Dämpfung und Co. - Besonderheiten eines Laufschuhs zur Vermeidung von Fuß- und Gelenkbeschwerden
Neben der Stabilisierung des Fußes zählt die Dämpfung zu den Hauptaufgaben des Laufschuhs. Wer zum Laufen über längere Distanzen Schuhe ohne Dämpfungssystem benutzt, riskiert Fuß- und Gelenkbeschwerden, die chronisch werden und selbst alltägliche Bewegungsabläufe massiv einschränken können. Besser ist es, einen an die anatomischen Besonderheiten des Körpers angepassten Laufschuh auszuwählen. Lesen Sie über die Besonderheiten eines Laufschuhs zur Vermeidung von Fuß- und Gelenkbeschwerden.
Laufschuhe - Generelle Anforderungen
Läufer benötigen ein besonderes Schuhwerk, damit Füße und Stützapparat keine Schäden erleiden. Aus diesem Grunde kommen spezielle Laufschuhe zum Einsatz. Eine der wichtigsten Funktionen von Laufschuhen ist ihre Dämpfung, die den Aufprall abfedert und die dabei auf die Gelenke wirkenden Kräfte reduziert.
Eine weitere Aufgabe von Laufschuhen besteht darin, den Fuß des Läufers innerhalb der unterschiedlichen Bewegungsphasen zu führen und zu stabilisieren. Dazu besitzen sie mehr oder weniger stark ausgearbeitete Stützen sowie einen Fersenkeil.
Den Grad der Ausarbeitung entscheidet zum einen die Kategorie des Laufschuhs. Zum anderen kommt es auf die Anatomie des Fußes an. So genannte Stabilschuhe besitzen eine hohe Ausformung und harte Stützen. Sie können Fußfehlstellungen ausgleichen, beispielsweise die Überpronation oder Supination.
Die positiven Eigenschaften von Laufschuhen können aber nur zum Tragen kommen, wenn das Schuhwerk perfekt sitzt. Zu kleine Schuhe führen nicht nur zur Blasenbildung, sie sorgen außerdem für Deformierungen an den Zeh- und Fußgelenken.
Zu weiten Schuhen hingegen fehlt der stabilisierende Effekt. Zudem fühlt sich der Läufer in einem rutschenden Schuh unwohl.
Da Läufer sich in der Regel ganzjährig im Training befinden, bewältigen sie etliche Kilometer an Trainingsstrecke. Da ist ein guter Laufschuh die wichtigste Voraussetzung für ein erfolgreiches Training überhaupt. Anders sieht es bei Wettkämpfen aus.
Bei Wettkämpfen kommt es darauf an, dass der Läufer ein optimales Tempo läuft. Dies ist nur möglich, wenn er auf jegliches überflüssige Gewicht verzichtet. Dies betrifft nicht nur sein Körpergewicht, sondern schließt auch sämtliche Last ein, die an unnötigen Ausrüstungsgegenständen mitgeführt wird.
Der Verzicht auf Komfort, wie besonders starke Polsterungen, dicke Dämpfungskeile und harte Stützen im Schuh, spart etliche hundertstel Gramm. Gleichzeitig erforschen Wissenschaftler immer neue Materialien, die den Wettkampfschuh noch leichter und gleichzeitig bequemer machen.
Besonderheiten in Sachen Dämpfungssystem
Nicht bei jedem Läufer besitzt das Dämpfungssystem des Laufschuhs eine hohe Priorität. Wer über keinerlei Fehlstellungen im Bewegungsapparat und gesunde Muskeln, Sehnen und Gelenke verfügt, kann durchaus mit einem nur wenig gedämpften Schuh zurechtkommen.
Schließlich besitzt der Körper ein ganz eigenes Dämpfungssystem innerhalb des Fußbereiches. Dies ist die natürliche Pronation. Sie bezeichnet die Abfederung beim Aufprall des Fußes durch ein minimales Einknicken nach innen.
Für wen ein leichtes Dämpfungssystem geeignet ist
Anders als beim Gehen reicht diese natürliche Dämpfung beim Laufen allerdings nicht aus, weil auf die Gelenke etwa das Dreifache des Eigengewichts wirkt. Also profitiert auch ein gesunder Läufer von einem leichten Dämpfungssystem in seinem Schuh. Zu stark sollte es nicht gewählt werden, da ansonsten Beschwerden im Bereich der Achillessehne auftreten können.
Für wen ein stärkeres Dämpfungssystem geeignet ist
Wer über- oder unterproniert, wird ein stärkeres Dämpfungssystem wählen. Ebenfalls werden diejenigen Läufer auf eine stärkere Dämpfung setzen, die auf hartem Untergrund laufen, beispielsweise auf asphaltierten Strecken. Ursache hierfür ist, dass ein harter Boden keinerlei Federung aufweist.
Die beim Laufen entstehenden Kräfte kann er also nicht abfangen; sie werden gänzlich auf den Fuß übertragen. Weicher Waldboden oder ein kurzer Rasen hingegen stellen ebenfalls eine Art eigenes Dämpfungssystem dar.
Unterschiedliche Systeme
Laufschuh-Hersteller bieten unterschiedliche Dämpfungssysteme an. Die Zwischensohle kann aus
- Schaumgummi
- PU oder
- einem Ethylen-Venylacetat-Gemisch
bestehen. Ebenso können
- mit Gas gefüllte Luftpolster
- Silikon-
- Gelkissen oder
- Schockabsorber aus Gummi
eingebracht sein. Besonders hochwertige Laufschuhe besitzen spezielle Karbonfaserkonstruktionen.
Möglich sind diese Federungsmechanismen im Vorder-, Mittel- oder im Fersenbereich. Seltener findet man sie im gesamten Sohlenbereich.
Auch die Einarbeitung mehrerer Luftpolster innerhalb einer Sohle hat sich bewährt. Einige Hersteller verbinden diese durch Strömungskanäle, in denen die Luft innerhalb des Bewegungsablaufs zirkulieren kann.
Allerdings sind luftgepolsterte Schuhe relativ schwer. Die bessere Alternative stellen Gelpolster dar, die zudem auch sehr langlebig sind.
Lauftipps: Gelenkschmerzen vermeiden
Geht es um den Laufsport, ist es besonders häufig das Kniegelenk, welches Beschwerden zeigt. Neben einer guten Dämpfung der Laufschuhe gibt es noch weitere Punkte, die beachtet werden können, um möglichst schmerzfrei zu laufen. Dazu zählt:
- die eigene Fitness checken, um eine Überforderung zu vermeiden
- den Lauf analysieren lassen, um eventuelle Fehlstellungen zu erkennen
- neue Laufschuhe in einem Fachhandel kaufen
- moderat trainieren
- die Muskeln im Knie stärken, z.B. durch Kniebeugen