Die Regeln beim Weitsprung
Der Weitsprung ist eine der olympischen Disziplinen der Leichtathletik und wird sowohl von den Männern als auch von den Frauen ausgeführt. Die Bedingungen sind dabei für beide Geschlechter identisch. Bei der kraft- und technikorientierten Sportart geht es darum, mit Anlauf ab einem bestimmten Punkt möglichst weit nach vorne zu springen und eine möglichst große Distanz zu überwinden. Welche Regeln es beim Weitsprung gibt, das können Sie hier erfahren.
Weitsprung - Merkmale und Geschichte
Der Weitsprung stellt eine olympische Disziplin der Leichtathletik dar. Ziel ist, nach einem Anlauf mit einem Sprung möglichst weit zu gelangen.
Die Austragung des Sports erfolgt sowohl als Einzel- als auch als Mehrkampfdisziplin. Letztere Variante findet im Siebenkampf sowie im Zehnkampf Anwendung.
Seit 1896 ist der Weitsprung eine olympische Disziplin für Männer; für Frauen folgte sie im Jahr 1948. Dabei wurde der Weitsprung zwischen 1900 und 1912 als Standweitsprung ausgeführt; auf einen Anlauf wurde verzichtet.
Das Weitspringen gab es bereits im Altertum. Die Griechen praktizierten es als Teildisziplin im Pentathlon.
Zunächst wurde dabei von einer Schwelle abgesprungen. In einem etwa 15 Meter langen Bereich wurde für die bessere Erkennung der Abdrücke Erde aufgelockert.
Beim Pentathlon hatte jder Springer fünf Versuche. Mit Sprunggewichten konnte der Sprung aus dem Stand verbessert werden. Hierdurch wurde der Schwung erhöht.
Unter den Asiaten war es üblich, beim Springen die Unterschenkel zum Po zu führen. Die Knie blieben dabei geschlossen, die Oberschenkel zeigten zum Boden.
Die Einführung des Absprungbalkens erfolgte im Jahr 1886. Als olympische Disziplin für Männer wurde der Weitsprung zum ersten Mal bei den ersten Olympischen Sommerspielen der Neuzeit im Jahr 1896 ausgeführt. In London folgten im Jahr 1948 der olympische Wettbewerb für Frauen.
Im Jahr 1970 wurde der Saltoweitsprung eingeführt. Allerdings wurde diese Technik vier Jahre später wieder verboten; eine offizielle Begründung gab es nicht.
Die Regeln
Im Wettkampf gelten ganz besondere Wettkampfregeln. Sofern diese die Anzahl der Versuche und die Ausscheidekriterien betreffen, können sie jedoch je nach Veranstaltung variieren.
Anzahl der Sprungversuche
Wird der Weitsprung als Einzeldisziplin ausgetragen, so darf jeder Athlet meist drei Sprungversuche ausführen. Aus diesem Vorlauf werden die acht besten Athleten ermittelt, die erneut je drei Versuche absolvieren dürfen.
Bei Wettbewerben, in denen acht oder weniger Athleten am Start sind, werden jedem Athleten sechs Versuche zugestanden.
Wird der Weitsprung im Rahmen des Zehnkampfes (bei den Männern) oder des Siebenkampfes (bei den Frauen) ausgeführt, so stehen jedem Athleten drei Sprungversuche zur Verfügung.
Der Anlauf und Absprung
Der Anlauf wird auf einer Anlaufbahn genommen, deren Maße genau definiert sein müssen. So muss die Anlaufbahn mindestens 40 Meter Länge haben und gerade sein, es dürfen also keine Kurven gelaufen werden. Die Mindestbreite der Bahn beträgt 1,22 Meter.
Was die Länge des Anlaufs angeht, sollte sie bei Männern 40 bis 50 Meter betragen; bei Frauen sollte sie zwischen 30 und 40 Meter aufweisen. Beim Anlauf handelt es sich um einen Steierungslauf.
Meist erfolgt der Beginn aus dem Hochstart. Länge und Frequenz der Schritte nehmen während des Anlaufs zu.
Die Bahn wird am vorderen Ende von einem Balken begrenzt, der zum Absprung genutzt werden muss. Der Balken ist im Boden eingelassen und darf nicht übertreten werden. Die Messung der Weite erfolgt aber der vorderen Kante des Balkens, die näher zur Sprunggrube liegt.
In gut ausgestatteten Anlagen liegt vor dem Absprungbalken noch eine Begrenzung, die mit einer weichen Masse gefüllt ist. Sollte der Athlet die Absprunglinie übertreten, so wäre ein Fußabdruck in dieser Masse sichtbar. Der Sprungversuch wird dann als ungültig gewertet.
Auch der Abstand von der Absprunglinie zum Sandbecken ist geregelt. Er muss zwischen einem und drei Metern lang sein. Von der Absprunglinie bis zum Ende der Sprunggrube müssen mindestens zehn Meter gemessen werden.
Die Sandgrube muss mit feuchtem Sand gefüllt sein, damit die Sprungspuren gut zu erkennen sind. Gemessen wird immer der am wenigsten weit entfernte Körperabdruck, unabhängig davon, von welchem Körperteil er stammt.
Fällt der Athlet nach der Landung nach hinten aufs Gesäß, so wird diese Markierung für die Wertung genutzt. Auf diese Weise kann ein Mehrfachsprung verhindert werden.