird zunächst der Mittelpunkt der Kreise festgelegt. Sowohl vom oberen Rand als auch vom linken Rand wird ein Abstand von 50 Zentimetern abgemessen und jeweils in einer Gerade angezeichnet.

Wichtig ist, dass beide Geraden in einem rechten Winkel zum jeweiligen Rand verlaufen. Deren Schnittpunkt ergibt den Mittelpunkt des ersten Kreises. Um den Schnittpunkt für den zweiten Kreis zu erhalten, werden vom unteren Rand 35 und vom rechten Rand 45 Zentimeter abgemessen.

Ausgehend von diesen Schnittpunkten werden die Löcher angezeichnet. Hierzu wird ein Ende der Schnur auf dem Mittelpunkt, das andere am Zimmermannsbleistift fixiert, mit welchem eine kreisförmige Bewegung ausgeführt wird.

Der Durchmesser der Löcher beträgt nun 55 Zentimeter. Das Aussägen erfolgt mit der Stichsäge. Anschließend werden die Ränder mit Schleifpapier geglättet.

Stützen

Damit die Platte steht, benötigt sie 2 Stützen. 2 Latten werden auf eine Länge von 185 Zentimeter gebracht und senkrecht auf der hinteren Platte montiert. 2 weitere Latten von 150 Zentimetern Länge, die einen rechten Winkel zu den senkrechten Latten bilden, dienen der Bodenverankerung.

Damit die Stütze standfest ist, erhält sie 2 Querlatten, die in einem 40-Grad-Winkel zwischen Bodenverankerungen und senkrechten Latten eingebracht werden. Abschließend erfolgt das Imprägnieren der Wand mittels Holzschutzfarbe.