Golfschläger - Merkmale, Arten und Auswahl
Mit dem Golfschläger wird beim Golf der Golfball geschlagen. Ein Golfbag kann mehrere Golfschläger gleichzeitig aufnehmen. Der Laie fragt sich, welche Unterschiede zwischen ihnen bestehen und ob das Umhertragen einer umfangreichen Golfausrüstung nicht eine reine Imagesache des Spielers ist. Doch auch, wenn Golfschläger sich auf den ersten Blick ähneln, gibt es Unterschiede. Lesen Sie über die Merkmale und Arten von Golfschlägern, und holen Sie sich Tipps zur Auswahl.
Golfschläger - Merkmale und Aufbau
Beim Golfschläger handelte sich um das Sportgerät beim Golf, mit dem der Ball vom Abschlag zum Loch befördert wird. Die Distanz und Flugkurven unterscheiden sich je nach Gelände, sodass entsprechend unterschiedliche Anforderungen an den Schläger gestellt werden.
Ein Golfschläger besteht aus drei Elementen: dem Schlägerkopf, dem Schaft und dem Griff. Außerdem gibt es noch ein Ferrule, das aber lediglich der Optik und Stabilität des Schlägers dient.
Der Schlägerkopf
Schlägerköpfe weisen Unterschiede in Abhängigkeit von der Bauform des Golfschlägers auf. Auch das Material wird durch die Art des Golfschlägers bestimmt. Ob mit Eisen oder Hölzern gespielt wird, entscheiden
- Untergrund
- Distanz und
- individuelle Vorlieben des Spielers.
An der Oberseite des Schlägerkopfes befindet sich ein Verbindungsstück für den Schaft, das so genannte Hosel. Mittels fester Klebstoffverbindung werden beide Teile zusammengefügt.
Damit eine bessere Haftung besteht, fehlt beim Graphitschaft die obere Lackschicht am Tip, also am dünneren Ende des Schaftes. Am Stahlschaft musste entsprechend die Chromschicht weichen.
Auf vielen Schlägerkopfflächen erkennbare Rillen werden als Grooves bezeichnet. Sie sorgen für einen besseren Spin und Ballkontakt. Bei einigen Schlägermodellen wird allerdings auf diese Grooves auch verzichtet.
Der Schaft
Der Schaft des Golfschlägers besteht aus Stahl oder aus Graphit und ist in Abhängigkeit vom Loft unterschiedlich lang. Jeder Spieler hat eigene Vorlieben, welches Material er bevorzugt. Stahl ist schwerer als Graphit, leitet aber Vibrationen besser weiter.
Viele Spieler ziehen hieraus Rückschlüsse auf die Qualität ihres Spieles. Andere bevorzugen den leichteren Schaft, weil dieser sich schneller auf Tempo bringen lässt, wodurch sich die Länge der Schläge erhöht.
Zwischen Schlägerkopf und Schaft wird ein Ferrule aufgeschoben. Es handelt sich dabei um eine Plastikhülse, welche die Übergänge zwischen beiden Teilen kaschiert. Es soll außerdem für mehr Stabilität des Graphitschaftes sorgen. Ob dies tatsächlich so ist, ist nicht eindeutig belegt.
Der Griff
Der Griff ist der obere Teil des Golfschlägers. Er besteht aus einem Gummi-Kunststoff-Gemisch, welches selbst bei nassem Wetter eine hohe Rutschfestigkeit garantiert.
Die Verbindung zwischen Schaft und Griff wird mittels doppelseitigem Klebeband und einem Lösungsmittel hergestellt, so lässt sich der Griff anhand von Griffmarkierungen individuell ausrichten. Erscheint der Griff zu schmal, kann er mit Isolierband umwickelt und so verstärkt werden.
Verschiedene Arten von Golfschlägern
Ein Golfplatz besitzt 18 Bahnen von unterschiedlicher Länge und Beschaffenheit. Jeder Schlag verlangt seinen eigenen Rhythmus.
Da ist es nicht verwunderlich, dass es unzählige Modelle von Golfschlägern geben muss, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Grundsätzlich werden drei Bauarten von Golfschlägern unterschieden: Hölzer, Eisen und Hybrid-Schläger.
Hölzer
Hölzer besitzen eine Schaftlänge zwischen 40 und 45 Zoll. Ihr Loft, also der Neigungswinkel der Schlagfläche, beträgt zwischen 6 und 22 Grad, die Schlagflächen selbst sind relativ groß. Besonders auffällig ist dies beim Driver, der vor allem zum Abschlag genutzt wird, bei welchem man den Ball aufteet.
Niedrigere Schlagflächen besitzen Fairwayhölzer, die aus diesem Grunde niedriger aufgeteet werden. Optimal geeignet sind sie für lange Schläge auf Par-4- oder Par-5-Bahnen.
Eisen
Eisen sind für kurze oder mittellange Schläge ideal. Sie besitzen geschmiedete oder gegossene Schlägerköpfe in Trapezform.
Die gegossenen stammen aus Serienproduktionen und sind entsprechend preiswerter. Die Schaftlänge von Eisen beträgt zwischen 35 und 40 Zoll, der Loft 15 bis 48 Grad.
Je nach Neigungswinkel lassen sich Eisen weiter unterteilen, sie werden entsprechend nummeriert. Während Eisen 1 kaum noch zur Anwendung kommen, benutzen Eisen 2 vor allem Armateure. Fortgeschrittene wählen unter Eisen 3 bis 9 aus.
Hybrid- und Rescue-Schläger
Hybrid- und Rescue-Schläger gibt es erst seit einigen Jahren. Sie können als Mix aus Hölzern und Eisen bezeichnet werden. Während die Bauform der des Holzes ähnelt, kommen die Maße von Schaft und Neigungswinkel eher denen von Eisen nahe.
Viele Spieler sagen ihnen eine leichtere Spielbarkeit nach. Man benutzt Hybrid-Schläger auf dem Fairway oder beim Semi-Rough.
Wedges
Wedges sind eine Sonderform von Eisen. Mit einer Schaftlänge von 34 bis 36 Zoll und einem Loft zwischen 48 und 62 Grad lassen sie sich besonders gut bei hohem Schwierigkeitsgrad, wie in Gräben oder in hohem Gras, einsetzen.
Ihre Genauigkeit macht sie sehr spielsicher. Ein Satz Wedges besteht mindestens aus zwei Schlägern, nämlich dem Pitching Wedge und dem Sand Wedge mit Lofts von 48 beziehungsweise 56 Grad. Des Weiteren gibt es
- Gap-Wedge
- Lob Wedge und
- Chipper.
Putter
Putter besitzen eine Schaftlänge zwischen 30 und 48 Zoll. Der Loft beträgt zwischen 0 und 4 Grad. Er besteht aus Metall, die Schlagfläche besitzt außerdem Kunststoffeinsätze. Ohne Putter gäbe es kein Golfspiel, denn der Putter locht den Ball ein.
Auswahlkriterien: Hinweise zum Golfschläger-Fitting
Man könnte meinen, dass lediglich die Länge des Schaftes über die Passgenauigkeit des Golfschlägers zum Spieler entscheidet. Doch es gibt noch mehr Faktoren, die vor dem Kauf eines Golfschlägers berücksichtigt werden müssen. Der Spieler führt ein Fitting durch.
Die Statik des Spielers
Beim statischen Fitting kommt es auf das richtige Ausmessen der Statik des Spielers an. Dazu zieht der Spieler Schuhe an, die er auf dem Platz benutzt und stellt sich aufrecht auf den Boden.
Der Abstand zwischen Boden und Handgelenk entscheidet über die Länge des Schlägers. In Fachgeschäften und im Internet lassen sich Tabellen einsehen, die Aufschluss über die entsprechenden Proportionen geben.
Dabei wird zwischen Damen und Herren unterschieden. Als Standardmaß wird bei den Damen von 81,5 Zentimetern +/- 2,5 Zentimeter ausgegangen, bei den Herren von 91,5 Zentimetern +/- 2,5 Zentimetern.
Die richtige Griffstärke
Die ideale Griffstärke des Golfschlägers lässt sich ebenfalls über eine Tabelle ermitteln. Dazu muss der Griff am Schläger montiert sein.
Die Länge zwischen Handgelenk und Fingerspitze entscheidet über die Stärke des Griffs, die etwa 5 Zentimeter unter der Griffkappe gemessen wird. Auch hier gibt es Standardmaße von 21,7 Millimeter Durchmesser bei den Damen und 22,8 Millimeter Durchmesser bei den Herren.
Bestimmung des Lie-Winkels
Mindestens in dem Maße, wie die körperlichen Gegebenheiten des Spielers über den richtigen Schläger entscheiden, kommt es auf seine Schwungtechnik an. Sie sagt etwas über den entsprechenden Lie-Winkel des Schlägers aus. Das ist der Winkel, in dem der Schaft am Schlägerkopf angebracht ist.
Um die exakte Position zu bestimmen, lässt sich eine Demobox benutzen, die im Fachhandel aufgestellt ist. Der Spieler schlägt mit einem Testschläger unterschiedliche Bälle, wobei auf der Unterseite des Schlagkopfes eine Schleifspur hinterlassen wird. Der Schläger wurde dafür mit Klebestreifen ausgestattet.
- Verbleibt die Schleifspur zu nah am Schaft, ist der Lie-Winkel zu steil.
- Verbleibt sie zu nah am äußeren Rand des Schlagkopfes, ist er zu flach.
- Ist sie mittig erkennbar, ist der Lie-Winkel optimal.
Die Ermittlung des Ballflugs
Es hat sich eine Methode des Ballflug-Fittings durchgesetzt, die am Computer analysiert wird. Über die Flugkurve entscheiden die Körpergröße des Spielers und die Schlagkopfgeschwindigkeit des Schlägers. Das abschließende Feintuning der Schlagtechnik gibt Auskunft darüber, welcher Schläger aus welchem Satz zum jeweiligen Spieler passt.
MOI-Fitting
Beim MOI-Fitting ermittelt man das Massenträgheitsmoment, welches am besten zum Golfer und seinem Schwung bzw. zu seiner Kraft passt. Zu diesem Zweck werden verschiedene Golfschläger getestet.
Verwendet werden unterschiedliche Schlägerlängen sowie Schaft- und Kopfgewichte. Zu den sonstigen Bestandteilen dieses Fittings zählen
- Griffgröße
- Lie-Winkel und
- Schaftflex.