Handballtore - Merkmale und Aufbau
Für das Handballspiel existieren verbindliche Spielregeln. Außerdem müssen die Spielfläche und die darauf markierten Feldlinien vorgegebenen Richtlinien entsprechen. Und auch für das Handballtor gelten vorgegebene Vorschriften, die sich aus der Anwendungsvorschrift DIN EN 749 ergeben. Informieren Sie sich über Merkmale und Aufbau eines Handballtores.
Handballtore - Generelle Merkmale
Beim Handballtor handelt es sich um ein Element beim Handball, welches in zweifacher Ausführung auf dem Spielfeld steht und in welches die gegnerische Mannschaft den Handball wirft, um Punkte zu erzielen. Der Sport kann sowohl drinnen als auch draußen gespielt werden.
Das Tor muss ein Netz aufweisen. Dessen Befestigung muss ein Verbleiben des Balles im Tor ermöglichen. Es ist auch möglich, hinter der Torlinie im Tor ein zweites Netz anzubringen.
Festgelegte Maße und Materialien
Das Deutsche Institut für Normung e.V. als nationale Normungsorganisation Deutschlands legt für Einzelsportgeräte und Gerätegruppen sowie deren eventuelle Befestigungen bestimmte Regeln fest, damit das Sportgerät sicherheitstechnische Anforderungen erfüllt und keine Gefahrenquelle darstellt. Für ein Handballtor gelten somit folgende statische und sicherheitstechnische Regeln: Handballtore besitzen eine Höhe von 2 Metern und eine Breite von 3 Metern. Ihr Rahmen trägt die Form eines Rechtecks.
Sowohl Torpfosten als auch Querlatte müssen aus demselben Material gefertigt sein. Möglich sind hier Aluminium oder Holz. Das Profil derselben soll eine Quadratform mit jeweiligen Kantenlängen von 8 Zentimetern aufweisen.
Befestigung
Die Befestigung freistehender Handballtore erfolgt am Boden mittels einzulassender Bodenhülsen beziehungsweise spezieller Bodenverankerungen. Bodenverankerungssätze mit entsprechenden Adapterstücken für die Verlängerung der Torpfosten erleichtern die Anbringung und machen ein Handballtor variabel. Wird es in der Halle nicht mehr benötigt, kann es schnell beiseite geräumt werden.
Die Bodenhülsen lassen sich in diesem Fall mit einem Bodenhülsendeckel sicher abdecken. Wandbefestigungen eignen sich, wenn das Platzangebot in der Halle eng bemessen ist.
Die Netze werden dann nicht an einem Hinterbau befestigt, sondern in den Eckbereichen und am unteren Rand mittels Haltestangen aufgehängt. Auch die Anbringung des Netzes durch kunststoffummantelte Ketten ist möglich.
Anstrich
Damit das Handballtor gut sichtbar ist, bedarf es eines Anstrichs mit 2 kontrastierenden Farben, die sich ebenfalls vom Spielfeldhintergrund gut sichtbar abheben. Die geläufigsten Farbgebungen sind Weiß und Schwarz beziehungsweise Weiß und Rot.
Beide auf dem Spielfeld befindlichen Tore benötigen dieselbe Farbgebung sowie ein Tornetz. Dieses ist ebenfalls sicher anzubringen und zwar so, dass der Ball beim Einwurf im Netz verbleibt.
Sicherheit
Hersteller und Händler von Handballtoren dürfen am Gerät ein GS-Prüfzeichen anbringen lassen. Dazu müssen die Tore von anerkannten Prüfstellen einer Bauartprüfung unterzogen worden sein.
Dieses Prüfzeichen soll dem Kunden Sicherheit bei der Auswahl des Tores geben, zumal er davon ausgehen darf, dass das Handballtor tatsächlich keine Sicherheitsrisiken aufweist. Bodenrahmen sind bei sicheren Handballtoren auf jeden Fall vollverschweißt, Netzbügel und Netzhalter aus unverrottbarem Material gefertigt.
Passende Handballtore für den Innenbereich
Handballtore gibt es für Kinder und für Erwachsene. Sie unterscheiden sich in ihrer Höhe. Doch auch das Einsatzgebiet des Handballtores entscheidet bei der Modellauswahl mit.
Hersteller unterscheiden bei Handballtoren unter anderem zwischen denen, die nur im Innenbereich verwendet werden und solchen, die für den Außenbereich gedacht sind. Diese müssen nämlich wetterfest sein.
Bewährt hat sich als Material Aluminium, es rostet nicht und quillt unter Einfluss von Regenwasser und Schnee nicht auf. Zudem lässt sich so ein Aluminiumtor im Gegensatz zu Stahl- oder Eisenpfosten relativ leicht bewegen, falls es einmal vom Platz geräumt werden muss.
Verschiedene Tormodelle
Auch für den Innenbereich sind Handballtore aus Aluminium geeignet. Sporthallen werden für die unterschiedlichsten Sportarten genutzt. Ist das Training beendet, werden die entsprechenden Sportgeräte beiseite geräumt, um für andere Sportarten Platz zu schaffen.
Auch Handballtore gehören zu den nicht ständig genutzten Sportgeräten. Allerdings handelt es sich bei ihnen um Großsportgeräte, die sich nicht so schnell wie ein Fußball oder ein Springseil weglegen lassen.
Trotzdem können einige Handballtore platzsparend aufbewahrt werden. Dann nämlich, wenn sie über einklappbare Netzbügel verfügen und über Netzhaken, die sich leicht vom Torrahmen entfernen lassen. Handelt es sich um Tore, die im Hallenboden mittels Bodenhülsen fest verankert sind, sollten die Bodenhülsen über entsprechende Abdeckungen verfügen, die sich aufsetzen lassen, wenn das Tor nicht benötigt wird.
Handballtore für Kinder
Sollen die Handballtore nur von Kindern genutzt werden, reichen die entsprechenden Kleinformate aus. Ein so genanntes Minitor für Kinder zwischen 6 und 9 Jahren besitzt lediglich die Maße 3 Meter mal 1,60 Meter.
Nun könnte man einwenden, es handele sich lediglich um 40 Zentimeter, die gegenüber einem normalen Handballtor an Platz eingespart werden. Doch immerhin sind 40 Zentimeter fast ein halber Meter, der für andere Sportgeräte genutzt werden kann. Werden die Tore allerdings von Kindern und Erwachsenen genutzt, empfiehlt sich eine Zusatzquerlatte, sie spart den Kauf weiterer Tore.
Aufblasbare Handballtore
Wer lediglich aus Spaß im Freizeitbereich ab und an Handball spielen möchte, kann ein Handballtor benutzen, das sich aufblasen lässt. Eigentlich sind diese Art Handballtore für den Strandbereich entwickelt worden.
Das reißfeste Material eignet sich aber auch für den Innenbereich. Im verpackten Zustand wiegt so ein Beach-Handballtor nicht einmal 30 Kilogramm.
Fakten und Zahlen zum Torraum beim Handball
Der Blick auf ein Handballfeld erinnert an geometrische Konstruktionen aus dem Mathematikunterricht, wie man sie aus der Schulzeit kennt. Und tatsächlich werden alle Feldlinien exakt nach dem Handballregelwerk berechnet und aufgezeichnet, sie erfüllen alle bestimmte Funktionen. Eine von ihnen ist die Torraumlinie.
Berechnung des Torraums
Der Torraum ist im Handballsport ein umkämpfter Bereich rund um das Tor. Erkennbar ist er an einer weißen Linie, die fast einen Halbkreis beschreibt, wobei diese wie folgt berechnet wird: An der jeweils inneren hinteren Ecke der Torpfosten wird ein Radius von sechs Metern gezogen, bis er auf eine Linie trifft, die sich parallel zur Torlinie im 6-Meter-Abstand befindet.
Der Raum zwischen dieser Linie und dem Tor nennt sich Torraum. Der Torraum kann als Schutzzone bezeichnet werden. Sie ist allein dem Torwart vorbehalten. Spieler der eigenen Mannschaft dürfen ihn ebenso wenig betreten wie die der gegnerischen.
Eine Ausnahme bilden im Ballbesitz befindliche gegnerische Spieler, wenn sie auf das Tor zielen. Allerdings muss der Ball dann ausschließlich im Luftraum gespielt werden. Das bedeutet, dass der Spieler der gegnerischen Mannschaft von der Torraumlinie abspringt und den Ball auf das Tor wirft.
Bevor er mit einem Bein wieder den Boden berührt, muss der Ball die Hand verlassen haben. Genauso sieht es aus, wenn der Ball an einen anderen Spieler abgegeben wird.
Torwartgrenzlinie
Eine besondere Bedeutung kommt der Torwartgrenzlinie zu, die sich innerhalb des Torraumes befindet. Sie ist genau vier Meter vor dem Tor geregelt und bezeichnet die Grenze, bis zu der der Torwart vordringen darf, wenn er einen Siebenmeter der gegnerischen Mannschaft abwehren will. Seine Chancen, das Tor zu vereiteln, sind dort weit größer, als wenn er sich hinter der Torlinie aufhalten würde.
Funktion
Nun stellt sich die Frage, weshalb es einen Torraum geben muss, wenn ihn kaum jemand betreten darf. Handball ist eine sehr schnelle Ballsportart, bei der es zu scharfen Ballwürfen und Abwehrbewegungen kommt.
Ohne einen gewissen Freiraum für den Torwart könnte dieser durch seine Abwehrbewegungen die Spieler verletzen und andererseits die Abwehrspieler der eigenen Mannschaft ihn, wenn sie die Angreifer vom Tor fernhalten wollen. Auch das Risiko der Verletzung durch den Ball wird bei größerer Distanz auf den Gegner minimiert.