Schienbeinschützer - Merkmale, Funktion und Anforderungen
Im 19. Jahrhundert mussten die Fußballer die Schutzschilde aus dem Cricket übernehmen, um sich vor schlimmen Verletzungen zu schützen, doch die Protektoren waren zu groß und behinderten die Athleten in ihrer Bewegungsfreiheit. In der Folge entschieden sich die Fußballer dafür, nur ihre Schienbeine mit Schienbeinschützern bzw. Schienbeinschonern zu schützen, und brachten ihr Spiel damit unbewusst in Verwandtschaft mit dem Kampfsport. Informieren Sie sich über Merkmale und Einsatzgebiete von Schienbeinschützern.
Schienbeinschützer - Merkmale und Funktion
Schienbeinschützer werden auch als Schienbeinschoner, Beinschoner oder Beinschienen bezeichnet. Sie dienen dem Schutz des Schienbeins sowie der Achillessehne vor äußeren Gewalteinwirkungen.
Eingesetzt werden sie daher beispielsweise im sportlichen Bereich. Doch auch als Teil der Berufskleidung im Polizeischutz finden sie Verwendung.
Schienbeinschützer können aus
- Schaumstoff
- Kunststoff sowie
- Metall
bestehen. Entstanden sind sie aus metallischen, militärischen Beinschienen. Im Vereinsfußball ist das Tragen von Schonern Pflicht, ebenso im Eishockey und Hockey.
Der Zweck der Schienbeinschützer
Wenn man sich mit der Frage beschäftigt, welche Sportarten Schienbeinschützer verwenden, dann lohnt ein Blick darauf, welchen Sinn diese haben, denn schon dies zeigt auf, wo die Protektoren notwendig sind. Schienbeinschützer, die auch als Schienbeinschoner oder Beinschoner bezeichnet werden, sollen die Beine der Sportler vor äußeren Gewalteinwirkungen schützen und so
verhindern. Schienbeinschützer werden aus diesem Grund überall dort gebraucht, wo den Schienbeinen Gefahr durch einen Zusammenprall mit einem Gegner oder mit einem Sportgerät wie einem Ball droht.
Die Funktionsweise von Schienbeinschützern
Grundsätzlich ist es die Aufgabe der Schienbeinschützer, stumpfe Gewalteinwirkung auf das Schienbein abzufedern, um dadurch Prellungen oder Knochenbrüche zu verhindern. Generell kann man bei der Funktionsweise der einzelnen Modelle jedoch unterscheiden, ob diese sicher mit einer dauerhaften Belastung rechnen müssen, wie es zum Beispiel in Kampfsportarten der Fall ist oder aber, ob dies möglicherweise auftretende Gewalteinwirkungen verhindern müssen, wie es beim Fußball der Fall ist. Dies hat direkten Einfluss auf die Frage, wie flexibel ein solcher Schützer sein darf.
Je sicherer es ist, dass die Beine eines dauerhaften Schutzes bedürfen, desto größer, stabiler und auch unhandlicher sind die Protektoren. So sind beispielsweise bei Cricket-Spielern die gesamten Beine mit Metall- oder Kunststoffschonern geschützt, während Fußballer mit wesentlich kleineren und handlicheren Modellen auskommen, die ihnen freie Bewegungen gestatten und die in der Regel aus einer Kunststoff-Schaumstoff-Mischung gefertigt sind.
Aufbau
Ein Schienbeinschützer ist in der Regel zweiteilig aufgebaut und besteht aus Außenschale und Innenpolster. Bei der Außenschale kommen in der Regel Kunststoff oder auch Glasfaser bzw. Carbon zum Einsatz.
Das Innenmaterial sollte einen wirkungsvollen Aufprallschutz bieten und dämpfen. Es liegt auf der Haut auf und ist im Idealfall angenehm zu tragen.
Einsatzgebiete
Grundsätzlich kommen Schienbeinschoner deshalb in Team- und Kampfsportarten zum Einsatz.
Die Schienbeinschützer in Teamsportarten
Die berühmteste Teamsportart, bei der Schienbeinschützer eingesetzt werden, ist fraglos der Fußball. Der Protektor soll hier die Schienbeine vor allem vor Tritten der Gegenspieler schützen. Weitere Sportarten sind
- Cricket
- Feldhockey und
- Eishockey.
Gerade beim Hockey sind die Schützer sogar noch dringender notwendig als beim Fußball, denn die Sportgeräte (Ball und Puck) bestehen aus Hartgummi und werden von den Spielern auf mehr als 100 Stundenkilometer beschleunigt.
Ein Zusammentreffen dieses "Hartgummi-Geschosses" mit einem ungeschützten Schienbein kann zu schlimmen Verletzungen führen. Neuerdings werden Schienbeinschoner zudem vermehrt im Football getragen.
Die Schienbeinschützer in Kampfsportarten
Schienbeinschützer sind in allen Kampfsportarten üblich geworden, die Tritte erlauben, wie beispielsweise Judo oder Kickboxen. Auch hier besteht die erläuterte Verletzungsgefahr, weshalb häufig die Protektoren getragen werden.
Bemerkenswert dabei ist, dass es meist keine einhellige Regel in einer Sportart gibt, ob die Schützer getragen werden dürfen oder nicht: Die Antwort auf die Frage, ob man seine Schienbeine schützen darf, hängt von der jeweiligen Sportveranstaltung und ihren Organisatoren ab.
Anforderungen: Tipps zum Kauf
Geht es um die Auswahl der passenden Schienbeinschoner, sollten einige Punkte beachtet werden.
Arten
Zunächst einmal sollte man sich einen Überblick über die unterschiedlichen Arten von Schienbeinschonern verschaffen. Es gibt Modelle, die mit Riemen befestigt werden. Diese engen die Waden nicht ein und sind schnell und einfach angezogen.
Allerdings können sie leicht verrutschen. Sind sie zu eng, kann zudem der Blutrückfluss behindert werden.
Des Weiteren gibt es Modelle mit Manschetten, die eingeschoben werden können. Die Wirkung lässt sich mit der eines Kompressionsstrumpfes vergleichen. Doch die erwähnten Nachteile des vorherigen Modells gelten auch in diesem Fall.
Schließlich finden sich noch Modelle mit Gamasche und Knöchelschutz. Sie sorgen für den idealen Rundumschutz und bestehen aus einer Schaumstoffhülle und zusätzlichen Riemen. Die Wade bleibt frei, sodass ausreichend Bewegungsfreiheit besteht.
Als Nachteil lässt sich das etwas aufwändigere Anziehen erwähnen. Während die anderen Modelle nachträglich angelegt werden können, müssen diese Schoner vor den Schuhen und Stulpen angezogen werden.
Kaufkriterien
Das erste Kriterium beim Kauf von Schienbeinschützern dreht sich um die Frage, für welche Sportart diese dienen sollen. Geht es darum, dass die Beine wie bei den Soldaten der antiken Armeen möglichst gut geschützt sein müssen, oder soll der Schützer zwar Schutz, aber auch Bewegungsfreiheit gestatten?
Im Zweifelsfall ist es ratsam, seinen Trainer zuvor um Hilfe zu bitten. Hat man diese Frage geklärt, so ist das wichtigste Kriterium beim Kauf schlechthin das Gefühl. Die Schützer müssen getestet werden und sich für den Träger gut anfühlen.
Ein Stück weit gewöhnt man sich zwar im Laufe der Zeit an das Gefühl, bestimmte Schienbeinschoner zu tragen, doch wer sich vom ersten Moment an unwohl fühlt, der wird in der Regel niemals glücklich. Experten beweisen dies gerne mit dem Beispiel der Profi-Fußballer.
Diese tragen oft jahrelang ihre alten Schienbeinschoner, mit denen sich wohl fühlen und das, obwohl sie problemlos neuere Modelle bekommen könnten, die sie zusätzlich wesentlich besser schützen könnten. Denn ein negatives Tragegefühl hemmt die erfolgreiche Ausübung von jedem Sport.
Mit dem Gefühl geht der Härtegrad einher. Die meisten Träger kommen am besten mit einem mittelharten Polster zurecht, während man beispielsweise beim Kickboxen auf festes Kunstleder zurückgreifen sollte.
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