Die Unterschiede zwischen Korbball, Netball, Korfball und Basketball
Beim Korbball handelt es sich um eine Mannschaftssportart, die Ähnlichkeiten mit dem Korfball und Basketball aufweisen. Die Regeln variieren nicht nur nach Land, sondern auch nach Region. Ziel ist, den Ball im Korb des Gegners zu versenken, um auf diese Weise möglichst viele Punkte zu erzielen. Informieren Sie sich über das Regelwerk des Korballs, und lesen Sie, welche Unterschiede zum Netball, Korfball und Basketball bestehen.
Die Regeln beim Korbball
Korbball ist eine Ballsportart, bei der zwei Mannschaften gegeneinander antreten. Das Regelwerk ist nicht einheitlich und variiert mitunter stark, nicht nur nach Land, sondern auch nach Region. Als Grundlage des Korbball gilt das Basketball, aus dem einige Regeln übernommen und weiter entwickelt wurden. Korbball wird vorwiegend von Damenmannschaften gespielt, da es eher sanfter und körperloser ausfällt als das härtere Hand- und Basketballspiel.
Ziel des Spieles ist es, möglichst viele Punkte zu erzielen, das heißt, den Ball im Korb des Gegners zu versenken. Die Mannschaft mit den meisten Treffern ist Sieger des Spiels. Die Spielregeln in Deutschland sind sehr stark am Handball angelehnt.
Mannschaften, Spielfeld und Ball
Zu den wichtigen Wettbewerben treten ausschließlich Frauenmannschaften an. Eine Mannschaft besteht auf fünf Spielerinnen, von denen eine als Korbhüterin fungiert, also eine ähnliche Rolle übernimmt wie die des Torwarts.
Rund um den Korb ist ein Halbkreis markiert, der nur von der Korbhüterin betreten werden darf. In der Mitte des Halbkreises steht der Korb auf einer Stange in der Höhe von 2,50 Metern. Der Ball entspricht in Größe und Gewicht etwa einem Handball, wie ihn die Herren benutzen.
Halbzeiten und Punktevergabe
Das Spiel ist in zwei Halbzeiten von 10 oder 20 Minuten unterteilt. Diese Unterteilung richtet sich nach dem Alter der Spielerinnen und nach der Größe des Turniers. Die Korbwürfe werden mit Punkten gezählt, die ganz unterschiedlich zugeordnet werden:
- Für einen regulären Korbwurf mit Treffer wird ein Punkt vergeben.
- Ebenso für einen Freiwurf, der nach einem Strafstoß erfolgt (Penalty) und in den Korb trifft.
Turniere werden mit der Vergabe von Punkten für Sieg und Unentschieden gezählt und bewertet. Ein gewonnenes Spiel bringt zwei Punkte (in Bayern sogar drei Punkte). Fällt ein Spiel Unentschieden aus, so erhalten beide Mannschaften je einen Punkt.
Die Regeln beim Korfball
Korfball ist eine dem Korbball und Basketball sehr verwandte Sportart. Ihr Erfinder ist der Niederländer Nico Broekhuysen, der die Sportart 1902 der Öffentlichkeit vorstellte. Seinen Namen hat das Korfball vom niederländischen Begriff "Korf", der Bedeutung für Korb. Die augenfälligste Besonderheit des Korfball ist es, dass hier mit gemischten Teams gespielt wird.
Ziel des Spiels: Es müssen so viele Körbe wie möglich erzielt werden. Das Team mit den meisten Korbwürfen (Körben) ist Sieger. Pro Match treten zwei Mannschaften gegeneinander an. Diese bestehen je aus
- vier Herren und
- vier Damen.
Die Körbe sind ein Sechstel ins Spielfeld vorgerückt und nicht mit Brettern hinterlegt. Auf diese Weise können sie von allen Seiten angespielt werden. Sie hängen auf einer Höhe von 3,50 Metern.
Gemischte Mannschaften
Eine Mannschaft besteht grundsätzlich aus vier Frauen und vier Männern. Dies ist weltweit einzigartig, und in keiner anderen Sportart so zu finden. Der Tatsache, dass in gemischten Teams gespielt wird, kommt im Spielverlauf tatsächlich eine Bedeutung bei, die für den Charakter des Spiels prägend und wichtig ist.
Denn auch wenn es sich beim Korfball um ein weitgehend körperloses Spiel handelt, so wird in der Spielführung doch strikt zwischen männlichen und weiblichen Spielern unterschieden.
Einteilung des Spielfeldes
Die Einteilung beginnt beim Spielfeld: Dieses ist in vier gleich große Abschnitte unterteilt, in denen jeweils zwei Frauen und zwei Männer derselben Mannschaft stehen. Sie bilden ein so genanntes Fach. Eines der Fächer übernimmt den Angriff, das andere die Verteidigung.
Sobald zwei Treffer erzielt wurden, werden die Aufgaben getauscht.
Besonderheit bei der Verteidigung des Korbes
Nicht nur für die Spieler, sondern auch für die Zuschauer ist Korfball ein spannendes Spiel. Männer und Frauen einer Mannschaft müssen gut zusammen arbeiten und strategische Schlüsselpositionen entwickeln und erkennen.
Die Verteidigung des Korbes erfolgt symbolisch durch Armheben und Blickkontakt mit dem Gegner. Wird der Gegner auf diese Art angezeigt, so gilt die Verteidigung als erfolgreich und es darf kein Schuss abgegeben werden. Der Angreifer muss diese Geste befolgen.
Ist ein Spieler für die Verteidigung zuständig, so darf er nicht auf den Korb werfen.
Obwohl diese Art der Verteidigung ohne Körperkontakt stattfindet, dürfen jeweils nur weibliche Verteidiger den weiblichen Angreifer abwehren, sowie männliche Verteidiger den männlichen Angreifer. Dies schränkt den Spielverlauf erheblich ein, da nun nicht mehr die körperliche Überlegenheit im Vordergrund steht, sondern eine taktische Spielführung notwendig wird. Diese erhöht bei guten Spielen das Spieltempo.
So wird das Geschlecht eines Spielers für den Spielverlauf tatsächlich zu einer strategischen Komponente, denn nicht jede Spielhandlung und jede Kombination von Angriff und Verteidigung sind zulässig.
Auch das Ungleichgewicht der Körperkraft von Männern und Frauen wird durch diese Regelung ausgeschaltet, da körperliche Überlegenheit für den Spielverlauf nicht mehr wichtig ist. So entsteht eine ganz eigene Dynamik, die ein schnelles, strategisches und intelligentes Spiel erlaubt.
Ballspiel und Regelverstöße
Wer im Ballbesitz ist, darf nicht Dribbeln, Laufen oder Gehen. Sternschritte, bei denen nur ein Bein bewegt wird, das andere jedoch an seinem Platz bleibt, sind zulässig.
Das Festhalten, Sperren oder Foulen des Gegners ist nicht erlaubt. Generell gilt Korfball als ein Spiel mit möglichst wenig bis gar keinem Körperkontakt. Auch der Ball darf nicht weggeschlagen oder aus der Hand gerissen werden.
Auf einen Regelverstoß erfolgt ein Neustart des Spiels, gegebenenfalls auch ein Freiwurf oder Strafwurf. Der Neustart erfolgt am Ort des Regelverstoßes. Frei- und Strafwürfe dagegen erfolgen vom Strafwurfpunkt aus. Dieser befindet sich 2,5 Meter vor dem Korb.
Bei einem Strafwurf kann der Spieler direkt und ungehindert auf den Korb werfen.
Korbball, Basketball und Korfball im Vergleich
Wenn Sie ein Ballspiel beobachten, dann ist es auf den ersten Blick häufig gar nicht so einfach zu unterscheiden, ob es sich bei der ausgeübten Sportart um Korbball, um Basketball oder um Korfball handelt. Einige Indikatoren machen die Zuordnung leichter.
Merkmale des Korbes
Das Tor beim Korbball ist ein etwa 2,50 Meter hoch hängender Korb. Dies ist beim Korfball ähnlich, jedoch hängt der Korb in 3,50 Metern Höhe.
Zudem sind beim Korbball immer Körbe aus Netzen im Einsatz, ähnlich wie beim Basketball. Beim Korfball dagegen können die Körbe auch die Form einer kleinen Tonne haben und aus undurchsichtigem Material oder aus Plastik sein.
Der Korb beim Korbball befindet sich am Ende des Spielfelds. Dies ist auch beim Basketball der Fall. Beim Korfball dagegen steht der Korb genau ein Sechstel der Feldlänge im Feld. Es kann also auch hinter dem Korb taktisch gespielt werden. Hinter dem Korb befindet sich kein Prallbrett, so dass von allen Seiten eingeworfen werden kann.
Team und Spielmerkmale
Ein Team beim Korbball besteht aus fünf Spielerinnen, im Sonderfall auch aus fünf Spielern. Ein Korfballteam dagegen besteht aus einer gemischten Mannschaft von vier Frauen und vier Männern.
Beim Korfball ist das Dribbeln während des Laufens oder Gehens nicht erlaubt, beim Korbball und beim Basketball dagegen schon.
Basketball ist ein teilweise körperbetontes Spiel, während Korfball betont körperkontaktarm gespielt wird. So sind weder Sperren noch Halten erlaubt und auch kein hartes Vorgehen gegen den Gegner.
Die Regeln beim Netball
Netball ist ein Mannschaftssport, der dem Basketball sehr verwandt ist. Das Regelwerk beim Netball hängt eng mit der Einteilung des Spielfelds und der Aufteilung der Spielerinnen zusammen. Alle Aktionen und Aktivitäten dienen dem Zweck, den Ball in den gegnerischen Korb zu werfen und so ein Tor oder einen Punkt zu erzielen. Ein Abwurf des Balles in Richtung des Korbes, also ein Korbschuss, ist nur innerhalb des markierten Torkreises gestattet. Wird der Ball von außerhalb des Torkreises abgeworfen, so ist das Tor ungültig.
Im Unterschied zum Basketball findet das Spiel jedoch ohne beabsichtigten Körperkontakt statt und verläuft wesentlich sanfter, übersichtlicher und regulierter. Deshalb ist es besonders für Frauen und Mädchen attraktiv und wird nur in Ausnahmefällen von Männern gespielt. Gespielt wird Netball vor allem im englischsprachigen Raum, insbesondere in Australien, Großbritannien und Neuseeland sowie in Südafrika.
Das Spielfeld
Gespielt wird vorwiegend auf Hartplätzen, ideal sind rutschfeste Teerzementbeläge. Das Feld misst 30,5 Meter in der Länge und 15,25 Meter in der Breite, also insgesamt etwas mehr als ein Basketballfeld. Die Körbe sind mittig auf der Grundlinie angeordnet. Das Spielfeld ist in das Angriffsdrittel, das Mittlere Drittel und das Verteidigungsdrittel unterteilt, wobei jedes Drittel eine Breite von 10,16 Metern hat.
Zusätzlich ist ein Mittelkreis markiert sowie zwei entgegengesetzte Torhalbkreise, deren Radius 4,9 Meter um den Korb betragen. Zeitnehmer und Anschreiber nehmen an einem Tisch entlang der Seitenlinie Platz, während sich der Schiedsrichter parallel zur Seitenlinie aufhält.
Der Ball
Gespielt wird mit einem Hohlball mit dem Radius 22,4 Zentimeter. Er ist von einer Leder- oder Gummihaut umgeben und leichter und weicher als ein Basketball. Der Korb hängt in einer Höhe von 3,05 Metern und besitzt kein Brett, kann also von überall her angespielt werden. Ein Korbwurf oder Tor ist erzielt, wenn der Ball in den Korb geworfen werden konnte. Ein Abwurf darf jedoch nur innerhalb des Torkreises erfolgen.
Die Spielregeln
Jede Mannschaft besteht aus sieben Spielerinnen. Jeder einzelnen Spielerin ist ein Areal zugeordnet, in dem sie sich ausschließlich bewegen darf. Die Ballabgabe erfolgt über Zuspiel. Dribbeln während des Ballbesitzes ist untersagt, jedoch darf ein Schritt gemacht werden, während der Ball mit den Händen festgehalten wird. So kann der Ball ausschließlich durch Weitergabe in Richtung des Korbs befördert werden. Sehr wichtig ist für die Spielerinnen die perfekte Beherrschung aller benötigten Wurftechniken. Pässe in vielerlei Form und Ausführung sind zu beobachten.
Durch diese Regeln kann ein Körperkontakt gar nicht erst stattfinden und auch das Verteidigen ist nur indirekt möglich. So ist zur Verteidigung des Korbs lediglich das Abfangen des Balls erlaubt. Ebenfalls darf die verteidigende Spielerin sich der Angreiferin nur bis auf etwa 90 Zentimeter nähern. Diese Besonderheit beim Zuspiel ermöglichst ganz neue Zuspielformen wie etwa den Brustpass oder den Schulterpass, den Unterhandpass oder ein indirektes Zuspiel.
Die Körperlosigkeit des Spiels ist es, die es für Frauen und Mädchen besonders attraktiv macht. Im Gegensatz zu männlichen Spielern bevorzugen die Frauen die Spieltaktik, verzichten aber gerne dafür auf handgreifliche Manöver.
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