Spielfeld, Regeln und Ausrüstung beim Inlinehockey
Im Gegensatz zum Eishockey, bei dem die Spieler auf Schlittschuhen agieren, wird das Inlinehockey, auch Skaterhockey genannt, auf Inline-Skates gespielt. Diese Variante gilt als sommerliche Alternative zum Eishockey. Es kann mit Eishockeyschlägern gespielt werden; mittlerweile gibt es aber bereits auch speziell für diese Form konzipierte Formen. Lesen Sie alles Wissenswerte zum Inlinehockey.
Das Inline Hockey wird häufig auch als Skaterhockey bezeichnet. Diese Namensgebung rührt von der Art des Sportgeräts her: In diesem Fall agieren die Spieler nicht auf Schlittschuhen, sondern tragen zur schnelleren Fortbewegung Inline Skates mit vier oder auch fünf Rollen, die in einer Reihe hinter einander angeordnet sind.
Verbreitung und Varianten des Inlinehockeys
Viele Eishallen müssen im Sommer ihre Pforten schließen, da der Betrieb einfach zu kostspielig und unrentabel wäre. Die Erhaltung der Eisfläche bei hohen Temperaturen ist sehr aufwändig, zudem ist das Interesse der Besucher in den Sommermonaten eher gering. Diese Tatsache wirkt sich leider zum Nachteil vieler Eishockeyvereine aus, denen im Sommer buchstäblich die Trainingsfläche unter den Kufen wegschmilzt.
Aus der Not wurde deshalb die Idee geboren, statt mit Schlittschuhen einfach mit Inline Skates aufs Feld zu gehen. So können die Mannschaften auch im Sommer und unter vergleichbaren Bedingungen trainieren.
Meisterschaften
Über die letzten Jahre hinweg hat sich die Inlinehockey-Szene sehr gut etabliert und auch ihre ganz eigenständigen Strukturen entwickelt. So werden inzwischen auch hochkarätige Meisterschaften ausgetragen:
Nationale Mannschaften werden von den unterschiedlichen Verbänden ausgetragen.
Auch bei den Austragungen der Weltmeisterschaften sind mehrere Versionen gleichzeitig etabliert worden. Jeder Verband hat dabei ein eigenes, aber insgesamt doch recht ähnliches Regelwerk.
Seit dem Jahr 2005 ist Inlinehockey auch eine Olympische Sportart. Das Internationale Olympische Kommittee (IOC) hat jedoch entschieden, nur einen einzigen Austragungsmodus zu akzeptieren, und zwar den des Weltverbands FIRS.
Die Ausrüstung
Das Inlinehockey ist eine Sommervariante des Eishockey, das sich seinerseits aus der ursprünglichen Form des Feldhockey entwickelt hat. In den meisten Fällen verwenden die Spieler beim Inlinehockey daher ihre ganz normale Ausrüstung des Eishockeys, Abwandlungen sind jedoch je nach Verband möglich.
Die Schuhe
Der augenfälligste Unterschied zwischen dem Inlinehockey und dem Eishockey besteht in der Wahl der Schuhe. Wird auf dem Eis mit scharfkufigen Schlittschuhen gefahren, so kommen beim Inlinehockey größtenteils Inline Skates mit vier oder fünf Rollen zum Einsatz.
Mancherorts wird auch mit herkömmlichen Rollschuhen oder Rollerblades gespielt, dies ist jedoch eher im Breitensport der Fall und unter dem Begriff "Rollhockey" bekannt.
Die Spielgeräte
Als Spielgeräte kommen Puck und Schläger zum Einsatz. Es kann der Eishockeyschläger benutzt werden, jedoch sind inzwischen auch spezielle Modelle fürs Inlinehockey am Markt. Diese sind etwas leichter und filigraner.
Der Puck besteht aus einem Ball aus Hartgummi oder Plastik mit einem Gewicht von etwa 80 Gramm. Teilweise wird mit Ball, teilweise aber auch mit einem regulären Puck gespielt. Dies entscheidet bei Wettbewerben der veranstaltende Verband.
Die Schutzausrüstung
Wie beim Eishockey, so muss auch beim Inlinehockey eine vollständige Schutzausrüstung getragen werden, die identisch aufgebaut ist:
Feldspieler tragen unter ihrer Mannschaftskleidung verschiedene Protektoren, unter anderem an Schienbeinen, Knien, Ellbogen, Armen und Schultern.
Brust- und Rückenplatten sind meist ebenfalls vorhanden, männliche Spieler tragen ein Suspensorium.
Der Kopf wird durch einen Helm geschützt, der mit Visier versehen sein kann.
Beim Torwart ist der Helm meist noch mit einem Gitter versehen. Zudem trägt der Torwart noch robustere Handschuhe als die Spieler.
Der Schutz der Spieler steht im Vordergrund, zumal auch das Inlinehockey ein körperbetontes Spiel ist, in dem sehr viele häufig unkontrollierbare Kräfte wirken. Um Verletzungen vorzubeugen, ist eine umfassende Schutzausrüstung vorgeschrieben.
Nicht nur der Puck stellt eine große Gefahr für die Spieler dar, wenn er mit starker Beschleunigung aufprallt. Auch die Inline Skates können zu schlimmen Verletzungen führen. Zwar entstehen beim Überfahren von Körperteilen keine Schnittwunden wie beim Eishockey, Quetschungen und Prellungen können jedoch ebenso gravierende Verletzungen darstellen.
Das Spielfeld beim Inlinehockey
Das Regelwerk des Inlinehockey orientiert sich sehr stark an dem des herkömmlichen Eishockey. Auch das Spielfeld ist in großen Teilen ähnlich aufgeteilt, je nach Verband sogar identisch.
Spielfeldmaße
Maßgeblich für die Definition des Spielfelds sind die Vorgaben des IIHF. Bei allen Wettbewerben, die nach dem Regelwerk des IIHF ausgetragen werden, ist es zwingend erforderlich, dass das Spielfeld eine Länge von mindestens 58 Metern und eine Breite von mindestens 27 Metern aufweist. Werden die genannten Größen überschritten, so ist dies nur unter Einhaltung der Proportionen möglich.
Spielvarianten
Mehrere Spielvarianten sind möglich. In manchen Turnieren wird Inline Hockey auf einem Feld von 20x40 Metern Größe gespielt. Hier kommen meist vier Feldspieler und ein Tormann pro Mannschaft zum Einsatz. In anderen Ligen ist es Vorschrift, dass das Spielfeld die reguläre Größe eines Eishockeyfeldes besitzt.
Welche Feldgröße und Spieleranzahl vorgeschrieben ist, hängt immer davon ab, ob das Turnier von einem Verein des regionalen Eishockeyverbands oder aber einem Verein des zuständigen Rollsportverbands ausgerichtet wird. Je nach Zugehörigkeit wird das entsprechende Regelwerk verwendet. Diese Trennung bleibt bis in die obersten Leistungsklassen erhalten.
Rote Mittellinie
Das Spielfeld ist sehr komplex aufgebaut und eingeteilt. Seine Mitte wird durch die Rote Mittellinie definiert. Sie ist 30 cm breit und verläuft quer über das Spielfeld. Zusätzlich ist sie zur besseren Kenntlichkeit auch an den Banden nach oben gezogen. So teilt die Rote Mittellinie als augenfälligstes Merkmal die Spielfläche in exakt zwei gegnerische Hälften.
In der Länge wird das Spielfeld von fünf Linien unterteilt, die längs und parallel zueinander verlaufen. Dieses sind:
- zwei Torlinien,
- zwei Blaue Linien und
- eine weitere Rote Mittellinie.
Torraum
Der Torraum hat eine Abmessung von 2,5 x 2,5 Metern, wobei das Tor mittig auf der Torlinie platziert wird. Auf diese Weise kann der Spielverlauf komplett um das Tor herum stattfinden. Ein Hinterfahren des Tores ist zulässig, jedoch kann der Torschuss nur von der geöffneten Seite her erfolgen.
Die Größe des Tors ist exakt definiert. Es ist zwischen 1,19 Meter und 1,25 Meter hoch und zwischen 1,80 Meter und 1,86 Meter breit.
Kreisförmige Markierungen
Auf dem Spielfeld finden sich fünf kreisförmige Markierungen, die wie die Zahl 5 bei einem Würfel angeordnet sind. Ihr Radius beträgt jeweils drei Meter. Die vier außen liegenden Kreis sind die Freistoß-Bully-Punkte.
Der Freistoß erfolgt jeweils exakt aus dem Zentrum des Kreises, das separat markiert ist.
Die Freistoß-Bully-Punkte liegen genau auf der Torhüter Linie und werden von ihr halbiert. Der Abstand zwischen den Mittelpunkten der Bully-Punkte in der Horizontalen beträgt exakt sechs Meter.
Die mittlere kreisförmige Markierung wird genau durch die Mittellinie durchbrochen und markiert exakt die Mitte des Spielfelds. So kann sie ebenfalls sehr gut zur Orientierung genutzt werden. Auf der Höhe dieser Markierung befindet sich meist am rechten Spielfeldrand die Schiedsrichterzone. Hinter ihr, aber außerhalb des Spielfelds, sind die Zeitnehmerzone und die Strafbänke angeordnet.
Mannschaft und Spielziel
Wie beim Eishockey, so ist auch beim Inlinehockey der Körpereinsatz zulässig, sofern er dem festgelegten Regelwerk entspricht.
Das Spiel wird mit Bully und Freistoß gespielt.
Eine Mannschaft besteht aus maximal 18 Spielern, die sich aus 16 Feldspielern und zwei Torhütern zusammensetzen. Diese 18 Spieler dürfen gewechselt werden, darüber hinaus sind keine Einwechslungen möglich.
Während des Spiels sind pro Mannschaft jeweils nur fünf Spieler auf der Spielfläche, nämlich vier Feldspieler und ein Torwart. Alle anderen Mannschaftsmitglieder können eingewechselt werden.
Ziel des Spiel ist es, so viel Tore wie möglich zu erzielen. Die Spieler der einzelnen Mannschaften müssen mit einem Mannschaftstrikot gekennzeichnet sein, so dass sie ihrer Mannschaft eindeutig zugeordnet werden können. In Ausnahmefällen sind Markierungsbänder, Schärpen oder andere eindeutige großflächige und farbige Symbole zugelassen.
Über den korrekten Spielablauf wachen zwei unparteiische Schiedsrichter, deren Entscheidungen nicht verhandelbar sind.