Kampfsport - Sportarten, Trainingstipps und Nutzen
Unter Kampfsport versteht man eine sportliche Rubrik, die viele unterschiedliche Kampfstile vereint. In der Regel handelt es sich dabei um Sportarten, die ohne den Einsatz von Schusswaffen auskommen. Besonders die asiatische Kampfkunst nimmt einen großen Stellenwert ein. Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Welt der Kampfsportarten.
Kampfsport: Merkmale und Differenzierung
Kampfsport beschreibt eine Vielzahl unterschiedlicher Sporarten, bei denen die Athleten gegeneinander kämpfen, in der Regel, ohne dabei Schusswaffen zu verwenden. Oftmals bringt man den Begriff mit der asiatischen Tradition in Zusammenhang.
Kampfsport wird im fachlichen Bereich meist von der Kampfkunst differenziert. Dabei zielt der Kampfsport auf den sportlichen Wettkampf ab, bei dem das Gewinnen im Vordergrund steht. Grundsätzlich handelt es sich dabei um Zweikämpfe.
Bei der Kampfkunst spielen Verhalten in Gefahrensituationen sowie Selbstverteidigung mehr im Vordergrund. Hier kommen oft auch Waffen zur Anwendung.
Die Kampfkunst kann je nach Herkunft einen ganz unterschiedlichen Bezug aufweisen. Im asiatischen Raum beispielsweise kann schon von einer gänzlichen Lebensgestaltung die Rede sein. Geht es um Wettbewerbe, stehen Zweikämpfe hier im Gegensatz zum Kampfsport nicht im Vordergrund.
Allerdings ist eine klare Trennung der beiden Richtungen nicht möglich. So bestehen beispielsweise zahlreiche Kampfkunstvarianten, bei denen auch Zweikämpfe die Regel sind. Ebenso findet man Formen, die die Selbstverteidigung vernachlässigen.
Kampfsport und Kampfkunst: Mögliche Unterscheidungskriterien
In der folgenden Tabelle geben wir einen Überblick über mögliche Unterscheidungsmerkmale.
Kampfkunst | Kampfsport |
---|---|
Oberster Grundsatz: es gibt kein Regelwerk | Oberster Grundsatz: Der Sportkämpfer darf keine Schäden erleiden |
Kampffortsetzung, bis ein Kämpfer aufgibt | Ein Kampfrichter entscheidet; heimliche Fouls sind erlaubt |
Bei erfolgreich angewendeter Technik hat der Gegner immer Recht | Der Gegner kann Regelwidrigkeiten begehen und disqualifiziert werden |
Bei Überlegenheit eines Kämpfers wird diese bis zum Sieg genutzt | Bei Überlegenheit eines Kämpfers wird wird der Kampf schonmal unterbrochen |
Zügige Beendigung des Kampfes ohne zweite Chance | Künstliche Verlängerung, immer wieder neue Chancen |
Gibt das Opfer auf, muss es trotzdem mit einem weiteren Angriff rechnen | Gibt ein Kämpfer auf, sorgt der Schiedsrichter für ein zügiges Kampfende |
Das Technikprogramm beinhaltet nicht nur SV-Techniken, sondern auch verschiedene Abwehrtechniken | Das Technikprogramm unterliegt festen Regeln, weitere Techniken sind nicht nötig |
Weder Gegner noch der Austragungsort sind bekannt | Sowohl Gegner als auch Austragungsort sind bekannt |
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Kampfsport vor allem darauf aus ist, den Wettkampf im Rahmen von Regeln durchzuführen, während die Kampfkünste zum obersten Ziel haben, den Gegner mit allen Mitteln zu bekämpfen.
Meistens besteht bei den Kampfsportarten und Kampfkunststilen ein kultureller Bezug. Dies bedeutet, dass eine bestehende Stiltradition auf die Kultur verweist und diejenigen, die den Stil praktizieren, das System als kulturellen Teil wahrnehmen.
Unterschiedliche Kampfsportarten
Es lassen sich je nach Region unzählige Kampfsportarten und Kampfkünste unterscheiden. Es folgt eine Liste der in Deutschland bekannten Stile.
Zu den unbewaffneten Stilen gehören etwa
- American Kenpo
- Boxen
- Capoeira
- Jiu Jitsu
- Judo
- K1
- Karate
- Mixed Martial Arts
- Pankration
- Ringen
- Tae Bo und
- Taekwondo.
Zu den bewaffneten Varianten zählen beispielsweise
- Arnis
- Bojutsu
- Escrima
- Fechten
- Iaido
- Kendo
- Kobudo
- Ninjutsu und
- Wushu
Wettkampfarten
Grundsätzlich kann man beim Kampfsport zwei unterschiedliche Wettkampfarten unterscheiden. Beim Zweikampf gilt es in der Regel, einen Gegner zu besiegen; dabei gibt es verschiedene Siegeskriterien, wie zum Beispiel:
- Niederschlag
- k.o.
- Immobilisierung des Gegners
- Anwendung bestimmter Techniken
- Herauswerfen des Gegners aus dem Ring
- Bodenkontakt mit bestimmten Körperteilen
- Erzwingen des Aufgebens des Gegners
Dabei gibt es auch verbotene Techniken, wie etwa Würfe, helbetechniken, Stiche in die Augen oder Schläge in den Genitalbereich.
Formwettkämpfe kommen eher in fernöstlichen Kampfsportarten und Kampfkünsten zur Anwendung. Es werden spezielle Bewegungsläufe, die einstudiert wurden, vorgeführt. Anschließend folgt eine Bewertung durch Schiedsrichter. Bei der Bewertung spielen u.a. Genauigkeit, AUsdruck oder Schwierigkeit eine Rolle.
Vorzüge des Kampfsports
Es gibt zahlreiche Vorteile, die das Erlernen und Ausführen des Kampfsports mit sich bringen. Besonders erwähnenswert ist die Tatsache, dass der Körper in zahlreichen Bereichen gefordert wird, so etwa in
- Ausdauer
- Kraft
- Beweglichkeit und
- Schnelligkeit.
Dabei kann ein einseitiges Training ausgeschlossen werden, da es immer wieder zu neuen Bewegungen kommt. Somit muss kein Ausgleichstraining absolviert werden, was auch zeitsparend ist.
Unterm Strich vereint der Kampfsport zahlreiche Fitnessbereiche und Fähigkeiten, die in anderen Sportaraten keinen Platz finden. Ein hoher Grad an körperlicher Fitness ist daher schnell erreicht.
Besonders erwähnenswert ist auch die Tatsache, dass beim Kampfsort die einzelnen beanspruchten Muskeln perfekt zusammenspielen. Aus dieser Tatsache heraus ergeben sich weitere Vorzüge:
- die intermuskuläre Koordination wird verbessert
- die Motorok wird verbessert
- man entwickelt ein neues Körpergefühl
Was ebenfalls gelehrt wird:
- das Zurechtkommen mit Widrigkeiten
- Durchhaltevermögen
- das Finden von Lösungen
- das schnelle und doch nicht unüberlegte Handeln
Natürlich zählt auch das Einhalten von Regeln zu den Lernzielen. Alles in allem gibt es zahlreiche Vorzüge für die Entwicklung eines gesunden, trainierten Körpers und eines guten Charakters.
Für ein Einsteiger: Tipps zum Erreichen der Fitnessziele im Kampfsport
Es gibt eine nicht gerade kleine Gruppe an Menschen, die sich mit den immer wiederkehrenden Abfolgen und Möglichkeiten im Bereich des Fitnesssports nicht länger als zwei bis drei Jahre sympathisieren kann. Mit der Zeit stellt sich unmotiviertes Verhalten ein und die Leistung, der Spaß und die Regelmäßigkeit nehmen zusehends ab.
Für diese Menschen bietet ein leistungsorientiertes Aufbauprogramm eine nachvollziehbare Richtung, regelmäßige Abwechslung und stete Motivation. Die Rede ist vom Kampfsport.
Hier gibt es eine große Palette an unterschiedlichen Kampfsportzielen und darüber hinaus diversen Kombinationsmöglichkeiten der Kampfsportarten selbst. Es gibt keine wahre Kampfkunst, sondern die in Einklang bringenden Komponenten von Körper, Geist und Kraft sowie die Stärkung des Selbstvertrauens, der Abwehrmöglichkeiten und im besten Fall der optimalen und verletzungsminimalen Bekämpfung eines gegnerischen Angriffs.
Ein Dojo finden
Sie können sich in Ruhe einer ausgiebigen Recherche widmen und je nach eigenen Kriterien die Dojos - so bezeichnet man die Trainingsstätten im asiatischen Kampfsport - die Trainingsphilosophie, den jeweiligen Meister und seine Schüler sowie das Gruppenklima des Dojos in Erfahrung bringen.
Oftmals genügt dabei ein Abend im Internet. Mittlerweile haben die meisten guten Dojos eine aussagekräftige Internetpräsenz, so dass Sie sich anhand der Internetseiten bereits ein Urteil bilden können.
Suchen Sie sich zwei bis drei Adressen heraus, die Ihnen zusagen und gehen Sie zu den meistens angebotenen gratis Probestunden. Es ist von Vorteil, wenn Sie von Anfang an für sich entscheiden, ob Sie erst eine Kampfsportart von Grund auf lernen und verstehen wollen oder ob Ihnen das nicht so wichtig ist und Ihnen Ihre Fitness und der Spaß im Vordergrund steht, so dass Sie auch zu einem Kurs, der aus Kombinationen von mehreren Kampfkünsten besteht, ja sagen würden. Für den Trainer oder Meister ist es einfacher, wenn Sie ihm bereits beim ersten Besuch sagen können, was Ihnen im Training wichtig ist.
Der Trainingsablauf
Das Kampfsporttraining selbst hat viele körperliche und vor allem auch persönlichkeitsstärkende Aspekte aufzuweisen. In erster Linie haben Sie für gewöhnlich zwei bis drei Trainingseinheiten pro Woche.
In diesen Trainingseinheiten lernen Sie im Wechsel Theorie, die anhand von Vorzeigen und Nachmachen gelehrt wird und Praxis, die oft in einer Kata, dem so genannten Schattenkampf mit festgelegten Schritt- und Schlagmustern, erfolgt oder dem Partnerkampf.
Dabei wird darauf geachtet, dass man sich während der Partnerübung nicht verletzt, sondern einen Sicherheitsabstand zum anderen hält - 2-5 Zentimeter, wenn es um Schläge geht - abgeschwächte Schläge und Tritte setzt oder bei Würfen nicht die ganze Kraft in den Aufprall setzt, sondern den anderen beim Aufsetzen auf den Boden unterstützend führt, so dass das Aufsetzen sanft erfolgt.
Wie viel Kampfsport darf es sein?
Wer seine Fitness und die Regelmäßigkeit in den Vordergrund stellen möchte, muss nicht an den zu Kampfsportarten zugehörigen Wettkämpfen teilnehmen. Sie können sich Ihr kampfsportorientiertes Training bei kulanten Meistern und Trainern im besten Fall frei wählen.
Letztlich ist es auf diese Weise Ihre Verantwortung, wie Sie sich weiterbilden und wie Sie Ihren Fitnessplan umsetzen. Menschen, die sich und Ihren Fitnessrahmen noch nicht so gut einschätzen können, sollten sich auf die erfahrenen Ratschläge der Meister einlassen und mit der Zeit für sich abwägen, was Ihnen gut tut und worauf Sie verzichten können.
Da es nicht die wahre Kampfkunst gibt und im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte Philosophien ihre Wege kreuzten und gegenseitig befruchteten, müssen Sie sich auch nicht nur einer Kampfkunst verschreiben. Lernen Sie so viele Künste wie möglich kennen und verweilen Sie bei den einzelnen so lange, wie diesen Ihren Bedürfnissen entspricht.