Dogging - Merkmale, Möglichkeiten und Tipps für den Hundehalter

Immer häufiger sieht man auf den Straßen, Spazierwegen oder auch im Wald Sportler in Begleitung ihrer Hunde. So genanntes Dogging wird immer beliebter, und das ist auch kein Wunder. Man hat einen ständigen treuen Begleiter beim Sport und somit immer einen Grund, um hinaus zu gehen und sich körperlich zu betätigen. Denn jeder Hund benötigt täglich Auslauf, um voll ausgelastet und zufrieden zu sein. Lesen Sie über die Möglichkeiten beim Dogging, und holen Sie sich praktische Tipps.

Von Andreas Hadel

Dogging - Merkmale und Möglichkeiten

Unter Dogging wird mittlerweile nicht mehr nur Joggen mit dem Hund verstanden. Auch

zählen zu den Dogging-Sportarten. Des Weiteren kann man auch das beliebte Geocaching mit dem Vierbeiner zusammen erleben, was in diesem Fall als Geo-Dogging bezeichnet wird.

Beliebt ist auch das Discdogging, was oftmals auch als Dog Frisbee bezeichnet wird. Dabei wird dem Hund ein Frisbee zugeworfen; dieser fängt es und bringt es wieder zurück. Mittlerweile gibt es auch verschiedene Wettkämpfe im Bereich dieser Hundesportart. Informieren Sie sich hier genauer über das Discdogging.

Zu den weiteren möglichen Hundesportarten, die man mit seinem Vierbeiner zusammen machen kann, zählen

  • Agility: das Laufen durch einen Parcours mit diversen Hindernissen
  • Canicross: ein Geländelauf von standardmäßig 2 bis 5 km; Hund und Halter sind über eine maximal 2 Meter lange Leine miteinander verbunden
  • Dogdance: besondere Bewegungsabläufe wie Slalom durch die Beine des Halters, Sprünge oder schnelle Wendungen nach Gestik- und Stimmkommando
  • Fährtensuche: der Hund muss eine gelegte Fährte aufnehmen und einen Gegenstand finden
  • Flyball: ein Hürdenlauf, an dessen Ende eine Maschine einen Ball abwirft - dieser muss gefangen und durch die Hindernisse zurück zum Start gebracht werden
  • Treibball: der Hund bekommt die Aufgabe, Gymnastikbälle in einer bestimmten Reihenfolge in ein Tor zu befördern
  • Wasserarbeit: das Herausholen oder -fischen von Gegenständen aus dem Wasser
  • Doga: Hundeyoga

Vorzüge

Die sportliche Betätigung mit dem Hund bringt einige Vorzüge mit sich. Natürlich kann man in erster Linie die Fitness und Gesundheit des Tieres steigern; Übergewicht wird vorgebeugt. Zudem kann auch der Hundehalter in vielen Punkten von dem gemeinsamen Training profitieren, wie immer wieder Studien zeigen. So kann

werden. Ebenso können folgende Vorteile genannt werden:

  • Stärkung des Vertrauens zueinander
  • Impulskontrolle
  • Förderung der Aufmerksamkeit
  • Signalverfeinerung
  • Befriedigung des Jagdtriebs

Geeignete und ungeeignete Hunderassen

Bei der Auswahl der Sportart sollte man immer

  • die Kondition
  • die Hunderasse und vor allem
  • das Alter des Hundes

beachten.

Kleine Rassen

Kleiner Hund
Kleiner Hund

Kleine Hunde haben mehr Spaß an langsamen, nicht zu sehr anstrengenden Sportarten, wie Wandern oder Nordic Walking. Durch ihre geringe Körpergröße können kleine Hunde wie

  • Dackel
  • Pinscher
  • Chihuahua oder
  • Malteser

keine weiten Strecken laufen, da sie schnell müde werden. Daher sollten Sie mit diesen und anderen kleinen Hunden lieber nicht Inline-Skaten oder Radfahren.

Große Rassen

Große Hunde brauchen entsprechend mehr Auslauf und dürfen auch ruhig einmal weitere Strecken laufen. Deshalb können Sie beispielsweise

  • Huskys
  • Boxer
  • Dalmatiner
  • Schäferhunde
  • Doggen

und andere große Hunderassen ohne schlechtes Gewissen zu ihrer Jogging-Runde oder zum Radfahren mitnehmen. Achten Sie aber darauf, dass Sie bevorzugt auf weichem Boden - Waldboden oder Wiesen - Sport betreiben, denn dies schont die Gelenke Ihres Tieres.

Großer Hund
Großer Hund

Einige Hunderassen sind besonders anfällig, was Probleme mit den Gelenken betrifft. Wir empfehlen deshalb eher kürzere Strecken zu laufen oder zu fahren, um Ihren Hund nicht zu überfordern.

Die besten Orte fürs Dogging mit dem Vierbeiner

Wenn auch Sie Dogging mit Ihrem Vierbeiner betreiben wollen, sollten Sie sich gut überlegen, wo Sie die jeweilige Sportart ausführen. Denn nicht jeder Ort ist perfekt für das Dogging. Vielerorts lauern Gefahren für Sie und Ihren Hund, und diese gilt es zu vermeiden.

Dogging im Wald und auf Wiesen

Wenn Sie mit Ihrem Hund Joggen oder Walken möchten, wäre ein ruhiges Waldstück oder auch eine Wiese der beste Ort dafür. Erstens können Sie gemeinsam mit Ihrem Hund die Natur erleben und zweitens sind weiche Böden besser für die empfindlichen Gelenke der Hunde. Harter Untergrund - wie asphaltierte Wege - eignen sich nur bedingt fürs Dogging, denn Sie müssen bedenken, dass Ihr Hund keine Laufschuhe hat, die den Aufprall abfedern und somit die Gelenke schonen.

Dogging auf Asphalt

Inline-Skating ist gerade aus diesem Grund nicht besonders gut geeignet fürs Dogging, da man nur auf asphaltierten Wegen ohne Probleme fahren kann. Doch wenn Sie sich auf kürzere Strecken beschränken, ist auch diese Sportart kein Problem.

Dogging im Wasser

Für alle, die mit ihrem Vierbeiner schwimmen möchten, empfehlen wir einen abgelegenen See, Fluss oder Bach, denn hier können Sie die Zweisamkeit mit dem Hund genießen, ohne andere Leute beim Schwimmen zu stören. Achten Sie darauf, dass keine starke Strömung herrscht und beachten Sie, dass Schwimmen mit dem Hund nicht überall gerne gesehen wird.

Dogging in der Natur

Wandern ist der ideale Dogging-Sport, denn hier ist man ohnehin in der Natur, oft auch auf unebenen Strecken. Dies fordert Sie genauso, wie Ihren Hund und macht obendrein noch Spaß, da Sie so immer Abwechslung haben.

Untergrund? Weiche Böden wie im Wald sind am besten geeignet und sollten wenn möglich stets bevorzugt werden!

Fazit

Zusammenfassend können wir sagen, dass Dogging am besten auf weichen Böden durchgeführt wird, um Ihren Hund zu schonen. Kürzere Strecken können jedoch auch ohne Bedenken auf asphaltierten Wegen zurückgelegt werden.

Planen Sie regelmäßige Checks beim Tierarzt ein und prüfen Sie die Gelenke Ihres Hundes. Wichtig ist, dass Sie und Ihr Hund Spaß am Sport und an der gemeinsamen Betätigung haben.

Weitere Tipps für den Sport mit dem Hund

Um zu einem guten und zufriedenen Sportpartner zu werden, braucht der Hund eine gute Vorbereitung und

Joggen mit dem Hund

Sie würden keinen neben sich auf der Couch sitzenden untrainierten Partner danach fragen, ob er Ihnen bei einem 5km-Lauf Gesellschaft leisten würde. Und Ihre geliebten Vierbeiner sollten Sie genauso wenig in das kalte Wasser werfen.

Obwohl Ihr Hund wahrscheinlich dazu geboren wurde, schnell zu laufen, müssen Sie ihn langsam an das Laufen heranführen. Hier einige hilfreiche Tipps.

Wer mit seinem Hund nicht nur Laufen, sondern auch andere Sportarten genießen möchte, der kann seinen Hund auch zum

  • Fahrrad fahren
  • Wandern oder
  • Schwimmen

mitnehmen. Für alle, die es etwas ruhiger angehen möchten, eignen sich Walking oder Nordic Walking mit dem Hund. Egal, welche Sportart Sie gemeinsam mit Ihrem Hund ausführen möchten, es wird auf jeden Fall gut für die Beziehung zwischen Ihnen und dem Haustier sein. Im besten Falle werden Sie sogar "eine Einheit" mit Ihrem Tier und entspannen sich beim Sport.

Beginnen Sie nicht zu früh mit dem Training

Welpen sollten solange nicht in einem Lauftraining involviert werden, wie sich ihre Knochen noch im Wachstum befinden, da ihre Gelenke dann noch sehr anfällig für Verletzungen sind. Bei kleinen Hunden dauert es ca. neun, bei großen Hunden bis zu 16 Monate, bis sie endgültig ausgewachsen sind.

Lernen Sie die Kondition und den Gesundheitszustand Ihres Hundes einzuschätzen

Bevor Sie anfangen, prüfen Sie den Gesundheits- und Fitnesszustandes Ihres Hundes. Wenn Ihr Hund übergewichtig oder anderweitig stark aus der Form ist, sollten Sie schrittweise beginnen. Wenn Sie Ihren Hund aus dem Tierheim haben, machen Sie mit ihm einfache Spaziergänge, um seine Agilität und Kondition beurteilen zu können.

Keine zu langen Läufe

Sie wollen mit Ihrem Vierbeiner eine gute und erfolgreiche Trainingszeit verbringen - überfordern Sie ihn daher nicht. Beginnen Sie damit, drei Mal pro Woche 15 bis 20 Minuten mit ihm zu laufen und verlängern Sie in jeder folgenden Woche die Zeiten um weitere 5 Minuten.

Keine zu harten Läufe

Rennender Jack Russell Terrier auf grüner Wiese
Rennender Jack Russell Terrier auf grüner Wiese

Genau wie wir, müssen sich Hunde fünf Minuten aufwärmen, bevor es mit dem Laufen so richtig losgeht. Suchen Sie nach Ermüdungsanzeichen wie

  • abgeflachten Ohren
  • Schwanz nach unten
  • schweres Keuchen und
  • das Nachziehen der Hinterbeine.

Wenn Hunde erschöpft sind, kann es passieren, dass sie sich einfach hinsetzen und jeden weiteren Schritt verweigern. Das ist ein sicheres Zeichen dafür, dass Sie zu weit oder zu schnell gelaufen sind. Und wenn Ihr Hund trotzdem versucht, Ihnen lethargisch nachzulaufen, könnte er ein oder zwei Tage Ruhe gebrauchen.

Bringen Sie Ihrem Hund den Spaß am Laufen bei

Läufer nehmen oft an, dass Sie Ihren Hund einfach mit auf die Laufstrecke nehmen können und das Tier dann schon wissen wird, was von ihm verlangt wird.

Erschöpfung:

  • starkes Keuchen
  • Beine nachziehen
  • Schwanz ist unten
  • abgeflachte Ohren

Wenn das bei Ihnen und Ihrem Hund funktioniert, können Sie glücklich sein. Hunde können verwirrt, verrückt, sogar gefährlich sein und flüchten, wenn man sie nicht unter Kontrolle hat. So geht's richtig:

Verwenden Sie eine Leine

Ein sanfter Ruck kann die unsichtbare Hand für Ihren Hund sein, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Der Hund muss lernen, dass er nicht alle fünf Meter stehen bleiben, schnüffeln oder urinieren kann.

Spielen Sie mit Ihrem Hund

Halten Sie Ihren Hund in einer maximalen Entfernung von 1,5 Metern. Verstärken Sie gutes Verhalten, indem Sie ihn mit Lob und kleinen Belohnungen beschenken. Irgendwann wird Ihr Hund verstehen, dass der Lauf selbst der reale Lohn ist.

Seien Sie der Rudelführer

Der Hund muss verstehen, dass es sich nicht um reine Spielzeit, sondern um Trainingszeit handelt. Beginnen Sie die Trainingseinheiten mit einer kurzen Strecke in einer vertrauten Umgebung, um das Vertrauen Ihres Hundes zu stärken und zu vermeiden, dass sich er nicht erwartungsgemäß verhält, zum Beispiel wenn er die unbekannte Strecke abschnuppern und markieren will oder auf nicht bekannte Hunde und deren Halter trifft und jeden erst einmal kennenlernen und begrüßen will und zum Spielen auffordert.

Alles Ereignisse, die das eigentlich anvisierte Lauftraining verzögern kann. Wählen Sie daher lieber eine vertraute Umgebung für Ihre Trainingseinheiten.

  • Laufender Golden Retriever auf grüner Wiese

    © Otmar Smit - www.fotolia.de

  • Schwarzer Hund mit Stock im Maul auf grüner Wiese

    © Carola Schubbel - www.fotolia.de

  • Weißer Hund im Schnee, Golden Retriever

    © tstockphoto - www.fotolia.de

Lehren Sie Höflichkeit

Wenn Sie Fremden begegnen, ziehen Sie es vor, dass Ihr Hund den Fremden nicht begrüßt und zum Stehen veranlasst wird. Denken Sie daran, dass keiner Ihren Hund so sehr liebt wie Sie. Daher genügt es, wenn Ihr Hund den Fremden mit einem Blick bedenkt, Sie freundlich Grüßen und ansonsten getreu zusammen weiter Ihrem Laufweg folgen.

Dogging-Wettkämpfe

Mittlerweile gibt es weltweit sogar viele Dogging-Wettbewerbe. Meist werden Läufe über verschieden lange Strecken angeboten. Hierbei ist es wichtig, Ihrem Hund von Zeit zu Zeit Wasser anzubieten, damit er beim Training nicht dehydriert.

Dogging im Sommer und im Winter

Im Sommer bietet sich auch Inline-Skaten mit dem Hund an. Besonders große Hunde, die viel Auslauf benötigen, werden Ihnen dankbar sein, wenn sie sich an Ihrer Seite austoben dürfen. Wählen Sie eine ruhige Strecke, bei der der Hund keinem Stress ausgesetzt wird. Sie werden sehen, dass nicht nur Sie Spaß am Dogging haben werden.

Alle, die auch im Winter mit ihrem Hund Sport betreiben möchten, können Langlaufen gehen. Diese Sportart wird meist in relativ niedrigem, gemütlichen Tempo durchgeführt, sodass auch Ihrem Hund nicht so schnell die Puste ausgehen wird.

Sammeln Sie die Hinterlassenschaften Ihres Hundes auf

Niemand will auf Hundekot treten. Nehmen Sie daher auch beim Lauftraining die richtige Ausrüstung für die Entsorgung mit.

Und hinterlassen Sie die Kottüte bitte nicht unter einem Busch. Es gibt genügend Mülleimer am Rand jeder Laufstrecke.

Und zuletzt

Huskys im Schnee
Huskys im Schnee

Genießen Sie das Zusammensein mit Ihrem Vierbeiner. Hunde lieben es, den ganzen Tag in der Natur zu sein.

Durch Ihr gemeinsames Laufen verschaffen Sie Ihrem Hund viel Bewegung, somit Vitalität und verstärken Ihre Verbindung. Das gemeinsame Lauftraining wird Ihre Beziehung intensivieren und sich auch als Antrieb für Sie und Ihre Trainingsergebnisse zeigen.

Radfahren und Inline-Skating mit dem Hund

Beim Radfahren ist es wichtig, auf eine spezielle Metallhalterung zurückzugreifen und niemals die Leine an das Rad zu binden, denn bei einer plötzlichen Bewegung des Hundes laufen Sie ansonsten Gefahr, vom Rad gerissen zu werden. Wählen Sie außerdem eher ruhige Strecken, sodass sich Ihr Hund nicht so leicht erschrecken kann. Inline-Skating eignet sich nur für besonders fitte Hunde, denn hier ist die Belastung für die Gelenke relativ hoch, da man meist auf asphaltierten Wegen fährt.

  • Lily Merklin Dogging, Kosmos (Franckh-Kosmos), 2003, ISBN 3440088944

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