Dreisprung - Technik, Wettkampfbestimmungen und Trainingstipps für weiteres Springen

Beim Dreisprung führt der Sportler drei verschiedene Sprünge hintereinander aus, wobei die Weiten am Schluss zusammengezählt werden. Im Normalfall ist die Anlaufbahn 11 Meter lang, eine Ausnahme bilden lediglich Jugendwettkämpfe, bei denen die Anlaufbahn 7 bis 9 Meter lang ist. Der Dreisprung ist seit 1896 eine beliebte olympische Disziplin und wird von Frauen und Männern ausgeführt. Lesen Sie alles Wissenswerte zum Dreisprung.

Von Cornelia Gschiel

Dreisprung: Generelle Merkmale

Beim Dreisprung handelt es sich um eine Disziplin der Leichtathletik. Kennzeichnend sind drei Sprünge, die nacheinander ausgeführt werden.

Für den Wettkampf steht den Athleten eine Anlaufbahn, die bis zu einem Absprungbalken verläuft, zur Verfügung. Bei den jeweiligen Landungen der Sprünge muss auf eine bestimmte Schrittreihenfolge geachtet werden.

Des Weiteren gibt es eine Sandgrube, in der die Springer nach dem letzten Sprung aufkommen. Im Wettkampf haben die Sportler drei bzw. sechs Versuche.

Schon von Beginn an, bereits im Jahr 1896, war der Dreisprung Teil des olympischen Programms. Erster Olympiasieger war ein Dreispringer. Seit 1996 ist der Sport auch bei den Frauen olympisch.

Die Technik

Die Technik beim Dreisprung ist entscheidend für den Sieg. Wer auch nur den kleinsten Fehler macht, riskiert eine Disqualifikation oder eine geringe Sprungweite. Es gibt zwei Arten von Dreispringern, deren Technik sich unterscheidet.

  • Bei der Steilsprungtechnik konzentriert sich der Sportler vor allem auf den ersten Sprung,
  • während bei der Flachsprungtechnik das größte Augenmerk am letzten Sprung liegt.

Für den Dreispringer ist es essentiell, sich auf eine der beiden Techniken zu konzentrieren. Meist sind körperliche Voraussetzungen der Grund dafür, sich für eine Technik zu entscheiden. Durch gezieltes Training können eventuelle Defizite wettgemacht werden.

Im Prinzip müssen Athleten, die es mit der Steilsprungtechnik versuchen, eine ausgeprägte und kräftige Sprungmuskulatur haben, da sie beim Hop die größte Weite - bis zu sechs Meter - erreichen möchten. Steilsprungtechniker springen meist höher als Flachsprungtechniker, die sich vor allem auf die Geschwindigkeit konzentrieren. Insgesamt werden die Sprünge beim Dreisprung in einem niedrigeren Winkel als beim Weitsprung ausgeführt.

Bestandteile des Dreisprungs

Der Dreisprung kann in folgende Einzelelemente aufgeteilt werden:

  • Anlauf
  • Erster Absprung (hop)
  • Zweiter Sprung (step)
  • Dritter Sprung (jump)

Die Länge der Anlaufstrecke beträgt 35 bis 42 Meter. 18 bis 22 Schritte werden dabei von dem Läufer gemacht.

Beim hop gilt es, eine weite Flugkurve zu erzielen. Zudem darf nur möglichst wenig an Geschwindigkeit verlorengehen.

Der Absprungwinkel ist aus diesem Grund so niedrig zu halten, dass man für die folgenden beiden Sprünge noch ausreichend Tempo zur Verfügung hat. Er liegt bei 14 bis 16 Grad.

Beim Flug kommt es zum Beinwechsel. Das Sprungbei wird nach vorne gebracht.

Wichtig beim step ist das Abfangen der Körperlast sowie ein erneutes Beschleunigen. Es kommt dadurch zu einer höheren Belastung des Sprungbeins. Der step ist bei allen Dreispringern der kürzeste.

Mit einem Bein wird beim jump abgesprungen. Die Flugvarianten entsprechen denen des Weitsprungs.

Beim letzten Sprung, dem Jump, landet der Athlet in einer Sandgrube. Da Dreispringer nicht so hoch springen wie Weitspringer, können sie die Beine häufig nicht in eine optimale Position springen und erreichen deshalb eine geringere Weite.

Wichtig ist, dass die Sprünge immer von einer bestimmten Bodenmarkierung aus ausgeführt werden; wer diese übertritt, muss damit rechnen, dass der Versuch für ungültig erklärt wird. Um die Sprünge optimal ausführen zu können, verwenden die meisten Dreispringer die Arme, um Schwung zu holen und sich noch weiter nach vorne zu katapultieren.

Die richtige Fußarbeit

Beim Dreisprung muss der Athlet darauf achten, dass er beim ersten Sprung ("hop") auf demselben Fuß landet, mit dem er abgesprungen ist. Beim nächsten Sprung, dem "step", erfolgt die Landung auf dem jeweils anderen Fuß, und mit diesem muss er auch den letzten Teil des Dreisprungs - den "jump" - ausführen.

So entsteht eine Sprungreihenfolge

  • rechts-rechts-links oder
  • links-links-rechts,

dies variiert von Sportler zu Sportler.

Typ 1 und Typ 2

Das besondere am Dreisprung ist, dass die drei Sprünge eine einzige, fließende Bewegung sind. Es wird also zwischen den einzelnen Sprüngen nicht gestoppt. Es gibt zwei Typen von Dreispringern:

  • Typ 1 läuft möglichst schnell an und achtet darauf, bei den ersten beiden Sprüngen keine Geschwindigkeit einzubüßen, sodass er beim Jump eine große Weite erzielen kann.
  • Typ 2 besitzt eine hervorragende Sprungkraft, die er vor allem beim Hop einsetzt und bei diesem Sprung die größte Weite erzielt.

Wichtig ist, dass der Dreisprung in seiner Ausführung perfektioniert wird. Der Sportler muss den optimalen Zeitpunkt des Absprungs genau einschätzen können, um die größtmögliche Weite zu erzielen. Die Anlaufbahn darf bei den ersten beiden Sprüngen verlassen werden, was aber nicht ratsam ist.

Die Versuchszeit pro Dreisprung beträgt eine Minute - sollte der Athlet die Sprünge innerhalb dieser Zeit nicht absolviert haben, ist der Versuch ungültig.

Wettkampfbestimmungen

Zu den Wettkampfbestimmungen beim Dreisprung zählt die bereits oben erwähnte Schrittreihenfolge rechts-rechts-links bzw. links-links-rechts. Der Athlet hat dabei drei Versuche; anschließend bekommen die besten acht Teilnehmer nochmal drei Versuche.

Gibt es maximal acht Sportler, dürfen alle sechs Versuche absolvieren. Die Anlaufbahn muss 1,22 Meter breit und mindestens 40 Meter lang sein.

Die Absprunglinie darf nicht berührt werden. Ein mögliches Übertreten wird an einem Abdruck in der Plastilinmasse, welche sich im Einlegebrett an der Linie befindet, sichtbar.

Es ist eine variable Gestaltung des Abstands zwischen Absprunglinie und Sprunggrube möglich. Maßgebend ist das Leistungsniveau der Athleten.

Empfohlen werden 13 Meter bei Männern und 11 Meter bei Frauen, wenn es sich um internationale Wettbewerbe handelt. Die Sprunggrube muss eine Breite von 2,75 bis 3 Metern aufweisen.

Folgende Situationen werden als Fehlversuch gewertet:

  • ein Nicht-Einhalten der Schrittreihenfolge
  • ein Durchlaufen ohne Absprung
  • der Verlust der Richtung beim Anlauf und ein Abspringen neben dem Absprungbalken
  • das Ausführen eines Saltos beim Anlauf oder Sprung
  • das Überschreiten der Versuchszeit von einer Minute

Der optimale Trainingsplan

Für einen erfolgreichen Dreisprung empfiehlt es sich, regelmäßig zu trainieren und außerdem auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Der Sportler sollte im Idealfall regelmäßig Kraft- und Ausdauerübungen machen. Am besten hat sich ein Sportprogramm aus kräftigenden Übungen für die Beinmuskulatur und anschließendes Ausdauertraining bewährt.

Wie er das Training gestaltet, ist jedem Dreispringer selbst überlassen. Einige widmen sich an einem Tag nur den Kraftübungen und trainieren ihre Ausdauer am nächsten Tag, andere wiederum wechseln innerhalb einer Trainingseinheit den Modus.

Hilfreiche Übungen

Hilfreich sind auch diverse (Sprung-)Übungen, die man während des Trainings absolvieren kann. Zu diesen zählen beispielsweise:

  • kurze oder kleine Fußgelenkssprünge im Sand
  • ein Hopserlauf: Absprung mit Kniehub des Schwungbeins, Unterschenkel auspendeln, bis das rückwärts gezogene Bein fast gestreckt ist
  • eine Hüftstreckübung: in Rückenlage die Ferse des gestreckten Beins auf einen halben Meter hohen Kasten legen, passives Bein heben und im Knie beugen, Hüfte wiederholt in die Überstreckung heben
  • ein Sprunglauf: Kniehub bis zur Höhe der Hüfte, Unterschenkel greift aus, rückwärts-gschlagener Fußaufsatz mit fast gestrecktem Bein
  • ein Einbeinsprung: Absprung aus dem Stand, nach vorne Heben des Sprungbeinknies mit stabiler Hüfte
  • ein Fünferhop: Anlauf mit einbeinigem schnellem Mehrfachsprung, hohe Knieführung, ausgreifender Unterschenkel, fast gestrecktes Bein beim flachen Fußaufsatz

  • Steffen Nöhrbaß Leichtathletik - Einführung des Dreisprungs, GRIN Verlag, 2006, ISBN 3638556042

Unsere Artikel werden auf Grundlage fundierter wissenschaftlicher Quellen sowie dem zum Zeitpunkt der Erstellung aktuellsten Forschungsstand verfasst und regelmäßig von Experten geprüft. Wie wir arbeiten und unsere Artikel aktuell halten, beschreiben wir ausführlich auf dieser Seite.