Ein Überblick über besondere Lauf-Veranstaltungen

Der Nordseelauf

Bestehend aus einer Serie kleinerer Läufe ist der Nordseelauf auch für den durchschnittlichen Freizeitläufer gut zu bewältigen. An fünf Tagen in Folge werden Strecken zwischen weniger als 10 und knapp 20 Kilometern zurück gelegt.

Dabei sind die Teilnehmer in Hotels untergebracht und können einen Bustransfer in Anspruch nehmen, der sie zum jeweiligen Start bringt. Die Läufe gehen zum Teil durchs Watt und am Meer entlang, und auf der Reise lernen die Läufer verschiedene Nordseeinseln und bekannte Städte kennen.

Der "Original" Marathon

Der erste Marathon der Weltgeschichte wurde im Jahr 490 vor Christus gelaufen. Der Bote Pheidippides eilte nach der Schlacht bei Marathon vom Städtchen Marathon in die Hauptstadt Athen, um den Sieg zu verkünden. Dass er dort tot zusammen brach, wird vor allem von Marathonskeptikern gerne hinzugefügt.

Bereits zweimal wurde die Strecke von Marathon nach Athen bereits bei den Olympischen Spielen gelaufen. Beim inzwischen jährlich stattfindenden Marathon können aber auch Hobbyläufer teilnehmen.

Der Marathon weist in der Regel eine Teilnehmerzahl von 3.000-5.000 Läufern auf. Im Jahr 2010 jedoch, dem Jahr des 2.500-jährigen Marathonjubiläums, ist die Teilnehmerzahl auf 12.000 erhöht worden. Die Plätze waren innerhalb weniger Tage ausgebucht.

Gipfel- und Bergläufe

Eine ganz besondere Herausforderung stellen die Bergläufe dar. Bei den meisten von ihnen geht es darum, eine große Höhendistanz auf vergleichsweise kurzer Strecke zu überwinden.

Zu den bekanntesten Bergläufen in Deutschland zählen

• der Zugspitzlauf und
• der Nebelhornlauf,

die beide auf etwa 10 Kilometern Strecke ungefähr 1.500 Höhenmeter überwinden. In den Schweizer Alpen gibt es einen Halbmarathon, der stetig bergab führt, was ebenso eine gewaltige Herausforderung an die Muskulatur darstellen kann.

Bücherlauf

Geistige und körperliche Aktivitäten wirken sich positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden aus. Doch tatsächlich zufrieden ist meist nur, wer auch andere Menschen glücklich macht. Unter diesem Aspekt hat sich kurz nach der Jahrtausendwende der Bücherlauf als jährliches Highlight etabliert, dem bereits jetzt regelmäßig mehrere einhundert Teilnehmer folgen.

Was ist der Bücherlauf?

• Das ureigene Ziel des Wettbewerbs ist es, einerseits die Mitglieder der Bücherbranche zu vereinen und sie gemeinsam einen sportlichen Tag verbringen zu lassen.
• Andererseits steht jedoch der karitative Zweck im Vordergrund: Die Einnahmen kommen gemeinnützigen Vereinen und Aktionen zugute.

Die Bücherbranche sendet damit stets auch ein Signal der Geschlossenheit aus: Die Mitarbeiter der

• Verlage
• Shops und
• Druckereien

lassen sich Jahr für Jahr bei dem Lauf finden, der sich einen festen Platz im Kalender sichern konnte. Zunächst aus einem kleinen Event hervorgegangen, treffen sich mittlerweile Teilnehmer aus ganz Deutschland in jedem September, um dem Ereignis beizuwohnen.

Geschichte

Große Anlässe bewirken große Feste. In diesem Falle war es das 100-jährige Bestehen des renommierten C.E. Poeschel-Verlags, das nicht alleine zu umfangreichen Feiern führte, sondern auch einen Moment der Gemeinsamkeit und der Hilfe für Bedürftige hervorrief.

Das geschah im Jahre 2002 in Stuttgart und die Idee des Bücherlaufs stand damals noch auf etwas wackeligen Beinen. Gegenwärtig hat sich zwischen den Jahren 2002 und 2013 die Zahl der Starter stets vermehren können.

Ableger des Wettbewerbes in anderen Metropolen des Verlagswesens haben sich daher zuletzt großer Beliebtheit erfreut: Auch in Frankfurt am Main dürfen die Freunde der Buchbranche nunmehr daran teilnehmen.

Einzel- und Mannschaftswertung

Innerhalb der Läufe sind nicht alleine individuelle Stärken gefragt. Wer sich gegen die Konkurrenz durchsetzt und anschließend auf dem Siegertreppchen stehen darf, wird mit einer Urkunde für die Leistungen belohnt - der bescheidene Sieger erfreut sich zudem daran, dass die Einnahmen der Veranstaltung gespendet werden.

Unter allen Verlagen, Läden des Buchhandels und des Druckwesens findet darüber hinaus aber noch eine weitere Wertung statt. Hier kämpfen die Organisationen untereinander um einen Platz im vorderen Bereich des Tableaus. Wer gewinnt, darf sich einen Wanderpokal in die Firmenräume stellen und diesen im nächsten Jahr verteidigen.

Zwei unterschiedliche Läufe

Gegenwärtig wird der Bücherlauf in zwei Disziplinen unterteilt. Einerseits können sich die Teilnehmer auf den Rundenlauf begeben. Er umfasst die Strecke vom Mediacampus rund um den Lohrberg in Frankfurt und zurück.

Eine Distanz von drei Kilometern haben die Sportler dabei zu überwinden. Deutlich schwerer erweist sich dagegen der Hauptlauf, bei dem sogar neun Kilometer bewältigt werden müssen.

Beide Läufe starten am Austragungstag gemeinsam um 15 Uhr und sind regelmäßig in den späten Nachmittagsstunden beendet. Gerade für Neueinsteiger und Ortsfremde lohnt sich zudem der Schnupperlauf, bei dem meist zwei Wochen vor dem eigentlichen Termin die gesamte Strecke bereits unter fachkundiger Führung kennengelernt werden kann.

Ein lobenswerter Service

Aber es sind nicht alleine die Läufe selbst, bei denen sich die Veranstalter und freiwilligen Helfer sehr viel Mühe geben. Die gesamte Organisation ist eines professionellen Laufwettbewerbs würdig.

• So werden am Start- und Zielort Kabinen zum Umkleiden und Duschen bereitgestellt.
• Auch Depots, in denen etwaige Wertsachen, der Hausschlüssel und das Handy verstaut werden können, stehen zur Verfügung der Teilnehmer.
• Sogar für das leibliche Wohl ist gesorgt: Stände mit Essen und Getränken können von den Startern nach dem Wettbewerb angesteuert werden. Gut gesättigt macht die Siegerehrung doch gleich doppelt so viel Spaß.

Die Anmeldung für den Lauf

Teilnahmeberechtigt sind alle Personen, die direkt oder indirekt mit dem Druck, dem Verlegen oder dem Verkaufen von Büchern beschäftigt sind, mithin also aus der Branche stammen.

Die benötigten Anmeldeformulare können somit über den Arbeitgeber ebenso wie über den Veranstalter bezogen und dort anschließend auch eingereicht werden. Da sich in den letzten Jahren die Zahl der Läufer stetig erhöht hat, ist eine frühzeitige Sicherung des Startplatzes empfehlenswert.

Zudem sollten die Sportler am Tag des Events ab 13 Uhr ihre Nummern bei der Rennorganisation erwerben. Und dann kann es auch schon losgehen - eine Erfahrung, die nicht nur dem Körper und dem Geist dient, sondern auch wohltätigen Zwecken zugutekommt.

Der Color Run

Die Welt wird wieder bunt! So zumindest könnte die Botschaft lauten, die gegenwärtig global durch den so genannten Color Run verbreitet wird. Das Spektakel gilt als Fest für alle Menschen und einen wahren Trend eingeleitet. Die Idee dahinter basiert indes auf einer alten Tradition.

Merkmale

Grundsätzlich handelt es sich hierbei um ein sportliches Event. Die Läufer absolvieren eine Strecke von fünf Kilometer Länge. Allerdings stehen die Zeiten und Geschwindigkeiten meist im Hintergrund, weswegen sich das Ereignis auch an weniger trainierte Teilnehmer richtet und eben nicht alleine für Sportler konzipiert wurde.

Denn wichtig ist, was auf dem Geläuf geschieht: Regelmäßig sind im Abstand jedes Kilometers die "Color Zones" errichtet. Diese passiert der Läufer - und wird dort von den Organisatoren mit farbigem Puder beworfen.

Jede dieser Zonen ist einem Farbton zugeordnet. Wer die gesamte Distanz bewältigt, wird also nicht nur glückselig, sondern auch farbenfroh erstrahlen. Der Trend hat sich zuletzt jedenfalls rund um den Weltball entwickelt.

In der Wüste geboren

Ursprünglich handelt es sich bei dem Color Run in seiner gegenwärtig genutzten Form um eine sehr junge Erfindung. Erst im Januar des Jahres 2012 wurde ein erstes Event derart ausgerichtet. Das geschah in Phoenix im US-amerikanischen Bundesstaat Arizona - und daher mitten in der Wüste. Lediglich 6.000 Läufer nahmen an dem Spektakel teil.

Wie rasant sich die Entwicklung gestaltete, belegt aber der Umstand, dass bis Ende des Jahres bereits 600.000 Menschen bei solchen Runs gestartet waren und die Erstreckung die gesamten Vereinigten Staaten Amerikas erreichte.

Grund genug, das Volksfest auch auf anderen Kontinenten auszutragen: Im Jahre 2013 waren die Läufe selbst in Asien und Europa nicht mehr wegzudenken.

Einer Tradition folgend

Genau genommen ist der Color Run aber keine moderne Entwicklung. Er folgt vielmehr einem der ältesten Feste, die die Menschheit kennt. In Indien wird das Brauchtum des Holi seit vielen Jahrtausenden gefeiert. Es handelt sich hierbei um einen festen Termin, der jährlich im Frühling zelebriert wird.

Die sonst undurchlässigen Gesellschaftsschichten - die so genannten Kasten - werden dann für wenige Tage übergangen:

• Reiche und Arme
• Junge und Alte
• Gebildete und weniger Privilegierte

feiern gemeinsam in ausgelassener Stimmung. Sie bewerfen sich mit festen und flüssigen Farben und heißen den Frühling willkommen. Meist findet das Event auf öffentlichen Plätzen statt. Einen Lauf wie beim Color Run gibt es dort also nicht.

Ablauf

Allgemein sind die Läufe für jedermann zugänglich, wobei stets eine gewisse Teilnahmegebühr erhoben wird. In ihr sind regelmäßig aber

• ein weißes Shirt
• diverse Accessoires und natürlich
• der obligatorische Farbbeutel

enthalten. Nun gilt es, die Strecke zu bewältigen. Nach jeder Kilometermarke werden freiwillige Helfer die Läufer mit Farben bewerfen und das Ereignis damit etwas bunter gestalten. Jeder Starter darf sein Tempo ansonsten frei bestimmen, auf Zeiten oder Platzierungen wird kein Wert gelegt.

Sind alle Teilnehmer im Ziel angekommen, so können sie das Erreichte ebenfalls mit ausgiebigen Farbwürfen feiern. Dafür nehmen sie das Pulver aus ihren Beuteln und werfen es euphorisch in die Luft.

In jeder Metropole möglich

Der Color Run hat inzwischen fast sämtliche deutsche Großstädte erreicht. Für jeden Bürger gibt es somit die Möglichkeit, dem Spektakel beizuwohnen. Ein Privileg, das auch genutzt wird - und das sich selbst von manch negativer Meldung nicht abschrecken lässt.

So standen die verwendeten Farben zuletzt im Verdacht, unschöne Pigmentverfärbungen an Kleidern, auf der Haut und in den Haaren zu hinterlassen. Für den Farbenlauf werden indes nur solche Töne verwendet, die auf einer Basis aus Maismehl gefertigt werden. Das ist unbedenklich im Hinblick auf die Umwelt, vermeidet ebenso aber die unerwünschten Verfärbungen.

Der Color Run sollte daher ohne Scheu zelebriert werden, um sich selbst und die Mitmenschen einmal gebührend zu feiern.