Hammerwurf - Merkmale, Technik und Eigenschaften der Wurfhammer

Beim Hammerwurf bzw. Hammerwerfen muss eine an einem Stahldraht befestigte Kugel - der "Hammer" - so weit wie möglich geschleudert werden und innerhalb eines bestimmten Sektors landen. Entscheidend für einen perfekten Wurf sind Abflugwinkel und Abfluggeschwindigkeit. Der Hammerwerfer muss also auf die körperliche Belastung, die bei einem kräftigen Wurf entsteht, vorbereitet sein. Lesen Sie über die Merkmale und Techniken beim Hammerwerfen, und informieren Sie sich über die Eigenschaften der Wurfhammer.

Von Cornelia Gschiel

Hammerwurf - Generelle Merkmale

Beim Hammerwurf bzw. Hammerwerfen handelt es sich um eine Disziplin in der Leichtathletik. Dabei geht es darum, eine Metallkugel möglichst weit zu werfen.

Dem Sportler steht dabei eine bestimmte Fläche zur Verfügung, die er zum Schwungholen nutzen darf. Der Wurfhammer wird dabei zunächst zwecks Beschleunigung mit beiden Armen kreisen gelassen.

Die Abfluggeschwindigkeit spielt beim Hammerwurf eine sehr große Rolle. Schon der Anstieg um wenige Prozent bei gleichem Wurfwinkel kann einen Gewinn von mehreren Metern Entfernung bedeuten.

Die Abflughöhe hingegen hat keinen großen Einfluss auf die Wurfweite. Der Abflugwinkel beträgt im Idealfall 45 Grad. Zwei Grad Abweichung bedeuten eine verschlechterte Wurfweite um ca. 60 Zentimeter.

Auch der Luftwiderstand beeinflusst die Wurfweite kaum. Dabei gilt, dass Gegenwind die Weite um ca. 80 Zentimeter verringern, Rückenwind sie um ca. 90 Zentimeter vergrößern kann.

Voraussetzungen

Auch wenn die Körpergröße für einen weiten Wurf nicht direkt entscheidend ist, so sollte der Körper des Sportlers zumindest eine gewisse Masse aufweisen, um überhaupt gegen das Gewicht des Hammers anzukommen.

Wer also zu wenig Gewicht auf die Waage bringt, sollte unbedingt verstärkt Krafttraining praktizieren, um ordentlich an Muskeln zuzulegen.

Dies gelingt am besten mit regelmäßigem Training, das von einem Fitnesstrainer oder von einem anderen Experten geleitet und überwacht wird. Der Sportler sollte sich niemals überanstrengen oder zu viel zumuten, denn Muskeln benötigen auch eine gewisse Erholungszeit.

Wichtige Muskelgruppen

Besonders wichtig ist die

für den Hammerwerfer, da beim Wurf teilweise extreme Kräfte entstehen, die an diesen Muskeln zehren. Typische Übungen mit Hanteln oder mit der Beinpresse sind daher für den Hammerwerfer optimal. Ergänzt sollte das Training mit klassischen Rückenübungen werden, die nicht nur Muskeln aufbauen, sondern auch helfen, die Wirbelsäule zu mobilisieren.

Hilfreiche Übungen:

  • Beinpresse
  • Hanteltraining
  • Rückentraining

Tipps zur richtigen Technik

Die Technik des Hammerwerfens zu erlernen ist häufig gar nicht so einfach, da man sich erst einen Verein suchen muss, der diese Sportart anbietet. Ein Problem stellen die tiefen Löcher im Rasen dar, die beim Hammerwerfen entstehen. Vereinzelt gibt es spezielle Hallen, die mit einem Schutzkäfig und Spezialboden ausgestattet sind.

Frau mit Pferdeschwanz und grünem Top beim Ausholen zum Hammerwurf
Frau mit Pferdeschwanz und grünem Top beim Ausholen zum Hammerwurf

Die Mischung machts

Ideal ist ein Mix aus verschiedenen Trainingstechniken, zum Beispiel

  • zwei bis drei Mal Wurftraining in einer Halle oder auf einem speziellen Sportplatz,
  • drei bis vier Mal Krafttraining mit Hanteln und
  • zusätzlich hin und wieder spezielles Sprungtraining.
  • Auch Sprinttraining kann die Technik und die Ausdauer des Hammerwerfers verbessern.

Jeder Hammerwerfer muss für sich selbst - und nach körperlicher Konstitution - entscheiden, wie oft er oder sie welches Training anwenden möchte. Kräftige Personen benötigen vielleicht weniger Krafttraining, als zierliche Sportler.

Ablauf

Beim Hammerwurf (oder Hammerwerfen) muss der Sportler eine Metallkugel, die an einem Stahldraht befestigt ist, so weit wie möglich schleudern und dabei gleichzeitig innerhalb eines bestimmten Sektors bleiben. Früher wurde das Gewicht an einem Holzstiel befestigt - daher kommt der Name Hammerwurf. Seit 1900 ist das Hammerwerfen für Männer eine olympische Disziplin, erst seit dem Jahr 2000 auch für Damen.

Die Technik ist bei dieser Disziplin der Leichtathletik besonders wichtig, es zählt nicht nur die körperliche Verfassung und die Kraft des Athleten. Das Wichtigste an dieser Sportart ist, die Metallkugel möglichst weit zu schleudern. Der Weltrekord bei den Männern liegt bei 86,74 Metern, während Damen bis zu 78,30 Meter weit werfen.

Der Hammerwerfer steht zunächst in einem Kreis von 2,135 Metern Durchmesser und beschleunigt die 7,26 Kilo schwere (beziehungsweise vier Kilogramm bei Frauen) Metallkugel, die an einem Stahldraht hängt, dadurch, dass er sie mit beiden Armen kreisen lässt.

Der perfekte Abflugwinkel

Entscheidend für einen guten Wurf ist, dass der Wurfhammer einen Abflugwinkel von etwa 44° hat; so fliegt er am weitesten, da sich der Hammerwerfer auf einer erhöhten Position befindet. Wird der Abflugwinkel falsch berechnet oder passiert ein Fehler, muss der Athlet damit rechnen, dass sich die Wurfweite verringert.

Stimmt der Winkel nicht hundertprozentig, so kann der Wurf noch mit der passenden Abfluggeschwindigkeit gerettet werden. Diese beträgt ungefähr 28 Meter pro Sekunde für einen 75-Meter-Wurf. Der Sportler muss sich also darauf konzentrieren, die Kugel möglichst schnell von sich weg zu schleudern. Je schneller die Metallkugel abgeschossen wird, desto weiter fliegt sie in der Regel.

Körpergröße? Irrelevant!

Eher unwichtig für den Sportler ist seine eigene Körpergröße, da ein größerer Hammerwerfer gegenüber einem kleineren keinen direkten Vorteil hat, da die Abflughöhe die Weite des Wurfes nur sehr geringfügig beeinflusst.

  • Für einen gültigen Wurf muss der Hammerwerfer unbedingt in seinem Kreis bleiben, bis der Hammer gelandet ist.
  • Außerdem muss das Geschoss in einem bestimmten Sektor landen, damit der Wurf gültig ist.

Von den acht besten Athleten hat jeder sechs Versuche. Der weiteste Wurf gewinnt. Sollten zwei Sportler gleich weit geschossen haben, so entscheidet der nächste Wurf.

Die Ausrüstung

Das Hammerwerfen erfordert ein hartes Training. Schließlich geht es darum, mit einem Wurfgeschoss von beachtlichem Gewicht durch den Einsatz von Kraft und Technik eine möglichst große Weite zu erzielen.

Der Hammerwerfer steht dazu in einem Ring, aus dem er nicht heraustreten darf. Aus Sicherheitsgründen ist dieser von einem Stahlrohrgestell umgeben, das mit einem Netz bespannt ist.

Der Wurfhammer

Der Wurfhammer besteht aus mehrfach gehärtetem Stahl oder aus Gusseisen und hat die Form einer Kugel. An dieser ist ein Drehlager mit einem Loch angebracht, durch welches eine Öse geführt wird, die mit einem steifen Stahldraht verbunden ist.

Am anderen Ende des Stahldrahtes befindet sich ein Griff, der in der Regel aus Aluminium besteht. Die Länge des Stahldrahtes variiert und richtet sich nach der Körpergröße des Sportlers.

Rote Metallkugel an Stahldraht zum Hammerwerfen
Rote Metallkugel an Stahldraht zum Hammerwerfen

Vorgaben in Sachen Größe und Gewicht

Der Dachverband nationaler Sportverbände für Leichtathletik, IAAF, schreibt in ihrem Reglement Größen und Gewichte für den Wurfhammer vor. Für Frauen und jugendliche Männer unter 17 Jahren gilt ein Gewicht von 4 Kilogramm, jugendliche Männer zwischen 17 und 20 Jahren benutzen einen Wurfhammer von 6,25 Kilogramm.

Ältere Männer werfen mit einem Gewicht von 7,6 Kilogramm, was einem Gewicht von 16 Englischen Pfund entspricht. Für das Training werden auch andere Gewichte benutzt.

Wurfhammer aus gedrehtem Stahl sind grundsätzlich langlebiger als Modelle aus Gusseisen. Die Größe der Wurfhämmer ist ebenfalls durch die IAAF vorgeschrieben. Der Hammerkopf des Wurfhammers für Frauen hat einen Durchmesser von 102 Millimeter.

Der Wurfhammer der Männer besitzt einen Hammerkopf von 120 Millimetern Durchmesser. Modelle, die im Training benutzt werden, können durchaus von diesen Angaben abweichen.

Handschuhe und Schuhe für einen guten Halt

Beim Hammerwurf kommt es durch die Ausnutzung physikalischer Gesetze zur Übertragung von Fliehkräften auf den Wurfhammer. Hierfür muss der Hammerwerfer komplexe Techniken beherrschen, die mit unterschiedlichen Bewegungsabläufen kombiniert sind. Nebenbei erfordert das Hammerwerfen eine enorme Standsicherheit, für welche spezielles Zubehör erforderlich ist.

Die Technik des Hammerwerfens setzt sich aus mehreren Phasen zusammen. Der Sportler greift mit der linken Hand den Griff des Wurfhammers und schwingt ihn auf. Linkshänder benutzen die rechte Hand. Anschließend fasst die andere Hand nach.

Diese so genannten Armkreisschwünge sorgen für den Kraftaufbau. Dann führt der Hammerwerfer vier Drehungen um die eigene Achse aus, während der es zu Verlagerung seines Körpergewichtes und zu einer enormen Beschleunigung kommt.

Ist die maximale Fliehkraft erreicht, wird der Wurfhammer abgeworfen. Die Fluggeschwindigkeit des Wurfhammers kann durchaus 115 Kilometer in der Stunde erreichen.

Neben Rhythmusgefühl und einem gut entwickelten Gleichgewichtssinn wird vom Sportler eine außerordentliche Standsicherheit gefordert. Schließlich müssen alle Bewegungsabläufe innerhalb des vorgeschriebenen Ringes ausgeführt werden, ein Übertreten führt zum ungültigen Wurf.

Auch darf der Wurfhammer nicht vorschnell verloren gehen. Um sowohl den Füßen als auch den Handinnenflächen des Hammerwerfers den nötigen Grip zu verleihen, benutzt er spezielle Handschuhe und Schuhe.

Merkmale und Anforderungen

Die Handschuhe für den Hammerwurf stehen in unterschiedlichen Größen zur Verfügung und bestehen aus Echtleder. Ihr Gewicht beträgt etwa ein Kilogramm. Unterschieden wird in Handschuhe für Links- und für Rechtshänder.

An den Fingerspitzen sind sie mit Ausnahme des Daumens offen, eine zusätzliche Verstärkung im Fingerbereich sorgt für eine gute Kraftverteilung und verhindert das Einschnüren des Hammergriffes auf der Haut. Am Schaft erfolgt das Verschließen mittels Klettband.

Die Schuhe müssen so gearbeitet sein, dass sie den Füßen einen sicheren Halt bieten, ohne sie einzuengen. Insbesondere kommt es darauf an, dass die Sohle rutschfest ist. Trotzdem darf sie während der Drehbewegungen nicht bremsen. Das Aufbringen von Haftmitteln auf den Schuh ist nicht erlaubt.