Inline-Skating - Merkmale, Ausrüstung und Tipps zur richtigen Technik

Inline-Skater sieht man überall. Dabei handelt es sich beim Inline-Skating aber seit Langem nicht mehr um einen Sport für Kinder und Jugendliche. Das Skaten hat auch die älteren Generationen erreicht. Es stellt eine beliebte Freizeitbeschäftigung dar, und ist gut für die Gesundheit. Lesen Sie alles Wissenswerte über das Inline-Skating und holen Sie sich Tipps zur richtigen Ausrüstung.

Von Kathrin Schramm

Inline-Skating: Merkmale und Vorzüge

Beim Inline-Skating bewegt man sich mit speziellen einspurigen Rollschuhen, den so genannten Inline-Skates, fort. In der Regel übt man diesen Sport auf glatten Straßen aus.

Als das Inline-Skaten vor vielen Jahren aus Amerika nach Deutschland überschwappte, waren zunächst fast ausschließlich Kinder und Jugendliche von dieser neuen Funsportart angetan. Jahrelang lagen unter jedem zweiten Weihnachtsbaum ein paar Inline-Skates, doch in den letzten Jahren kamen immer mehr neue Funsportarten dazu, so dass die Jugendlichen nun auch andere Funsportgeräte ausprobieren.

Zu den weit über 10 Millionen deutschen Hobby-Skatern gesellen sich dafür immer mehr "ältere Semster". Statt Radtouren werden neuerdings Familienausflüge auf Inline-Skates gemacht und auch der Gesundheitsaspekt spielt eine Rolle.

Gut für die Gesundheit

Beim Skaten ist der gesamte Körper in Bewegung.

  • Das Mitschwingen der Arme löst leichte Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich.
  • Die gesamte Muskulatur wird bei regelmäßigem Skaten gestärkt und die Ausdauer gesteigert.
  • Und auch wenn man es nicht vermuten mag: Inline-Skaten schont die Gelenke.

Neben der körperlichen Gesundheit wirkt sich das Skaten aber auch auf die Seele und den Geist aus. Die enorme Konzentration auf die Strecke und Umgebung sorgt dafür, dass beim Skaten Stress abgebaut wird.

Inline Skater
Inline Skater

Disziplinen und Trendvarianten

Das Inline-Skating wird mittlerweile in unterschiedlichen Varianten ausgeführt. Zu diesen zählen beispielsweise

  • Rollkunstlauf: Prinzip wie beim Eiskunstlauf, nur auf Rollschuhen
  • Inlinehockey: statt mit Schlittschuhen auf dem Eis wird mit Inline-Skates gespielt
  • Inline-Speedskating: Rennen, bei denen man möglichst schnell über eine Ziellinie gefahren werden muss
  • Inline Alpin: es geht darum, möglichst schnell eine Straße mit gefälle bergab zu fahren und dabei Hindernisse zu umfahren
  • verschiedene Fitnessvarianten
  • Nordic Skating
  • Freestyle Slalom
  • Aggressive Inline
  • Inline-Basketbal
  • Inline-Fußball

Verletzungen vermeiden: wichtige Schutzausrüstung

Natürlich ist das Skaten nicht ganz ungefährlich; vor allem Stürze sind bei Anfängern fast vorprogrammiert. Doch mit der entsprechenden Schutzausrüstung stellen diese kein großes Hindernis mehr dar.

Helm

Das empfindlichste Körperteil des Menschen ist der Kopf. Deshalb sollte auch beim Inline-Skating ein geeigneter Helm getragen werden. Wie beim Skifahren, Snowboarden und Radfahren, so gehört der Schutzhelm inzwischen auch beim Inline-Skating schon zum guten Ton und hat sich fest etabliert.

Bei Wettkämpfen und im Rahmen von Stadtmarathons und offiziellen Inline-Skating Veranstaltungen ist er sogar schon vorgeschriebene Pflicht. Verwendet werden kann zum Inline-Skaten ein ganz normaler Fahrradhelm. Achten Sie jedoch bei der Anschaffung auf eine gewisse Qualität, kaufen Sie möglichst keine Billigware.

Schoner für Hände, Ellbogen und Knie

Frau sitzt im Sonnenlicht und zieht sich ihre grauen Inlineskates an
Frau sitzt im Sonnenlicht und zieht sich ihre grauen Inlineskates an

Harmlosere Stürze sind beim Inline-Skating keine Seltenheit. Schnell stolpert der Skater über eine Bodenwelle, eine Unebenheit oder einen auf der Fahrbahn liegenden Gegenstand. Rollsplit kann ebenso zu Stürzen führen wie eine zu schnelle Fahrweise.

Stürzt der Skater mitten in der Bewegung, so ist die Fallrichtung meistens nach vorne. Das bedeutet, Stürze werden mit den Händen abgefangen und enden nicht selten auf den Knien. Umso wichtiger ist es, dass Handflächen und Knie besonders gut geschützt werden.

Spezielle Handgelenkschoner polstern die Handflächen ab, stützen aber auch die Gelenke. Durch die Polsterung wird der Aufprall abgemildert, so dass die Gefahr von Handgelenksbrüchen abnimmt. Viel häufiger jedoch sind harmlose aber sehr schmerzhafte und langwierige Schürfwunden.

Auch sie können durch das Tragen von Handschonern vermieden werden. Dieselben Gelenkschoner sind auch für die Ellbogen zu empfehlen, da vor allem Stürze nach hinten oft auf dem Ellbogen enden. Für die Kniebereiche sind spezielle Knieschoner erhältlich.

Achten Sie auch beim Einkauf der Gelenkschoner auf eine gute Qualität - hier ist häufig oft das Füllmaterial entscheidend. Die meisten Hersteller bieten inzwischen ganze Sets an.

Sinnvolle Schutzausrüstung

  • Helm
  • Handgelenkschoner
  • Ellbogenschoner
  • Knieschoner

Entscheidend ist aber auch die Falltechnik. Daher ist es für Anfänger ratsam, einen Inline-Skate-Kurs zu belegen.

Dort werden Falltechniken und Bremstechniken intensiv gelehrt und zusätzlich Materialkunde betrieben. Angeboten werden diese Einsteigerkurse in fast jeder größeren Stadt, zum Beispiel von Fitnessstudios oder ansässigen Sportvereinen.

Kleines Mädchen mit Handgelenk- und Ellbogenschützern und Helm beim Inline Skating
Kleines Mädchen mit Handgelenk- und Ellbogenschützern und Helm beim Inline Skating

Tipps zur Fahrtechnik

Beim Inline-Skating wird der Schlittschuhschritt angewendet. Die Füße stehen etwas schräg in Fahrtrichtung; abwechselnd drückt man sich nun mit dem rechten und mit dem linken Fuß ab. Dabei gleitet der andere Fuß über den Boden.

Um Geschwindigkeit aufzubauen, führt man die ersten Schritte kraftvoll aus. Es folgen sanftere Gleitbewegungen. Hat man einmal die grundlegenden Bewegungen verinnerlicht, kann man mit der Zeit auch unterschiedliche Sprünge oder Stunts absolvieren. Nicht unbedingt leicht sind aber auch die Bremstechniken.

Mann beim Inline-Skating auf der Straße
Mann beim Inline-Skating auf der Straße

Die besten Bremstechniken für das sichere Anhalten

Beim Inline-Skating können sehr schnell sehr hohe Geschwindigkeiten erreicht werden. Umso wichtiger ist es, dass der Sportler sein Sportgerät gut beherrscht, und nicht über seinen Verhältnissen fährt.

Dazu gehören auch ein sicheres Bremsverhalten und ein Gespür für die eigene Geschwindigkeit. Diese wichtigen Grundlagen fürs Inline-Skating lassen sich in diversen Kursen für Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis erlernen. Worauf es im Wesentlichen ankommt, und welche Bremstechniken es gibt, das erfahren Sie hier.

  • Fersenbremse
  • T-Bremse
  • Schneepflugbremse
  • Halbmondbremse
  • Power Slide
  • Parallel Slide
Nahaufnahme Inline Skates auf Asphalt, blauer Himmel
Nahaufnahme Inline Skates auf Asphalt, blauer Himmel

Die Fersenbremse

An einem der beiden Inline Skates befindet sich im hinteren Teil ein Stopper. Dieser wird nun während der Fahrt so weit nach vorne geschoben, bis er den Boden berührt. Wichtig ist es, dabei das Körpergewicht nach hinten zu verlagern, sonst erfolgt ein Sturz nach vorne.

Die T-Bremse

Die T-Bremse wird aus der Schrittstellung heraus eingeleitet, dabei wird das Körpergewicht nach vorne verlagert. Der hintere Schuh wird t-förmig quergestellt und fest auf die Fahrbahn gedrückt. Die T-Bremse muss erst bei langsamer Fahrt geübt werden.

Die Schneepflugbremse

Wie bei einem Schneepflug beim Skifahren wird mit beiden Schuhen eine V-förmige Bremse gebildet, die nach hinten offen ist. Die Skates müssen dabei driften. Wichtig ist es deshalb, den Körperschwerpunkt hinter dem V zu halten. Häufig endet die Schneepflugbremse auf dem Gesäß.

Der Spin-Stop oder die Halbmondbremse

Eine sehr akrobatisch anmutende Bremsversion. Der Oberkörper wird verdreht, dabei setzt der hintere Skate entgegen die Fahrtrichtung auf.

Der Drehimpuls sorgt dafür, dass ein halbmondförmiger Bogen beschrieben wird, der den Skater zum Stillstand bringt. Nur für niedrige Geschwindigkeiten geeignet.

Der Powerslide

Wird ein kurzer Bremsweg benötigt, so ist der Powerslide eine sehr effektive Fahrtechnik. Jedoch ist er sehr schwierig auszuführen, da er in einer sehr extremen Kurvenlage gefahren wird, und der Kantendruck ganz exakt bemessen werden muss.

Ein Skate wird quer zur Fahrtrichtung angestellt, jedoch vor dem Körperschwerpunkt, der in dem Moment sehr tief liegen muss. Beim Rückwärtsrollen stabilisiert der hintere Skate die Schräglage. Zum Üben sollte man rutschigen oder nassen Untergrund wählen und auf jeden Fall eine komplette Schutzausrüstung tragen.

Der Hockey Stop oder Parallel Slide

Beim Vorwärtsfahren werden beide Skates plötzlich und ruckartig quer zur Fahrtrichtung gestellt. Wichtig ist es dabei, gut darauf zu achten, dass die Skates exakt parallel zum Stehen kommen. Diese Bremsmethode ist sehr effizient, wird jedoch nur von sicheren Fahrern beherrscht.

  • Christof Baur und Bernd Thurner 15-Minuten-Inline-Training für einen Superbody, Midena, 2002, ISBN 3310007774
  • Kuno Hottenrott und Martin Zülch Ausdauertrainer Inline-Skating, Rowohlt Tb., 1998, ISBN 3499194678
  • Tobias Hatje und Ulf Denecke Fit for Fun. Skate for Fun: Fitnesstraining auf Skates. Die besten Inlinetechniken. Optimale Ausrüstung, Südwest-Verlag, 2002, ISBN 3517065609
  • Beate Grimm und Achim Schmidt Handbuch für Inlineskating, Meyer & Meyer, 1999, ISBN 3891244940
  • Leo Janek Inline Skating. Alles, was läuft. Szene, Infos, Tips und Trends, Lübbe, 1997, ISBN 3404604407
  • Birgit Budelmann Inline Skating. Das Kultbuch, Econ Tb., 1996, ISBN 3612264036
  • Sebastian Baumgartner Inline-Skaten: Bremstechnik á Sicherheit, BLV Verlagsgesellschaft, 2000, ISBN 3405159539
  • Volker Nagel und Tobias Hatje Inline-Skating. Das Handbuch, Sportverlag, 2002, ISBN 3328007199
  • Martin Harjung und Atha Athanasiadis Inline-Skating. Fit und Fun auf acht Rollen, Ueberreuter, 1996, ISBN 3800024519
  • Georg Ladig und Frank Rüger Inlineskaten - aber richtig!: Alles über Technik, Training und Ausrüstung - Mit Nordic Blading, Blv Buchverlag, 2005, ISBN 3405167906

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